https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... li.2188855
“Der Andrang ist riesig an diesem ersten Prozesstag, sodass die Leute auf den noch freien Presseplätzen sitzen dürfen.”
Wichtig ist dabei:
“Er sitzt nicht auf der Anklagebank, weil er bisher schon 100 Menschen beim Suizid assistiert hat. Das ist seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2020 straffrei.
Der Arzt hat einer schwer depressiven Studentin bei ihrem Suizid geholfen. In dem viel beachteten Prozess, dem sich Turowski seit diesem Dienstag stellen muss, geht es um die Frage, ob psychisch kranke Menschen freiverantwortlich entscheiden können, ob sie freiwillig aus dem Leben scheiden dürfen.
Turowski muss sich wegen Totschlags in mittelbarer Täterschaft verantworten.”
Es ist ja nicht so, daß es niemanden interessieren würde. Nur die differenzierte Berichterstattung ist…sagen wir…ausbaufähig.
Ich habe die große Befürchtung, daß das ganze Thema uns eines Tages in naher Zukunft um die Ohren fliegen wird, wenn es nicht eine klare gesetzliche Regelung des gesamten Komplexes gibt. Gesetze, die dann auch um- und durchgesetzt werden. Stichworte: Abgabe von Pentobarbital, Verbot bereits jeder Diskussion um jede Art von Sterbehilfe in bestimmten Pflegeheimen…
Aber immerhin gibt es ja eine gewisse Öffnung der Diskussion, auch wenn die Thematik immer von einzelnen angestoßen werden muß, die sich gegen das Gros ihrer Berufszweige stellen (Nikolaus Schneider, Christoph Turowski).
Mein Tip ist: So lange es für das Problem “freiverantwortliche Willensbildung” nicht eine praktikable Lösung gibt, wird es bei 5 Gerichtsverfahren 10 verschiedene Urteile geben.