Mein Dilemma

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

vampirin
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Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

Die meisten Menschen mögen mich nicht, haben mich im allgemeinen noch nie gemocht. Die Ausgrenzung/ das Mobbing begannen seit meinem 7. Lebensjahr und dies zieht sich bis dato durch mein gesamtes Leben hindurch.

Meine Psychologin, die ich fragte, woran es denn läge, dass mich die meisten derart hassen/ meiden/ unsympathisch finden, antwortete
mir darauf: „ Die Menschen denken, dass Sie es nicht blicken würden und dass man es „ mit Ihnen machen könnte“.“
Diese Worte haben sich tief in mein Innerstes eingebrannt. Man muss dazu sagen, dass ich im Gymnasium derart lange gemobbt worden war, bis ich vorzeitig die Schule verlassen musste.

Davor, in der Grundschule, war ich ein vielseitig interessiertes, fleißiges Kind gewesen. Durch das ständige Auslachen/ Mobbing bedingt lieẞ mein Interesse an neuen Lerninhalten rapide nach und das Unheil nahm seinen Lauf.

Was ich bis heute nicht verstanden habe, ist folgendes: Ich wurde zeitgleich für etwas, dass ich besonders gut konnte (musizieren) und für etwas, in dem ich unterdurchschnittlich begabt war, ( Sport) massiv gemobbt.

Alles, was ich machte, was ich sagte, wurde in der Luft zerrissen. Nichts war gut genug. Aufgrund meiner hellen Haut bekam ich regelmäßig solche Sprüche zu hören: “ Du bist so hässlich. Geh nach Hause und sperre Dich ein. Bringe Dich am besten um, denn dann gibt es eine Hässliche weniger auf diesem Planeten. Wir könnten kotzen, wenn wir Dich sehen.”

Ich habe bis jetzt in einer Umgebung, die mich nicht will, überlebt, aber meine Kräfte sind nun aufgebraucht.
Eines Tages- es muss 2020 gewesen sein- packte mich die Wut darüber und ich schwor mir, lieber alleine sein zu wollen als mich noch einmal von jemandem wie ein Mensch zweiter Klasse behandeln zu lassen. Die Rechnung ging auf, jedoch anders, als ich es mir ursprünglich erhofft hatte. Nun bin ich allein 😉
Emely
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von Emely »

Huhu,

toll, dass Du Dich getraut hast, den Thread zu eröffnen! Ich freue mich gerade :)

Du hast gefragt, ob ich auch nicht wusste/weiß, wieso ich immer Mobbingopfer war.
Nein, ich weiß es bis heute nicht.
Anfangs war es, weil ich die dreckigen und kaputten Klamotten meines großen Bruders tragen musste.
Ich habe halt zu Hause auch Missbrauch auf allen Ebenen erlebt und war daher wohl irgendwie...eklig. Mein Stiefvater hat dafür gesorgt, dass ich niemand war, mit dem man Kontakt haben will.
In höheren Klassen kam dann sowas wie "Wenn du aus dem Osten kommst, hätten wir die Mauer stehenlassen sollen".
So dumm ey.
Ich habe mich auch nicht gewehrt, weil das Mobbing in der Schule nicht so schlimm wie das, was zu Hause abging. Ich ging meistens gerne in die Schule. Durch gute Noten bekam ich wenigstens auf dem Papier mal Anerkennung (in Form einer guten Note). Ich habe dann also gelernt, positive Reaktionen durch Leistung zu verdienen. Das steht mir heute noch im Weg....
Mein Helfernetz versucht mich dahin zu bringen, dass ich nur existieren, und damit trotzdem kommen, darf. Dass ich es mir nicht verdienen muss, dass sie sich mit mir unterhalten und so. Da habe ich massive Vertrauensprobleme durch das Mobbing (aber auch den Missbrauch) entwickelt.

