Sozialdarwinismus, Eugenik, Suizid
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Sozialdarwinismus, Eugenik, Suizid
Gewisse Herrschaften wissen Bescheid, warum ich das
Thema eröffne.
Ich halte den Standpunkt von Schluss durchaus für diskussionswürdig,
losgelöst vom plakativen Benutzen "vorbelasteter" Kürzel.
Kann man als Mensch mit körperlichen "Mängeln" gleichzeitig sozial-
darwinistische Thesen vertreten? Ich denke schon - vermutlich
sogar noch intensiver, als dies ein "attraktiver" Mensch mit
"perfektem" Körperbau je vermögen würde.
Aus der eigenen Unzulänglichkeit, der Sehnsucht nach einem Ideal
zu erliegen oder sich im Gegenzug die absolute physische Vernichtung
der eigenen Hülle, möglichst im "ehrenhaften Kampf", zu wünschen,
daran finde ich nichts Befremdliches oder Erschreckendes.
Spinnt man das Ganze nämlich ein wenig auf einer philsophischen
Ebene weiter, so ergibt sich aus dem "Heldentod" in der Schlacht
eine Art Katharsis: Wenn ich mich schon nicht als vollwertiges
Mitglied der Gesellschaft ansehe (und dies betrifft speziell Männer),
aller Voraussicht nach keine Familie gründen, keine Gene weitergeben
werde, dann könnte ein Opfern des eigenen Lebens, welches zum Erhalt
der Gesellschaft beiträgt, zumindest eine mögliche Alternative
darstellen.
Ich spreche es nur an, weil es dafür entsprechende Dispositionen
im Wesen eines Mannes zu geben scheint, obgleich ich hier
nicht pauschalisieren möchte.
Selbstopfer finden sich immer wieder in Kriegsfilmen oder entsprechender Literatur und werden dort als ehrenwert betrachtet
oder heroisiert.
Wer würde sich (ohne Vorkenntnisse) allen Ernstes "300" anschauen,
wenn man ihm zum Inhalt ganz formal mitteilte: "Da kämpfen 300 schlecht bewaffnete Kerle gegen eine Übermacht und gehen alle drauf"?
Auf die Neuzeit projiziert, könnte man nun krude Theorien
aufstellen, warum z.B. ein Amoklauf immer noch als "erweiterter
Suizid" bezeichnet wird und ob hierauf gewisse Aspekte der
eingangs geschilderten Problematik anzuwenden wären, nur dass
sich hier die Gewalt letzten Endes gegen die Gesellschaft wendet
(allerdings würde das den Rahmen sprengen).
Evtl. kann mir jemand gedanklich in Ansätzen folgen,
für Meinungen und konstruktive Kritik wäre ich dankbar.
Thema eröffne.
Ich halte den Standpunkt von Schluss durchaus für diskussionswürdig,
losgelöst vom plakativen Benutzen "vorbelasteter" Kürzel.
Kann man als Mensch mit körperlichen "Mängeln" gleichzeitig sozial-
darwinistische Thesen vertreten? Ich denke schon - vermutlich
sogar noch intensiver, als dies ein "attraktiver" Mensch mit
"perfektem" Körperbau je vermögen würde.
Aus der eigenen Unzulänglichkeit, der Sehnsucht nach einem Ideal
zu erliegen oder sich im Gegenzug die absolute physische Vernichtung
der eigenen Hülle, möglichst im "ehrenhaften Kampf", zu wünschen,
daran finde ich nichts Befremdliches oder Erschreckendes.
Spinnt man das Ganze nämlich ein wenig auf einer philsophischen
Ebene weiter, so ergibt sich aus dem "Heldentod" in der Schlacht
eine Art Katharsis: Wenn ich mich schon nicht als vollwertiges
Mitglied der Gesellschaft ansehe (und dies betrifft speziell Männer),
aller Voraussicht nach keine Familie gründen, keine Gene weitergeben
werde, dann könnte ein Opfern des eigenen Lebens, welches zum Erhalt
der Gesellschaft beiträgt, zumindest eine mögliche Alternative
darstellen.
Ich spreche es nur an, weil es dafür entsprechende Dispositionen
im Wesen eines Mannes zu geben scheint, obgleich ich hier
nicht pauschalisieren möchte.
