unbequeme Fragen

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Pebbles
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 24. November 2009, 23:53

unbequeme Fragen

Beitrag von Pebbles »

ich bin eine gescheiterte Selbstmörderin... ich wurde gerettet, was ich nicht wollte... kam in eine Psychatrie für 2 Monate... wenn ich weiterhin von meinen suizid-Gedanken sprach sagten die Ärzte ich sei ein besonders schwerer Fall und zur Alternative steckten sie mich ins Beobachtungszimmer... versuchen mit mir darüber zu sprechen haben sie nicht, also mich ernsthaft davon überzeugen zu wollen nicht mehr sterben zu wollen... also ich habe mir nicht geholfen gefühlt... sie haben mich erst entlassen als ich denen sagte das ich keine Suizidgedanken mehr hatte und neue Ziele... was nicht stimmte... so kam ich da wieder raus... mein Ex-Mann hat die Gelegenheit ergriffen mir die Kinder wegzunehmen... jetzt sitze ich zu hause... alles ist noch schlimmer geworden... aber wirklich sprechen kann ich mit niemanden, weil ich Angst habe man steckt mich sofort wieder in die Psychatrie oder man will mich davon abbringen sterben zu wollen... aber ich halt diesen inneren Schmerz einfach nicht aus und auch jetzt nach 5 Monaten ist es kein Deut besser geworden... jetzt will ich eine sichere Methode und bestimmt niemanden sagen das ich es tue, denn ich will ja nicht gerettet werden... in mir kreisen die Gedanken, was ich alles tun sollte bevor ich es mache.... ganz ehrlich, nach meinen Suizid sind mir so aberwitzige Gedanken gekommen, wie vorher Beine rasieren und waschen, sich schick machen, wenn man mein Leichnam findet, was denkt derjenige dann von mir?... soll ich Unterlagen wegschmeissen, die keiner finden soll?... was schleppe ich mich mit solchen Fragen umher? Sollte es nicht alles egal sein? Vielleicht sollte ich überleben nur um diese Dinge noch zu erledigen, damit mein Ex sie nicht findet? Ich möchte mich mal ganz ernsthaft mit jemanden darüber unterhalten ohne zu befürchten das derjenige mich gleich einweist und auch das derjenige es aushalten kann wenn ich darüber spreche. Ich weiß das es viele nicht aushalten können und lieber nicht darüber reden wollen. Meine Freunde und Familie wollen davon nichts wissen und wissen wahrscheinlich auch nicht wie sie helfen können. Dabei will ich mich doch nur verabschieden und sie nicht mit den Warum-hat-sie-das-getan-Fragen hängen lassen.
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Hallo Pebbles,

willkommen hier... nun ja, traurige Geschichte, auch wenn du uns nicht unbedingt sagst warum du gehen wolltest oder willst.

Falls du dich verabschieden willst, dann tu es doch, du musst nicht ihnen Mitteilen, dass du demnächst den nächsten Suizidversuch starten willst, falls du aber von ihnen Verständnis erwartest... pffff... das ist schwer so etwas von jemanden zu erwarten....

Das Dilemma in dem du steckst, so lese ich das zumindest in deinem Text, du erwartest von Dritten an sich Hilfe und bist verstört wenn sie auf deine Destruktivität ablehnend reagieren... Mal ehrlich, wirklich helfen kannst du dir nur selber, die anderen können dir Wege aufzeigen, dich motivieren oder für dich da sein... aber Hilfe muss man an sich wollen und auch annehmen können...
Pebbles
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 24. November 2009, 23:53

Beitrag von Pebbles »

naja eigentlich ist das Dilemma so: wenn sie mich schon nicht gehen lassen dann sollten sie wenigstens helfen... aber sie haben mich einfach vom Sterben abgehalten und mich dann so gelassen...
ich habe das schon mal durch... habe 10 Jahre lang mich suizidiert... das ich da allein herauskommen muss ist mir schon klar... und hatte es auch mal geschafft für ein paar Jahre Suizid-Gedanken frei zu sein.... nur im Moment ist mir das Wofür-soll-ich-denn-eigentlich-kämpfen? nicht ganz bewusst...
und es tut mir echt leid das ich mich nicht so gut erklären kann... könnte ich das tun hätts meine Psychologin sicher leichter mit mir gehabt...
Den Grund kann ich gar nicht nennen... ich versuchs... da ist ein riesiger Klumpen in mir drin der weh tut... einfach wehtut und es hört nicht auf wehzutun... nicht das einer auf komische Gedanken kommt... dieser Klumpen scheint wohl meine gesamten Gefühle zu sein
Maiken

Beitrag von Maiken »

Versuch diesen Klumpen mal aufzulösen.

