Sterbehilfe..

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

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Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

Thanatos hat geschrieben:
Nickiie hat geschrieben: Die "Feigheit" ist meist keine Feigheit an sich,sondern zeigt vielmehr,dass man vielleicht doch noch nicht so sehr abgeschlosse hat,wie es manchmal scheint,oder wie man manchmal selbst glaubt.

L.G.
Denn hätte jemand wirklich und unwiderruflich mit dem Leben abgeschlossen, würde er hier sicher nicht seine geistigen Ergüsse posten und fadenscheinige Ausreden diskutieren, sondern einfach handeln und sein Leben beenden – oder ins Kloster gehen. :wink:
Das denke ich auch ; wenn jemand wirklich nicht mehr will...der bringt sich auch um!!!
Aber viele schweben vielleicht noch zwischen "Hoffnung" und "Tod" . Habe mal gelesen,dass das Ganze mehrere Prozesse durchläuft. Da gabs auch bestimmte Fachbegriffe fuer. Recht interessant.

Eins verstehe ich jedoch nicht ; wieso "fadenscheinige Ausreden" ..ich würde es nicht als Ausrede bezeichnen,wenn jemand "Gründe" angibt,wieso es mit dem Suizid o.ä. net geklappt hat. Falls ich es nun richtig verstanden habe..falls nicht : sorry. :wink:
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Nickiie hat geschrieben: Das denke ich auch ; wenn jemand wirklich nicht mehr will...der bringt sich auch um!!!


Eins verstehe ich jedoch nicht ; wieso "fadenscheinige Ausreden" ..

Was ich nicht verstehe ist , wie der 1. Satz zu dem 2. passt.
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

szilard hat geschrieben:all diese leidigen Sterbehilfe-Diskussionen würden sich mit der Freigabe von Na-Pento erledigen. Das kriegen dann annähernd 100% der Sterbewilligen alleine hin.
Wenn du dich mal mit der Geschichte von Natriumpentobarbital beschäftigst, wirst du feststellen können, dass deine Behauptung ein Trugschluss ist.
NaP war nämlich „freigegeben“. In früheren Zeiten war es unter dem Namen Nembutal als Schlafmittel im Handel. Es ist zwar richtig, dass sich damit so manche Leute vom Leben zum Tode beförderten - unter ihnen so illustre Namen wie zum Beispiel Marilyn Monroe –, aber trotzdem waren andere Suizidmethoden ebenso verbreitet wie heute.
Beste Grüße,
Thanatos
szilard
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von szilard »

...weils das nur auf Rezept gab. Vonwegen "freigegeben". Das klappt ja auch heute noch mit einschlägigen Barbis. Viel Erfolg beim Versuch, an die nötige Menge zu kommen, zumal die nicht mal mehr als Schlafmittel zugelassen sind, sondern nur mehr in der Narkose, Biochemie und Palliativmedizin zum Einsatz kommen.
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Thanatos hat geschrieben:
szilard hat geschrieben:all diese leidigen Sterbehilfe-Diskussionen würden sich mit der Freigabe von Na-Pento erledigen. Das kriegen dann annähernd 100% der Sterbewilligen alleine hin.
Wenn du dich mal mit der Geschichte von Natriumpentobarbital beschäftigst, wirst du feststellen können, dass deine Behauptung ein Trugschluss ist.
NaP war nämlich „freigegeben“. In früheren Zeiten war es unter dem Namen Nembutal als Schlafmittel im Handel. Es ist zwar richtig, dass sich damit so manche Leute vom Leben zum Tode beförderten - unter ihnen so illustre Namen wie zum Beispiel Marilyn Monroe –, aber trotzdem waren andere Suizidmethoden ebenso verbreitet wie heute.
Beste Grüße,
Thanatos
Und wo ist jetzt der Trugschluss?
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

suizidal hat geschrieben:
Nickiie hat geschrieben: Das denke ich auch ; wenn jemand wirklich nicht mehr will...der bringt sich auch um!!!


Eins verstehe ich jedoch nicht ; wieso "fadenscheinige Ausreden" ..

Was ich nicht verstehe ist , wie der 1. Satz zu dem 2. passt.

Was genau verstehst du daran nicht ?
Ich denke,wenn jemand wirklich nicht mehr will,keinen Funken Hoffnung mehr in sich trägt,der bringt sich auch um. Oder nicht ?
Der fackelt sicher nicht mehr lange.