Selbstopfer finden sich immer wieder in Kriegsfilmen oder entsprechender Literatur und werden dort als ehrenwert betrachtet
oder heroisiert.
Wer würde sich (ohne Vorkenntnisse) allen Ernstes "300" anschauen,
wenn man ihm zum Inhalt ganz formal mitteilte: "Da kämpfen 300 schlecht bewaffnete Kerle gegen eine Übermacht und gehen alle drauf"?
Auf die Neuzeit projiziert, könnte man nun krude Theorien
aufstellen, warum z.B. ein Amoklauf immer noch als "erweiterter
Suizid" bezeichnet wird und ob hierauf gewisse Aspekte der
eingangs geschilderten Problematik anzuwenden wären, nur dass
sich hier die Gewalt letzten Endes gegen die Gesellschaft wendet
(allerdings würde das den Rahmen sprengen).
Evtl. kann mir jemand gedanklich in Ansätzen folgen,
für Meinungen und konstruktive Kritik wäre ich dankbar.
wie stellst du dir diese vor ?für Meinungen und konstruktive Kritik wäre ich dankbar.
meinungsaustausch und kritikpunkte können wir nicht wirklich auf trivialitäten anwenden.
die schlussvolgerung, suizid als natürliche auslese darzustellen, kann hier so mancher ausführen
interessant wären vlt deine weiteren gedanken in richtung amoklauf
-
- Beiträge: 105
- Registriert: Sonntag 28. Februar 2010, 00:22
wir machen gerade darwinismus in bio...von daher bin ich im bilde
also ganz ehrlich: diese auslegung von darwinismus ist genauso dämlich (sorry...) wie die in der NS-zeit!
um beim darwinismus zu bleiben: es geht dabei um die selektion, die sich in den generationen vollzieht! oder hast du mal ein tier gesehen, dass sich selbst umbringt weil es gewisse probleme hat sich den bedingungen anzupassen! darwin spricht von ausSTERBEN
es geht dabei um die natürliche arterhaltung! es werden die merkmale aussterben, die auf lange sicht keine art erhalten kann zu den gegebenen umweltbedingungen
und ehrlich gesagt: suizid als ehrenvolle tätigkeit in den himmel zu loben, also das find ich sehr dreißt! ich meine, wir alle wissen, dass unser tod andere traurig macht manche sogar richtig fertig (wir haben gerade einen trauerfall in der familie!!!) udn denkst du im ernst, dass die das als ehrenvoll tätigkeit sehen!
und mal ganz plausibel und biologisch gesagt: das bringt es der "art" dass du dich umbringst in bezug auf die evolution???? wenn wir schon bei darwin sind...
also ganz ehrlich: diese auslegung von darwinismus ist genauso dämlich (sorry...) wie die in der NS-zeit!
um beim darwinismus zu bleiben: es geht dabei um die selektion, die sich in den generationen vollzieht! oder hast du mal ein tier gesehen, dass sich selbst umbringt weil es gewisse probleme hat sich den bedingungen anzupassen! darwin spricht von ausSTERBEN
es geht dabei um die natürliche arterhaltung! es werden die merkmale aussterben, die auf lange sicht keine art erhalten kann zu den gegebenen umweltbedingungen
und ehrlich gesagt: suizid als ehrenvolle tätigkeit in den himmel zu loben, also das find ich sehr dreißt! ich meine, wir alle wissen, dass unser tod andere traurig macht manche sogar richtig fertig (wir haben gerade einen trauerfall in der familie!!!) udn denkst du im ernst, dass die das als ehrenvoll tätigkeit sehen!
und mal ganz plausibel und biologisch gesagt: das bringt es der "art" dass du dich umbringst in bezug auf die evolution???? wenn wir schon bei darwin sind...
ja, darauf ist er hier eingegangen:Maiken hat geschrieben:Nur bitte erspAR UNS DEINE ERGÜSSE:
...Wenn ich mich schon nicht als vollwertiges
Mitglied der Gesellschaft ansehe (und dies betrifft speziell Männer),
aller Voraussicht nach keine Familie gründen, keine Gene weitergeben
werde
also maiken, wir wissen ja alle, dass deine geistigen kapazitäten lediglich ausreichen, um in über 1200 posts nur rumzuheulen, andere user anzugreifen und lächerliche ankündigungen zu machen vor deinen problemen wegzulaufen (was auch immer du im wald willst) und eben nicht um auf solch themen wie diesem produktiv einzugehen.
also lass es doch bitte einfach.
