Meine Geschichte -Von Anfang bis Ende-
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
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Hallo baldvorbei
Deine Geschichte hat mich tief berührt. :-(
Ich möchte dir eine grosse Umarming schicken. Weisst du, man ist immer nur das, was man erlebt hat. Wenn du in einer Situation anders, als der Normalo reagierst passiert das, weil irgendwann in deinem Leben etwas passiert ist, was diesem Gefühl ähnlich ist. Auch wenn die aktuelle Situation eigentlich relativ harmlos erscheint. Wie zum Besispiel ein Referat in der Schule. Vor allem für Mitmenschen, denen es gut geht. Diese fragen sich, warum es dir so schwer fällt. Es kann sein, dass man sich an die ursprüngliche Situation nicht einmal mehr erinnert. Das wiederum erzeugt bei dir und/oder auch bei Mitmenschen das Rätsel, warum du wohl so "eigenartig anders" reagierst.
Kurz gesagt... in unseren Köpfen befinden sich viele, viele Lügen des Lebens, die zu bestimmten Reaktionen auf bestimmte Situationen auslösen. Alles Erlebnisse, die man noch weiss oder auch schon wieder vergessen/verdrängt hat.
Schade, dass dir deine Familie nicht so gut beistehen kann. Tragisch finde ich, dass du nicht allzuviel gute Erfahrungen mit Therapeuten gemacht hast. Da hat man versagt. Man hätte sicher mehr auf dich eingehen können. Besonders in der so wichtigen Phase, als du noch klein warst.
Wenn du jemanden zum reden brauchst... melde dich einfach. Ich bringe ein wenig Erfahrung mit. Völlig unverbindlich..
Liebe Grüsse und Kraft
White Flower
Das ist mir in den Sinn gekommen, als ich deine Geschichte gelesen hab. Du hast so viel erlebt. Genau so viele Lügen sitzen nun in deiner Seele.
Deine Geschichte hat mich tief berührt. :-(
Ich möchte dir eine grosse Umarming schicken. Weisst du, man ist immer nur das, was man erlebt hat. Wenn du in einer Situation anders, als der Normalo reagierst passiert das, weil irgendwann in deinem Leben etwas passiert ist, was diesem Gefühl ähnlich ist. Auch wenn die aktuelle Situation eigentlich relativ harmlos erscheint. Wie zum Besispiel ein Referat in der Schule. Vor allem für Mitmenschen, denen es gut geht. Diese fragen sich, warum es dir so schwer fällt. Es kann sein, dass man sich an die ursprüngliche Situation nicht einmal mehr erinnert. Das wiederum erzeugt bei dir und/oder auch bei Mitmenschen das Rätsel, warum du wohl so "eigenartig anders" reagierst.
Kurz gesagt... in unseren Köpfen befinden sich viele, viele Lügen des Lebens, die zu bestimmten Reaktionen auf bestimmte Situationen auslösen. Alles Erlebnisse, die man noch weiss oder auch schon wieder vergessen/verdrängt hat.
Schade, dass dir deine Familie nicht so gut beistehen kann. Tragisch finde ich, dass du nicht allzuviel gute Erfahrungen mit Therapeuten gemacht hast. Da hat man versagt. Man hätte sicher mehr auf dich eingehen können. Besonders in der so wichtigen Phase, als du noch klein warst.
Wenn du jemanden zum reden brauchst... melde dich einfach. Ich bringe ein wenig Erfahrung mit. Völlig unverbindlich..
Liebe Grüsse und Kraft
White Flower
Das ist mir in den Sinn gekommen, als ich deine Geschichte gelesen hab. Du hast so viel erlebt. Genau so viele Lügen sitzen nun in deiner Seele.
Vor allem das, was man dir zugemutet hat!schnipp hat geschrieben: Ich weiß nicht wie alt du jetzt bist aber das was du bisher erlebt hast reicht wohl für mehrere Leben...
Ich habe einen Alkoholiker in der Verwandtschaft, und obwohl das kein naher Angehöriger ist, erlebe ich die guten (trockene) und die schlechten (betrunkenen) Zeiten als emotionale Achterbahnfahrt. Es ist, als hätte man mit zwei verschiedenen Menschen zu tun. Inzwischen habe ich regelrecht einen 7. Sinn für Alkohol entwickelt, das heißt ich rieche sofort, wenn jemand getrunken hat.
Ein Kind, das den Launen der Eltern praktisch ausgeliefert ist, bekommt diese Unberechenbarkeit ja noch viel unmittelbarer ab.
Obwohl deine Geschichte so traurig ist, musste ich an einer Stelle grinsen, als du nämlich die Therapeutin beschreibst, die du nicht mochtest, und als Reaktion mit den Zehen gewackelt hast. Du warst ja ein ganz schön cooles Kind, das dem Wahnsinn der Erwachsenen die Stirn bot.
