Komme gerade von einem "erzwungenen" Spaziergang durch den Park...
Es ist mild und windstill. Ein paar Jogger und Spaziergänger kommen mir entgegen, Vögel zwitschern keine...
Nach ein paar Metern erblicke ich rechts im noch kahlen Gestrüpp einen toten Igel. Für ihn tut es mir leid, aber für mich denke ich mir: Der hat es gut, der hat es hinter sich.
Nur einige hundert Meter weiter steht ein riesiger Baum. Die dicken Äste an denen noch kein Laub hängt, bringen mich in eine andere Welt. Der Baum steht abgelegen in einer Kleingartensiedlung, nachts ist hier kein Mensch. Ich sehe in Gedanken, wie ich mit einem zum Henkersknoten verknüpften Seil dort hingehe. Meine kleine Tretleiter habe ich unter dem Arm. Ich stelle sie auf, werfe das Seil über den Ast, verknote es gewissentlich. Ich versichere mich, dass das Seil hält, steige auf die Leiter, lege die Schlinge um meinen Hals und trete die Stehleiter weg...
Ich gehe weiter. Der kleine Bach, den ich überquere, wird von einer Stahlbrücke überbrückt. Das Stahlgeländer würde mein Gewicht auch gut halten.
Ich überquere die Fussgängerampel und auf der anderen Seite ist eine Behinderteneinrichtung.
Ich gerate ins Grübeln. Ich bin gesund, habe eine Wohnung und ausreichend Geld...
Und doch kehren meine Gedanken wieder zum Igel und dem Baum zurück...
Spaziergang im Park
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Ich kann mich da nur anschließen.
Wenn ich an einem Bahnübergang vorbeigehe, eine Apotheke sehe, ein Hochhaus, oder einen Polizisten und seine Dienstwaffe oder mit hoher Geschwindigkeit Auto fahre...
Es ist wie ein Sog, eine innere Stimme sagt "jetzt tue es endlich, beende dein unzulässiges Wort Leben", eine andere Stimme sagt " Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch"
Es ist zum kotzen, und zerrt dermaßen an den Nerven, daher auch mein Nickname der meine Situation ganz gut umschreibt
Gruß
Drahtseiltänzer
Wenn ich an einem Bahnübergang vorbeigehe, eine Apotheke sehe, ein Hochhaus, oder einen Polizisten und seine Dienstwaffe oder mit hoher Geschwindigkeit Auto fahre...
Es ist wie ein Sog, eine innere Stimme sagt "jetzt tue es endlich, beende dein unzulässiges Wort Leben", eine andere Stimme sagt " Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch"
Es ist zum kotzen, und zerrt dermaßen an den Nerven, daher auch mein Nickname der meine Situation ganz gut umschreibt
Gruß
Drahtseiltänzer
Thorsten3210 hat geschrieben:So ähnlich geht es mir, wenn ich Hochhäuser oder Autobahnbrücken sehe, ich habe dann schon fast Zwangsgedanken ans Springen. Kann mich dagegen nicht wehren und denke, nach 2-3 Sekunden "Flug" wäre das Leben vorbei.
Drahtseiltänzer hat geschrieben:Es ist wie ein Sog, eine innere Stimme sagt "jetzt tue es endlich, beende dein unzulässiges Wort Leben", eine andere Stimme sagt " Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch"
Ich hätte es nicht besser beschreiben können. Ihr sprecht mir aus der Seele!
Antaris
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Exakt so geht es mir auch. Ich denke immer: DIESEN heutigen Tag schaffe ich noch, ich kann mich später immer noch umbringen, die Möglichkeit nimmt mir ja keiner. Aber so geht das schon seit einem Jahr, echt ätzend. Ich finde einfach den passenden Zeitpunkt "zum Gehen" nicht, also dass ich sagen kann: JETZT ist es soweit, ich tue es nun.Drahtseiltänzer hat geschrieben:Es ist wie ein Sog, eine innere Stimme sagt "jetzt tue es endlich, beende dein unzulässiges Wort Leben", eine andere Stimme sagt " Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch"
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Thorsten3210 hat geschrieben:Exakt so geht es mir auch. Ich denke immer: DIESEN heutigen Tag schaffe ich noch, ich kann mich später immer noch umbringen, die Möglichkeit nimmt mir ja keiner. Aber so geht das schon seit einem Jahr, echt ätzend. Ich finde einfach den passenden Zeitpunkt "zum Gehen" nicht, also dass ich sagen kann: JETZT ist es soweit, ich tue es nun.Drahtseiltänzer hat geschrieben:Es ist wie ein Sog, eine innere Stimme sagt "jetzt tue es endlich, beende dein unzulässiges Wort Leben", eine andere Stimme sagt " Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch"
Genau deshalb finde ich es auch so wichtig sich selbst ein Zeifenster zu setzten in welchem der Uebergang vollzogen werden soll.
Unter anderem finde ich es darum auch so wichtig einige "gleichwertige "
Loesungen vorzubereiten.
Denn wenn es "eng" wird, sollte zumindest eine aaequate Moeglichkeit durchfuehrbar sein.
Dieses Zeitfenster ist wie bei jedem Anderen Projekt extrem wichtig ansonsten wird das alles am Ende nichts!
Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch fällt bei mir weg,ansonsten bin ich froh wenn die wirkliche gelegenheit da ist,dann nutze ich sie.Die angst die da ist,wenn ich mir was antue und doch überlebe,deshalb muss es sicher denje sein,aber meine "lebendigen tage"verlängern bzw. den tod auf die nechten tage verschieben,das will ich gar nicht,ganz im gegenteil es soll so schnell wie möglich gehen,kurz und schmerzlos ohne großen aufwand und keine überlebenschance.Thorsten3210 hat geschrieben:Exakt so geht es mir auch. Ich denke immer: DIESEN heutigen Tag schaffe ich noch, ich kann mich später immer noch umbringen, die Möglichkeit nimmt mir ja keiner. Aber so geht das schon seit einem Jahr, echt ätzend. Ich finde einfach den passenden Zeitpunkt "zum Gehen" nicht, also dass ich sagen kann: JETZT ist es soweit, ich tue es nun.Drahtseiltänzer hat geschrieben:Es ist wie ein Sog, eine innere Stimme sagt "jetzt tue es endlich, beende dein unzulässiges Wort Leben", eine andere Stimme sagt " Du muss es nicht unbedingt JETZT tun, verschiebe es ruhig noch"