Ängste.....

[Wechsel]

Gibt es das Wundermittel gegen Ängste?

Im Prinzip herrscht die Angst....allgegenwärtig...., egal was es betrifft...Angst vorm Tod, Angst vor Schmerzen und noch mehr Leid, Angst vorm Suizid, Angst vorm Leben nach dem Tod, Angst im kranken Körper dahinzuvegetieren, Angst zum Pflegefall zu mutieren.....und so weiter ...und so weiter....

Wie kann man die Angst "wegzaubern"?
Angeblich nehmen Benzos und Antidepressiva die Angst, komischerweise reagierte ich schon oft paradox gerade auf eigentlich angstlösende Medikamente?!

Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?!?

Schön wäre ein "Wundermittel"mit dem alle Ängste, Schmerzen und Sorgen verschwinden ohne schwerwiegende Nebenwirkungen natürlich....schade, wohl nur ein Traum, oder?

[chris84]

Ich denke ein wichtiger Faktor könnte sein ob die jeweilige Angst begründet oder unbegründet ist. Ich hatte vor Jahren mal eine Sozialphobie gehabt (die nix mit meiner Depression zu tun hatte). Diese wurde erfolgreich mit Hilfe einer Verhaltenstherapie behandelt. Das waren 25 Sitzungen plus die ersten 6 Kennenlernsitzungen. Was war jetzt der Inhalt dieser Therapie?
Einerseits wurden zuerst mögliche Ursachen erforscht. Dann musste ich meine Ängste bzw. Angstsituationen genauer beschreiben. Ich musste dann zusammen mit dem Therapeuten in mich gehen und genauer überlegen warum ich vor was Angst habe. Schnell habe ich erkannt dass fast alle sozialen Ängste bei mir unbegründet und völlig irrational waren. Diese Erkenntnisse waren schon mal sehr hilfreich. Das wurde dann noch vertieft indem ich mich (zusammen mit dem Therapeuten) dann bestimmten Angstsituationen stellen musste. Auch da wurde mir dann schnell die Sinnlosigkeit meiner Angst bewusst.

Natürlich hat meine Sozialphobie jetzt überhaupt nix mit deinen Ängsten zu tun. Zumal deine Ängste ja auch (aus meiner Sicht) begründet sind. Ob da eine Verhaltenstherapie wie bei mir helfen kann weiß ich nicht. Von Benzos halte ich da nix. Die machen schnell abhängig. Wenn überhaupt nur mal so als kurzfristige Notlösung aber sonst nicht. Benzos bekämpfen ja nicht die Ursachen deiner Ängste.

[Peterchen]

Wenn du männlich bist, könntest du es mit Testosteron versuchen. Da meine eigenen Testo-Werte im Zuge meiner Krankheit zu niedrig waren, wurde ich eine Zeit lang substituiert. Meine Werte stiegen dadurch über den kaukasischen Normalwert; mit einem deutlich Einfluss auf meine Psyche. Ich war währenddessen ziemlich "dickhäutig", wenig empfindlich und vor allem angstfrei. Leider konnte ich es aus gesundheitlichen Gründen nicht länger anwenden.

[Thorsten3210]

Ich würde Benzos auch nur im Notfall nehmen, z.B. bei einer schlimme Panikattacke. Sonst machen die abhängig und man entwickelt eine Toleranz. Ich nehme ein anderes Medikament, das auch bei sog. generalisierten Angststörungen und Sozialphobie verschrieben wird, das heisst "Lyrica" mit dem Wirkstoff Pregabalin. Ist ein sog. Antikonvulsiva, das auch bei Epilepsie und in der Schmerztherapie verwendet wird. Dies in Verbindung mit einer Verhaltenstherapie bringt meist schon was. Ich nehme es gegen Angst und Nervenschmerzen.

