Thorsten3210 hat geschrieben:Dieses Gefühl findest Du ja auch häufig in Selbsthilfegruppen, nur lokale (also vor Ort) "Sterbehilfe - SHGs" habe ich in unserer Gegend noch nicht gesehen.
Oder eine Suizidentenselbsthilfegruppe - SSG
Und ich glaube auch nicht, daß sich dort dann alle lustig zum Gemeinschaftssuizid verabreden würden, wie sich das Otto Normalbürger vielleicht so vorstellen würde. Ganz im Gegenteil würde es meines Erachtens vielen wieder ins Leben helfen. Es sei denn, man möchte aus einem Gebrechen heraus nicht mehr...
Allein diese Bigotterie: In der medialen Berichtserstattung ist man wohl übereingekommen (von wo das auch immer ausging), aufgrund des "Nachahmereffekts" nicht mehr über Suizide zu berichten - oder zumindest nur in Ausnahmefällen. Aber im TV-Nachmittagsprogramm da gibt es Mord und Totschlag schon zu Kaffee und Kuchen. Und das soll dann tendenziell nicht zum Nachahmereffekt führen...?
Auch spät abends kann man ja toll lernen, wie man das perfekte Verbrechen begeht - oder zumindest, wie man es nicht macht...
Jedenfalls wird die ganze Problematik unter fadenscheinigen Begründungen totgeschwiegen (apropos tot) ... Und so sieht es so aus, als wären nur punktuell Menschen davon betroffen. Aber ich glaube ganz im Gegenteil, daß man schon fast von einer "Volkskrankheit" sprechen kann...
Immerhin geht man von einer weltweiten Suizidrate von 1 Mio. pro Jahr aus... Allein in Deutschland sind es 10.000. Das ist eine ganze Kleinstadt! Und bei Suizidversuchen soll es sich um 100.000 pro Jahr handeln... Das heißt, weltweit umgerechnet lägen wir somit bei 10.000.000 (!) Suizidversuchen pro Jahr... Und weiß Gott, wieviele suizidal sind, es aber noch nicht versucht haben... Vermutlich liegen wir da dann bei Summen von 100.000.000 bis 1.000.000.000...
Aber alles schön unter den Teppich kehren... Da könnte man glatt auf die Idee kommen, daß der kleine Bürger eben doch nur Kanonenfutter für die Großkopferten ist...