Wo lebst Du jetzt überhaupt?

Wovon lebst Du?

Was würdest Du Dir wünschen, wenn Du noch ein Jahr älter würdest?

Wo würdest Du leben wollen und wie?

Was würdest Du gern erreichen?

Wovon träumst Du?
tintenherz
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Re: unbequeme Fragen

Beitrag von tintenherz »

ganz ehrlich, nach meinen Suizid sind mir so aberwitzige Gedanken gekommen, wie vorher Beine rasieren und waschen, sich schick machen, wenn man mein Leichnam findet, was denkt derjenige dann von mir?... soll ich Unterlagen wegschmeissen, die keiner finden soll?... was schleppe ich mich mit solchen Fragen umher? Sollte es nicht alles egal sein?
wow, genau die selben fragen schwirren auch in meinem kopf herum, wo ich momentan alles vorbereite.
ich dachte immer das sei unnormal, in jedem zweitklassischen krimi ist es immer indiz für mord, wenn der angebliche selbstmörder nicht völlig abgeranzt in der ecke liegt. :roll:

ich kann mir das nur so erklären, dass es einem (mir, wies bei dir ist weiss ich nicht) ja nie egal war, was andere von einem denken. sonst hätte man vllt ein bündel probleme weniger.
nach dem eigenen tod leben die anderen nunmal weiter, bilden sich immer noch meinungen über ein.
crying mom
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Registriert: Montag 9. November 2009, 13:11

Beitrag von crying mom »

Hab dir ne PN geschickt!
Wilhelmine
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Registriert: Sonntag 25. Oktober 2009, 18:11

Beitrag von Wilhelmine »

hallo pebbels,

ich denke, ich kann ein stück weit nachvollziehen, wie es dir geht, da mir vor 2 wochen ähnliches passierte. ich habe alles und auch mich vorbereitet, mich verabschiedet, ohne zu sagen, was ich vorhatte, mich hübsch gemacht und dokumente sortiert. wurde gefunden und lag 2tage auf der intensivstation, wo mir ein arzt die borderlinediagnose aufdrückte, obwohl meine arme wegen der dysthymie so zerfetzt sind, aber das war ja auch nur vorläufig. konnte sogar nachvollziehen, dass ich anschließend 24 stunden auf der geschlossenen war, obwohl mich die methoden und das klima dort schockierten. danach wurde ich auf eine offene krisenstation verlegt, wo ich 2 tage recht behütet war, mir es aber gut ging, da ich noch nicht viel nachdachte- war wohl noch von der tat oder den restlichen tablettenrückständen zu sediert. habe dann im therpiegesprächgespäch erwähnt, dass die gedanken nun wiedergekommen, dass ich keine sinn sehe, es mein freier wunsch ist und wer die ärzte überhaupt davon abhält, jemanden gehen zu lassen, seine letzte freie entscheidung zu treffen. die arbeitsmoral? der eid? gott oder eine andere instanz, die vorschreibt, leben sei zu schützen? das eigene vielleicht, aber meines nicht, deswegen mein wunsch....
die antwort der theraputen, von der ich vorher einen guten eindruck hatte:
sie haben so eine todessehnsucht. das überfordert mich. sie müssen zurück auf die geschlossene. und dann gab es kein zurück mehr, die ärzte sagten, ich sei nich nur zickig und aggressiv, sondern so zynisch, dass es mit mir nicht auszuhalten sei.
und dann saß ich erneut 24 stunden auf der geschlossenen, alles nur "zum eigenen schutz" , und ich war froh, dass ich nicht zwangsmedikamentiert wurde. ich hatte angst, und ich war unglaublich wütende, eine ohnmächtige wut, denn mir war bewusst, wer da am ängeren hebel sitzt und grade macht über mich hat. schockierend fand ich, dass es auf der offenen jeden tag ein therapeutengespräch gab- auf der geschlossenen einmal wöchentlich eine arztvisite. ein gespräch mit einem pfleger war alles, was ich bekam, und ein telefon im flur, wo jeder mithören konnte.
mir war klar, dass ich schasuspielern musste, um da wieder raus zu kommen, aber es ist eben nur vorgespielt, um nicht da drinne rumzuvegetieren. meine überzeugung ist es nicht, die ist eindeutig der todeswunsch, jetzt immer noch. wo kann ich es erzählen, wenn nicht bei der therapeuten, dachte ich naiv und habe gelernt: trust noone. wenn du es denkst, darfst du es niemanden erzählen. mir wurde vorgeworfen, andere patienten dadurch zu manipulieren. wenn du es aussprichst, wirst du eingesperrt, aber dir wird nicht geholfen. gespräche sind doch so wichtig, und alles was es gibt sind tabletten. du musst die gedanken ausschwitzen, habe ich gedacht, niemand nimmt es ernst, indem er sich mit dir hinsetzt und redet- und ich denke, diese ohnmächtige wut über dieses paradoxe "heilverfahren" ist das, was du nun auch in dir hast, oder?