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3842

[Agnetha]

Komisch, dass wir suizidal sind, aber uns immer noch Gedanken über eine längerfristige abhängigkeit von benzos machen, oder?
Lieber ein leben in Abhängigkeit als gar keins, oder?
Ich bin in meinen Gedanken oft genauso ambivalent

[Thorsten3210]

...immer noch Gedanken über eine längerfristige abhängigkeit von benzos..

Ich sehe eher das Problem, dass der Arzt Benozs zunächst verschreibt, die auch sehr gut wirken, man dann aber wegen der Toleranzwirkung immer mehr braucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Dann dreht der Arzt den Hahn zu und will nix mehr verschreiben. Und schon hat man einen schlimmen Entzug vor sich. Zumindest dann, wenn man keinen anderen, willigen Arzt findet bzw. sich nichts auf dem Schwarzmarkt besorgen will. In diesen Teufelskreis der Abhängigkeit begebe ich mich besser gar nicht. Wenn unbegrenzt "Nachschub" da wäre, wäre das alles kein Problem. Also wenn die z.B. rezeptfrei erhältlich wären.

[420pm]

...immer noch Gedanken über eine längerfristige abhängigkeit von benzos..

Ich sehe eher das Problem, dass der Arzt Benozs zunächst verschreibt, die auch sehr gut wirken, man dann aber wegen der Toleranzwirkung immer mehr braucht, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Dann dreht der Arzt den Hahn zu und will nix mehr verschreiben. Und schon hat man einen schlimmen Entzug vor sich. Zumindest dann, wenn man keinen anderen, willigen Arzt findet bzw. sich nichts auf dem Schwarzmarkt besorgen will. In diesen Teufelskreis der Abhängigkeit begebe ich mich besser gar nicht. Wenn unbegrenzt "Nachschub" da wäre, wäre das alles kein Problem. Also wenn die z.B. rezeptfrei erhältlich wären.

Geht mir genauso. Zumal Benzos sowieso keine Probleme lösen, und nur eine Hilfe sein können. Es ist also nicht nur mit Medikamenten getan. Heroin war auchmal ein Medikament, und von den gleichen Firmen soll man sich nun neue Drogen andrehen lassen? Danke. Nein!

[Thorsten3210]

Genau so ist es. Ich hab bei mir zwar ein Fläschchen mit Diazepam-Tropfen im Schrank stehen, dass verwende ich aber nur für den absoluten Notfall. Ein Beipiel: Eine sehr gute Freundin ist gestorben, ich hätte sonst die Trauerfeier nicht gepackt. Ich habe vor der Trauerfeier die Tropfen genommen und fühlte mich dann die ganze wie in Watte gepackt, so ging es dann.

[Rasiel]

Gibt es das Wundermittel gegen Ängste?

Im Prinzip herrscht die Angst....allgegenwärtig...., egal was es betrifft...Angst vorm Tod, Angst vor Schmerzen und noch mehr Leid, Angst vorm Suizid, Angst vorm Leben nach dem Tod, Angst im kranken Körper dahinzuvegetieren, Angst zum Pflegefall zu mutieren.....und so weiter ...und so weiter....

Wie kann man die Angst "wegzaubern"?
Angeblich nehmen Benzos und Antidepressiva die Angst, komischerweise reagierte ich schon oft paradox gerade auf eigentlich angstlösende Medikamente?!

Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?!?

Schön wäre ein "Wundermittel"mit dem alle Ängste, Schmerzen und Sorgen verschwinden ohne schwerwiegende Nebenwirkungen natürlich....schade, wohl nur ein Traum, oder?

Also lieber/e Wechsel,

deine beschriebenen Ängste sind normal, ausser vielleicht vor Suizid (wenn man ihn nicht vorhat).

All das, was wir nicht erfassen können, wie: was kommt nach dem Tod - wie endet mein Leben (Pflegeheim) bekomme ich eine schreckliche schmerzhafte Krankheit usw. Warum machst du dir Sorgen wenn es noch nicht eingetreten ist?

Ein Zitat: "Was interessieren mich die Sorgen von morgen, hab ich nicht genug an den heutigen?"

