ich möchte mich nur kurz vorstellen.
Mein bester Freund und ich waren von 1979 bis 1984 ein Liebespaar. Wir mussten aber feststellen, dass es nicht klappt. Jedenfalls nicht zusammen wohnen.
Wir trennten uns in Freundschaft, hatten aber die ganzen Jahre Kontakt, so entstand eine wunderbare Freundschaft.
Als meine Mutti mit 91,5 Jahren friedlich in ihrem eigenen Bett (ich habe sie gepflegt) starb, suchte er einige Wochen später eine Wohnung, fand nichts und fragte mich, ob er für kurze Zeit oben in die freie Wohnung ziehen könnte, bis er was findet. Okay, das ist jetzt 9 Jahre her. Wir verstehen uns super als Freunde (und durch eine Etage getrennt

Vor ca. 2 Monaten wurde durch eine Zufallsuntersuchung festgestellt, dass er einen Tumor in der Lunge hat, der auch schon in die Wirbelsäule und in die Leber gestreut hat. Er will auf keinen Fall irgendwann, sediert, komplett pflegebedürftig, nur noch im Bett liegend tage-/wochenlang auf seinen Tod wartend, was ich vollkommen verstehe (auch wenn es weh tut).
Ich durchsuchte das Internet und fand die Dignitas. Wir haben mittlerweile alle Unterlagen eingereicht, wir bekamen die Mitgliedschaft (Danke).
Zur Zeit ist er wieder im Krankenhaus wegen Chemo (gestern sagten ihm die Ärzte, dass er einen aggressiven Krebs hat) und es ist furchtbar für mich, anzusehen, wie schnell ein Mensch "verfallen" kann. Ich habe es bei meiner Mutter erlebt, aber sie war 91,5 Jahre alt, er ist doch erst knapp über 70 Jahre.
Und so weh es tut, wir hoffen beide, dass schnell ein Arzt gefunden wird, der ihn in den Freitod begleitet.
Sylvia