ich wollte gerne mehr auf deine geschichte eingehen, musste aber meine kurz umreißen, damit nachvollziehbar ist, warum ich denke, dass ich mich ähnlich fühle. eigentlich habe ich mich auch die ganze zeit über gefragt, wer wen ?: die ärzte die patienten, die patienten die ärzte, wir das therapiesystem, oder dieses uns? ich habe mich noch nie so hilflos und dabei gleichzeitig so wütende gefühlt. wie geht es dir?
liebe grüße
Pebbles
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 24. November 2009, 23:53

Beitrag von Pebbles »

Ja... genau das. Die gleichen Gedanken und *lach* fast das Gleiche erlebt.
Nun stellt euch mal vor das ich gestern, den einzigen Freund mit dem ich drüber reden konnte, weil wir in dem Punkt "unzulässiges Wort" gleicher Meinung sind und uns auch in der Klinik kennen gelernt haben und dem ich gestern sagte, dass es mir nicht so gut geht und ich mit niemanden drüber reden kann... ausser mit ihm....
Heute stand die Polizei vor meiner Tür, während meine Kinder (die ich nur wöchentlich für ein paar Stunden habe) und ein Freund von meinem Sohn zu Besuch noch hatte. Sie meinten ich hätte einem Freund die Nachricht geschickt ich wolle mich umbringen. Na herzlichen Dank. die Polizei geht seit Monaten bei mir ein und aus... die duzen mich schon fast. Der Freund hat meine Situation noch verschlimmert. Es ist jetzt nochmal Akten kundig das ich einen Suizid plante oder ausführen wollte oder dergleichen. Also meine Chancen meine Kinder wieder zu bekommen schwinden und der Ausweg für mich bleibt nur einer.
Der Freund, der hier übrigens auch User bei der Seite ist und mir gestern den Link zu dieser Seite hier gab, hatte sich Sorgen um mich gemacht... obwohl ich mit ihm abgemacht hatte, dass es mein Wille ist und das ich mir JETZT nichts antun will... aber plane. Also Fazit... es gibt niemanden mit dem ich drüber reden kann. Denn alle fühlen sich dazu verpflichtet die Polizei zu rufen oder mich einweisen zu lassen. Danke an die Welt da draussen, das ihr so viel Verständnis für mich habt. Nun habe ich niemanden mehr mit dem ich drüber reden kann und ganz ehrlich, ich werd von nun an mit einem breiten Grinsen durch die Gegend laufen und allen sagen, es geht mir gut... das Leben ist herrlich. Anderes wollen die Menschen doch gar nicht hören.
Also mutiere ich zum Lügner... denn keiner will die Wahrheit hören und wirklich helfen. Denn das einzige was ich möchte ist... nicht allein zu sterben und meine bescheuerten Gedanken jemanden erzählen ohne aufpassen zu müssen was ich sage... einfach frei weg von der Leber.
Luna
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Beitrag von Luna »

