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Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 13:54
von freaggle4711
Illumi Effektor hat geschrieben:Denn Verständnis ist sehr selten geworden.
Absolut richtig und unendlich traurig zugleich. War vor 20 Jahren ein mit- und füreinander selbstverständlich, gilt es heute jeden Mitmenschen mittels Ellenbogen zur Seite zu drängen.
Aus meiner Sicht haben wir, die Menschen, völlig fehlgeleitete Ziele. An der Spitze steht das Eifern nach materiellem Reichtum. Dann die Bekannte Kettenreaktion...
Andererseits wird jedoch auch heute noch immer wieder gesagt: Das letzte Hemd hat keine Taschen.
Soviel Widersprüche, die auch noch lebensfüllend sein sollen, wahrlich tolle Aussichten.
Tja Illumi Effektor, ich hab echt keinen Plan wie es bei dir besser werden soll. Wenn ich Kritik erhalte höre ich sie mir an und überfliege ob es berechtigt sowie verbessernd ist. Belehrende Kritik ohne Inhalt wird automatisch vergessen, ebenso im Ton vergriffene. Was bei Dir anders läuft kann ich so fast nicht nachvollziehen. Ich hab da mittlerweile eine "mir doch Latte" Einstellung.
Ich kann mir jedoch durchaus vorstellen zu was es dich antreibt.
Das ist indes auch, aus meiner Sicht, völlig legitim.
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 14:04
von Illumi Effektor
ich kann mir auch nicht vorstellen, wie es besser werden soll.
Leider ist es auch mit dem Aussehen so eine Sache.
Man bekommt zwar immer wieder gesagt "Ach quatsch auf die inneren Werte kommt es an"
Aber es ist doch wie bei einem Hauskauf.
Man sieht sich das Haus erst dann genauer an, wenn es von außen einen guten Eindruck macht.
Ich weiß nicht, wie ich in der Gesellschaft klar kommen soll.
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 14:39
von freaggle4711
In der Gesellschaft klar kommen, dass ist eine große Veranstaltung.
Ich kann nicht beurteilen ob meine Freundin und ich ein normales Leben führen, aus unserer Sicht relativ schon.
Morgens zur Arbeit, Abends zurück, zusammen Essen zubereiten und vertilgen, ein wenig TV oder Zeitschriften etc.
Am Wochenende, immer Abends, zum Wocheneinkauf.
Das dürfte oberflächlich unser Leben beschreiben. Okay, wir haben noch einen großen Garten in welchem wir uns austoben. Aber was daran jetzt so lebenslustig oder erhaltensvoll sein soll könnte ich auch nicht beschreiben. Wir beide wissen auch dass es keine Erfüllung ist noch eine gibt. Das einzige was uns erfüllt sind die Gegenseitigen Gefühle.
Dein Ansicht, nicht schön genug zu sein, ist doch absolut relativ. Dass solltest du schon das andere Geschlecht entscheiden lassen. Es muß auch nicht immer das Anbaggern sein. Einfach anlächeln und langsam weiter gehen, bei Interesse wirst du das schon sehen...
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 15:19
von Illumi Effektor
Ich habe schon meine Gründe, warum ich mich selbst hässlich finde.
Das andere Geschlecht hat das bereits oft genug entschieden.
Leider ist es eine traurige tatsache.
Aber da möchte ich nicht weiter drauf eingehen.
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 16:04
von Illumi Effektor
Mir wurde oft genug gesagt, dass ich hässlich bin.
Und wenn das seine eigene Meinung über sich selbst ist, dann ist man davon sehr überzeugt.
Ich habe mal einige "Freunde" von mir gefragt, wie denn mein erster Eindruck von mir war.
Es kam überall das gleiche bei raus.
"Spießig, man kann keinen Spaß mit dem haben, wie sieht der denn aus"
Selbst wenn mir jemand sagen würde, dass er mich nett findet etc, könnte ich ihm das einfach nicht mehr glauben.
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 19:27
von freaggle4711
Okay, Du hast dich da absolut in Deine Ansichten festgefahren.
Das erste Urteil vieler meiner Bekannten über mich ist, relativ, noch gravierender. Irgendwo zischen unzulässiges Wort, Spießer, Großkotz, unzulässiges Wort und anderer Nettigkeiten. Der Unterschied zwischen Dir und mir liegt in der Betrachtung über den Wirkungsgrad solcher Aussagen. Die, die mich wirklich kennen wissen mittlerweile welche Fassade ich trage. Irrigerweise wurde mir zum Beispiel beigebracht immer höflich zu sein, auch wenn es nicht der eigenen Ansicht entspricht. Ich lebe heute das Gegenteil. Wenn jemand etwas labert und ich es als falsch ansehe, dann gibbet Contra, basta. Wen ich nicht mag / abkann, den meide ich. Spricht mich so ein Dussel an gehe ich mitten im Gespräch weg, fertig. Warum soll ich mich damit belasten? Ich meine die Menschen, die glauben mehr zu wissen oder das Sagen zu haben, wenn du verstehst...
