Ich will (nicht) sterben

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

12gauge
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Ich will (nicht) sterben

Beitrag von 12gauge »

Wer oder was auf dieser Welt bringt mich endlich dazu dem sinnlosen Lauf meines Lebens ein Ende zu bereiten?
Weshalb schaffe ich es einfach nicht, Adieu zu sagen und zu gehen?

Was hält mich noch in dieser Welt?

Trage den Sterbewunsch schon über einem Jahrzent mit mir rum, er wird immer konkreter und fassbarer, und trotzdem, ich werde mich einfach nie dazu bereit fühlen. Werde wohl immer das Gefühl haben der Moment sei gerade nicht der richtige....meine gewählte Methode vielleicht doch nicht die passende.

Kennt Ihr das sogenannte Pareto-Prinzip? 80/20 Regel?

So geht es mir mit meinem Wunsch zu sterben....die 80 Prozent sind schon lange erreicht....aber die Entwicklung des Wunsches stagniert. Mir ist alles dermassen gleichgültig und unzulässiges Wort und habe auf rein gar nix bock....nicht mal aufs sterben.

Ich weiss dass ich selber mein Leben nie so einrichten kann um alle meine Bedürfnisse zu befriedigen und das Leben für mich lebenswert zu machen.

Es bräuchte schlichtwegs ein Wunder.

Macht es aber Sinn, von der Hoffnung auf ein Wunder genarrt, vor sich hin zu vegetieren?
Maiken

Beitrag von Maiken »

Woher kommen dies verfluchten 80 Prozent?
Thorsten3210
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Beitrag von Thorsten3210 »

Interessantes Beipiel mit dem Pareto-Prinzip. Ich fürchte, der unbedingte Wille zu sterben ist vor allem eine Frage des Leidensdrucks, wenn der extrem wird, dann ist die Schwelle zum Suizid nur noch klein.
hangover70

Beitrag von hangover70 »

Hey mann, das Leben ist doch - pareto ineffizient.
Luna
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Re: Ich will (nicht) sterben

Beitrag von Luna »

12gauge hat geschrieben: Weshalb schaffe ich es einfach nicht, Adieu zu sagen und zu gehen?

Was hält mich noch in dieser Welt?
wie sollen wir diese fragen beantworten, wenn du nichts von dir erzählst ?

...natürlicher überlebenstrieb lässt grüßen...
RollOn
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Kenne ich

Beitrag von RollOn »

Ich kenne dein Problem, habe 5 Jahre lang mit dem Gedanken gespielt, mir immer wieder neue Szenarios durch den Kopf gehen lassen wie ich mein Ende gestalte aber wie du sagt es habe immer 20% gefehlt um dem ganzen dann auch gerrecht zu werden. Heute sieht das ganze etwas anders aus, mittlerweile habe ich eher die 20% zuviel (120%) und ich bin mir ziemlich sicher das es keinen anderen Weg mehr gibt. Wie schon oben erwähnt nahm der Leidensdruck aufgrund der Vorkommnisse auf einmal so zu das es für mich keine andere Frage mehr gab als wann (möglichst schnell, die Frage war schnell beantwortet), wie und mit was am besten. Zum Glück habe ich diesen Forum gefunden, weil ich schon im Begriff war mir alles was ich im Haushalt finde mir Kreuz und Quer rein zu schaufeln und das wäre eher ins Auge gegangen als das ich mein Ziel erreicht hätte. Ich bin mir sicher das deine Zeit noch nicht gekommen ist, das Gefühl (ich kann nur von mir reden) taucht plötzlich auf das der richtige Zeitpunkt nun ist. Bei mir äußerte sich das nicht nur durch völlige Gleichgültigkeit und keinerlei Zukunftsperspektiven, sondern hauptsächlich dadurch das ich fast keinerlei Gefühl mehr für irgendetwas entwickeln konnte, es lies mich fast alles kalt, ob gut oder schlecht, schön oder hässlich, lustig oder ernst, für mich war alles eins und das gleiche. Hinzu kamen die hässlichen Bilder in meinem Kopf und und und
Ich würde an deiner Stelle wenn auch ungewollt noch etwas in diesem sinnlosen Leben verweilen und wohl oder übel drauf warten bis es wirklich soweit ist und sich dein Kopf nicht mehr der 80 % 20% Regel stellen muss.
Möglicherweise wäre es sinnvoll eine Pro und Contra Liste zu machen vielleicht sind es schon längst 100% und es liegt wo ganz anders das Problem.
LG
Lotus
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Beitrag von Lotus »

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Zuletzt geändert von Lotus am Donnerstag 28. Januar 2010, 23:23, insgesamt 2-mal geändert.
Seelenschmerz
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Beitrag von Seelenschmerz »

ich hänge auch irgendwo dazwischen fest.

bei mir würde ich derzeit sagen:

zu schwach zum leben, zu schwach zum sterben.
Maiken

Beitrag von Maiken »

zu schwach zum leben, zu schwach zum sterben.

