Sehr geehrter Herr Minelli,
inwiefern wird eine Freitodbegleitung bei Dignitas abhängig gemacht von der Zustimmung der Angehörigen?
Ich habe keine eigene Familie und das Verhältnis zu meinen Eltern/Geschwistern ist leider sehr schlecht. Ich habe mit ihnen zwar teilweise über diese Möglichkeit gesprochen - aber es kam entweder gar keine Reaktion oder Unverständnis. All dies macht mir große Sorgen.
Ich möchte noch anmerken, dass ich körperlich schwerst erkrankt bin und seit vielen Jahren leide. Meine Familie möchte sich mit meiner Erkrankung nicht/wenig auseinandersetzen.
Lehnt Dignitas derartige Fälle ab?
Ich bitte Sie herzlichst um eine Antwort.
Anna
Angehörige@Herrn Minelli
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DIGNITAS kämpft für das "letzte Menschenrecht", nämlich die Freiheit, selbst entscheiden zu können, wann das eigene Leben zu Ende gehen soll. Damit würde es sich schlecht vertragen, dies an die Bedingung zu knüpfen, dass "die Angehörigen" (wie weit wäre denn eigentlich dieser Kreis?) zustimmen.
Für uns ist zwar von Bedeutung, dass die Angehörigen die Möglichkeit haben, einen Menschen, der diesen Weg gehen möchte, begleiten zu können, sich von ihm zu verabschieden. Dies deshalb, weil ein Suizid, auf den niemand vorbereitet ist, bei den Zurückgebliebenen schwere Störungen verursachen kann. Darauf ist wenn immer möglich Rücksicht zu nehmen.
Aber im Konfliktfall entscheidet das Selbstbestimmungsrecht.
Für uns ist zwar von Bedeutung, dass die Angehörigen die Möglichkeit haben, einen Menschen, der diesen Weg gehen möchte, begleiten zu können, sich von ihm zu verabschieden. Dies deshalb, weil ein Suizid, auf den niemand vorbereitet ist, bei den Zurückgebliebenen schwere Störungen verursachen kann. Darauf ist wenn immer möglich Rücksicht zu nehmen.
Aber im Konfliktfall entscheidet das Selbstbestimmungsrecht.