Jemand der authentisch in meinem bilde ist, hat Kontakt mit seinen gefühlen und fühlt ganz genau, dass was er dort lebt ist stimmig oder nicht. also, man muss es vorher nicht wissen, was man selbst ist, sondern "nur" offen in der eigenen gefühlswahrnehmung. jeder säugling ist es, aber es geht allmählich verloren, das macht krank. das führt zur selbstentfremdung. nicht selten wird es in unserer gesellschaft durch geld oder Intellekt versucht auszugleichen. es geht meistens nicht richtig auf - denn wenn man sich die menschen genau ansieht, dann sind sie oft nicht glücklich, eher süchtig und nicht herzensverbunden.
authentisch sein bedeutet nicht: sich selbst total gefunden zu haben, in dem sinne, dass man sich nicht mehr entwickeln muss oder sich gar in frage stellt. denn das ist grundvoraussetzung für Offenheit: fragen an die welt, an andere menschen und sich selbst zu richten und auch über sich nachzudenken und zu gucken, ob man sich damit wohlfühlt. und sich immer weiterzuentwickeln.
@lullaby: wenn ich z.b. in das reformhaus gehe, dann bin ich dort angekommen, mit meinen gedanken und gefühlen offen. offen bedeutet ich kann gerade heraus fragen, wie die verkäuferin weihnachten verbringt, auch wenn wir uns bisher nur vom sehen her kannten. wenn es mich interessiert, frage ich einfach, ohne innere Rezension. so gehts mir auch in der s-bahn. wenn jmd. mit hund da ist und ich lust habe diesen hund zu streicheln oder zu sprechen, dann nehme ich kontakt auf. innerlich nehme ich dann mein bedürfnis wahr und setze es direkt um. eigentlich mache ich da kaum schlechte Erfahrungen, denn wenn jmd mies drauf ist, dann entwickelt sich bei mir meistens auch kein bedürfnis dem jenigen näher zu kommen. letztens saß ich bei einem obdachlosen und habe ganz interessante dinge erfahren. man könnte sagen, ich habe keine angst und bin dort mutiger, wo ich mich damals zurückzog oder gar nicht erst wahrnahm. das nennt man dann wohl "Selbstvertrauen" und das wiederum kann sich aufbauen, wenn man sich wirklich tief im inneren annimmt. manchmal entwickelt sich das erst, wenn ein anderer mensch oder mehrere einen ganz annehmen konnten, d.h. ein kleinkind, was mit voller annahme aufgewachsen ist, hat auch später diese Offenheit - du nennst es unbefangenheit und sich keinen kopf machen, sich nicht selbst bewerten - ja genau, das ist es

meine umwelt kann mir schon sagen, wenn was doof ist, da muss ich mir nicht vorher schon innerlich die kante geben.
und nun zum selbstkontakt ganz direkt: egal, wo ich bin und was ich mache, lasse ich nie mein gefühl außer acht: d.h. wenn ich mich unwohlfühle, dann schaue ich, wie ich was daran verändern kann: z.b. gehe ich mit meiner verabredung nicht noch mit nach oben, weil ich schon die nase voll habe, auch wenn es ein großer wunsch der verabredung scheint. oder ich verbringen mein weihnachten nicht in einer angespannten familienatmosphäre auch wenn das menschen verletzen könnte, weil ich nicht komme. oder ich spüre in einem Gespräch: och nö, eigentlich reichts mir - dann beende ich es. oder ich spüre: ich habe lust mit meiner musik im ohr zu summen, dann mache ich das auf offener straße. oder: ich bin gerade in der glücklichen lage aus finanziellen gründen nicht arbeiten zu müssen und entschied mich für was kleines ehrenamtliches. einige bekannte sind fast empört darüber, weil doch jeder arbeiten muss und es doch toll sei, weil in meiner branche so viele gesucht werden. mag alles stimmen, aber das hat eher was mit denen zu tun und nicht mit meinem bedürfnis mich wohl im leben zu fühlen und mcih nicht 40 stunden die woche meines Lebens berauben zu lassen mit einer tätigkeit, die ich nicht mag und dann auch noch das geld nicht brauche.eines der besten argumente von denen: "ja, aber du musst doch wenigsten für die rente arbeite!" ich:"nee, wenn ich wirklich dann kein geld habe und es nicht so hinbekomme, dass ich mich im notfall auch mit dem wenigen geld arrangieren kann, dann bleibt mir immernoch die option nicht weiterzuleben.lieber lebe ich jetzt, wo ich 40 jahre jung bin, als die letzen 20 jahre in rente mit vielen gebrechen." aber das verstehen die dann, nicht. wie denn auch? sie gehen anders mit sich selbst um.
ich entscheide da für mich und nicht das, was die norm ist. hmmm....reicht das an Beispielen? frag ruhig gern, wenn du noch was wissen magst.