Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

good_old_joe
Beiträge: 71
Registriert: Sonntag 21. Januar 2024, 14:31

Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von good_old_joe »

Viele glauben an Reinkarnation. Also auf ein Neues: Wieder in die Schule
gehen, lernen, gemobt werden, usw. Glaubt Ihr auch daran? Und glaubt ihr,
daß man im Jenseits bestraft wird, für das was man getan hat? Eine Sache, die
ja prädestiniert ist dafür bestraft zu werden ist ja der Suizid. Es heißt, wer
sein Leben selbst beendet, wird in seinem nächsten Leben Schwierigkeiten
haben. Aber wie soll das immer schwieriger werden, wenn man konsequent
immer zum Suizid greift?
Wird man dann eines Tages so schwer krank geboren, daß man überhaupt nicht
mehr Suizid begehen kann? Das wäre in der Tat die Hölle auf Erden und daran
will man einfach nicht glauben. Also: Wiedergeburt und Karma- da kann einem
ganz schwindlig werden. Kommt man da nie raus? Auch wenn man ganz
laut schreit:
"Ich will nicht mehr wiedergeboren werden!"?
Tja- es ist zum Verzweifeln. Es scheint kaum echte Freude auf Erden zu geben,
es sei denn man schafft sich einen Hund an. Das ist für mich aber keine
Option.
Da bleibe ich lieber virtuell aktiv und lese mir eure Antworten durch...
Vielleicht fällt einem ja was Gutes ein. :)
Emely
Beiträge: 357
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Emely »

Ich glaube nicht an ein Leben Danach. Auch nicht an eine Hölle oder einen Himmel.
Für mich ist tot=tot.
Und damit kann ich genauso gut leben wie Gläubige mit dem "Danach wartet das Paradies".
KrankerDepp
Beiträge: 62
Registriert: Donnerstag 14. März 2024, 22:22

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von KrankerDepp »

Himmel und Hölle sind Quatsch!
Zuletzt geändert von KrankerDepp am Samstag 20. April 2024, 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
Carta
Beiträge: 28
Registriert: Freitag 1. März 2024, 00:01

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Carta »

Ich persönlich hätte gerne das Reinkarnation (Wiedergeburt) existiert, weil wenn dieses Karma System wirklich geben sollte (und selbst wenn nicht), dann würde man irgendwann fast automatisch auch mal eine sehr gute Wiedergeburt abbekommen.

Ich persönlich halte das eigentlich auch für logisch, weil man ja im Prinzip immer fragt, was war am Anfang und selbst wenn du darauf eine Antwort gesichert finden würdest, dann wäre ja immer noch die Frage, was denn dann vor diesem Anfang gewesen wäre und was vor diesem Anfang usw. (nennt man Reziproke Fragestellung / im Prinzip eine Art unauflösliches Paradoxon).
Deswegen halte ich es eher für logisch das alles schon seit Unendlichkeiten existiert und auch immer weiter fortbestehen wird. Zumindest würde das auch die Mathematik mit ihren unendlichen Zahlenmengen bestätigen und die Tatsache das man nicht durch Null teilen darf, könnte mathematisch die Nichtexistenz ausschließen.
Da ich ein Buch von Ian Stevenson hier habe (RIP), welches von Reinkarnation handelt, kann man schon fast davon ausgehen (auch wenn die Standard-Wissenschaft das nicht akzeptiert), dass Reinkarnation wirklich existiert. Ein kleiner Junge aus Amerika der sich im Detail daran erinnert sein eigener Großvater gewesen zu sein, oder ein anderer kleine Junge aus den USA der als Kampfpilot beim Absturz im 2ten Weltkrieg vor einer japanischen Insel ums Leben kam. Oder die Tatsache das es nur Jahrzehnte nach dem 2ten Weltkrieg Kinder in den Alpen gab, welche stetige Alpträume ähnlich von Gaskammern in KZ hatten und das nur zu dieser Zeit kurz nach dem Krieg. Also schon ziemlich merkwürdig das sowas wie die Faust aufs Auge passt und das nur einige Bespiele.