Du hast auch geschrieben, dass Du offen für Hilfe bist, weil Du es gefährlich findest, dass die Angst nicht mehr da ist.
Aus der Suizidtheorie heraus sehe ich das übrigens auch so.
Du bist wirklich sehr reflektiert, ich finde die Kommunikation total angenehm mit Dir! :)

Wenn Du möchtest, kannst Du mir per PN mal schreiben, in welcher Stadt Du wohnst.
Ich kann Dir rausgooglen, wo Du anrufen kannst, wo es welche Hilfe gibt. Ich habe mir meine Helfernetze schon immer selbst aufgebaut. Im nächsten Leben werde ich Sozialarbeiterin :lol:
Du musst das nicht alles alleine tun. Ich helfe Dir gerne, wenn Du das möchtest.
outofspace
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von outofspace »

ich schaffe es grad nur in Liedtexten zu reden.. und dieser hier... passt...
Bei dem ich damals sprachlos war (wie bitte ? der Schreibt ein Lied für mich ;) ),
weil er genau auf meine Situation zutraf. also eine Art "mein Anti Mobbing Lied", meine Antwort auf alle Hater und Mobber da draußen...in your face ;) (also nicht deins!)

und irgendwie genau auf dein Beitrag...

Das Lied heißt hässlich!

"Der Spiegel eures Innern
Ihr wisst es nur noch nicht
Ich zeig euch eure Seele
mit meinem hässlichen Gesicht"

(Also eigentlich sind die "hässlich" von Innen, die einen sagen man seie hässlich ;) versteht man also vlt nur, wenn mans selbst Jahrelang erlebt hat.
Ich find die Zeilen nur genial.. mir helfen die Zeilen. Vlt dir ja auch ;)

Und vlt noch dieses Lied, war ein zufallsfund:

https://www.youtube.com/watch?v=54RNsT7rigw
weiß aber nicht obs aufbauend ist... ich finds herzzereißend, traurig,aber verdammt gut gemacht !!
und deswegen mag ichs... Genau SO würde ichs auch darstellen in einem Video... würde ich fast als Lehrmaterial in der Schule empfehlen ;)
Vielleicht begreifen Menschen dann, was sie tun.. und lassen es !
weil es einfach das kleine Kind zeigt damals, das eben nichts dafür kann... und die erwachsene Person, was es für Spuren hinterlässt...
(ich weiß nicht ob der ganze Text stimmt, aber glaube schon, sie hat noch videos online, wo steht dass die 2. Strophe komplett wahr ist!)

Ich habe vor kurzen echt mal so eine Journalistin gesehen, die ihre Mobber konfrontiert hat... das war hart, die Haupt-mobber-person klang auch einfach übel und meine ja sich gaaar nicht dran zu erinnern, ne ist klar ;) (telefon)
die meisten sind einfach Mitläufer, die haben sich auch entschuldigt... aber die meisten verdrängen es. Sry , als ob man sich daran nicht erinnert. Da meidet man doch wieder nur die Konfrontation und will sich nicht eingestehen, was man für unzulässiges Wort gebaut hat. (oder vlt immer noch so ist..)

Meist wird ja immer gesagt, dass so Leute mobben, weil sie selbst Zuhause Probleme /Mist erleben ... aber ganz ehrlich ?! Die Logik verstehe ich nicht, ist für mich absolut keine Entschuldigung..
Sollte man nicht andere so behandeln, wie man es sich selbst bei sich wünscht ?
Erstrecht wenn man weiß, wie es sich anfühlt, gerade dann !
Komische Logik.
Wenn das wenigstens Sinn machen würde, aber ne... absolut unlogisch.
outofspace
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von outofspace »

und den Satz von der Psychologin würd ich schnell vergessen, ist irgendwie ebenfalls uneinfühlsam und unerfahren.
wie man sowas sagen kann... versteh ich nicht. (hab den aber schon mal gehört glaube ich, nur eher von privaten Leuten)
Aufschreiben und ab in den Mülleimer ;)

So Leuten (mobbern) kann mans sowieso nicht Recht machen, da kannste machen was du willst.
Da kannste zurück mobben, ignorieren, nett sein, wütend sein....
Da sollten Außenstehende einschreiten, aber die verschließen geeeerne die Augen. Nicht mein Fachgebiet.
Mobbing ? Ne gibt es hier nicht.
Kann man nur den Kopf schütteln.

