Sterben und Zorn Gottes

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Medizinwohin
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 24. Mai 2009, 04:02

Sterben und Zorn Gottes

Beitrag von Medizinwohin »

Hallo,
Vor Selbstnord kann ich nur warnen. Angstmachende Nahtoderlebnisse kommen vor allem von solchen, die sich das Leben nehmen wollten. Das ist ein Hinweis dasauf, daß da mit der Strafe Gottes für Selbsttötung wohl doch etwas Wahres dran ist. Aus Angst vor dem Zorn Gottes denke ich nicht ernsthaft über Selbsttötung nach. Glaubenseiferer hin oder her, aber die Glaubensüberzeugung ist bei mir nun einmal vorhanden und sitzt sehr tief in mir drinnen. Ich verachte auch niemanden, der sich das Leben nimmt und bete eher dafür, daß Gott ihrer Seelen gnädig sein möge.
Aber es gibt etwas, das auf einem anderen Blatt steht. Gegensätzlicher geht es kaum noch. Einerseits hat die Medizin immer mehr Fortschritte gemacht und die Lebenserwartung immer weiter verlängert. Aber im zwischenmenschlichen Umgang hat es nur Rückschritte gegeben, so daß die Menge, aber nicht die Güte an Leben gestiegen ist. Statt füreinander dazusein, verweist mein gerne an die Psychiatrie, die die Menschen nur noch mehr kaputtmacht. Was für einige zum Segen gereicht, gereicht anderen zum Fluch. Länger Leben kann auch länger (seelisch) Leiden bedeuten. Das ist in der heutigen Gesellschaft wohl keine Seltenheit. Es gehört schon Mut und eine gute Begründung dazu, eine lebensrettende Behandlung zurückzuweisen. Da frage ich mich, wie Gott das beurteilt. Auf jeden Fall weniger mit Zorn als tätige Selbsttötung. Ja, es gibt Maßnahmen, wo ich mich frage, ob das im Sinne des Schöpfers ist, wie z. B. mehrmalige Wiederbelebung oder jahrelange Quälerei mit Chemo. Kann man nicht einfach irgendwann loslassen vom irdischen Leben, selbst wenn man sich nicht durchs Leben quält? Ich frage mich, ob wir auch in Zukunft noch das Recht haben werden, Lebensrettung abzulehnen. Wenn ich sehe, wie wir in der EU immer mehr Richtung Diktatur abgleiten. Wer weiß, ob Zwangseinweisungen demnächst über die Psychiatrie hinaus ausgeweitet werden. Verhindert werden könnte das durch Sparzwänge. Wie kann man sich wirksam gegen ungewollte Behandlung absichern? Patientenverfügungen werden ja manchmal einfach übersehen. Eine Möglichkeit könnte im Falle X die Suche nach einem Arzt sein, der meine Haltung versteht.
Ich stelle mir oft die Frage, ob es wahr ist, daß bei Feststellung einer schweren Krankheit zu 99% der Lebensmut erwacht oder ob andere Fälle einfach totgeschwiegen werden. Denn der Lebenserhalt um jeden Preis ist heute mitunter ein als unfehlbar geltender Lehrsatz. Der kämpfende Krebspatient paßt in dieses Bild. Aber könnte es nicht sein, daß die Feststellung einer tödlich verlaufenden Krankheit für Lebensmüde womöglich auch wie eine Befreiung ist? Einfach zu wissen, daß die Mühsal des Lebens bald ein Ende haben wird. Wie das Ende aussieht und die Angst davor steht wieder auf einem anderen Blatt. Da wiederum wäre ein Arzt des Vertrauens hilfreich. Noch schlimmer stellt sich die Lage für "Minderjährige" dar, wenn die Eltern ihnen da etwas aufzwingen.
Ich würde mich über Antwortbeiträge freuen.
Gruß, Alex
Medizinwohin
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 24. Mai 2009, 04:02

Zorn Gottes

Beitrag von Medizinwohin »