Ganz genau! Ich weiß gar nicht, wie das rechtlich geregelt ist: Ein Erwachsener hat doch das Recht, erst mal Probe-Therapie-Stunden in Anspruch zu nehmen und eben gegebenenfalls zu wechseln, wenn ihm zum Beispiel der Therapeut unsympathisch ist. Gilt das denn für Kinder auch? Gerade bei Kindern finde ich das noch viel wichtiger!White Flower hat geschrieben:Tragisch finde ich, dass du nicht allzuviel gute Erfahrungen mit Therapeuten gemacht hast. Da hat man versagt. Man hätte sicher mehr auf dich eingehen können. Besonders in der so wichtigen Phase, als du noch klein warst.
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- Beiträge: 58
- Registriert: Freitag 28. Mai 2010, 09:44
Gilt das denn für Kinder auch? Gerade bei Kindern finde ich das noch viel wichtiger![/quote]
Vielleicht ist das ja sogar so. Aber als Kind kann man das vielleicht nicht richtig einschätzen oder kann sich sogesehen nicht wehren. Da wären quasi die Eltern gefragt. Aber wenn man die Geschichte so liest, hab ich das Gefühl, dass man gedacht hat, dass das schon gut kommt und dass Therapeut gleich Therapeut ist. Wie schon gesagt, da hat man in meinen Augen versagt.
Heute weiss man doch, dass man fürs Leben gebrandmarkt ist, wenn nicht die richtige Therapieform gewählt wird.
@Aber "baldvorbei", bitte gib noch nicht auf. Trotz deiner tragische Geschichte hast du auch einiges erreicht, was wirklich stark für dich spricht. Du hast einen guten Willen. Hast sogar studiert. Du kannst was!!
White Flower
Vielleicht ist das ja sogar so. Aber als Kind kann man das vielleicht nicht richtig einschätzen oder kann sich sogesehen nicht wehren. Da wären quasi die Eltern gefragt. Aber wenn man die Geschichte so liest, hab ich das Gefühl, dass man gedacht hat, dass das schon gut kommt und dass Therapeut gleich Therapeut ist. Wie schon gesagt, da hat man in meinen Augen versagt.
Heute weiss man doch, dass man fürs Leben gebrandmarkt ist, wenn nicht die richtige Therapieform gewählt wird.
@Aber "baldvorbei", bitte gib noch nicht auf. Trotz deiner tragische Geschichte hast du auch einiges erreicht, was wirklich stark für dich spricht. Du hast einen guten Willen. Hast sogar studiert. Du kannst was!!
White Flower
Liebe baldvorbei,baldvorbei hat geschrieben:Wär schön, wenn hier im Forum Methoden ständen, wie man einen Gedächtnisverlust herbeiführen kann. Das wäre dann ja fast wie ein Neustart. Aber ich kann mir vorstellen, dass auch das einen ziemlich fertig machen kann. Nicht zu wissen wer man ist, was für ein Leben man bisher geführt hat.
leider ist ein Gedächtnisverlust nicht DIE Lösung der Lösungen. Das, was man Kindern antut, das brennt sich in die Seele ein. Klar, würdest du die Bilder los sein, deine Erinnerungen, einen Neuanfang starten...aber die Wunden der Seele, die würden damit nicht geheilt werden. Sprich, du würdest Gefahr laufen 'anders' zu sein, ohne zu wissen, warum es so ist. Glaub mir, dass kann genauso quälend sein, wie diese ständigen Bilder von damals im Kopf.
Es ist hart, deine Lebensgeschichte zu lesen und noch härter ist es für dich, diese erlebt zu haben.
Mein Arzt stand mal vor mir und stellte mich vor die Wahl: Du musst dich entscheiden, zwischen leben und sterben...
Das ich hier in diesem Forum, aber auch gleichzeitig in einem Selbsthilfeforum bin, zeigt, dass ich mich noch nicht entscheiden konnte.
Und wieder einmal steht man hilflos da, möchte so gern helfende Worte schreiben und weiß doch nicht, wie man sich ausdrücken soll.
Ich kann mich White Flower's Worte nur anschließen: Schau aus einem anderen Blickwinkel auf dein Leben zurück - nämlich, was du schon alles geschafft hast und wie viel Stärke in dir steckt! Das darf man auf keinen Fall einfach so übersehen.
Liebe Grüße
Black
Ich finde, baldvorbei hat bereits Sensationelles geschafft, nämlich trotz dieser krassen Geschichte ein mitfühlender und sozialer Mensch zu werden.Pluto hat geschrieben: Es mag Zufälle oder rare Möglichkeiten geben, diesen miserablen Start zu korrigieren, manchen Menschen ist das ja offensichtlich vergönnt.