Mit "Gott" bin ich persönlich selber im Streit und habe die Pascalsche-Wette für mich selbst soweit erweitert, das ich sage, wenn es "Gott" wirklich gäbe, dann wäre dieses "Wesen" ein Sadist die Existenz so unnötig schmerzhaft gestaltet zu haben, dass es wohl besser wäre, wenn "Gott" nicht existieren würde, auch wenn die gläubigen immer von "Gottes Liebe" labbern, wäre sowas dann eher der Teufel in Person für mich.
Und neben Kreuzzügen und Inquisition ist zumindest die katholische Kirche doch auch nur eine Institution aus Gold und Gewalt, welche das einfache Volk ? und sich daran bereichert, anstatt zu helfen. Wenn dann tuen sie nur das nötigste, um hilfreich zu erscheinen und ansonsten horten die doch nur Geld und Immobilien.
Naja, und jemand mit EWIGER Hölle zu drohen ist ja wohl die mieseste Erpressung, die ich je erlebt habe. Kann die Kirche sehr gut, kleine Kinder mit sowas Angst zu machen.

Zumindest der Buddhismus bietet einem mit Reinkarnation zusätzlich noch die Möglichkeit sich über das Nirvana (höchste Erkenntnis) sich vom Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien, nur muss man sich dafür ein vielen Leben sehr stark anstrengen (zugegeben). Deswegen finde ich solche Philosophien eigentlich ziemlich logisch und cool. Zumindest im Buddhismus wären auch alle Atome und dieses ganze Universum nur eine Illusion unseres Geistes und die eigentliche Wahrheit liegt hinter den Illusionen, nur das viele das nicht akzeptieren wollen, oder können und dann deswegen eben doch immer weiter wiedergeboren werden.

Sollte aber alles nach dem Tod auf ewig enden, dann wäre selbst das für mich ok und besser als die Schmerzen, die ich zurzeit habe. Dann spürst du zwar auch keine Freude mehr, aber eben auch keinen Schmerz und würdest ja eh nicht mehr denken und nicht mehr existieren.



Fazit am Ende: Wir können es eh nie zu 100 % Wissen, sondern nur die Zeichen deuten, wenn dir logisch unseren Verstand benutzen und uns nicht von Gefühlen, oder Illusionen fehlleiten lassen.

Und Sorry, aber wenn ich noch einmal von so einem Abtreibungsgegner und Homophoben Freak, die Worte "Jesus" und "Gott liebt euch" höre, dann könnte ich echt kotzen. Frag mal die Juden, die Leuten im Gazastreifen, die Frauen in Afghanistan und alle kleinen Kinder die Missbraucht werden, oder schon Krebs haben, wo bei denen denn "Gottes Liebe" geblieben ist. Ich lach mich tot.

Aber soll und kann ja jeder Glauben, oder Meinen (bzw. Wissen zu Glauben), was er möchte. Keiner kann bis heute erklären, wie aus toter Materie Bewusstsein entsteht. Außerdem haben wir es bis jetzt auch noch nicht geschafft RICHTIGE künstliche Intelligenz zu erschaffen.
Delfino
Beiträge: 317
Registriert: Sonntag 6. Februar 2011, 20:20
Wohnort: Schweiz

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Delfino »

Ich wäre Gott sehr dankbar, wenn ich noch ein weiteres Leben bekommen würde. Ich würde vieles anders machen und ein besserer Mensch sein.
Michael
Beiträge: 51
Registriert: Freitag 23. April 2010, 14:36
Wohnort: Baden Württemberg

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Michael »

Meiner Meinung nach könnte eventuell ein weiteres Leben z. B. , nach dem Tod, in einem Neugeborenen, oder in einer anderen parallel Welt (irgendwo in einer Galaxi unter milliarden Sterne) möglich sein (ev. geleitet von einer Macht).
Schon Albert Einstein sprach von der String Theorie (parallele Welten). Ich persönliche gehe davon aus, das wir im Universum nicht die einzigen menschlichen Lebewesen sind, und das eventuell höher entwickelte Wesen existieren können, und ein Transfer nach dem Tode z.B. möglich sein kann.

