Was macht uns eigentlich zu Suizidkandidaten ?

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Fliesenbourg

Re: Was macht uns eigentlich zu Suizidkandidaten ?

Beitrag von Fliesenbourg »

dakota hat geschrieben:Hallo.
Ich verfolge dieses Forum nun seit einem Monat.
Bei allen Beiträgen stellt sich mir die Frage, ob man unsere vielfältigen Problematiken auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann.
Ausser Frage steht wohl die Tatsache dass Lebensquantität die fehlende Lebensqualität nicht ersetzen kann. Also kann ein möglichst langes Leben nicht erstrebenswert sein wenn die entsprechende Qualität fehlt.
Ich glaube, wenn wir des Sinnes unseres irdischen Lebens bewusst wären, dann könnten wir beurteilen ob wir das Ziel erreicht haben. Und dann könnten wir auch ohne Gewissensbisse oder Schuldgefühle unsere letzte Reise antreten. Nicht die Zeit spielt eine Rolle, sondern das Erreichen des Ziels allein.
Was meint ihr ???
Hallo Dakota,

ich habe es hier bereits mehrfach auf verschiedene Weise gesagt; der gemeinsame Nenner aller langwierig gereifter Suizidgedanken ist zunächst einmal ein hochgradiges Resonanzvermögen mit der absoluten, nackten und nüchternen Realität (deren verschiedenste Facetten teils auch als Wahrheit bezeichnet werden können), welche von der dekadent-indolenten Masse zeitlebens verdrängt, ja mit Füßen getreten wird! Und dieses von dir angesprochene Ziel sollte kurzum die Qualifikation für "das wirkliche Leben" sein. Hinsichtlich deiner These Quantität/Qualität kann ich dir nur uneingeschränkt Recht geben.

Mit besinnlichen Grüßen
Fliesenbourg
dakota
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Beitrag von dakota »

andre53 hat geschrieben:
Eine "friedliche Revolution" der Suizidanten wäre der Weg der Liebe und eine Umwertung der Werte wozu wir aber keine Kraft mehr zu haben scheinen und unsere Vereinzelung uns daran hindert.
Eine Entwertung lässt sich nur durch eine Abkehr von ihren Werten bewerkstelligen, indem wir uns selbst einen neuen Wert geben, und dem Stolz Abschaum zu sein. Aber wir haben ja ihre Werte zu unseren Werten gemacht, wir betrachten uns aus ihren Augen und wir kommen zu ihrem von ihnen vorgegebenen und längst gefällten Urteil. Ein abgekartetes Spiel.

Aber wir werden unsere Opferrolle bis zuletzt erfüllen müssen. Es sei denn...
...es sei denn was ???
Ich glaube, die meisten von uns haben uns selbst bereits einen neuen Wert gegeben. Ich jedenfalls habe mich von "ihren" Werten distanziert. Das Problem ist wohl dass wir mit unseren Werten in dieser materiell orientierten Gesellschaft keinen Bestand, keine Existenzberechtigung haben, da wir in dieser Maschinerie als Zahnräder nicht funktionieren sondern als rostender Schrott abgestempelt sind.
Ich komme zu meinem eigenen Entschluss, meinem eigenen Willen:
ich lasse mich nicht formen um in deren Maschinerie zu funktionieren, ich werde freiwillig sterben um endlich LEBEN zu können. ("wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren...wer sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es gewinnen"...
dakota
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Re: Was macht uns eigentlich zu Suizidkandidaten ?

Beitrag von dakota »

Fliesenbourg hat geschrieben:
dakota hat geschrieben: ...Ich glaube, wenn wir des Sinnes unseres irdischen Lebens bewusst wären, dann könnten wir beurteilen ob wir das Ziel erreicht haben...
Hallo Dakota,

...Und dieses von dir angesprochene Ziel sollte kurzum die Qualifikation für "das wirkliche Leben" sein. Hinsichtlich deiner These Quantität/Qualität kann ich dir nur uneingeschränkt Recht geben.

Mit besinnlichen Grüßen
Fliesenbourg
Hallo Fliesenbourg.
Danke für diese Worte. Ich wollte es selbst nicht aussprechen sondern es sollte wenigstens einmal von einem anderen gesagt sein. Es gibt einfach zu wenige von uns, die an "das wirkliche Leben" nach dem vermeintlichen Tod unserer Hülle glauben, das ist wirklich sehr schade.
Bleibt zu hoffen, dass jedem geschieht wie er glaubt und dass für den einen oder anderen eine angenehme Überraschung bleibt...
andre53
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Beitrag von andre53 »

dakota hat geschrieben: ...es sei denn was ???
Ich glaube, die meisten von uns haben uns selbst bereits einen neuen Wert gegeben.
Entschuldige Dakota, dass ich daran meine berechtigten Zweifel habe. Nicht dass ich deine Worte anzweifle. Ich denke nur, dass es nicht reicht dies in der Theorie zu tun. Praktisch würde es bedeuten, dass du dir sagst: Ihr sagt ich habe keinen Wert und ich erwidere euch ich habe einen Wert.

