Sadness hat geschrieben:@Lena: Ich habe Fische (und Schnecken und Garnelen). Und die Liebe und die Verantwortung zu meinen Fischen ließ mich den Weggehen, ihnen ihr Jagdverhalten weiter zu ermöglichen, eine gesunde Ernährung zu sichrn und überhaupt...deswegen bekommen sie lebendes Futter (aber das ist "happs und weg, nicht so wie bei Löwen und Gazellen o.ä.). Bevor jemand sich jetzt mokiert wegen Fischen....die sind viel interessanter und vielseitiger als Mensch denkt. Und da ich 20 Becken besitze und auch oft Nachwuchs habe...nunja.....sie sind irgendwie auch mein Lebensinhalt. und ich will halt ihr bestes...
Das versteh ich. Ich bin in den wenigen Momenten in meinem Leben, in denen ich mal vor einem Aquarium stand, jedesmal wie in einer Medidation verharrt: So schön war das Anschauen dieser Unterwasserwelt. Man versinkt förmlich in einer anderen Welt. Sie ist Bestandteil unserer Welt, aber wir kennen sie garnicht so richtig. Mich zieht diese Stille und Ruhe sehr an, die vom Betrachten eines Aquariums ausgeht. Faszinierend und man kann den Blick garnicht mehr abwenden, so sehr zieht es einen an.
Und wenn du gleich 20 Becken hast, dann lebst du ja mehr oder weniger in einer Unterwasserwelt!
Beneidenswert!
Ja, ich weiss, auch da gehts nur ums Fressen und Gefressenwerden, die "Stille" trügt.
Gerade fällt mir folgendes ein
, ich schreibs trotzdem....
Als vor vielen Jahren (weiss garnicht mehr genau, wann) dieser Film "Findet Nemo" in die Kinos kam, wollten meine Kinder unbedingt rein und ich ging mit. Da kam die Szene, wo die Fischmama zum Fischpapa am Abend sagte "Komm, schaun wir nochmal nach den Kleinen" und sie daraufhin eine Art rosarot gefärbtes grosses "Himmelbett" betraten und drinnen schlummerten ihre Kinder. Ganz glücklich schauten sie sich daraufhin an (Disney
) und in der nächsten Szene, die den darauffolgenden Tag schildert, stehen beide vor diesem inzwischen zerfetzten Himmelbett und ein grosser Fisch hatte drinnen gewütet und die Kinder (bis auf Eines, den Nemo) gefressen. Mein Jüngster, der mich in der Szene zuvor ebenso glücklich wie die Eltern angesehen hatte, fing spontan zu weinen an und ich konnt ihn nicht trösten, weil es mir genauso schlecht ging wie ihm. Die Wende kam so unverhofft. Ich war so sauer auf die Filmemacher, dass sie einen derartigen Film für kleine Kinder herausgebracht haben. Zum Glück wurden die Kinder dann gleich mit der spannenden Jagd nach dem überlebenden Fischchen abgelenkt. Aber mein Schmerz sass tief, da ich mit dem Teil der Wirklichkeit konfrontiert worden bin, mit dem ich nicht zurechtkomme. Schon schlimm, wenn man sich nicht mal einen Kinderfilm anschauen kann, ohne dass es einen zerreisst dabei. Lächerlich, ich weiss....
Ja, auch bei Pflanzen habe ich diesen Skrupel, wie auch Grenzwelten ihn beschreibt. Ich möchte kein Lebewesen zerstören und ich möchte auch nicht zusehen, wie andere es tun. Gleichzeitig ut ich es tag für Tag. Indem ich mich ernähre. Indem ich meine Tiere ernähre. Indem ich Auto fahre. Und vieles mehr. Mir ist schon klar, dss es irgendwie ein Fressen und gefressen werden ist auf dieser Welt, und letztendlich finde ich ds auch okay.
Ja, soweit bin ich auch. Ich versuche, es hinzunehmen, was nicht zu ändern ist.
Ich beneide die Menschen, die an "einen Schöpfer" glauben. Wirklich. Denn indem sie an ihn glauben, glauben sie auch, dass das Alles schon in Ordnung ist, so wie es ist, weil es SEINE Schöpfung ist.
Ich hab mir als Kind schon "seine Schöpfung" angeschaut und immer nur gedacht: Das ist Sch...., wie er das gemacht hat!
Später konnt ich nicht mehr an ihn glauben, da ich davon ausgehe, dass jemand, der allmächtig ist, nicht so etwas fabriziert. Ich kann nicht anders denken. Würde ich an ihn glauben, müsste ich davon ausgehen, dass da sadistische Züge zum Vorschein kommen.
Da ist Nicht-Glauben die bessere Lösung als dieses Hadern mit einem Schöpfer.
Was mir nur so zusetzt ist das Leiden dabei. Also eben wenn ein Tier schreit um sein Leben, wenn es getötet wird. Von anderen Tieren oder vom Mensch. Pflanzen können nicht schreien. Deswqgen ist es nicht weniger schlimm, wenn sie zerstört un getötet werden. Der Tod an sich, den finde ich nichtmal so schlimm, auch nicht für andere Lebewesen. Aber die Art und Weise....das Leid, dass z.B. ein Tier erfährt, wenn es gejagt und gefressen wird...usw. ich finde es fürchterlich. Ich setze jede Schnecke weg von einer Straße oder einem Weg, die ich nur sehe...auch Würmer. Ich bin 34....
Ja Sadness, das ist auch mein grösstes Problem.
Vielleicht ist es auch, weil ich auf viel, viel Grauen hinter mir habe. Zu viel gesehen und erlebt habe, was manch anderer sich inchtmal vorstellen kann. Wie Du Lena-Marie ja wohl auch. Und noch viele andere.
Meinst du, das es daran liegt? Du machst mich gerade ganz unsicher....
Wir können doch nicht, nur weil wir viel Grauen erlebt haben, eine ganz andere Welt sehen, als die, die ist?
Natürlich sind wir wahrscheinlich viel sensibilisierter für Leid als Menschen, die weniger Leid erlebt haben, aber deren Welt muss doch dieselbe sein, die wir sehen!
Mir geht den ganzen Tag dieser Spruch von Leibnitz nicht aus dem Kopf (nein, ich fang jetzt nicht auch nicht an!
)
Die beste aller möglichen Welten
Ich hab als Kind die Welt gesehen und gedacht: Nein!
Dann hab ich mich jahrzehntelang mit Kinderkriegen und -erziehen abgelenkt und nun steh ich wieder da und denke: Nein! Es hat sich nichts verändert seitdem. Nicht die Welt und nicht meine Betrachtung dieser.