Ich habe mir die Berichte angesehen. Trotz der Erklärungsansätze sehe ich das Bestehen eines Jenseits nicht widerlegt. Nicht nur bei Operationen berichten Menschen von Nahtoderfahrungen. Hauptsächlich Menschen, die Frieden mit Gott haben, berichten von schönen Erfahrungen. Nein, das kann meine Angst vor der Strafe Gottes nicht beseitigen. Ich würde nur zu gerne sterben, auch wenn ich keine tödliche Krankheit habe. Aber es geht mir nicht aus dem Kopf, dieses:"Na, ob da nicht doch was Wahres dran ist, daß Selbstmörder verdammt werden...". Allerdings wurde auch auf einer christlichen Seite eingeräumt, daß in bestimmten Fällen Gott bei aktiver Sterbehilfe wohl nachrichtig sei, auch wenn sie grundsätzlich abgelehnt wird.
Ja, viele Menschen, die an Gott glauben, haben Angst, daß sie zu viel falsch machen. Die meisten Politiker machen sich aber wohl keine Gedanken darum. Aber ich denke, die werden noch ihr blaues Wunder erleben! Gruß, Alex
Yogi
Beiträge: 25
Registriert: Samstag 13. Dezember 2008, 17:50

Beitrag von Yogi »

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Zuletzt geändert von Yogi am Dienstag 4. August 2009, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
ende
Beiträge: 42
Registriert: Sonntag 25. Januar 2009, 19:57

Beitrag von ende »

wenn ich doch schon mal tot waere.
sadangel
Beiträge: 46
Registriert: Freitag 7. März 2008, 16:28

Beitrag von sadangel »

Hallo,
Vor Selbstnord kann ich nur warnen. Angstmachende Nahtoderlebnisse kommen vor allem von solchen, die sich das Leben nehmen wollten. Das ist ein Hinweis dasauf, daß da mit der Strafe Gottes für Selbsttötung wohl doch etwas Wahres dran ist. Aus Angst vor dem Zorn Gottes denke ich nicht ernsthaft über Selbsttötung nach. Glaubenseiferer hin oder her, aber die Glaubensüberzeugung ist bei mir nun einmal vorhanden und sitzt sehr tief in mir drinnen. Ich verachte auch niemanden, der sich das Leben nimmt und bete eher dafür, daß Gott ihrer Seelen gnädig sein möge.
Aber es gibt etwas, das auf einem anderen Blatt steht. Gegensätzlicher geht es kaum noch. Einerseits hat die Medizin immer mehr Fortschritte gemacht und die Lebenserwartung immer weiter verlängert. Aber im zwischenmenschlichen Umgang hat es nur Rückschritte gegeben, so daß die Menge, aber nicht die Güte an Leben gestiegen ist. Statt füreinander dazusein, verweist mein gerne an die Psychiatrie, die die Menschen nur noch mehr kaputtmacht. Was für einige zum Segen gereicht, gereicht anderen zum Fluch. Länger Leben kann auch länger (seelisch) Leiden bedeuten. Das ist in der heutigen Gesellschaft wohl keine Seltenheit. Es gehört schon Mut und eine gute Begründung dazu, eine lebensrettende Behandlung zurückzuweisen. Da frage ich mich, wie Gott das beurteilt. Auf jeden Fall weniger mit Zorn als tätige Selbsttötung. Ja, es gibt Maßnahmen, wo ich mich frage, ob das im Sinne des Schöpfers ist, wie z. B. mehrmalige Wiederbelebung oder jahrelange Quälerei mit Chemo. Kann man nicht einfach irgendwann loslassen vom irdischen Leben, selbst wenn man sich nicht durchs Leben quält? Ich frage mich, ob wir auch in Zukunft noch das Recht haben werden, Lebensrettung abzulehnen. Wenn ich sehe, wie wir in der EU immer mehr Richtung Diktatur abgleiten. Wer weiß, ob Zwangseinweisungen demnächst über die Psychiatrie hinaus ausgeweitet werden. Verhindert werden könnte das durch Sparzwänge. Wie kann man sich wirksam gegen ungewollte Behandlung absichern? Patientenverfügungen werden ja manchmal einfach übersehen. Eine Möglichkeit könnte im Falle X die Suche nach einem Arzt sein, der meine Haltung versteht.
Ich stelle mir oft die Frage, ob es wahr ist, daß bei Feststellung einer schweren Krankheit zu 99% der Lebensmut erwacht oder ob andere Fälle einfach totgeschwiegen werden. Denn der Lebenserhalt um jeden Preis ist heute mitunter ein als unfehlbar geltender Lehrsatz. Der kämpfende Krebspatient paßt in dieses Bild. Aber könnte es nicht sein, daß die Feststellung einer tödlich verlaufenden Krankheit für Lebensmüde womöglich auch wie eine Befreiung ist? Einfach zu wissen, daß die Mühsal des Lebens bald ein Ende haben wird. Wie das Ende aussieht und die Angst davor steht wieder auf einem anderen Blatt. Da wiederum wäre ein Arzt des Vertrauens hilfreich. Noch schlimmer stellt sich die Lage für "Minderjährige" dar, wenn die Eltern ihnen da etwas aufzwingen.
Ich würde mich über Antwortbeiträge freuen.
Gruß, Alex
Verdammt jetzt hat es mein ganzen Text gelöscht.