Du kennst anscheinend die Bibel daher gehe ich davon aus, dass du weisst dass sich die Bibel zu allem instrumentalisieren lässt, wie dies unser geschätzter Fliesenbourg zu tun pflegt. Jedem Zitat kann ich ein Gegenzitat entgegenstellen. Sicher weisst du auch das du finden wirst, dass viele kommen werden um im Namen Jesus zu sprechen und sich auf sein Wort berufen werden.
Ich konnte in Fliesenbourgs Worten bisher nirgends die Liebe zu den Menschen entdecken, eher das Gegenteil. Fliessenbourg muss sich dafür verantworten, dass wissen wir beide.
Wie ich schon oben erwähnte es treffen sich hier Opfer und Täter gleichermassen.
ahwala
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Re: Was macht uns eigentlich zu Suizidkandidaten ?

Beitrag von ahwala »

Angelazul hat geschrieben:[...] Nein, dieses Kapitel ist endgültig abgelegt. Ich lege mir rechenschaft ab, ich bin mein eigener Verteidiger! [...]
So handhabe ich das ebenfalls.
dakota hat geschrieben: [...] Wenn es ein höheres Wesen, nennen wir es Gott, wenn es diesen Gott gibt, dann ist er liebend, gut und barmherzig.


Es freut mich für Dich, dass Du Dir dessen so sicher zu sein scheinst. Leider ist für mich nicht nachvollziehbar, aufgrund welcher Argumente und/oder Erfahrungen man zu dieser Überzeugung gelangen könnte. Du erwähnst einen Satz weiter die Bibel:
dakota hat geschrieben: Wenn ihr euch mal die Mühe machen würdet und in der Bibel lesen würdet, dann findet ihr dort einen Leitfaden für das Leben, für das friedliche Miteinander der Menschen.[...]
Ich habe mir die Mühe gemacht, die Bibel zu lesen, die ich für nicht mehr halte als ein Zeugnis menschlichen Lebens vor langer Zeit und die es an Erbärmlichkeit und Menschenverachtung stellenweise locker mit dem Koran aufnehmen kann. Wie man die heiligen Schriften der Religionen als vernünftiger Mensch allen Ernstes für mehr halten kann als das, was sie sind, von Menschen erdachte, sich an den gesellschaftlichen Realitäten der jeweiligen Entstehungszeit orientierende Geschichten(-sammlungen), erschließt sich mir nicht, vielleicht unter anderem auch _weil_ ich sie gelesen habe. Weniges ist menschlicher (in nicht wertendem Sinne) als die widersprüchlichen, in mannigfaltiger Weise interpretier- und für niedere, menschliche Zwecke missbrauchbaren heiligen Schriften.

dakota hat geschrieben:[...] Ich kann das alles nicht beweisen, aber ich habe schon übersinnliche Erlebnisse gehabt, so dass mir der Glaube zur Gewissheit geworden ist.
Trotzdem stelle ich jedem Menschen frei was er glauben mag und verurteile niemanden sondern toleriere all eure Meinungen und was ihr glaubt.
Es wäre ziemlich anmaßend und nicht untypisch für einen gläubigen Menschen, wenn Dein letzter Satz lediglich dazu dienen sollte, Deine "Gewissheit", die Du eigentlich propagieren willst, anderen Menschen schmackhafter zu machen. Deswegen bin ich ziemlich skeptisch, was den Wahrheitsgehalt Deiner Toleranzbekundung angeht. Aber im Zweifel für den Angeklagten. ;p

andre53 hat geschrieben:[...] Aber wir haben ja ihre Werte zu unseren Werten gemacht, wir betrachten uns aus ihren Augen und wir kommen zu ihrem von ihnen vorgegebenen und längst gefällten Urteil. Ein abgekartetes Spiel.[...]
Hätte ich "ihre" Werte zu den meinen gemacht, hätte ich keinerlei Pronleme mit einem Leben in dieser Gesellschaft.
andre53
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Re: Was macht uns eigentlich zu Suizidkandidaten ?