Liebe/r Pluto, ich glaube ich bin diejenige, die sich missverständlich ausgedrückt hat. Mit meiner Aussage wollte ich dir zustimmen (dass baldvorbei einen denkbar schlechten Start hatte), aber eben noch ergänzen, wie beeindruckt ich davon bin, was sie bereits erreicht hat. Also überhaupt kein Widerspruch zu dir, nur eine Ergänzung. :-)Pluto hat geschrieben:Malaika,
meine Aussage bezog sich auf ihr Lebensgefühl und nicht auf ihre Person, das war vielleicht missverständlich. Eine solches Urteil, wie Du scheinbar aus meinen Worten heraus gelesen hast, käme mir nie in den Sinn. Sorry. Ich hoffe sehr, dass Baldvorbei es nicht so verstanden hat.
Habe deine Geschichte ebenfalls gelesen, sie erinnert mich an meine eigene...Hier und da gibt es Unterschiede, meine Eltern haben beispielsweise kein Alkoholproblem und eigentlich stamme ich aus "gutem Hause" - aber eben nur von außen betrachtet...Gerade in der Pubertät, die ganz im Gegensatz zu anderen recht brav verlief, ging mich der alte Herr wegen Nichtigkeiten öfters körperlich an. Noch in Tränen aufgelöst, zwang einen die Mutter dann, sich bei ihm zu entschuldigen....Solche Dinge passierten ständig, das gemeinsame Essen endete über Jahre in Streit und Gebrüll. Irgendwann habe ich mich dann geweigert, an den Mahlzeiten teilzunehmen. Bei uns spielte auch der Bruder die Hauptrolle, wahrscheinlich weil er im Sportverein war (obwohl auch er es nicht einfach mit den Eltern hatte). Meine eher im kulturwissenschaftlichen Bereich angesiedelten Interessen fielen völlig unter den Tisch und wurden nicht gewürdigt. Lob erhielt man nie, bei einer der vielen schlechten Mathematiknoten dagegen ging das Gerede vom "Versager" und zukünftigen "Obdachlosen" wieder los (obwohl man in der Schule wirklich nie richtig schlecht war)...Naja, wie gesagt, von außen betrachtet ist heute alles in bester Ordnung (naja, leicht übertrieben, in meinem Alter, dazu noch in einer Studentenstadt, wacht man beispielsweise wenigstens einmal im Monat in einem fremden Bett auf u.ä.), ich habe ein abgeschlossene Ausbildung und studiere. Die Wahrheit ist jedoch ein ganz andere und die Konsequenzen verfolgen mich jeden Tag (Ängste, Depressionen, Selbsthass etc.)
Ich weiß auch nicht so recht, weshalb ich das jetzt hier schreibe...Wahrscheinlich, weil deine Geschichte wieder einmal bestätigt, wie wichtig eine einigermaßen "normale" Kindheit und Jugend ist. Dabei spielt Geld absolut keine Rolle - das war bei uns immer vorhanden. Ich beneide jeden (und ich sehe das bei vielen Freunden und Kommilitonen), der eine normale Erziehung genossen hat - die Leute (auch aus ärmlicheren Verhältnissen) stehen komplett anders im Leben und werden unsere Problem niemals verstehen können...Von denen würde wohl auch niemand auf die Idee kommen, sich in einem Suizdforum anzumelden...Ich frage mich immer: Warum? Warum ich? Eigentlich hätte doch alles so schön verlaufen können - um zu sehen, dass das Leben Spass machen kann, muss ich nur über den Campus oder in die Fußgängerzone laufen...
Ich weiß auch nicht so recht, weshalb ich das jetzt hier schreibe...Wahrscheinlich, weil deine Geschichte wieder einmal bestätigt, wie wichtig eine einigermaßen "normale" Kindheit und Jugend ist. Dabei spielt Geld absolut keine Rolle - das war bei uns immer vorhanden. Ich beneide jeden (und ich sehe das bei vielen Freunden und Kommilitonen), der eine normale Erziehung genossen hat - die Leute (auch aus ärmlicheren Verhältnissen) stehen komplett anders im Leben und werden unsere Problem niemals verstehen können...Von denen würde wohl auch niemand auf die Idee kommen, sich in einem Suizdforum anzumelden...Ich frage mich immer: Warum? Warum ich? Eigentlich hätte doch alles so schön verlaufen können - um zu sehen, dass das Leben Spass machen kann, muss ich nur über den Campus oder in die Fußgängerzone laufen...
Ich freu mich sooooooo!
Wenn ich darf, möchte ich gerne weiterhin Schutzengel-on-Demand sein! :-)baldvorbei hat geschrieben: EINFACH NUR MAL UM DANKE ZU SAGEN (besonders an Malaika und Esperanza meine Schutzengel)
In der letzten Woche habe ich mehr über das Leben und mich gelernt als in all den Therapien!