Maik Schmidt hat geschrieben:Den letzten Strohhalm zu erklammern und zu nichts aufgerafft, das widerspricht sich.
Tut es nicht. Ich kriege mich zu nichts Sinnvollem im Leben aufgerafft, sei es im Studium oder privat. Ich verweigere mich allem komplett. Der Schritt, mir Hilfe zu suchen, ist längst überfällig und eine Ausnahme.
Ich bin in diesen Tagen an einen Punkt angekommen, von dem aus es so definitiv nicht mehr weiter gehen kann. Entweder ich wende mich an jemand professionellem oder ich mache endlich Nägel mit Köpfen und bringe mich um. Vielleicht ist es das letzte bisschen Verantwortungsgefühl meinen Angehörigen gegenüber, dass ich zuerst die erste Variante probiere, bevor ich das Endgültige wähle.
Ich bin gerade in einer Situation, die ich früher so nicht kannte. Gehe ich an einem Baumarkt vorbei, denke ich an verschiedene Seile oder an einen Holzkohlegrill. Gehe ich an Bahngleisen entlang, hält mich zum Glück der Gedanke an die Folgen für den Lokführer zurück. Gehe ich durch meine Stadt und sehe die Hochhäuser, überlege ich, wie ich da möglichst unbemerkt rauf komme. Gehe ich am Flussufer entlang, überlege ich, wie lange man wohl bräuchte, bis man betrunken ertrunken ist. Das ließe sich beliebig fortsetzen. Alles dreht sich nur noch darum, wie man dem Ganzen ein Ende setzt. Damit muss Schluss sein.
Aus diesem Grund stößt es mir auch immer auf, wenn irgendwer hier im Forum um die Ecke kommt und einem erzählen will, wie schwachsinnig solche Gedanken doch sind. Dass sie das rational sind, weiß ich selber. Wenn man aber depressiv ist, denkt man nicht rational. Und wenn man nicht depressiv ist oder war, kann man sich auch in die Lage nicht hineinversetzen, wenn jeder Tag zur Qual wird, auch wenn man körperlich überhaupt keinen Grund dazu hätte. Aber da wären wir wieder beim mangelnden Verständnis gegenüber psychischen Krankheiten und ihren Symptomen. Selbst in einem unzulässiges Wort laufen einem reihenweise Besserwisser über den Weg, die scheinbar über allem stehen.