Meine Ansichten und mein Auftreten hat sich über die Jahre komplett neu geformt. Ich weiß nicht ob ich depressiv war, in Deinem Alter jedenfalls war ich sehr schüchtern, verängstigt, fühlte mich immer ausgegrenzt und schnell in die Enge getrieben. Es war ein schleichender Prozess mitzuteilen dass ich es nicht toll finde, wen ich für blöd halte etc. Man mag gar nicht meinen wie befreiend es ist sich real mitzuteilen und nicht gesellschaftlich angeschmiegt. Das hatte den schönen Nebeneffekt sogar 2 richtige Freunde zu finden, mit denen man sich über wirklich alles unterhält und sich gegenseitig austauscht. Sowas dauert aber es kann gelingen, obwohl ich es nie für möglich hielt.
Ich habe bei Dir den Eindruck dass du deinen Mitmenschen meinst etwas aus der Mimik / Gestik ablesen zu können, ohne zu wissen ob es denn wirklich so ist. Bist du schonmal auf ein Mädel deiner Geschmacksrichtung zugegangen und hast einfach so gefragt: Sehe ich Schxxe aus?
Da niemand mit solch einer Frage rechnet wird die spontane Antwort die Wahrheit sein. Ach und nochwas, Männer werden erst mit dem Alter interessant. Ist wirklich so.
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 19:45
von Illumi Effektor
Ja ich bin in meiner Meinung wirklich sehr festgefahren.
Aber nicht ohne Grund. Ich orientiere mich wirklich viel an der Mimik und Gestig eines Anderen.
Ob ich die immer zu 100% richtig interpretiere behaupte ich nicht, aber es gab schon viele Situationen, wo es eindeutig zu interpretieren war.
ich habe es früher viel über das Inernet versucht, weil dort dieser erste Eindruck nicht über das Aussehen geht.
Aber es war immer das gleiche. Jedesmal wenn ich ein Bild sendete hörte ich nie wieder was von meinem Gegenüber.
Es ist keine übertreibung sonder traurige Wahrheit.
Aber über dieses Thema möchte ich eigentlich nicht sprechen, da ich meine feste Meinung darüber habe.
Verfasst: Dienstag 20. April 2010, 22:06
von Illumi Effektor
Erstmal danke, für die gut gemeinten Wörter.
Es ist so leichtz gesagt, aber wirklich seine eigene Meinung über sich ändern, ist sehr schwer.
Vorallem in meinem Fall, da ich nur negative Reaktionen auf mein Aussehen kenne.
Ich war in der Schule nie wirklich ein Mobbingopfer. Ich kam mit meiner Klasse sehr gut klar. Dennoch entwickelte ich ein negatives Bild von mir selbst.
Es hab immer mal wieder Leute, die einen dumm angemacht haben und ich denke solche Sachen bleiben bei mir einfach Hängen und häufen sich.
Anpassungsstörung lässt grüßen.
Bezüglich meines Aussehens gab es immer 2 verschiedene Situationen.
1. Die Leute die einen als hässlig betiteln.
2. Die Leute mit denen man sich gut versteht und die aus Höhflichkeit nie
das Thema Aussehen angesprochen haben
Im September letzten Jahren ging ich dann auf die Höhere Berufsfachschule.
Das Problem war, dass ich dort niemanden kannte und ich mit meiner Klasse nicht klar kam.
Diese Sache hat meine Sozialphobie nochmal richtig angekurbelt
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 00:54
von freaggle4711
Ich möchte meine Worte nicht als Wegweiser verstanden wissen, sondern habe einfach meinen Entwicklungsweg hingestellt. Nur um aufzuzeigen wie es auch sein kann. Möglichweise kann das weiterhelfen, ich weiß es nicht. Sicherlich war auch nicht gemeint "hey in 2 Jahrzehnten ist alles easy", aus meiner Sicht kann ich nur Möglichkeiten aufzeigen und damit ein wenig Hoffnung oder Zuversicht vermitteln.
Genau die Situation ist bei mir auch eingetreten, als ich zur Fachoberschule wechselte. Mit keinem der Mitschüler kam ich klar. Wie man sowas überlebt? Durch Ignorieren, also bei mir. Zu der Zeit habe ich mir eingeredet die anderen nicht zu brauchen.
