Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen
Die threads scheinen hier alle etwas älter zu sein.....
Aber nichtsdestotrotz gibts ne Antwort, denn vielzuviele junge Leute begehen Suizid, obwohl sie eigentlich noch soviel Leben vor sich hätten.
Ich selbst bin alt und müde. Das ist ok. Aber ihr, die ihr grad am Anfang steht??? Was treibt euch um, euch das Leben nehmemn zu wollen?! Es macht traurig.
Wer auch immer grad so denkt - schreibt mir ne PN.
Denn euer junges Leben ist jeden Versuch wert, dem eine Perspektive zu geben.
Zu Outoftheway: Man muss immer abwägen, wieviel zukünftige Freude dem gegenwärtigen oder vergangenen Leid noch realistischerweise entgegenstehen kann. Wenn man es mal genau betrachtet, hält sich auch bei den reicher beschenkten Mitgliedern unserer Gesellschaft das Glücksempfinden in Grenzen. Sie sind meistens zufrieden, ärgern sich hin und wieder über Lappalien, sind dann mal "voll gestresst" oder haben diesen oder jenen kurzen Moment der Euphorie, der bald verflogen ist. Man kann das damit verbundene Lebensniveau als "OK" bezeichnen und in Bezug auf jene Menschen die Frage "Sein oder Nichtein?" mit "Sein, denn es ist meistens ganz angenehm", beantworten. Viel mehr ist es aber nicht und daher verwundert es nicht, dass es mehrere Fälle gab, in denen sich Menschen suizidierten, nachdem sie alles erreicht hatten, wofür sie in Jahren der Not hart gekämpft hatten (nach dem Motto: "Und das soll es nun sein? Dafür habe ich nicht so lange gelitten").
Das Problem ist leider, dass das Grauen in den Momenten absoluter Not eine regelrecht transzendente Negativkraft annehmen kann. Es durchdringt, so lange es besteht, vollkommen jeden Winkel des Bewusstseins und ist in seiner Präsenz in jeder Sekunde so endlos und allumfassend wie eine Theophanie für den Gläubigen. Es besitzt den Charakter des Totalen, Uferlosen und es ist unmöglich, unverändert daraus hervorzugehen. Und zu dieser Absolutheit gibt es kein Gegengewicht, keine Verklärung, keine befriedigende Cinderella-Geschichte. Die positiven Aspekte, die das allgemeine moderne Leben zu bieten hat, sind eben - wie oben beschrieben - recht angenehm und komfortabel, aber nicht in einem hinreichenden Ausmaß, um einen annähernd befriedigenden Kontrapunkt darzustellen. Man kann natürlich dennoch weiterkämpfen und für ein höheres Ideal innerhalb der eigenen Zukunft oder zum Wohle der eigenen Bezugspersonen weitermachen, aber wenn man es als ganz nüchterne persönliche Kosten-Nutzen-Rechnung betrachtet, ist das Fazit nicht besonders beglückend.
Also ich denke, ganz unabhängig vom Lebensalter, dass ein Leben dann nicht mehr lebenswert ist wenn einem der "Lebenssinn" weggenommen wird.
Da hat jeder seine eigene Grenze. Soll jetzt aber nicht heissen, dass jeder Liebeskummer oder jede Kündigung als Suizidgrund gesehen werden kann.
Ich habe Suizidgedanken, seit ich 15 bin. Heute 42. Ok, dazwischen waren sie teilweise weniger oder auch mal weg. Aber man diagnostizierte eine chronische, latente Suizidalität, das trifft es.
Wäre ich jetzt noch 20, ich würde es wohl auch eher tun. Die Gesellschaft hat sich geändert. Auf den heutigen Jungen lastet enorm viel Druck. Gleichzeitig sind viele sehr "geistesgegenwärtig", nenne ich es mal. Sie sind klar. Sie können Dinge ein- und abschätzen.
Das war bei uns weniger. Viele meiner damaligen Freunde fühlten sich verloren und suchend und unwissend und selbstunbewusst zu der Zeit. Das nimmt natürlich Druck. Man hatte mehr Zeit sich zu finden. Heute muss alles sofort sein. Doch Entwicklung braucht Zeit.
Es ist ein gesellschaftliches Problem, dass so viele junge Menschen zur Tat schreiten. Es sollte ein Weckruf an die Gesellschaft, ihre Werte und Normen sein.
Es zeugt nicht gerade von "gesund", wenn junge Menschen so verzweifelt sind.
Bin keine Soziologin. Aber wir müssen umdenken in vielen Bereichen. Müssen das Phänomen der Suizide junger Menschen sehr ernst nehmen. Uns betroffen fühlen. Denn das geht uns alle was an!!!!!