@ pebbles
ich kann dich völlig nachvollziehen,
aber solch menschen gibt es aber im realen leben meiner erfahrung nach nicht.
ich hab da jmd in diesem forum gefunden, mit dem ich recht frei und ohne sorge reden kann.
Pebbles
Beiträge: 17
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Beitrag von Pebbles »

[quote="Maiken"]Versuch diesen Klumpen mal aufzulösen.

Wo lebst Du jetzt überhaupt? zu Hause

Wovon lebst Du? Krankengeld... aber die Schulden werden mtl. höher... kümmer mich um nichts... schon sehr lange nicht mehr

Was würdest Du Dir wünschen, wenn Du noch ein Jahr älter würdest? ... hab ich nichts vor Augen

Wo würdest Du leben wollen und wie? ...hier... wie es vorher war... wird es aber nie wieder werden und die Wohnung kann ich auch nicht behalten

Was würdest Du gern erreichen?... ich dachte ich hatte alles was ich wollte... ist alles weg jetzt

Wovon träumst Du? ...den innerlichen Frieden... hab ich gespürt als ich mir die Überdosis eingepfiffen hab beim letzten Suizid
android
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Beitrag von android »

Leute, das was ihr in der Psychiatrie erlebt habt, ist wirklich kaum zu fassen
wenn sie mich schon nicht gehen lassen dann sollten sie wenigstens helfen... aber sie haben mich einfach vom Sterben abgehalten und mich dann so gelassen...
das ist alles andere als in Ordnung. Da gibt man der Welt schon mal nen Wink mit nem Zaunpfahl und keiner kapierts... was sind die Psychologen denn für Stümper gewesen? :x

Blindes Vertrauen an Weißkittel jeglicher Art zu verschenken ist also doch eine der schlechteren Ideen... hätte ich nicht schon vorher ein "gesundes Mißtrauen" gegenüber sämtlichen Menschen gehabt (manche nennen es auch Paranoia ;) ), hätte ich den Fuzzis da meine kranken Gedanken auf dem Silbertablett serviert und sie hätten mich als Dauergast dabehalten...
[schon unzulässiges Wort, wenn die Paranoia immer recht behält 0o]

Die Welt will es nicht anders: Die Suizidenten werden gezwungen, zu schauspielern und ihr Umfeld im Unklaren zu lassen, weil ihnen sonst das Leben noch schwerer gemacht wird. Und nachher heißt es: Ohhh, das hat ja keiner AUCH NUR AHNEN KÖNNEN, wie schlecht es X gegangen ist... :evil:

Das Einzige, was an der Psychiatrie halbwegs therapeutisch wirksam ist, sind die anderen Patienten... nur sie können ansatzweise verstehen, wie es einem geht.
Zuletzt geändert von android am Mittwoch 25. November 2009, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
Pebbles
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 24. November 2009, 23:53

Beitrag von Pebbles »

ja genauso ist es "Android"
Ich habs aufgegeben mit den Menschen darüber sprechen zu wollen... soll ich Briefe hinterlassen?... mit dem Gedanken schlage ich mich grad rum... Brief an meine Mutter, an meine beste Freundin, an meine Kinder, an meinen Exfreund...
Ist es eher belastend für die Menschen oder beruhigend? Haben sie eine Erklärung verdient, wenn sie jetzt nicht zuhören wollten? Oder reichen die bruchstückchenhaften Versuche der vergangen Monate aus als ich mit ihnen geredet habe? Wollen sie überhaupt eine Erklärung von mir oder ist ihnen ihre eigene Version lieber? Laste ich ihnen damit noch ein schlechtes Gewissen auf, das sie doch hätten helfen können aber nichts unternommen haben...oder kann ich es ihnen dadurch nehmen, das sie mir nicht hätten helfen können??? Fragen über Fragen.... grübel, grübel
Luna
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Wohnort: Berlin