Beitrag von andre53 »

ahwala hat geschrieben: Hätte ich "ihre" Werte zu den meinen gemacht, hätte ich keinerlei Pronleme mit einem Leben in dieser Gesellschaft.
Ist deine Kosten-Nutzen Rechnung nicht genau die Anwendung dieser Werte von denen du behauptest sie nicht zu haben?
Nun nach welchen Kriterien erfolgt deine Kosten-Nutzen Rechnung, welche Werte sind dein Massstab?
dakota
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Beitrag von dakota »

@ ahwala:

... es ist schade, dass du nur im Alten Testament gelesen hast, das mit dem Koran übereinstimmt. Das Alte Testament der Hebräer haben nämlich Judentum, Islam und Christentum gemeinsam.
Mir geht es vielmehr um Aussagen im Neuen Testament, das geprägt ist von Glaube, Hoffnung und vor allem LIEBE. Tugenden wie Barmherzigkeit, Selbstlosigkeit, Verständnis, Toleranz, Güte, Nächstenliebe und andere Tugenden feiern dort Hochpropaganda. Da gibt es auch keine Interpretationsoptionen, das ist einfach unmissverständlich. Und dass Gott barmherzig ist, zeigt sich an dem Opfer seines Sohnes, der ohne Schuld stellvertretend für all unsere Schuld am Kreuz gestorben ist, damit wir sündige Menschen Versöhnung mit Gott haben können wenn wir vor ihm stehen und all unsere Schuld uns bewusst wird.
Das ist MEINE Hoffnung, MEIN Glaube und mit all MEINER Liebe würde ich mir das für alle Menschen wünschen. Den Frieden mit Gott.
Ihr mögt alle glauben was ihr wollt und damit glücklich werden. Ich brauche hier nichts schmackhaft zu machen oder zu propagieren, denn ICH habe meinen Frieden in MIR und bin unabhängig vom Irdischen, darum kann ich das menschliche Leben auf dieser Erde auch ruhigen Gewissens hinter mir lassen.
ahwala
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Beitrag von ahwala »

andre53 hat geschrieben:
ahwala hat geschrieben: Hätte ich "ihre" Werte zu den meinen gemacht, hätte ich keinerlei Pronleme mit einem Leben in dieser Gesellschaft.
Ist deine Kosten-Nutzen Rechnung nicht genau die Anwendung dieser Werte von denen du behauptest sie nicht zu haben?
Nun nach welchen Kriterien erfolgt deine Kosten-Nutzen Rechnung, welche Werte sind dein Massstab?
Mein Todeswunsch gründet sich auf die Tatsache, dass die Werte, nach denen ich mein Leben würde ausrichten wollen, denen der Gesellschaft diametral zuwiderlaufen und ein Leben nach diesen Werten zu mühsam bis überhaupt nicht umsetzbar ist. Das heißt nicht, dass ich mich mit der Minder- bzw. Nichtwertigkeit meiner Vorstellungen abgefunden, d.h. quasi die Werte und den Blick der Gesellschaft auf Menschen wie mich übernommen hätte. Das heißt meine Kosten-Nutzen-Rechnung richtet sich nach der Lebbarkeit _meiner_ Werte in dieser Gesellschaft. Ich hoffe Dich nicht falsch verstanden und folglich Schwachsinn geschrieben zu haben. ;)
dakota hat geschrieben: ...es ist schade, dass du nur im Alten Testament gelesen hast, das mit dem Koran übereinstimmt.[...]
Du hast oben von der Bibel geschrieben, welche als solche aus Altem wie Neuem Testament besteht. Weiter ging es mir weniger um die Bibel speziell, als vielmehr Glauben allgemein. Dass sich Altes und Neues Testament unterscheiden: geschenkt. Darum geht es aber nicht. Wie kann man der Meinung sein, irgendeine von Menschenhand geschriebene Fantasiegeschichte, enthalte sie noch so viele historische Tatsachen, wertvolle Lebenstips und Weisheiten, beschriebe die komplette Wahrheit?! Wie kann man anhand der Bibel auf die Existenz eines gütigen Gottes schließen? Wie kann man Jesus Christus als Sohn Gottes akzeptieren? Es gibt dermaßen viele Bücher, in denen Standpunkte zum Ausdruck gebracht werden, nach denen man sein Leben sinn- und wertvoll ausrichten könnte, und Millionen Menschen sind diesem Bibelquatsch verfallen. Gigantisch unverständlich...