(bis dann was Schlimmes passiert ;) und dann wundert man sich und schiebt es auf wen anderes...)
n°cturne
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von n°cturne »

Viele Parallelen lese ich in Deinen Zeilen, liebe Vampirin. Auch wenn mein Lebensweg zwischenzeitlich auf einem anderen Gleis verlaufen ist, so war die Schulzeit bei mir recht ähnlich und das Schlussresümee des Ganzen ist es ebenso. Selbst das Gymnasium verlassen zu wollen als auch das Mobbing wegen der hellen Erscheinung kenne ich sehr gut. Vampirin und n°cturne - irgendwie passt auch das ganz gut zusammen in dieser Hinsicht. ♥︎
outofspace
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von outofspace »

hilft dir das musik machen denn ?
Kreativität und Ausdruck ist schon etwas Gutes...

mir wurde immer gesagt , so Leute sind nur neidisch ;)
Die haben sowieso ein geringes Selbstbewusstsein und das zeigt sich dann so..indem sie andre niedermachen.

Wenn ich "In Sport gut sein" oder in "Musik gut sein" zur Auswahl hätte,... IMMER Musik ;D ganz klar.
ist doch cool. Viiiiel besser ;) Aber nur meine Meinung.

ich glaube fast, die besten und Kreativsten Köpfe, sind meist eh alles geschundene Seelen... am kreativsten und genialsten ist man, wenns einem richtig unzulässiges Wort geht. Hab mir grad mal das von Hermann Hesse durchgelese, weil der so schöne Texte hat, und krass, der hat es trotz Suizidalität, mit dem Schreiben einfach geschafft weiter zu machen ;)
Und Musik ist ja nichts andres... ob nun Kunst, Malen, schreiben, Musik...
ist doch hammer, wenn du darin gut bist.
Das sag ich auch ehrlich, wenn jemand den Ehrgeiz hat, da am Ball zu bleiben,zieh ich den Hut :D

(ich kann immer nur alles so halb- an Instrumentn-, bin aber ebenfalls musikalisch veranlagt ;) aber üben ? auf Dauer nicht machbar leider. da fehlt mir das Durchhaltevermögen ;D)

Neulich gabs irgendwie auch eine doku auf youtube, über sehr musikalische Menschen, die alle depressiv waren... voll krass (also kommt wohl sehr oft in verbindung vor!)

EDIT: wie war das noch:
Sport ist Mord ;D

(und ich füge hinzu:
Musik überlebenswichtig =)! naja nur meine Meinung!)
vampirin
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

Lieben Dank an alle, die mir zurück geschrieben haben. Das weiss ich sehr zu schätzen. Ich werde noch darauf antworten.

Extremer Trigger ( gibt‘s das überhaupt als Steigerungsform? Egal.):


Jetzt ist das eingetroffen, was ich befürchtet hatte: Meine immense Wut/ Aggression richtet sich nun gegen die anderen, die mich meiner Meinung nach respektlos behandeln.
Meine sozial angepasste Maske ist nun endgültig abgefallen und mein wahres Ich kommt immer mehr zum Vorschein. Dabei war ich einst kein schlechter Mensch gewesen- im Gegenteil.
Ich lasse mir absolut nichts mehr gefallen, habe einen verbalen Schlagabtausch nach dem anderen mit dem jeweiligen Gegenüber.

Nun wird mir gegenüber endlich mit offenen Karten gespielt; der Hass und die Abneigung tritt nun offen zutage. Ständig wähnen die anderen sich im Recht und ich bin die Böse.