Ich selbst hatte schon Nahtod Erfahrung, konnte genau die Reaktionen / Handlungen der Beteiligten geistig (nicht körperlich) über geraume Zeit mitverfolgen, war jedoch nicht mehr an meinen Körper gebunden, und konnte auch nicht mehr mit meinem Körper / Händen und Stimme, auf die Ereignisse reagieren, bis ich wieder von der Ärzten ins Leben zurückgeholt wurde. In dieser Nahtod Zeit (nenne ich einfach so) war mir bewusst, daß ich jetzt Tod bin. D.h. ich befand mich nicht mehr in meinem Körper, jedoch geistig etliche Meter entfernt. Dadurch konnte die Reaktionen / Handlungen der Ärzte live, ohne Ängste, aus der Air Perspektive verfolgen.


Daher gehe ich persönlich vom Leben nach dem Tod aus, in welcher Form auch immer. Seit diesem Ereignis habe ich keine Angst mehr vor dem Tod, und sehe es als Übergang in eine neue Lebensform, der den Kreislauf Leben schließt.
Dies spiegelt jedoch nur meine Meinung dar.
Carta
Beiträge: 28
Registriert: Freitag 1. März 2024, 00:01

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Carta »

@Michael

Genau das was du schreibst habe ich durch Medien (Bücher; Dokus) auch so mitbekommen. Die Kritiker sagen natürlich immer das mit dem Glücks-Gefühlen und dem Licht am Ende des Tunnels wäre nur noch ein letztes "Aufflammen" der Neuronen, aber Wissenschaftlich kann man das eigentlich nicht erklären, weil die meisten Nahtod-Erfahrungen im Gehirn sehr viel chemische Energie und Sauerstoff verbrauchen würden. Und jemand kurz vor dem Tod, dessen Gehirn gerade (vor allem duch Sauerstoffmangel) verstirbt, bei dem kann das eigentlicht nicht sein, sondern dessen Gehirn müsste dann auf Hochtouren laufen.

Außerdem was eine Frau mal auf dem OP-Tisch und natürlich nicht bei Bewusstsein. Sie hatte auch so eine Nahtod-Erfahrung und hat dabei gesehen wie die Ärzte sie operiert hatten, also eine (auch wie du es beschreibst) außerkörperliche Erfahrung. Sie hat das ganze Überlebt und konnte genau die Ärzte beschreiben, was diese anhatten und genau die "Bohrer-Artigen" Werkzeuge, welche bei der OP benutzt haben.

Und auch wie du wieder beschreibst, eigentlich fast alle Menschen mit Nahtod-Erfahrungen hat das deren Leben total verändert. Manche sind sogar danach glücklicher geworden, viele auch sehr nachdenklich und man bekommt ein anderen Blick auf das Leben und hat zumindest keine Angst mehr, auf das was nach dem Tode kommt.

Ich selbst hatte leider (oder zum Glück, je nachdem wie man das jetzt sieht) noch keine Nahtod-Erfahrung.

Und zum Schluß nochmal: Man kann nicht durch 0 Null teilen. :wink: :wink: :wink:
Michael
Beiträge: 51
Registriert: Freitag 23. April 2010, 14:36
Wohnort: Baden Württemberg

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Michael »

Genau 1 Tag später, dh. Sonntag 15.00 Uhr hatte ich einen sehr schweren Velo Unfall mit ca. 20KmH, ohne Helm.
Volles Programm mit Blaulicht in die Notaufnahme, wo ich gesamt mit zusammenflicken meiner Wunden 7 Std. verbrachte.

Trotz starkem Wundeinbluten, nähen Naßenbereich ohne Narkose, habe ich über die gesamte Zeit, d.h. 7-8 Std. keine Ängst vor dem Tod, oder Schmerzen verspürt, sondern im Gegenteil, wie von einer anderen Dimension / Hand geleitet, eine angenehme Wärme im Körper verspürt. Mein Körper wurde in einen Schutz Zustand versetzt, ich konnte die Ereignise difus aus einer neuen Perspektive, mitverfolgen.

Anzumerken ist, daß ich mit dem Sternum / Brustbereich über dem Herz, auf den Velo Lenker aufschlug, und dann mit den Händen / Füßen und Kopf, über den Asphalt schleuderte. Jahre vor dem Unfall hatte ich bereits einen Sternum Bruch über dem Herz! Auch damals war es für mich nicht tödlich :wink:
Meine Frau war geraume Zeit beim Zusammenflicken meines Körpers mit anwesend.
Der Notarzt sah besorgt aus, zigfaches Röntgen, MRT etc.
Jedoch verwunderlich, keinerlei Brüche. Selbst die Notärzte (mittlerweile Schichtwechsel) gingen von einer Verletzung des Sternums, aus.