Gut nochmals:
Das ist eine Abergläubische unzulässiges Wort, die man den Menschen früher eingeredet hat, damit sie ja das tun was die Obersten gewollt haben.
Wenn manche denken, die Verdammtheit würde es geben, würde es nicht mal langweilig werden, weil wahrscheinlich die halbe Menschheit dort sitzen würde. ;-)
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Ist die Kirche nicht längst vom Bild des Zornigen Gottes abgerück?

Ich verstehe, dass wir alle Menschen sind und somit nicht bzw. nur schwer aus unserer Haut können, d.h. unsere Gedanken und Handeln sind schwer von der Erziehung geprägt und der Gesellschaft in der wir leben. Ich habe keine Problem damit, wenn in einer Diskussion, mit Argumenten und Logik hantiert wird, aber sich auf Gott zu berufen - tja, das bringt doch keinen weiter. Ich will jetzt keine Diskussion um die Bibel ausrufen, denn in der sind auch genügend Sünden in Namen des Gottes und anscheinend auch unter seiner Zustimmung verewigt - ich halte jeglichen Krieg, egal in wessen Namen für grausam. Ich will jetzt auch nicht die Ansprüche der jeweiligen Religionen prüfen und für mich die "günstigste" in Anspruch nehmen. Ich will auch nicht darüber reden - warum der Gott die Menschen verlassen hat.

Aber ich berufe mich mal selber kurz auf die Bibel - die Wege des Herrn sind unergründbar. Und wer sagt dir, oh Mensch, das dies nicht auch sein Weg ist - bist du gewählt um den ersten Stein zu werfen? Ja, es geht um den Schutz des Lebens, aber der Tod gehört nach wie vor zum Leben dazu, sonst könnten wir das Leben gar nicht definieren - also sollten wir auch dem Tod den nötigen Respekt zollen und ihn nicht aus dem Leben ausschließen.

Warum darf der Mensch in anderen Menschen Angst schüren, wenn er gläubig ist - was treibt ihn dazu. Ich oft - dass man den anderen retten will - dies ist aber so eitel und anmaßend. Nein, wenn es einen Gott gibt, dann war seine Idee vom Leben, das Leben selber, d.h. in all den Zahlreichen Facetten und Schattierungen - der Mensch ist derjenige der Gut und Böse definiert - das ist gut - aber sich auf Gott zu berufen - das ist schwach.

Falls ihr den Menschen "retten" wollt, dann sein doch bitte schöne soweit ehrlich zu euch, setzt euch ins Auto und fahrt zu dem Menschen rüber und begleitet ihn in den letzten Jahren und Stunden - so wie es Gott will. In ihm Angst zu schüren, das verbietet euch eure Glaube.

DarkKnight

P.S. Falls jemand wirklich der Meinung sein soll, dass die Bibel aus dem "Nichts" kam, wird verwundert sein, auf welcher Religion die Bibel aufgebaut ist. Was nebenbei gesagt nichts neues ist - idR baut jede Religion auf der vorhergegangenen auf.
cleaner
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Registriert: Sonntag 5. Juli 2009, 10:00

Beitrag von cleaner »

Wo ist denn der gerechte Gott.
Wo ist der Zorn Gottes auf all die Ungerechtigkeit auf dieser Welt.
Der alles verschlingende Gott, der Gott der sagt dir wird Gerechtigkeit widerfahren.
Es gibt KEINEN!
Weder den gerechten, den zornigen, der alles verschlingenden, den lieben und gütigen Gott. Nada!
Sonst würde es keine Ungerechtigkeiten, Krankheit und kein Übel auf dieser Welt geben.
Es ist egal ob wir hier auf der Welt sind oder nicht, ob wir durch Unfall, Krankheit, Krieg oder Suizid von dieser selben gehen es schert niemanden!