Klingt für mich wie eine fette Depression. hast Du schon mal DARAN gedacht?
12gauge
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Beitrag von 12gauge »

Leidensdruck....hmmm...ne so wirklich leide ich ja eigentlich nicht.
Noch nicht.

Ich möchte mein Leben einfach nicht mehr wie bisher fortführen.
Ich möchte leben - aber nicht auf diese Weise.

Prinzip Hoffnung....die Hoffnung auf eine Veränderung, auf ein Ereigniss welches das Blatt wendet...

Doch die Hoffnung schwindet.....ich bin Realist genug um zu sehen dass ich mich wohl nie ändern werde, nie so sein werde wie ich sein möchte....ich muss mir doch nicht länger was vormachen, nein, das Glück wird mich nie finden...und ich werde es auch nicht mehr suchen.
Es ist als ob irgendeine Stimme im Gehirn sagt: Situationsanalyse Hoffnungslos. Leben beenden!
Passender lässt es sich wohl kaum beschreiben....diese Situationsanalyse findet aber permanent statt....und immer mit dem selben ernüchternden Ergebnis.

Diese Erkenntniss und das Bewusstsein.....nach reiflicher und nüchterner Überlegung und abwägung aller Faktoren.....diese absolute Überzeugung der Suizid sei die einzig logische und rationelle Lösung....und doch irgendie hin und hergerissen sein zwischen Leben und Tod, das macht mich momentan komplett fertig.
Seelenschmerz
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Beitrag von Seelenschmerz »

es macht dich komplett fertig, aber du hast keinen leidensdruck? seltsam.

jedenfalls, übermäßige ambivalenz ist auch ein symptom.
das kenne ich zur genüge, das kann schrecklich sein, so festzuhängen.

und dann ist es so, dass wir nicht nur aus rationalem, logischen denken bestehen. im grunde genommen will man nicht sterben, sondern ein besseres leben. selbsttötung ist ja letztlich doch sehr autoaggressiv und erfordert viel mut oder verzweiflung.
Lotus
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Beitrag von Lotus »

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Zuletzt geändert von Lotus am Donnerstag 28. Januar 2010, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Seelenschmerz
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Beitrag von Seelenschmerz »

ja, beim voranschreiten des lebens wird man immer desillusionierter, abgestumpfter und hat immer weniger möglichkeiten.

kleine kinder sind noch unbefangen, spontan, glücksfähig, unverdorben, ihnen steht theoretisch die welt offen. sie sind gelehrig, neugierig und prägbar.
aber im laufe des lebens wird man dann schon gewaltig zurechtgestutzt...

lg
12gauge
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Beitrag von 12gauge »

Lotus hat geschrieben:Wenn Ich die Wahl hätte zwischen Sterben, so unzulässiges Wort weiterleben wie bisher, oder plötzlich wie durch ein Wunder zum Glück finden und ein besseres Leben zu leben, so würde Ich mich auch für die dritte Option entscheiden.
...und genau diese Hoffnung auf Option 3 lässt mich momentan nicht gehen...

Ja ich will mein leben nicht wie bisher fotführen....es ist nicht so dass ich durch meine momentanen Lebensumstände irgendwie gross leiden müsste....aber der Lauf der Dinge entpricht einfach nicht meinen Vorstellungen. Ich habe bisher in meinem Leben versagt und ich möchte so nicht die nächsten 50 Jahre weiterleben.

Ich habe weder die Kraft noch irgendwelchen Antrieb etwas an dieser Lebenssituation zu ändern und sehe auch keine Chance dass sich dies in absehbarer Zeit ändern könnte.

Da ist halt wieder diese Stimme die sagt: "Chancen auf Veränderung minimal, Chancen auf ein Wunder gleich null -> Leben beeenden!

Ja ich kenne mich einfach zu gut....lebe schon zu lange um zu wissen dass mein Wille zu schwach für irgendwelche Veränderungen ist...i'm just a lazy bastard
Dämon

Beitrag von Dämon »

gelöscht
Zuletzt geändert von Dämon am Donnerstag 18. Februar 2010, 15:32, insgesamt 1-mal geändert.
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