In der gesamte Zeit, bei der Behandlung der extemen Plesuren, spürte ich, daß ich von wem auch immer, begleitet wurde, und durch dieses verückte Gefühl, nicht sterben werde.
1 Tag später kamen dann die Plesuren zum Vorschein: Atemprobleme Lunge, extremste Schmerzen beim abhusten, starke Prellungen Hände / Arme / Schultergelenk / Hüfte / Knie, Nachbluten der genähten Wunde. Mit diesen Zuständen sitze ich am Laptob.

Trotz extemster Schmerzen über Jahrzente, und etlichem Mal aufgeben wollen, und extremen Unfallereignissen, werden wir, und das ist wieder meine persönliche Erfahrung, von einer fremden Dimension / virtuelem Begleiter (so nenne ich meinen Schutzengel) gelenkt, und vor extremen Gefahren, wie dem Tod, abgehalten.
Und wieder habe ich live erlebt, vor dem Leben nach dem Tode habe ich keine Angst.
ende24
Beiträge: 10
Registriert: Mittwoch 31. Juli 2024, 11:11

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von ende24 »

Habe vor kurzem ein interessantes Essay vom inzwischen verstorbenen Alexander Bugaenko gelesen. Demnach entscheiden wir nach dem Tod selber, ob wir vollkommen sinnlos wieder reinkarniert werden wollen oder nicht. Den Beitrag findet ihr unter untibible.tk
Liebe Grüße
good_old_joe
Beiträge: 71
Registriert: Sonntag 21. Januar 2024, 14:31

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von good_old_joe »

ende24 hat geschrieben: Freitag 2. August 2024, 16:31 Habe vor kurzem ein interessantes Essay vom inzwischen verstorbenen Alexander Bugaenko gelesen. Demnach entscheiden wir nach dem Tod selber, ob wir vollkommen sinnlos wieder reinkarniert werden wollen oder nicht. Den Beitrag findet ihr unter untibible.tk
Liebe Grüße
Danke für den Link. Ich habe es downgeloadet. Muß ich mir mal anschauen, das Monsterteil. Allerdings glaube ich nicht, daß wir nach dem Tod selbst entscheiden können, ob wir reinkarnieren wollen. Denn das hängt mit dem Karma zusammen, das noch abgearbeitet werden muß.
Karma-Definition: "Karma beschreibt einen spirituellen Zusammenhang von Ursache und Wirkung: Jede physische und geistige Handlung hat eine Folge, die auch erst im nächsten Leben eintreffen kann. Sie wird aber nicht als Strafe angesehen."
Man muß jedem daher ganz hart und gemein sagen: "Nein, Du entscheidest nicht selbst, ob Du noch einmal reinkarnieren willst." Das erklärt auch, warum so viele Menschen enttäuscht sind, wenn sie nach einer Nahtoderfahrung in ihren alten Körper mit den ganzen Leiden zurrückkehren müssen und statt einer wunderbaren Existenz im Paradies wieder ihr altes Leben weiterführen müssen. Es wird dann gesagt: "Es ist noch nicht so weit. Du hast noch Aufgaben zu erledigen." Auch aus unserem jetzigen Leben können wir ja nicht einfach ausbrechen, wenn wir keine Lust mehr haben. Das Herz schlägt gnadenlos weiter. Und Suizid zu begehen, trauen sich die Wenigsten. Wäre auch schlimm, wenn nur noch Menschen nach gescheiterten Suizidversuchen herumlaufen würden! Dann wäre ja kaum einer mehr arbeitsfähig. Trübe Aussichten also...wenn man sich nicht selbst das Leben so schön macht, wie es nur eben geht. Das Schicksal ist eben doch unerbittlich... :wink:
Lexx
Beiträge: 332
Registriert: Mittwoch 24. Juli 2024, 21:12

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Lexx »

Angst vor einem weiteren Leben... gute Frage.