Beitrag von Luna »

Pebbles hat geschrieben:soll ich Briefe hinterlassen?
,mit dieser frage beschäftuige ichmich seit wochen !
(vlt ist es der einzige gedanke ist, der mich noch am leben hält...)

wenn du eine 'antwort' findest, lass es mich bitte wissen...
Pebbles
Beiträge: 17
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Beitrag von Pebbles »

Liebe Luna:
ich dachte vielleicht sollte ich Briefe schreiben... wegschmeissen kann ich sie ja immer noch wenn ichs mir anders überlege... aber dieses grübeln macht mich einfach wahnsinnig... aber manchmal denke ich einfach... was solls, kein Bock noch irgendwas zu erklären... bin hin- und hergerissen
android
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Registriert: Montag 10. August 2009, 21:04

Beitrag von android »

Ich habs aufgegeben mit den Menschen darüber sprechen zu wollen... soll ich Briefe hinterlassen?
Ich finde: ja. Man weiß zwar nie genau, wie Menschen auf sowas reagieren (und belasten wird es sie definitiv, wenn sie in der Lage sind, Emotionen zu empfinden) . Aber wenn sie noch eine letzte Nachricht erhalten, eine Erklärung... dann haben sie noch ein Stück von Dir, wissen um Deine Beweggründe (ob sie sie akzeptieren können, hängt von ihnen ab, nicht von Dir), müssen sich nicht zu sehr das Hirn zermartern und "Warum?"-Schilder mit sich rumtragen.
Ist es eher belastend für die Menschen oder beruhigend?
Kommt drauf an, was Du in die letzten Briefe reinschreibst... und wie die Leser psychisch gebaut sind...
Haben sie eine Erklärung verdient, wenn sie jetzt nicht zuhören wollten? Oder reichen die bruchstückchenhaften Versuche der vergangen Monate aus als ich mit ihnen geredet habe?
Vllt seh ich es zu einfach, aber mein erster Gedanke wär: kein Brief an jemanden, der Dich im Leben ignoriert... wenn da noch andere Gefühle im Spiel sind (und vllt die Probleme der anderen Leute, weswegen sie Deine Probleme nicht oder kaum wahrnehmen), wird die Entscheidung schwerer...
Wollen sie überhaupt eine Erklärung von mir oder ist ihnen ihre eigene Version lieber?


DAS sollte bei den Briefen keine Rolle spielen -> das ganze Leben ist man davon abhängig, was andere Leute über einen denken. Wenigstens im Tod sollte man das Bild, daß andere von einem haben, halbwegs zurechtrücken dürfen...
War den anderen denn Ehrlichkeit wichtig? Oder was Du über sie gedacht hast?
Laste ich ihnen damit noch ein schlechtes Gewissen auf, das sie doch hätten helfen können aber nichts unternommen haben...oder kann ich es ihnen dadurch nehmen, das sie mir nicht hätten helfen können???
Auch das hängt davon ab, was du konkret in Deine Abschiedsbriefe schreibst. So, wie ich es verstanden habe, haben Dich die Weißkittel im Stich gelassen. Denen würd ich ein schlechtes Gewissen machen, wenn das ginge (aber denen bedeutest Du wahrscheinlich wenig... ein "Rachebrief" bringt da wahrscheinlich nix...siehe kbm1). Beschweren über diese Stümper würd ich mich trotzdem. Wie es mit Deinen Kindern, Deinem Exfreund usw. steht, und ob Du sie beruhigen oder mit einem schlechten Gewissen belasten willst, das liegt ganz bei Dir... ob sie am Ende wirklich die von Dir gewünschten Gefühle fühlen, darauf hast Du danach keinen Einfluss mehr...

[Bitte entschuldige, wenn ich irgendwie belehrend oder besserwisserisch daherkommen sollte... ich mach mir über meine letzten Zeilen auch so einige Gedanken, Ergebnis siehe oben... es ist komplizierter, als ich es mir wünsche. Dagegen ist der eigentliche Suizid ein Katzensprung]
Gesperrt