Gruß Cleaner

Der Tod ist sicher nur der Zeitpunkt nicht!
Cicatrix
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Beitrag von Cicatrix »

Hmm...hab mal gelesen das manche der Meinung sind sie sitzen in einer Art Warteraum und werden dann aufgerufen. So ähnlich wie beim Rathaus wenn ne Nummer ziehen musst wenns was erledigt haben willst ^^
Was für eine üble Vorstellung..
Hab mich lange damit beschäftigt und mir oft diese Frage gestellt, bin aber noch nie zu einem wirklich befriedigendem Ergebniss gekommen. Das einzige was mir dazu immer einfällt sind die letzten Worte von Aleister Crowley: "Ich bin überrascht.."
Habe mir angewöhnt mehr biologisch darüber zu denken, da ich dieses Nicht-Wissen als quälend empfinde. Getreu dem Motto: Jedes Lebewesen ist eine Frage die die Natur stellt und durch den Tod beantwortet wird.
Ein Selektionsprozess..oder so.
Kai
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Beitrag von Kai »

Cicatrix hat geschrieben:Hmm...hab mal gelesen das manche der Meinung sind sie sitzen in einer Art Warteraum und werden dann aufgerufen. So ähnlich wie beim Rathaus wenn ne Nummer ziehen musst wenns was erledigt haben willst ^^
Du meinst, wie bei Lars von Trier? ;-)

Ich habe übrigens auch von Menschen gelesen, die nach einem Selbsttötungsversuch ein "warmes Licht" gesehen haben.

Zum Thema Biologie: Schön und gut ... aber wie sind unter diesem Aspekt die Aussagen von Nahtoderfahrenen zu erklären, dass sie im Raum etwas gehört und gesehen haben, was sie normalerweise nicht hätten hören oder sehen können? Sind diese Geschichten etwa frei erfunden?
Zuletzt geändert von Kai am Freitag 30. Oktober 2009, 07:06, insgesamt 1-mal geändert.
Kai
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Beitrag von Kai »

doppelt
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Kai hat geschrieben:Zum Thema Biologie: Schön und gut ... aber wie sind unter diesem Aspekt die Aussagen von Nahtoderfahrenen zu erklären, dass sie im Raum etwas gehört und gesehen haben, was sie normalerweise nicht hätten hören oder sehen können? Sind diese Geschichten etwa frei erfunden?
Schwer zu sagen, aber wenn ich einen ähnlichen Gedanken diesbezüglich in den Raum werfen darf. Es gibt genügend solcher Erfahrungen von Menschen die mit Drogen hantierten, ganz ohne Tod also, oder aber wie erklärst du dir, dass zB bei einem Unfall alle 20 Zeugen was anderes sehen und u.a. Geschlechter und Farben falsch wahrnehmen können - was geht da in unserem Gehirn vor?
Kai
Beiträge: 602
Registriert: Sonntag 26. Juli 2009, 07:08

Beitrag von Kai »

Was wir als "Denken" bezeichnen, ist ja rein biologisch gesehen nichts anderes als eine Vielzahl von elektrischen Impulsen innerhalb unseres Nervensystems. Es handelt sich also um elektrische Energie. Ist der Körper tot, stellen logischerweise auch die Synapsen das Feuer ein.

Energie geht aber nicht verloren!
Also muss sie doch nach dem Tode irgendwo bleiben.
android
Beiträge: 275
Registriert: Montag 10. August 2009, 21:04

Beitrag von android »

gute frage, kai,

möglich wär die abgabe als wärmeenergie, oder bei der verwesung als übergabe der chemischen energie... irgendwo hab ich mal gelesen, daß beim/kurz nach dem sterben einen meßbaren energie"verlust", einen gewichtsverlust des körpers gibt, den man sich noch nicht erklären kann. daß dies die seele ist, wird vermutet... aber wie immer: nix genaues weiß man nicht...
Kai
Beiträge: 602
Registriert: Sonntag 26. Juli 2009, 07:08

Beitrag von Kai »

android hat geschrieben:irgendwo hab ich mal gelesen, daß beim/kurz nach dem sterben einen meßbaren energie"verlust", einen gewichtsverlust des körpers gibt, den man sich noch nicht erklären kann.
Acht Gramm ... laut HÖRZU. ;-))
pikkemaat
Beiträge: 265
Registriert: Freitag 31. Juli 2009, 15:18

Beitrag von pikkemaat »

(sorry, im Thread vertan)
Gesperrt