Am Beispiel der per se sehr schlauen Tintenfische wurde in einer Doku einmal folgende Problemsituation beschrieben, warum sie sich trotz ihrer hohen Intelligenz und Lernfähigkeit nicht von Generation zu Generation weiterentwickeln können: sie werden nicht von ihren Eltern großgezogen, sondern müssen sich von Geburt an alleine "durchschlagen"; sämtliches während des eigenen Lebens Erfahrene und Gelernte wird also niemals an die Nachkommen weitergegeben.

Bezogen auf ein eigenes weiteres Leben und die Chance, dieses dann ganz gezielt anders gestalten und Probleme besser bewältigen zu können, würde man hierfür meiner Meinung nach eigentlich unbedingt das Bewusstsein über sein altes Leben und insbesondere die Kenntnis über seine damals gemachten "Fehler" benötigen.

Wenn jedoch nur die eigene Persönlichkeit (Seele?) quasi geblitzdingst ohne entsprechende Vorkenntnisse eine neue Runde antritt, dann besteht meines Erachtens eine große Wahrscheinlichkeit, dass statt einer tatsächlichen Weiterentwicklung lediglich ein durch seine jeweiligen dominierenden Persönlichkeitsmerkmale geprägtes Wiederholungsmuster von ähnlichen bis gleichen Verhaltensweisen und diesbezüglichen (Fehl)Entscheidungen stattfinden könnte.

Das Gute im Schlechten wäre immerhin: man wüsste somit ja auch gar nicht, dass man mittlerweile im x-ten Leben zum x-ten mal schon wieder denselben blöden Fehler gemacht hätte.
Epsilon
Beiträge: 117
Registriert: Montag 7. Februar 2022, 20:36

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Epsilon »

Lexx hat geschrieben: Dienstag 3. September 2024, 21:44 Angst vor einem weiteren Leben... gute Frage.

Am Beispiel der per se sehr schlauen Tintenfische wurde in einer Doku einmal folgende Problemsituation beschrieben, warum sie sich trotz ihrer hohen Intelligenz und Lernfähigkeit nicht von Generation zu Generation weiterentwickeln können: sie werden nicht von ihren Eltern großgezogen, sondern müssen sich von Geburt an alleine "durchschlagen"; sämtliches während des eigenen Lebens Erfahrene und Gelernte wird also niemals an die Nachkommen weitergegeben.

Bezogen auf ein eigenes weiteres Leben und die Chance, dieses dann ganz gezielt anders gestalten und Probleme besser bewältigen zu können, würde man hierfür meiner Meinung nach eigentlich unbedingt das Bewusstsein über sein altes Leben und insbesondere die Kenntnis über seine damals gemachten "Fehler" benötigen.

Wenn jedoch nur die eigene Persönlichkeit (Seele?) quasi geblitzdingst ohne entsprechende Vorkenntnisse eine neue Runde antritt, dann besteht meines Erachtens eine große Wahrscheinlichkeit, dass statt einer tatsächlichen Weiterentwicklung lediglich ein durch seine jeweiligen dominierenden Persönlichkeitsmerkmale geprägtes Wiederholungsmuster von ähnlichen bis gleichen Verhaltensweisen und diesbezüglichen (Fehl)Entscheidungen stattfinden könnte.

Das Gute im Schlechten wäre immerhin: man wüsste somit ja auch gar nicht, dass man mittlerweile im x-ten Leben zum x-ten mal schon wieder denselben blöden Fehler gemacht hätte.
Du bist nicht deine Persönlichkeit, die Persönlichkeit ist etwas theoretisch sehr variables, je nach Hirnphysiologie. (Beispiel hierfür: Menschen mit Demenz, die nicht selten ihre Persönlichkeit ändern).
OutofOrder
Beiträge: 156
Registriert: Donnerstag 14. Dezember 2017, 00:38
Wohnort: Niemandsland

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von OutofOrder »