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- Beiträge: 105
- Registriert: Sonntag 28. Februar 2010, 00:22
Zitat Darwin:Murmeltier hat geschrieben:wir machen gerade darwinismus in bio...von daher bin ich im bilde
also ganz ehrlich: diese auslegung von darwinismus ist genauso dämlich (sorry...) wie die in der NS-zeit!
...
"Bei Wilden werden die an Geist und Körper Schwachen bald beseitigt und die, welche leben bleiben, zeigen gewöhnlich einen Zustand kräftiger Gesundheit. Auf der andern Seite thun wir civilisierte Menschen alles nur Mögliche, um den Process dieser Beseitigung aufzuhalten. Wir bauen Zufluchtsstätten für die Schwachsinnigen, für die Krüppel und die Kranken; wir erlassen Armengesetze und unsere Aerzte strengen die grösste Geschicklichkeit an, das Leben eines Jeden bis zum letzten Moment noch zu erhalten. (…) Hierdurch geschieht es, dass auch die schwächeren Glieder der civilisirten Gesellschaft ihre Art fortpflanzen. Niemand, welcher der Zucht domesticirter Thiere seine Aufmerksamkeit gewidmet hat, wird daran zweifeln, dass dies für die Rasse des Menschen im höchsten Grade schädlich sein muss."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus
(Begriffsgeschichte)
Versetze Dich nun in die Lage eines "Gebrechlichen", dem man
gesellschaftliche Anerkennung schenken würde, (für den unwahr-
scheinlichen Fall), dass er seinem Land dienen würde - jemandem, dem man es seit der frühenKindheit eingetrichtert hat, dass er für diese
Gesellschaft nur eine große Belastung.
Ich kommentiere das morgen noch einmal ausführlicher, nun ist Schlafenszeit ;-)
Leben
Wanderer, es wäre schade, wenn Du der Welt verloren gingst. Ich wünsche Dir möglichst viele Momente der Freude, des gelassenen Daseins und die tiefe Einsicht, daß Du als Mensch intrinsisch wertvoll und liebenswert bist.
Das gilt auch für viele andere, die hier posten.
Ich kam in dieses Forum, weil ich mich gegen den inneren Trieb, mich auszulöschen, nicht anzukommen scheine. Es geht mir oft sehr gut und ich kann mich an den kleinsten Dingen erfreuen. Das Wetter zum Beispiel! Regentropfen! Sprühregen! Frühlingsankündigungen! Schnee! Aber darunterliegend ist dieser Fluch. Nun, da ich einige eurer Beiträge gelesen habe, bin ich entschlossen, dahinterzukommen, wer oder was in mir mich bereits so abgeschrieben hat, daß kein Lebenswille, Weiterentwicklungswille zu mir wirklich durchdringen kann. Immer sollen wir leisten, um liebenswert zu sein, um uns eine Existenzberechtigung zu verleihen. Wo wir hinsehen wird uns vermittelt, daß es nur bergab gehen kann. Die Medien, wenn wir sie nicht extrem selektiv konsumieren, spammen uns mit brutalen, grauenhaften, unerträglichen Möglichkeiten zu. Hoffnungslosigkeit ist überall und wird für objektive Wahrheit gehalten. Nichts könnte ferner von der Wirklichkeit sein.
Während ich jedem Menschen zugestehe, sein Leben beenden zu wollen, auch auf möglichst einfache Weise, ist es doch für viele von uns, die "nur" an dieser latenten unüberwindbaren Hoffnungslosigkeit leiden, ein Segen, daß es nicht so einfach ist. Daß wir Angst davor haben. Menschen, die ein körperliches oder psychisches unbeeinflussbares Leiden haben, können mit Hilfe von Dignitas ihren Todeswunsch über einen längeren Zeitraum beobachten und schließlich in die Tat umsetzen. Wenn ich aber stets ein Fläschchen Pento.. dings in meinem Schrank hätte, dann wäre ich bestimmt schon längst tot und hätte viele schöne und schreckliche Dinge nicht mehr erlebt. Manche hier wollen sterben, weil sie dem Bild des erfolgreichen, perfekten, schönen Menschen nicht entsprechen, dem Gewinner in unserem berührungs- und beziehungsarmen System. Das ist besonders traurig. Es gibt Alternativen, Veränderung ist möglich, die Liebe existiert auf der Welt die ganze Zeit, auch wenn sie mir und anderen manchmal oder meistens nicht zugänglich ist.
