ich bin erstmal sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben. Ich habe das dringende Bedürfnis nach Austausch, ohne dass von anderen Forumsusern ausschließlich pauschal versucht wird, einen Suizidwunsch auszureden. Ich hoffe, den finde ich hier.
Ich bin Anfang 30, w und habe eine angeborene Organschädigung, aus der eine starke Unterversorgung von bestimmten Hormonen resultiert. Damit einher gehen d i v e r s e Einschränkungen und Folgediagnosen, ich bin auch schon lange in Rente und habe einen GdB. Ich möchte aus Anonymitätsgründen nicht die Krankheit/ Diagnose nennen (ziemlich selten).
Ich habe zwei halbherzige Versuche und einen, bei dem ich mir naiverweise sicher war, er würde klappen, hinter mir. Nachdem ich die letzten Jahre vergeblich nochmal einige Versuche gestartet und wirklich viel Kraft investiert habe, mich um eine vernünftige medikamentöse Einstellung zu bemühen, um mir ein erstrebenswertes Leben zu ermöglichen (einschl. z.B. überreg. Konsultation von Fachärzten -> seltene Erkrankung), ist meine Lösung ein selbstbestimmtes, humanes Ableben nach diesen, retrospektiv betrachtet, doch ziemlich qualvollen >30 Jahren.
Entsprechend meinen Erfahrungen mit Medikamentenüberdosierungen (nämlich dass mein Körper V I E L mehr wegsteckt, als ich dachte) und vielleicht auch aufgrund der Tatsache, dass ich jetzt -wirklich- der Meinung bin, alles versucht zu haben, gehe ich dieses mal wohlüberlegter und sorgfältiger an die Sache heran. Und da komme ich zu meinem eigentlichen Thema - abgesehen davon, dass ich mir auch einfach mal von der Seele erzählen muss, was in meinem Kopf vorgeht...
Ich habe vor Monaten angefangen, über die wohlüberlegte Selbsttötung zu recherchieren und landete so schlussendlich bei der Chloroquinmethode. Ich habe dieses Dokument (von wooz) immer und immer wieder durchgelesen und seziert, abgewogen, die Wirkzeiten und Verfügbarkeit der Medikamente samt Preisen recherchiert, mir sogar überlegt, ob ich in der Narkose lieber ersticken oder an einem Herzinfarkt sterben möchte uvm...
Dass diese Recherchearbeit mir Spaß bringt, verwundert mich gar nicht SO sehr, auch wenn sich das bei dem Thema auch etwas kontraintuitiv anfühlt^^
Was mich aber echt etwas verwirrt, ist diese gewisse "Vorfreude"... Es fühlt sich an, wie ein "Happening", welches ich bald erleben (haha...) werde. Während ich das so schreibe, hoffe ich, man darf hier überhaupt sowas schreiben. Ich will ja niemanden ermutigen, im Gegenteil ist dieses Gefühl halt auch echt weird und etwas eklig. WoRAUF sollte ich mich denn freuen, zur Hölle?! Macht das irgendwie Sinn??? Klar, ich bin die Last des Lebens los, aber dann kommt halt auch: Nichts mehr. Manchmal glaube ich, in solchen Zeiten spinnt das Gehirn ganz merkwürdige Verknüpfungen oder sowas.
Ganz Vieles in meinen Gedanken, was mit meinem Lebensende zu tun hat, scheint immer wieder akut irgendwelche Glückshormone auszuschütten. Ich habe keine Ahnung, ob irgendjemand versteht und ansatzweise nachvollziehen kann, was ich damit meine, bzw. wie sich das eben für mich anfühlt. Es macht einerseits schon Sinn, schließlich geht damit die Annahme einher, dass alle meine Probleme endlich weg sind. Andererseits spüre ich auch die Traurigkeit darüber, nichts cooles mehr erleben zu dürfen. Die lasse ich aber ehrlicherweise nie lange zu. Es gibt nunmal keine Alternative, außer lange Leidensphasen zwischen den kurzen guten Momenten. Zu lange!
Blöd halt auch, dass man diese positiven Gefühle dazu nicht mal eben mit anderen teilen kann..
Würde mich sehr über Eure Gedanken dazu freuen, oder gerne auch zu sonstigem, was ich geschrieben habe. Wie erwähnt, ich habe echt ein Bedürfnis, das zu teilen und nach Austausch.
Desweiteren hoffe ich sehr, dass nicht demnächst ganz liebe Menschen mit einer weißen Jacke vor meiner Haustür stehen (übertrieben gesagt), weil ich so offen hier schreibe. Ich darf anmerken, ich habe die Medikamente nicht

Danke für's Lesen und vielleicht mitreden