Das Interessante dabei ist, zu beobachten,wie überrascht nun alle tun. Was haben sie denn erwartet? Dass ich mich jahre-, nein! jahrzehntelang wie ein Stück Dreck behandeln und missbrauchen lasse, ständig ignoriert werde, wenn ich um Hilfe bitte und das alles noch brav abnicke? Mich darüber freue??
Es war doch abzusehen, dass es mich charakterlich irgendwann zum Negativen verändern würde, aber das interessiert schlichtweg keine Sau.
Niemand interessiert sich für mich,aber zum missbrauchen und sich abzureagieren bin ich stets gut genug gewesen. Die einzigen, die für eine kurz bemessene Zeitspanne vorheucheln,sich für mich zu interessieren, sind Männer, die einmal…..wollen. Und wenn ich dann sage, dass ich keinerlei Interesse daran habe, zeigen sie ihr wahres Gesicht und fallen mir in den Rücken.

Bedauerlicherweise sehe ich dümmer aus, als ich nun einmal bin. Und das verleitet halt viele Menschen dazu, mich in eine Schublade zu stecken und so mit mir umzugehen. Dass ich sie und ihre Machenschaften bereits längst durchschaut habe, kommt ihnen nicht in den Sinn. Wenn sie das- übrigens viel zu spät-plötzlich aufgrund meiner zynischen Bemerkungen raffen, sind sie völlig perplex. Tja. Never judge a book by its cover.
Nun bin ich selbstverständlich die Böse, weil ich mich wehre. Weil ich für mich einstehe. Und wie immer kämpfe ich alleine.
Mein Hass auf Menschen ist gewaltig. Nicht in Worten zu beschreiben. Ich kann Menschen nicht mehr neutral einordnen, da ich soviel durch sie erleiden musste.
Ich kann ihnen gegenüber keine Sympathie mehr vorheucheln. Die anderen Gedanken werde ich lieber nicht niederschreiben, denn ansonsten werde ich gesperrt.
Ich versuche, mithilfe von Sport gegen meine Aggressionen vorzugehen. Aber mehr als zwei Stunden täglich Sport zu machen, schaffe ich nicht.
Meine seelischen Kräfte schwinden immer mehr. Resilienz ist nicht mehr vorhanden. Inwiefern kann ich in einer mir feindlich gesonnenen Umwelt weiter machen? Ich werde toleriert, wenn ich mich extrem verstelle bzw.anpasse bzw. mir alles gefallen lasse. Integriert werde ich nie. Menschen geben sich notgedrungen im beruflichen Kontext mit mir ab. Ansonsten werde ich gemieden.
Wie soll ich die nächsten Jahrzehnte überstehen?
Diese Frage stelle ich mir jeden Tag auf‘s Neue. Ich vegetiere halt vor mich hin. Gehe arbeiten und sehe danach fern/ surfe stundenlang sinnlos im Internet. Mache den Sport. Und das war‘s. Hat schon die letzten 10 Jahre keinen Spaß mehr gemacht.
Jeden Tag versuche ich, für meine Katzen zu überleben. Aber es wird immer schwerer. Ich hatte meinen Nachbarn gefragt, ob er meine Katzen übernehmen könnte. Dann könnten sie nach meinem Ableben in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Aber es hat nicht funktioniert.
P.S. Ich hatte fälschlicherweise gedacht, dass sich meine Situation verbessern würde, wenn ICH mich veränderte. Falsch gedacht. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich seit meiner Schulzeit eine 180 Grad Drehung hin gelegt habe. Nahezu alles, weswegen ich gemobbt/ ausgegrenzt worden war, habe ich an mir verändern können.
Das Fazit dessen lautet: Der Hass mir gegenüber ist seitdem sogar noch schlimmer geworden.
Emely
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von Emely »

Das tut mir sehr leid, dass es so beschissen ist (gerade) ❤
vampirin
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