Aber verzeih, dass ich auf dieses Thema nicht weiter eingehen will. Es hat sich mir oft genug gezeigt, dass Diskussionen über dieses Thema meist zu nichts Fruchtbarem führen. Bestenfalls einigt man sich darauf, die Meinung bzw. den Glauben des jeweils anderen zu tolerieren und evtl. Teile davon sogar nachvollziehen zu können, und das wars dann.
andre53
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Beitrag von andre53 »

ahwala hat geschrieben:
Mein Todeswunsch gründet sich auf die Tatsache, dass die Werte, nach denen ich mein Leben würde ausrichten wollen, denen der Gesellschaft diametral zuwiderlaufen und ein Leben nach diesen Werten zu mühsam bis überhaupt nicht umsetzbar ist. Das heißt nicht, dass ich mich mit der Minder- bzw. Nichtwertigkeit meiner Vorstellungen abgefunden, d.h. quasi die Werte und den Blick der Gesellschaft auf Menschen wie mich übernommen hätte. Das heißt meine Kosten-Nutzen-Rechnung richtet sich nach der Lebbarkeit _meiner_ Werte in dieser Gesellschaft. Ich hoffe Dich nicht falsch verstanden und folglich Schwachsinn geschrieben zu haben. ;)
Ich denke du hast es schon richtig verstanden. Wieviel wärst du bereit zu tun um deine Werte lebbar zu machen? Ich schreibe dir weil ich vor demselben Problem stehe und auf diese Frage die ich nun an dich stelle noch keine befriedigende Antwort gefunden habe.
Ich weiss nicht ob ich bereit bin alles dafür zu tun um diese Werte auch lebbar zu machen ich weiss auch nicht was mich davon abhält ausser das es alleine sowieso nicht gehen würde. Ich weiss nicht ob meine Resignation in dieser Hinsicht berechtigt ist oder ob es mir letztendlich an der nötigen Radikalität dazu fehlt?
dakota
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Beitrag von dakota »

ahwala hat geschrieben: ... Wie kann man der Meinung sein, irgendeine von Menschenhand geschriebene Fantasiegeschichte, enthalte sie noch so viele historische Tatsachen, wertvolle Lebenstips und Weisheiten, beschriebe die komplette Wahrheit?! Wie kann man anhand der Bibel auf die Existenz eines gütigen Gottes schließen? Wie kann man Jesus Christus als Sohn Gottes akzeptieren? Es gibt dermaßen viele Bücher, in denen Standpunkte zum Ausdruck gebracht werden, nach denen man sein Leben sinn- und wertvoll ausrichten könnte, und Millionen Menschen sind diesem Bibelquatsch verfallen. Gigantisch unverständlich...

Aber verzeih, dass ich auf dieses Thema nicht weiter eingehen will. Es hat sich mir oft genug gezeigt, dass Diskussionen über dieses Thema meist zu nichts Fruchtbarem führen. Bestenfalls einigt man sich darauf, die Meinung bzw. den Glauben des jeweils anderen zu tolerieren und evtl. Teile davon sogar nachvollziehen zu können, und das wars dann.
...geschrieben von Menschenhand aber durch den Geist Gottes, also keine Fantasiegeschichte. Im übrigen schliesse ich nicht durch die Bibel auf eine Existenz Gottes, sondern durch übersinnliche Erlebnisse infolge Bewusstseinserweiterung. Aber die Menschen haben verlernt ihr Bewusstsein zu erweitern weil es einfacher ist sich auf wissenschaftliche Beweise zu berufen. Gott lässt sich nicht beweisen, es ist eine Sache der Erfahrung oder des Glaubens. Glauben basiert auf Vertrauen, eben auch etwas was verloren gegangen ist in dieser Gesellschaft, denn Vertrauen basiert auf Liebe von der es auch nicht mehr viel unter uns gibt.
Ich stimme dir zu dass solche Diskussionen zu nichts führen und man sollte den Glauben des jeweils anderen tolerieren.
morrigu

Beitrag von morrigu »

Zum Thema Altes und Neues Testament,muß ich sagen, daß ich auch im NT Übles gelesen hab- da,wo Jesus die kanaänische Frau zumindest zuerst abweist und sie mit einem Hund vergleicht, nur weil sie nicht aus dem Hause Israel ist, das spricht doch Bände.
Und vereinfacht die Sache für mich, da ich ebenfalls nicht aus dem Hause Israel stamme,predigt er also sowieso nicht für mich,basta.
mrsmidi
Beiträge: 59
Registriert: Samstag 12. Dezember 2009, 17:44

Beitrag von mrsmidi »

(habe nicht alles gelesen, evtl wurde es schon genannt)

Andersartigkeit und fehlende Liebe...hat mal jemand im Forum hier geschrieben. Und das trifft es meiner Meinung nach ziemlich gut...jedenfalls in meinem Fall...
Eimi Weinhaus
Beiträge: 328
Registriert: Montag 8. März 2010, 21:51

Beitrag von Eimi Weinhaus »

Hi Ihr!