Man braucht dafür keine Tabletten, Millionen Menschen leiden unter genau den gleichen Ängsten.

Wenn jemand ohne Grund Ängste hat und das teilweise zum Dauerzustand wird, dann muss das medikamentös eingestellt werden, wenn möglich. Krankhafte Ängste können nicht beschrieben werden, es gibt keinen Grund und keinen Anlass, sie sind fast immer gegenwärtig.

[Agnetha]

Gibt es das Wundermittel gegen Ängste?

Im Prinzip herrscht die Angst....allgegenwärtig...., egal was es betrifft...Angst vorm Tod, Angst vor Schmerzen und noch mehr Leid, Angst vorm Suizid, Angst vorm Leben nach dem Tod, Angst im kranken Körper dahinzuvegetieren, Angst zum Pflegefall zu mutieren.....und so weiter ...und so weiter....

Wie kann man die Angst "wegzaubern"?
Angeblich nehmen Benzos und Antidepressiva die Angst, komischerweise reagierte ich schon oft paradox gerade auf eigentlich angstlösende Medikamente?!

Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht?!?

Schön wäre ein "Wundermittel"mit dem alle Ängste, Schmerzen und Sorgen verschwinden ohne schwerwiegende Nebenwirkungen natürlich....schade, wohl nur ein Traum, oder?

Die gleichen ängste plagen mich auch...und verpasse dadurch das leben. Ändern können wir durch unser sorgenmachen aber nichts. Heute morgen, als ich aufwachte, und trübe Gedanken kamen, dachte ich: Nein.stop... Ich bin gesund, habe keine Schmerzen, habe einen job, Freunde, ein dach über dem Kopf... Ich kann auch dankbar sein...

[Thorsten3210]

Ich bin gesund, habe keine Schmerzen, habe einen job, Freunde, ein dach über dem Kopf... Ich kann auch dankbar sein

Leider verinnerlicht sich dieser (sicherlich richtige) Leitspruch nicht so leicht, sodass man davon auch wirklich überzeugt ist. Also auch vom Gefühl her überzeugt ist, nicht nur vom Verstand. Selbst ganze Bücher darüber durchzuarbeiten (z.B. Dale Carnegie - "Sorge Dich nicht, lebe") hat nicht viel gebracht, zumindest bei mir, Ängste und Sorgen blieben. Ich weiß mir da eigentlich nur mit Medikamenten zu helfen......Ein guter Leit-Spruch fällt mir gerade ein: "Die Sorgen von morgen mache ich mir morgen."

[Agnetha]

Das stimmt, Thorsten... Deshalb bin ich auch noch hier in diesem Forum und nicht im leben

[Thorsten3210]

Naja, Forum und Leben schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Im Gegenteil. Ich muss sagen, wenn ich mich nirgendwo mit dem Thema "Suizid" beschäftigen könnte gäbe es mich vielleicht gar nicht mehr. Oder wie schrieb Emil Cioran: "Ich lebe nur, weil es in meiner Macht steht zu sterben, wann es mir belieben wird. Ohne die Idee des unzulässiges Wort hätte ich mich schon längst getötet"

[Agnetha]

Ich stand in der Klinik mal vor dem plan, auf dem alle Notausgänge aufgezeichnet sind und dachte: Genau!!! An so einem plan arbeite ich für mein leben. Für den Fall, dass es "brennt" und ich "raus" muss, brauche ich einen plan wie.

[Thorsten3210]

...Plan, auf dem alle Notausgänge aufgezeichnet sind...

Eigentlich braucht man ja nur einen (!) Notausgang, aber dieser muss zu 100% funktionen. Wenn der erstmal gefunden ist wirkt er wie eine Beruhigungspille. Man kann dann - wenns Leben unerträglich wird - durch Nutzung dieses Ausgangs die Qual jederzeit beenden. Ist also quasi wie eine geladene Pistole in der Schublade