An Emely: Was Dein Stiefvater Dir angetan hat, tut mir unendlich leid. Mir blutet mein Herz. So etwas sollte kein Kind erdulden müssen.
Dass Du gelernt hast, Dir Anerkennung durch Leistung zu verdienen, kommt mir sehr bekannt vor. Es ist verdammt schwer, sich davon zu lösen und wieder vertrauen zu können. Gut finde ich, dass Dein Helfernetz hinter Dir steht und Dich einfach so annimmt, wie Du bist.
Dein Kompliment bezüglich der Kommunikation kann ich nur zurück geben. Danke 🙏
Darüber hinaus möchte ich mich nochmals bei Dir dafür bedanken, dass Du mir Anlaufstellen geschickt hast. Du hast mich tatsächlich zum Nachdenken animiert. Ich werde mir dort Hilfe holen- trotz meiner Vertrauensproblematik- bevor es dafür zu spät sein wird.
Danke für Dein Mitgefühl.
Zuletzt geändert von vampirin am Sonntag 27. Oktober 2024, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
vampirin
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

an outofspace:
Der Songtext ist tatsächlich genial, sozusagen on point. Danke 🙏 Die Problematik beim Mobbing ist, dass man diese Verletzungen meiner Erfahrung nach ein Leben lang mit sich herum schleppt und man unterbewusst ständig denkt, man sei nicht ok. Selbst wenn man es als erwachsene Person geschafft haben mag, etwas aus seinem Leben zu machen. Und das ist halt der Knackpunkt.
Der Fall mit der Journalistin steht symptomatisch dafür, dass die meisten Mobber nicht dazu in der Lage sind, ihr früheres Verhalten zu reflektieren. Bei mir hat sich jedenfalls keiner von denen dafür entschuldigt.

Bezüglich des YouTube Songs „ Narben“ von Dueja: Wow kann ich da nur sagen. Ich fühle mich verstanden. Genauso war es gewesen. Und die Dame sieht mir sogar ähnlich. Nochmals ein dickes Dankeschön an Dich.
Bezüglich des Satzes der Psychologin: Ich muss versuchen, diesen aus meinem Kopf zu bekommen. Denn seitdem denke ich tatsächlich, dass ich dumm bin und traue mir dementsprechend nichts mehr zu.
Das Musik machen hilft mir tatsächlich ein wenig. Ich wage zu behaupten, dass ich noch nie so gut Klavier gespielt habe wie zum jetzigen Zeitpunkt.
Das, was mich so niederstreckt ist die unverrückbare Tatsache, dass man- egal, wie sehr man sich selbst verändert haben mag-die Umwelt in keinster Weise mit verändern kann. Es mag sein, dass ich jetzt für mich einstehe, aber es ändert ja nichts an der Ungleichbehandlung bzw.den Respektlosigkeiten mir gegenüber. Diese sind ja trotzdem nach wie vor vorhanden.
Ich kämpfe und kämpfe….aber letztendlich stehe ich immer wieder am selben Ausgangspunkt wie zuvor. Unveränderbar.
Ein Dauerloop des Grauens.
Ich bin halt leider nicht mehr dazu in der Lage, meine sozialverträgliche Rolle weiterhin zu spielen. Und machen wir uns nichts vor: Es ist meiner Meinung nach unabdingbar für das soziale Miteinander, dass man heuchelt, dass man lügt und dass man vorne herum miteinander auszukommen scheint und für den Frustabbau hinten herum lästert. Ich war ja schon immer unbeliebt, aber jetzt ist es halt extrem, weil ich keine gute Miene zum bösen Spiel mehr mache und man mir meinen Unmut mittlerweile ansieht.
Zuletzt geändert von vampirin am Sonntag 27. Oktober 2024, 18:39, insgesamt 5-mal geändert.
vampirin
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

an nocturne: Danke für Deine verständnisvollen Zeilen, auch wenn der Anlass dazu ein trauriger sein mag. Es tut mir leid, dass Du Ähnliches erdulden musstest. Ja, unsere gewählten Nicknamen passen zu 100 Prozent :)
vampirin
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