Nach dem Lesen eurer Beiträge habe ich jedenfalls mehr Mut, meinen verwirrenden und zerreißenden Impulsen entgegenzutreten. Wie konnte das liebevolle und geben-wollende Kind in mir sein Vertrauen in die Welt so sehr verlieren und sich selbst dem Leben so entziehen? Ich möchte es befreien, auch wenn's schmerzhaft wird.
Das gilt auch für viele andere, die hier posten.
Ich kam in dieses Forum, weil ich mich gegen den inneren Trieb, mich auszulöschen, nicht anzukommen scheine. Es geht mir oft sehr gut und ich kann mich an den kleinsten Dingen erfreuen. Das Wetter zum Beispiel! Regentropfen! Sprühregen! Frühlingsankündigungen! Schnee! Aber darunterliegend ist dieser Fluch. Nun, da ich einige eurer Beiträge gelesen habe, bin ich entschlossen, dahinterzukommen, wer oder was in mir mich bereits so abgeschrieben hat, daß kein Lebenswille, Weiterentwicklungswille zu mir wirklich durchdringen kann. Immer sollen wir leisten, um liebenswert zu sein, um uns eine Existenzberechtigung zu verleihen. Wo wir hinsehen wird uns vermittelt, daß es nur bergab gehen kann. Die Medien, wenn wir sie nicht extrem selektiv konsumieren, spammen uns mit brutalen, grauenhaften, unerträglichen Möglichkeiten zu. Hoffnungslosigkeit ist überall und wird für objektive Wahrheit gehalten. Nichts könnte ferner von der Wirklichkeit sein.
Während ich jedem Menschen zugestehe, sein Leben beenden zu wollen, auch auf möglichst einfache Weise, ist es doch für viele von uns, die "nur" an dieser latenten unüberwindbaren Hoffnungslosigkeit leiden, ein Segen, daß es nicht so einfach ist. Daß wir Angst davor haben. Menschen, die ein körperliches oder psychisches unbeeinflussbares Leiden haben, können mit Hilfe von Dignitas ihren Todeswunsch über einen längeren Zeitraum beobachten und schließlich in die Tat umsetzen. Wenn ich aber stets ein Fläschchen Pento.. dings in meinem Schrank hätte, dann wäre ich bestimmt schon längst tot und hätte viele schöne und schreckliche Dinge nicht mehr erlebt. Manche hier wollen sterben, weil sie dem Bild des erfolgreichen, perfekten, schönen Menschen nicht entsprechen, dem Gewinner in unserem berührungs- und beziehungsarmen System. Das ist besonders traurig. Es gibt Alternativen, Veränderung ist möglich, die Liebe existiert auf der Welt die ganze Zeit, auch wenn sie mir und anderen manchmal oder meistens nicht zugänglich ist.
Nach dem Lesen eurer Beiträge habe ich jedenfalls mehr Mut, meinen verwirrenden und zerreißenden Impulsen entgegenzutreten. Wie konnte das liebevolle und geben-wollende Kind in mir sein Vertrauen in die Welt so sehr verlieren und sich selbst dem Leben so entziehen? Ich möchte es befreien, auch wenn's schmerzhaft wird.
Zuletzt geändert von snow am Mittwoch 17. März 2010, 01:04, insgesamt 1-mal geändert.
Leben
Wanderer, es wäre schade, wenn Du der Welt verloren gingst. Ich wünsche Dir möglichst viele Momente der Freude, des gelassenen Daseins und die tiefe Einsicht, daß Du als Mensch intrinsisch wertvoll und liebenswert bist.
Das gilt auch für viele andere, die hier posten.
