Thorsten3210 hat geschrieben:Zum einen ist es leider so, dass den Menschen ihr eigenes Zahnweh viel wichtiger ist als das Unglück anderer Menschen.
Ich will ja bescheiden sein und noch nicht einmal verlangen, daß sich jemand für mein Unglück interessiert... Ich wäre schon froh, wenn man nicht auch noch doof darauf angesprochen werden würde, weshalb das denn alles nicht schneller geht und man nicht schon längst wieder jauchzend und frohlockend erfolgreich im Leben steht... Die realitätsfernen Ratschläge dieser vermeintlich Erleuchteten sind da nur noch ein weiterer Schlag ins Gesicht.
Natürlich wünscht man den (gesunden und leistungsfähigen) Menschen kein Leid an den Hals, damit sie mal sehen, wie das ist.
Ach, die Menschheit hat wirklich lange genug von meinem empathischen und idealistischen Gefühlsgedusel profitiert... Und sogar in dieser Situation kämpfe ich noch dafür, daß anderen Ähnliches erspart bleibt... Da erlaube ich mir nach allem wenigstens aus tiefster Seele heraus, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen... Würde abgesehen davon jedem auch das erlösende Wunder gönnen. Ich glaube jedenfalls, die Welt wäre um einiges besser, wenn die Menschen darin begreifen und nachvollziehen könnten... Und wenn dazu eigenes Erleben notwendig ist, warum nicht. Ich bin da mittlerweile sehr pragmatisch. All die politisch ach so Korrekten sollen erst einmal beweisen, daß sie denselben Mut und dieselben Hürden auf sich nehmen würden, um tatsächliches Leid zu verhindern.
Aber wenn ich eines in meinem Leben gelernt habe, dann ist es ohnehin, daß Wünsche nicht in Erfüllung gehen.
In Deutschland leiden z.B. etwa 4 Millionen Menschen an einer depressiven Störung (weltweit 350 Mio), jeder dritte Notarzteinsatz hat mit psychischen Krisen zu tun. Oder eine andere Zahl: Es leben 7,5 Millionen (!) schwerbehinderte Menschen in Deutschland. Etwa 17% aller Deutschen sind von lang anhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen – also mehr als 12 Millionen Menschen.
Danke für die interessanten Zahlen. Diese sind wirklich erschreckend. Mamma mia.