Diese Frage ist für mich gleichermaßen faszinierend wie auch ambivalent. Ich bin zwar rein ideologisch seit Jahren von der Unsterblichkeit des Bewusstseins überzeugt, aber die Frage erinnert mich trotzdem ein wenig an die folgende Überlegung: Wenn man hypothetisch die Wahl hätte, dass einerseits das eigene Bewusstsein erlöscht oder man andererseits "wie gewohnt" in die nächste Stufe des ewigen Kreislaufs von Werden und Vergehen eintritt, dann wäre ich schlichtweg nicht in der Lage, mich für eine der beiden Optionen zu entscheiden. Und ich muss sagen, dass mir Beides Angst macht! Auch wenn ich die Angst im ersteren Fall vernunftmäßig so gar nicht nachvollziehen kann (Angstgefühle ohne jegliche Erlebnisdimension sind ein kompletter Widerspruch). Und im zweiten Fall, ja, natürlich hab ich Angst, in vielerlei Hinsicht, auch wenn sich hier die Ängste natürlich im Vergleich zum aktuellen Leben geradezu spielend verdrängen oder kompensieren lassen. Aber da ich ein zwanghafter Denker und Zweifler und dazu auch noch extrem reflektiv bin, kann ich mich auch bei diesem Thema nicht einfach der Ignoranz beugen oder feinste Gefühlsnuancen einfach ausschalten..

Was für mich allerdings für ein weiteres Leben spricht, ist die Tatsache, dass "die Karten neu gemischt werden"..was immer sich an weiteren karmatischen Bürden offenbaren werden, es werden nicht dieselben Bürden wie in diesem Leben sein. Und ein Teil von mir hegt tatsächlich auch die Hoffnung, dass wir zwar unsere wesentlichen Erinnerungen, Lebensinhalte und konzeptionellen Prägungen mit dem physischen Tod verlieren, aber dass es doch gewisse Essenzen des non-lokalen Bewusstseins gibt, die mit "uns" in das nächste Dasein übergehen, vielleicht sogar so etwas wie eine bewusstseinsbasierte "Kernpersönlichkeit" (also das was die meisten von uns in ihrem ganzen Leben nie wirklich ergründen oder widerspruchsfrei annehmen und integrieren können, im Sinne der Primärpersönlichkeit in der Psychoanalyse) abseits jeglicher dogmatischer Grundkonzepte oder ideologischer Überzeugungen, die wir so im Laufe unseres Lebens durch alle möglichen Einflüsse (in Verbindung mit unserer Ego-Entwicklung, Scheinidentität und Pseudo-Persönlichkeit) anhäufen und auftürmen.

Und ich möchte gerne daran glauben, dass diese, meine Kernpersönlichkeit trotz aller Widrigkeiten in diesem Dasein genug Entwicklungspotenzial für eine weitere Formgebung in sich birgt, um darauf aufbauen zu können. Denn wenn ich genau darüber nachdenke, hat mein für mich wesentlicher Bewusstwerdungsprozess in meinem Fall eigentlich erst vor wenigen Jahren so richtig begonnen (auch wenn ich rein intuitiv und gefühlsmäßig quasi als Denker auf die Welt gekommen bin..), und wenn da nicht all der Schmerz und die Lasten aus den Jahrzehnten zuvor mich ständig in diesem Prozess behindern würden, dann würde ich dieses innere Wachstum auch gerne noch einige Jahre fortsetzen (selbst wenn es sich in den meisten Fällen eher wie ein sinnloses Kämpfen als wie ein faktischer Entwicklungsprozess anfühlt..), was sich aber wahrscheinlich rein energetisch für mich sowieso nicht mehr ausgehen wird...

Also hoffe ich doch, dass sich das im nächsten Dasein vielleicht erst so richtig und mit voller Kraft entfalten kann und ich dann auch in der Lage sein könnte, mein neues Leben und Dasein (trotz sicherlich weiterer enormer Herausforderungen) unter anderen Vorzeichen und mit etwas mehr Kraft, Zuversicht und Energetik in Angriff nehmen zu können..
Lexx
Beiträge: 332
Registriert: Mittwoch 24. Juli 2024, 21:12

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von Lexx »

Epsilon hat geschrieben: Mittwoch 4. September 2024, 23:22 Du bist nicht deine Persönlichkeit, die Persönlichkeit ist etwas theoretisch sehr variables, je nach Hirnphysiologie. (Beispiel hierfür: Menschen mit Demenz, die nicht selten ihre Persönlichkeit ändern).
Oder die eben nur noch sehr eingeschränkt auf ihre Persönlichkeitsmerkmale zugreifen und demnach auch nicht mehr "typisch wie man es von ihnen kannte" handeln können, da die zwingend benötigten (neuro)physiologischen Voraussetzungen für eine korrekte Informationsverarbeitung und kognitive Fähigkeiten wie zB Erinnerungsvermögen, logisches Denken und Sprachverständnis durch derlei Erkrankungen ganz erheblich gestört sind.