Ich kam in dieses Forum, weil ich mich gegen den inneren Trieb, mich auszulöschen, nicht anzukommen scheine. Es geht mir oft sehr gut und ich kann mich an den kleinsten Dingen erfreuen. Das Wetter zum Beispiel! Regentropfen! Sprühregen! Frühlingsankündigungen! Schnee! Aber darunterliegend ist dieser Fluch. Nun, da ich einige eurer Beiträge gelesen habe, bin ich entschlossen, dahinterzukommen, wer oder was in mir mich bereits so abgeschrieben hat, daß kein Lebenswille, Weiterentwicklungswille zu mir wirklich durchdringen kann. Immer sollen wir leisten, um liebenswert zu sein, um uns eine Existenzberechtigung zu verleihen. Wo wir hinsehen wird uns vermittelt, daß es nur bergab gehen kann. Die Medien, wenn wir sie nicht extrem selektiv konsumieren, spammen uns mit brutalen, grauenhaften, unerträglichen Möglichkeiten zu. Hoffnungslosigkeit ist überall und wird für objektive Wahrheit gehalten. Nichts könnte ferner von der Wirklichkeit sein.
Während ich jedem Menschen zugestehe, sein Leben beenden zu wollen, auch auf möglichst einfache Weise, ist es doch für viele von uns, die "nur" an dieser latenten unüberwindbaren Hoffnungslosigkeit leiden, ein Segen, daß es nicht so einfach ist. Daß wir Angst davor haben. Menschen, die ein körperliches oder psychisches unbeeinflussbares Leiden haben, können mit Hilfe von Dignitas ihren Todeswunsch über einen längeren Zeitraum beobachten und schließlich in die Tat umsetzen. Wenn ich aber stets ein Fläschchen Pento.. dings in meinem Schrank hätte, dann wäre ich bestimmt schon längst tot und hätte viele schöne und schreckliche Dinge nicht mehr erlebt. Manche hier wollen sterben, weil sie dem Bild des erfolgreichen, perfekten, schönen Menschen nicht entsprechen, dem Gewinner in unserem berührungs- und beziehungsarmen System. Das ist besonders traurig. Es gibt Alternativen, Veränderung ist möglich, die Liebe existiert auf der Welt die ganze Zeit, auch wenn sie mir und anderen manchmal oder meistens nicht zugänglich ist.
Nach dem Lesen eurer Beiträge habe ich jedenfalls mehr Mut, meinen verwirrenden und zerreißenden Impulsen entgegenzutreten. Wie konnte das liebevolle und geben-wollende Kind in mir sein Vertrauen in die Welt so sehr verlieren und sich selbst dem Leben so entziehen? Ich möchte es befreien, auch wenn's schmerzhaft wird.
Das gilt auch für viele andere, die hier posten.
Ich kam in dieses Forum, weil ich mich gegen den inneren Trieb, mich auszulöschen, nicht anzukommen scheine. Es geht mir oft sehr gut und ich kann mich an den kleinsten Dingen erfreuen. Das Wetter zum Beispiel! Regentropfen! Sprühregen! Frühlingsankündigungen! Schnee! Aber darunterliegend ist dieser Fluch. Nun, da ich einige eurer Beiträge gelesen habe, bin ich entschlossen, dahinterzukommen, wer oder was in mir mich bereits so abgeschrieben hat, daß kein Lebenswille, Weiterentwicklungswille zu mir wirklich durchdringen kann. Immer sollen wir leisten, um liebenswert zu sein, um uns eine Existenzberechtigung zu verleihen. Wo wir hinsehen wird uns vermittelt, daß es nur bergab gehen kann. Die Medien, wenn wir sie nicht extrem selektiv konsumieren, spammen uns mit brutalen, grauenhaften, unerträglichen Möglichkeiten zu. Hoffnungslosigkeit ist überall und wird für objektive Wahrheit gehalten. Nichts könnte ferner von der Wirklichkeit sein.
Während ich jedem Menschen zugestehe, sein Leben beenden zu wollen, auch auf möglichst einfache Weise, ist es doch für viele von uns, die "nur" an dieser latenten unüberwindbaren Hoffnungslosigkeit leiden, ein Segen, daß es nicht so einfach ist. Daß wir Angst davor haben. Menschen, die ein körperliches oder psychisches unbeeinflussbares Leiden haben, können mit Hilfe von Dignitas ihren Todeswunsch über einen längeren Zeitraum beobachten und schließlich in die Tat umsetzen. Wenn ich aber stets ein Fläschchen Pento.. dings in meinem Schrank hätte, dann wäre ich bestimmt schon längst tot und hätte viele schöne und schreckliche Dinge nicht mehr erlebt. Manche hier wollen sterben, weil sie dem Bild des erfolgreichen, perfekten, schönen Menschen nicht entsprechen, dem Gewinner in unserem berührungs- und beziehungsarmen System. Das ist besonders traurig. Es gibt Alternativen, Veränderung ist möglich, die Liebe existiert auf der Welt die ganze Zeit, auch wenn sie mir und anderen manchmal oder meistens nicht zugänglich ist.