Trigger:

Das wird ein ausschließlicher Jammer Post

Ich kann tatsächlich nicht mehr. Meine Schuldenlast erdrückt mich. Dabei habe ich diese Situation jetzt nur deshalb am Hals, weil ich es nicht mehr eingesehen habe, mich weiterhin von meinem Chef s…. belästigen und mich von den gestörten Eltern der jeweiligen Schüler wie der letzte Dreck behandeln zu lassen. Sind nicht alle so gewesen,jedoch für meinen Geschmack zu viele. Keinerlei Anerkennung im Job. Ständige Kritik.
Ich bin für mich eingestanden und was hat es mir gebracht? Wie immer: Keinerlei Veränderung in‘s positive. Ein Pyrrhussieg.
Wenn ich im allgemeinen mit Menschen rede, werde ich ignoriert. Dabei würde ich behaupten, dass ich zeitweise die sozialen Skills nahezu perfekt beherrscht habe. Daran kann es also objektiv betrachtet kaum liegen. Fazit: Es ist halt so, weil es so ist. Ohne Sinnhaftigkeit. Ohne Weiterentwicklungsmöglichkeit. Nur darauf ausgelegt, Leid zu erzeugen.

Ich habe einfach nur die Fresse zu halten, mich gefälligst von anderen missbrauchen zu lassen und am besten währenddessen noch treudoof zu lächeln. DAS ist die mir zugeteilte Lebensaufgabe und darauf habe ich keine Lust mehr.

Kann mich kaum bewegen. Muss aber heute aufräumen und putzen, da am Mittwoch der Geldeintreiber vom Finanzamt kommen wird.Dabei hatte ich die Steuerrrückzahlung längst im Juli (!) bezahlt- ich hatte sogar der Finanzkasse einen Beweis Screenshot des Geldbetrags geschickt, woraufhin selbstverständlich NICHT reagiert wurde.

Wie immer. Keiner reagiert auf mich. Stattdessen muss ich mich jetzt mit dieser Sch….auseinandersetzen. Alles zuviel momentan.
Heute Abend werde ich in eine für mich neue SHG gehen. Und wahrscheinlich wird das genauso ein Griff in‘s Klo werden wie bei allen anderen SHG‘s. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich das noch mache.
Wie gesagt: Die einzigen, die auf mich zugehen, sind Männer, die denken, sie könnten einmal…. Ansonsten haben Menschen an mir keinerlei Interesse. Klingt hart, ist jedoch meine Erfahrung. Und weil ich ja weiß, wie das ständig abläuft, schiebe ich sofort einen Riegel davor, aber habe dann einen Feind mehr ( gekränktes Ego).

Ich vergleiche die depressiven Anfälle mit einem Orkan. Man kennt das Prozedere mittlerweile, hat Vorkehrungen getroffen, aber wenn der gewaltige Sturm über einen hinweg fegt, ist man jedes Mal auf‘s Neue von dessen Intensität erschüttert. Wieviele Stürme werden noch kommen, bis man endlich seine Ruhe davon hat?
Herrgott, ich bin 46 Jahre alt, fast ein halbes Jahrhundert wandele ich auf diesem Planeten und ich konnte bis dato nichts an meinen Problematiken verändern.
Ich bin n dazu nicht in der Lage gewesen,meinen Liebsten (Familie) zu helfen, musste dabei zusehen, wie sie immer mehr körperlich/ geistig oder seelisch abbauen. Deren Leid kann ich nicht mehr ertragen.

Ich glaube an nichts mehr. Alles Schall und Rauch meiner Meinung nach.

Irgendwann ist doch auch Mal gut. Ich habe gekämpft und verloren, so what? Wenn man weiß, dass man Schachmatt ist, gibt man auf und macht keine weiteren Züge mehr. Wofür denn auch? Warum muss ich dieses Spiel weiterhin spielen?

