
Nachdem ich so viele Jahre eine Mauer um mich errichtet habe, so das mir kein Mensch nahe genug gekommen ist, hat sie bei ihm nicht standgehalten. Und es ist passiert... ich hab mich verliebt. Er wußte das und auch das ich krank bin. Ich habe MS. Was mich eh zu der Überzeugung gebracht hat, dass ich in diesem Leben keinen Mann mehr finde. Und dann... er war so..
Dann war er da und sowas hatte ich noch nie erlebt, mit keinem Mann davor. Und als der Tag kam an dem er wieder kommen wollte erhielt ich den Anruf und höre immer noch die Wort: "Ich habe eine schlechte Nachricht für dich... ich habe noch gehofft, den ganzen Tag heute noch bei der Arbeit habe ich mir nen Kopf gemacht... Aber ich vermisse dich nicht..."
Fragte ihn später noch, ob es an meiner Krankheit läge und er meinte "nein, auf keinen Fall.. Wirklich nicht! Ich bin mit der Situation auch nicht zufrieden."
Ich weinte wie schon lange nicht mehr... tagelang. Fragte in den Himmel, WARUM??? Warum, bringst du erst den Sonnenschein in mein Leben und dann... wenn ich zugreifen will, nimmst du ihn mir wieder weg??
Soll mir das einmal mehr zeigen, das Liebe und Glück für mein Leben nicht vorgesehen ist?
Ich lief ihm dann auch noch nach und er reagierte auch immer noch, bis dann ganz ohne Grund gar nichts kam.
Nach ein paar Wochen, erfuhr ich dann auch noch, dass er sogar sich in der Zeit, in der ich ihn kannte mit ner anderen getroffen hatte, die mir sagte, dass er wohl mit ihr ne Beziehung haben wollte.... Da war ich noch mehr verwirrt, was wollte er von mir, wenn er doch eigentlich sie wollte?
Ich schrieb ihm einen langen Brief, schrieb mir alles von der Seele. Erzählte ihm einiges von mir, das meine Eltern mich nicht so gewollt haben, eigentlich sollte ich ein Junge werden um die Kinder die sie verloren hatten zu ersetzen. Das ich, solang meine Mutter lebte, um ihre Liebe und Aufmerksamkeit gekämpft hatte. Und sie wohl erst so richtig bekommen habe, als sie krank und im sterben lag und ich alles aufgab, um sie zu pflegen. Das ich starb innerlich, als meine Mutter aufhörte zu atmen.
Das ich alles von den Männern in meinem Leben bekommen hatte...
Als ich Kind war, von jemanden gezwungen wurde ihn anzufassen.
Mein erster richtiger Freund mich irgendwann anfing zu schlagen und demütigte, ich weil ich noch nicht bereit war, mich zwang ihn oral... Der zweite mich, weil ich noch nicht wußte das man Sex und Liebe trennen konnte, nach unserer Trennung immer noch lang seine Bedürfnisse befriedigte. Der Dritte mich zwang, obwohl ich "Nein" sagte. Und der vor ihm, da dachte ich, ok vielleicht kannst du das, wenn er nur wieder kommt... aber wenn er dann ging, kam ich mir so benutzt vor und es fehlte nur noch das er Geld zurück ließ.
Ich mich trotz allem das ich oft so nah dran war mein Leben zu beenden es nicht getan hatte und mich zurückgekämpf hatte. Das mich meine innere Stärke und Kraft, um die mich so viele Menschen beneideten, mich immer irgendwie aufrecht gehalten hat.Das es bei leibe nicht einfach war und ich viele Rückschläge einstecken mußte. Ich aber vor ein paar Jahren entlich geglaubt hatte den Kampf gewonnen zu haben und für mich im Leben angekommen zu sein. Und dann die MS kam... und mir nichts ließ von dem Leben, dass ich mir so mühsam erkämpft hatte....
Das ich seinen Worten und Versprechungen geglaubt habe, nach allem bereit war und sein wollte mich wieder auf einen Mann einzulassen. Und das obwohl ich Angst hatte... Und mich die Angst fast überwältigt hätte... Aber ich wollte es so sehr, das von dem was er und ich gesprochen haben...
Und das ich ihm das alles erzählen würde, weil ich es satt hätte, das Menschen immer mit den Gefühlen anderer spielen ohne sich auch nur nen Gedanken zu machen, was sie da eigentlich für einen Menschen vor sich hätten oder was ihr Verhalten für Konsequenzen hätte.
Das jetzt in meinen Augen kein Leben mehr wäre. Das ich gebrochen bin... meine Stärke und Kraft wären nicht mehr da... Das ich jetzt genug hätte und er seinen Anteil daran trägt...
Das ich wenn ich das tuhe, was ich vorhabe zu tun, dafür sorgen werde, das er es erfahren wird und vielleicht dann versteht, das man mit den Gefühlen anderer nicht spielen sollte.
Ich besorgte mir also ein Zugticket und obwohl ich wußte, dass mich meine MS dafür mehr als bestrafen würde, fuhr ich zu ihm.
Dort angekommen traute ich mich dann doch nicht das Mitgebrachte persönlich abzugeben, also bat ich den Taxifahrer es vor die Tür zu stellen.
Ich blieb noch bis mein Zug zurück fuhr und sah von einiger Entfernung auf das Haus in dem er wohnte... dann fuhr ich zurück...
Und was soll ich euch sagen... es kam keinerlei Reaktion, absolut keine.
Zurück bleibt, die Leere in mir... der Schmerz... die Sehnsucht. Ich vermisse ihn immer noch... Aber auch die Gewissheit das das einfach nicht mein Leben ist... und ein WARUM
Eine Frage, weiß vielleicht jemand, ich möchte ihm so gern noch einen reinwürgen. Ne Idee???
Danke, das ihr mir zugehört habt...
Titania