Nach dem Lesen eurer Beiträge habe ich jedenfalls mehr Mut, meinen verwirrenden und zerreißenden Impulsen entgegenzutreten. Wie konnte das liebevolle und geben-wollende Kind in mir sein Vertrauen in die Welt so sehr verlieren und sich selbst dem Leben so entziehen? Ich möchte es befreien, auch wenn's schmerzhaft wird.
Hallo Wanderer,
zuallererst möchte ich sagen, dass ich dein Bild von "Männlichkeit" ablehne.
Du wirst dir vorstellen können, warum: die Stichworte sind "überkommen",
"anachronistisch", usw. Ich halte nichts von derart tribalistisch-naturalistischen,
fatalistischen, militarisierenden und patriarchalen Opferdiskursen.
Damit ist nicht mehr gesagt, als dass mein Selbstbild (yessir, XY) ein anderes ist;
trotz (wohl auch: wegen) körperlicher Mängel. Das ist, so glaube ich,
allerdings ein eigenes Thema.
Ich gehöre nicht zu "gewissen Herrschaften", fühle mich aber von der Thematik
doch eindeutig angesprochen; meine körperlichen wie seelischen Dispositionen
waren in dem o.g. Sinne nie "normal", geschweigedenn "ideal".
Ich kann das, was in deinem Beitrag zwischen den Zeilen hervorscheint, durchaus
nachempfinden. Ich kenne den Eindruck der eigenen Minderwertigkeit,
das Gefühl der biologischen Zwecklosigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes)
des eigenen Daseins.
Gerade die biologische Zwecklosigkeit ist aber doch etwas, das körperlich
oder auch geistig behinderte Menschen, sollte es überhaupt so sein (wer ist
schon 100% zeugungsunfähig?), alles andere als gepachtet haben!
Homosexualität galt/gilt(leider) doch aufgrund eben dieser sogenannten
Zwecklosigkeit jahrhundertelang als "unnatürlich", verabscheuenswert.
Und wodurch haben es all die KämpferInnen für ein emanzipiertes Dasein auf diesem
Feld geschafft, dass heute immerhin die schlimmsten homophoben Äußerungen
gesellschaftlich verdammt sind? Allein durch Arbeit am Diskurs,
durch permanentes Einwirken auf die Öffentlichkeit.
Die organisierte Christenheit betont doch seit ihres Bestehens die "Unzulänglichkeit"
solcher Menschen, die homosexuelle Handlungen vollziehen: sie seien
sündig, unzüchtig, hätten sich und v.A. ihre Affekte nicht im Griff, bedürften
(im positivsten Fall) der Hilfe des Glaubens, sich ihrer "Schwächen" zu erwehren,
usw.
Wenn ich nun darauf hinweise, dass du mit Bezug auf Behinderte ebensolche
Vokabeln in den Mund nimmst, will ich keineswegs irgendeine Verbindung
zwischen Dir und dem Papst oder Schwulen und Rollstuhlfahrern herstellen,
sondern auf die Macht gesellschaftlicher Verhältnisse hinweisen.
Es ist nicht der Umstand, dass ich im Rollstuhl sitze, der mich suizidär werden
lässt, sondern es sind die Umstände, denen ich als Mensch, der nicht laufen
(alleine essen, unzulässiges Wort, sich im Bett umdrehen - take what you want)
kann, mich ausgesetzt sehe!
Und ja: gesellschaftliche Umstände, nicht natürliche Umstände.
Unter "natürlichen" Umständen wären die meisten von uns längst verhungert,
gefressen oder erfroren und hätten von Beethoven nie etwas mitbekommen:
Affen machen keine Musik.
Sicher, kann man in gewissem Maße auch drüber streiten,
ist aber wieder ein anderes Thema, denke ich...
zuallererst möchte ich sagen, dass ich dein Bild von "Männlichkeit" ablehne.
Du wirst dir vorstellen können, warum: die Stichworte sind "überkommen",
"anachronistisch", usw. Ich halte nichts von derart tribalistisch-naturalistischen,
fatalistischen, militarisierenden und patriarchalen Opferdiskursen.