Meine Überzeugung ist es dass wir über Suizid nachdenken, weil dieser uns eine schnelle Wende verspricht. Das Ende jeden Übels und Leid. Schließlich werden wir alle auf schnell getrimmt. Da liegt sowas auf der Hand und klingt vorab plausibel. Erst wenn man sich, wie wir hier, damit auseinander setzt erkennt man dass es doch nicht die schnelle Lösung ist, will man nicht in einer geschlossenen oder sonstwo in Obhut landen.
Das putzige dabei, so finde ich, ist die Tatsache dass während der Dauer der Vorbereitung die vorherigen, dingenden Probleme in den Hintergrund geraten, da man versucht einen perfektionierten Suizid zu gestalten. Dazu gehört, in letzter Instanz, auch das nochmalige Durchspielen. Dann hat man für das vorherige, unlösbare Problem aber aufeinmal ganz andere Ansichten und kann den Suizid getrost verlagern. Schließlich beruhigt das Wissen über die Durchführbarkeit enorm.
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 01:14
von Illumi Effektor
Das leidige Thema mit dem Aussehen ist ja auch nicht meine einzigste Sorge
Wie ich zu Beginn schon geschrieben habe, fehlt mir einfach die Kraft.
Ich bin auch jemand, der sehr an das denkt, was alles schon geschehen ist.
Und mit der Erinnerung an all meine Suizid Versuche und die Einsamkeit würde mich auch nicht mehr loslassen.
Menschen, die mich genauso akzeptieren wie ich bin, suche ich vergeblich.
Neue Kontackte knüpfen ist für mich auch keine Option, da meine Sozialphobie doch schon recht ausgeprägt ist, meiner Meinung nach.
Mittlerweile meide ich den Kontackt zu meinen Geschwistern und zu meinem Vater, weil es für mich fremde Menschen sind.
Für mich alleine leben kann ich auch nicht.
ich sage mal ich bräuchte schon eine Person, für die ich leben würde.
Andere Menschen Ignorieren kann ich ebenfalls nicht..
Fällt mir unheimlich schwer negative Meinung anderer zu ignorieren.
Sowas setzt sich bei mir leider direkt fest.
freaggle4711 hat geschrieben:
Schließlich beruhigt das Wissen über die Durchführbarkeit enorm.
Wie recht du damit hast.
Hätte ich die Mittel mein Leben nach belieben zu beenden, hätte ich vermutlich noch mehr kraft.
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 01:28
von freaggle4711
Ich kenne natürlich Deine Mittel nicht, und man muß ja nicht alles auf mal beschaffen. Grundsätzlich würde ich dir diesen Artikel empfehlen:
http://www.dignitas.ch/forum/viewtopic.php?t=813
Alles zusammen kommt man auf maximal 150 EUR, je nachdem welche Bezugsquellen vorliegen.
Und denke dran, wem das Wasser bis zum Hals steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen 8)
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 12:45
von Illumi Effektor
Sehr interessante Idee.
Da ich noch bei meinen Eltern wohne, kann ich nicht ohne weiteres irgnedwelche Medikamente bestellen, ohne das aus auffallen würde.
Wie viel Cloroquin bräuchte ich denn ?
Ich habe sogar überlegt meine Eltern zu bitten es mir zu bestellen, aber ich denke nicht, dass sie mir einfach so bei einem unzulässiges Wort helfen würden.
Aber diese Methode werde ich mir merken.
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 12:50
von Abschaum
...
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 13:01
von Illumi Effektor
Naja Blindheit ist wirklich nicht so toll.
Wenn ich die 100er Packung komplett schlucken müsste, kann ich es eh vergessen.
Ich habe in der Vergangenheit schon oft versucht mich mit Tabletten zu vergiften und mittlerweile bekomme ich schon Würgereize, wenn ich nur eine Kopfschmerztablette nehme.
Ich brauch wohl was anderes.
Verfasst: Mittwoch 21. April 2010, 13:35
von freaggle4711
Euphorie? Ist bei mir nicht vorhanden.
Bis jetzt ist mir nur eine Möglichkeit in Betracht gefallen, die diese Methode zum Scheitern verurteilt:
Das frühzeitige aufgefunden werden.
Wer meint über 100 Tabletten (schließlich werden die Schlafmittel auch noch gebraucht) schlucken zu können wird sicherlich schnell eines besseren belehrt, wenn der Körper sich weigert weitere Pillen zu schlucken. Nicht umsonst hat man dafür Mörser erfunden, die es mittlerweile sogar im Taschenformat gibt.
Ich werde gerne nochmal dazu recherchieren, da ich über Fehlschläge tatsächlich noch nichts gelesen habe.
Aus welcher Quelle stammen denn die berichteten Folgeschäden?
Ich habe zunächst gefunden:
Kusch lehnt sich zu ihr. Es könne immer schiefgehen, hört man Kusch im Video dozieren, aber nach seinen Recherchen sei in Deutschland noch kein Suizid mit den genannten Medikamenten schiefgegangen.