Ein weiterer Punkt, der in mir unendlich großen Hass erzeugt, ist die Argumentationskette von Menschen, die mich ignorieren/ versuchen, zu mobben. Ich muss mir zum jetzigen Zeitpunkt anhören, dass ich eine arrogante, tussige Angeberin sei. Interessant.
Früher bin ich zu hässlich für Euch gewesen ( selbstverständlich meine ich mit dieser Anrede nicht Euch speziell im Forum)!
Und jetzt, da ich alles an mir verändert habe, findet Ihr, ich sei arrogant, weil ich mittlerweile nicht mehr hässlich bin? DAS ergibt nämlich keinerlei Sinn.
Das ist derselbe Sch…wie das zeitgleiche Mobbing aufgrund von Unsportlichkeit und musikalischem Talent.
Ach und übrigens: Falls jemand glauben sollte, dass die Lösung hierfür sei, nach außen hin durchschnittlich zu werden,damit man keine Angriffsfläche mehr bietet: Das habe ich übrigens jahrelang versucht. Mich anzupassen. Hat ebenfalls nichts gebracht.

Sorry, dass ich im Nachhinein ständig soviel an meinem Geschreibsel korrigiere. Momentan fällt es mir sehr schwer, Sätze zu formulieren.
Zuletzt geändert von vampirin am Dienstag 29. Oktober 2024, 08:44, insgesamt 9-mal geändert.
Emely
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Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Mein Dilemma

Beitrag von Emely »

Ich weiß gerade nicht, was ich sagen soll.
Aber ich sehe Dich! Ich nehme Dich wahr.

Ich bin richtig dolle stolz auf Dich, dass Du die in SHG gehst und dass Du Dich nicht mehr missbrauchen lässt.

Es tut mir sehr sehr leid, dass Du deshalb noch mehr Probleme hast :(

Fühl Dich gedrückt❤
vampirin
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Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 00:21

Re: Mein Dilemma

Beitrag von vampirin »

Liebe Emely,

Du weißt gar nicht, wieviel mir Deine Antwort bedeutet. Ich danke Dir von Herzen dafür ♥️
Ich werde mich- auch wenn es mir bis jetzt nur neue Probleme bereitet hat- niemals mehr von jemandem missbrauchen lassen. Der Preis dafür ist zwar verdammt hoch, ( Einsamkeit/ finanzielle Sorgen/eine lange Liste neu hinzugewonnener „Feinde“) aber ich werde das niemals wieder zulassen können.
Ich werde mit diesen Karten, die mir das Leben zugeteilt hat, nicht weiterhin spielen. Ich weigere mich, fortan der Fußabtreter zu sein.
Das einzige, wovor ich Angst habe, sind meine Aggressionen. Es könnte in Zukunft einmal passieren, dass ich austicke, wenn mich erneut jemand gegen meinen Willen anfasst oder anderweitig meine Grenzen-nachdem ich ihn gewarnt hatte-überschreitet.
Zuletzt geändert von vampirin am Montag 28. Oktober 2024, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Emely
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Re: Mein Dilemma

Beitrag von Emely »

Das machst Du richtig richtig toll!
Das rührt mich richtig, das miterleben zu dürfen.
Danke, dass Du uns hier daran teilhaben lässt❤

Ich hoffe, dass sich noch weitere Hilfsangebote für Dich ergeben.

Zwecks der Schulden: Es gibt bei manchen Beratungsstellen zinslose Kleinkredite. Ich hatte damals einen vom SpDi.
So ist erstmal alles bezahlt und Du kannst auch theoretisch nur in 5€-Schritten bezahlen.

Wenn Du nix zu essen hast, melde Dich bitte. Ich kriege durch das Pflegegeld gerade gut Geld und kann Dir da mal aushelfen❤
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