Ach Mensch @Epsilon, ich weiß es doch auch nicht. Wenn es nach mir ginge, dann möchte ich einfach nur mit all den vor mir gegangenen geliebten Tieren und Menschen wieder vereinigt werden. Ob nun auf ewig glücklich in einem hübschen Garten, oder schlicht als zusammengefügte pure Energie.

Doch wenn es diesem Threadthema entsprechend wirklich ein bzw. mehrere weitere Leben geben sollte- was genau von uns "lebt" denn dann weiter? Was macht eine unsterbliche Seele oder was auch immer aus, wenn es nichts mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat?
good_old_joe
Beiträge: 71
Registriert: Sonntag 21. Januar 2024, 14:31

Re: Habt Ihr Angst vor einem weiteren Leben?

Beitrag von good_old_joe »

Lexx hat geschrieben: Donnerstag 5. September 2024, 01:35
Epsilon hat geschrieben: Mittwoch 4. September 2024, 23:22 Du bist nicht deine Persönlichkeit, die Persönlichkeit ist etwas theoretisch sehr variables, je nach Hirnphysiologie. (Beispiel hierfür: Menschen mit Demenz, die nicht selten ihre Persönlichkeit ändern).
Oder die eben nur noch sehr eingeschränkt auf ihre Persönlichkeitsmerkmale zugreifen und demnach auch nicht mehr "typisch wie man es von ihnen kannte" handeln können, da die zwingend benötigten (neuro)physiologischen Voraussetzungen für eine korrekte Informationsverarbeitung und kognitive Fähigkeiten wie zB Erinnerungsvermögen, logisches Denken und Sprachverständnis durch derlei Erkrankungen ganz erheblich gestört sind.

Ach Mensch @Epsilon, ich weiß es doch auch nicht. Wenn es nach mir ginge, dann möchte ich einfach nur mit all den vor mir gegangenen geliebten Tieren und Menschen wieder vereinigt werden. Ob nun auf ewig glücklich in einem hübschen Garten, oder schlicht als zusammengefügte pure Energie.

Doch wenn es diesem Threadthema entsprechend wirklich ein bzw. mehrere weitere Leben geben sollte- was genau von uns "lebt" denn dann weiter? Was macht eine unsterbliche Seele oder was auch immer aus, wenn es nichts mit der eigenen Persönlichkeit zu tun hat?
Aber die Persönlichkeit existiert unabhängig vom Gehirn. Es ist die Uressenz der Seele, die alle unsere Wünsche und Träume beinhaltet. Durch die Persönlichkeit planen wir unser (nächstes) Leben und entscheiden uns, bestimmte Dinge zu tun und andere wieder nicht zu tun. Bei Demenzkranken wird sozusagen ein Notprogramm abgefahren, um überhaupt lebensfähig zu sein. Oft handeln diese Menschen empathielos, sind aber eher auf dem Niveau von Tieren, können also die Schlechtigkeit ihres Tuns nicht nachvollziehen. Aber Demenz ist ein Teil des Schicksals, es hat nichts mit der Persönlichkeit zu tun, denn so etwas wünscht sich keiner. Die Wünsche und Träume eines Menschen bleiben jedoch vorhanden, er/sie kann sie nur momentan nicht verwirklichen. Es kann sein, daß er/sie sich zu sehr von anderen Menschen entfremdet hat, als das eine weitere Kommunikation auf normalem Wege möglich wäre, so daß entschieden wird, er/sie muß dement werden. Aber so genau weiß das keiner! Interessanter wäre die umgekehrte Demenz- vielleicht am ehesten noch bei Genies wie Albert Einstein anzutreffen- daß man den anderen Menschen so weit voraus ist, daß sie einem nicht mehr folgen können. Auch das führt zu Einsamkeit... :wink:
Antworten