Damit ist nicht mehr gesagt, als dass mein Selbstbild (yessir, XY) ein anderes ist;
trotz (wohl auch: wegen) körperlicher Mängel. Das ist, so glaube ich,
allerdings ein eigenes Thema.
Ich gehöre nicht zu "gewissen Herrschaften", fühle mich aber von der Thematik
doch eindeutig angesprochen; meine körperlichen wie seelischen Dispositionen
waren in dem o.g. Sinne nie "normal", geschweigedenn "ideal".
Ich kann das, was in deinem Beitrag zwischen den Zeilen hervorscheint, durchaus
nachempfinden. Ich kenne den Eindruck der eigenen Minderwertigkeit,
das Gefühl der biologischen Zwecklosigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes)
des eigenen Daseins.
Gerade die biologische Zwecklosigkeit ist aber doch etwas, das körperlich
oder auch geistig behinderte Menschen, sollte es überhaupt so sein (wer ist
schon 100% zeugungsunfähig?), alles andere als gepachtet haben!
Homosexualität galt/gilt(leider) doch aufgrund eben dieser sogenannten
Zwecklosigkeit jahrhundertelang als "unnatürlich", verabscheuenswert.
Und wodurch haben es all die KämpferInnen für ein emanzipiertes Dasein auf diesem
Feld geschafft, dass heute immerhin die schlimmsten homophoben Äußerungen
gesellschaftlich verdammt sind? Allein durch Arbeit am Diskurs,
durch permanentes Einwirken auf die Öffentlichkeit.
Die organisierte Christenheit betont doch seit ihres Bestehens die "Unzulänglichkeit"
solcher Menschen, die homosexuelle Handlungen vollziehen: sie seien
sündig, unzüchtig, hätten sich und v.A. ihre Affekte nicht im Griff, bedürften
(im positivsten Fall) der Hilfe des Glaubens, sich ihrer "Schwächen" zu erwehren,
usw.
Wenn ich nun darauf hinweise, dass du mit Bezug auf Behinderte ebensolche
Vokabeln in den Mund nimmst, will ich keineswegs irgendeine Verbindung
zwischen Dir und dem Papst oder Schwulen und Rollstuhlfahrern herstellen,
sondern auf die Macht gesellschaftlicher Verhältnisse hinweisen.
Es ist nicht der Umstand, dass ich im Rollstuhl sitze, der mich suizidär werden
lässt, sondern es sind die Umstände, denen ich als Mensch, der nicht laufen
(alleine essen, unzulässiges Wort, sich im Bett umdrehen - take what you want)
kann, mich ausgesetzt sehe!
Und ja: gesellschaftliche Umstände, nicht natürliche Umstände.
Unter "natürlichen" Umständen wären die meisten von uns längst verhungert,
gefressen oder erfroren und hätten von Beethoven nie etwas mitbekommen:
Affen machen keine Musik.
Sicher, kann man in gewissem Maße auch drüber streiten,
ist aber wieder ein anderes Thema, denke ich...
Delphine können sich offenbar selbst töten.Murmeltier hat geschrieben:oder hast du mal ein tier gesehen, dass sich selbst umbringt weil es gewisse probleme hat sich den bedingungen anzupassen!
Ein "Flipper"-Darsteller soll diesen Weg mal gewählt haben.
Keine Ahnung, ob er sich damit den allgemeinen Bedingungen anpassen wollte oder ob er seine Stituation einfach nicht mehr aushielt, sich für die Menschen zum Horst zu machen und dabei auch noch filmen zu lassen ...
Meine Meinung zum Thema "Sozialdarwinismus":
Wenn schon für gewisse politische Kräfte eine Gesellschaft wünschenswert ist, in der die Schwächeren ausgesondert werden, damit die Stärkeren, die das wollen und können, im Leben besser vorankommen ... dann sollen diese Kräfte wenigstens auch Nägel mit Köpfen machen und jedem, der das will, eine Möglichkeit zur schmerzlosen und würdevollen Selbstötung zur Verfügung stellen. Oder zumindest das Gesetz dahingehend ändern, dass das nicht mehr illegal ist. Aber so weit gehen die dann doch wieder nicht.
Wahrscheinlich, weil die Lobby nicht groß genug ist.