Ich hatte keine schreckliche Kindheit oder Traumata...habe aber dieses sch**** Gefühl in mir.
Hasse das alles hier: immer nur schneller, höher, weiter...
Dieser und jener ist besser...du musst besser werden...wüüüüürg.
Es ist auch alles so vorhersehbar...manipulierbar...es ist soooo einfach einen Menschen dazu zu bringen einen nicht mehr zu mögen...
Es ist auch einfach zu durchschauen was man tun muss, dass einen best. Menschen mögen...und sei es nur die richtige Jeansmarke zu tragen...
Mir geht es manchmal wie Nocturne: es ist alles so schrecklich oberflächlich und hohl...

Bei mir ist es glaub ich auch, weil ich das Gefühl habe, dassmeine Eltern nie WIRKLICH an mir interessiert waren. Nicht aus Boshaftigkeit oder so...aber die ham wenig Mühe in uns gesteckt...emotional meine ich...es musste halt immer laufen...und wenn es gelaufen ist, dann wurde man gern gehabt. Leicht durchschaubar...leicht manipulierbar...ham sich wenige Gedanken über mein verhalten gemacht...wenn ich mich sch***verhalten hab...lag´s halt an mir...
Die hatten halt auch ihren Stress etc. ...aber ich denke das gibt einem dann halt so ein missgestimmtes Grundgefühl...


Na ja...
dakota
Beiträge: 124
Registriert: Freitag 12. März 2010, 09:23

Beitrag von dakota »

...Hass, fehlende Liebe, Andersartigkeit...

ja, ich verstehe euch. Wir sind alle vom Leid geprägt, dass die meisten von uns sich mit ihrer Opferrolle identifiziert haben und einfach nur noch leiden wollen. Da ist kein Platz mehr für irgendwelchen Glauben an ein besseres und wahres Leben nach dem leiblichen Tod oder den Wunsch danach. Nein, einfach Schluss mit dem Leid und Aus für immer und ewig.
Ja, ich kann das nachvollziehen. Aber bitte, lasst denen die Hoffnung und den Glauben an ein besseres Leben und die unsterbliche Existenz der Seele, die daran glauben. Und hört auf mit eurer Kritik an der Bibel. Ich glaube dass viele von euch einfach nicht wahrhaben wollen, dass es dieses Buch der Bücher immer noch gibt. Wer liest heute noch Goethe oder Schiller ? Die Bibel wird immer noch gelesen und von einigen wenigen mit dem Herzen verstanden.
Auch wenn Fliesenbourg mit seiner intellektuellen Art und "fehlender Liebe zu den Menschen" den meisten hier auf den Geist geht. Er offenbart hier vieles an Wahrheiten und Weisheiten, die natürlich auch unbequem sind. Und ich glaube wenn man ihm von Angesicht zu Angesicht begegnen würde, dann würde man feststellen dass er ein sehr emotionaler und liebevoller Mensch ist.
Calvin

Beitrag von Calvin »

dakota hat geschrieben:Ich glaube dass viele von euch einfach nicht wahrhaben wollen, dass es dieses Buch der Bücher immer noch gibt. Wer liest heute noch Goethe oder Schiller ? Die Bibel wird immer noch gelesen und von einigen wenigen mit dem Herzen verstanden.
???

Wer heute noch Goethe und Schiller liest? - Oh oh.

Die Bibel mag ja ein ganz gutes Konzept (gewesen) sein, damit sich einige Menschen im Leben zurecht finden.
Die zehn Gebote - nett.
Weitere Moralische Grundsätze und komplexe Spielregeln- yeah, damit bekommst du sie alle!
Weil diese Menschen ihrem eigenen Urteilsvermögen nicht über den Weg trauen vermutlich?
Aber wenn ich bestimmte Dinge tue/nicht tue, aus Angst vor göttlicher Bestrafung habe, dann ist doch wohl irgendwas falsch.

Ein bisschen mehr Eigenverantwortung täte unserer Gesellschaft sicher mal ganz gut. Aber jedem das Seine . . .

[Warum begeht der gemeine Gläubige eigentlich nicht gleich Suizid, wenn nach seinem Tod das Paradies/Gott auf ihn wartet?]
Gesperrt