Naja und "Fadenscheinige Aureden" ,habe ich insoweit in Frage gestellt,weil ich nicht verstehe,was das damit zutun hat ?
Ganz einfach deshalb,weil ich denke,dass jemand der sich nicht umbringt,der hat einfach noch Hoffnung ( insoweit wären es vielleicht Ausreden,wenn man es nicht zugibt,und sagt,dass es "nicht geklappt" hat ) oder aber es hat wirklich nicht geklappt. Das gibt es. Es gibt Menschen,die wie durch ein Wunder,sämtliche Dine in der Tat überleben. Dann sind es doch keine Ausreden. ABER jemand der wirklich sterben will,der versucht es zumindest ernsthaft.

Naja und wenn man dann sagt,es gibt Methoden,die garantiert zum Tod führen ; man muss es bloss richtig anstellen...gut,stimmt irgendwie auch,ja. Aber -wie gesagt- manchmal überlebt man die schlimmsten Verletzungen usw. UND nicht an jedes wirksame Mittel kommt man so leicht dran. NAP z.B. ( oder wie es heißt^^ ) ..ich denke nicht,dass man sich das mal eben wie einen pflanzlichen Hustensaft besorgen kann! :shock:

Also...ich sehe das ganze ein wenig geteilt..

L.G.
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Na entweder es ist eine Ausrede und du hast Recht: wer will, der macht einfach Schluss und gut ist, oder:
es ist eben keine Ausrede!

Ich versteh nicht wie du so locker daher sagen kannst:
Naja und wenn man dann sagt,es gibt Methoden,die garantiert zum Tod führen ; man muss es bloss richtig anstellen...gut,stimmt irgendwie auch,ja. Aber -wie gesagt- manchmal überlebt man die schlimmsten Verletzungen usw.
Das widerlegt das es sich um Ausreden handelt.
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

suizidal hat geschrieben: Ich versteh nicht wie du so locker daher sagen kannst:
Naja und wenn man dann sagt,es gibt Methoden,die garantiert zum Tod führen ; man muss es bloss richtig anstellen...gut,stimmt irgendwie auch,ja. Aber -wie gesagt- manchmal überlebt man die schlimmsten Verletzungen usw.
Das widerlegt das es sich um Ausreden handelt.
Das ist doch nicht locker dahergeredet! :shock:
Es gibt in der Tat Menschen,die behaupten,dass es Methoden gibt,die garantiert zum Tod führen,wobei das sicher keine direkte Behauptung ist,denn die gibt es ja schließlich wirklich,ABER es ist schwer an diese Methoden zu kommen! Zumindest an einige von denen! Und irgendwie stimmt es ja auch,in gewisser Weise,dass manche dieser Methoden zum Tod führen,aber es gibt eben auch viele Dinge,die die Menschen quasi wie durch ein Wunder,überleben. Das ist einfach Fakt!

L.G.
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Und genau deshalb gibt es keine Ausreden in dem Bereich. Das Wort allein suggeriert nämlich schon man müsste es tun!
Nickiie

Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Nickiie »

Hab ja auch net geschrieben,dass es Ausreden sind/gibt,wie auch immer...ganz im Gegenteil. :wink:
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

szilard hat geschrieben:...weils das nur auf Rezept gab. Vonwegen "freigegeben"....
Eben deshalb habe ich ja „freigegeben“ in Anführungszeichen gesetzt. Mir ist klar, dass es Nembutal früher auch nur auf Rezept gab. Aber so ein Rezept zu bekommen, war sicher nicht schwieriger als heute eine Psychodroge zu bekommen, wenn man dem Arzt nur lange genug etwas vorjammert.
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Nickiie hat geschrieben:Hab ja auch net geschrieben,dass es Ausreden sind/gibt,wie auch immer...ganz im Gegenteil. :wink:
Doch und zwar Do 12. Jan 2012, 21:45 .
Aber ist schon gut. ;)
suizidal
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von suizidal »

Thanatos hat geschrieben:
szilard hat geschrieben:...weils das nur auf Rezept gab. Vonwegen "freigegeben"....
Eben deshalb habe ich ja „freigegeben“ in Anführungszeichen gesetzt. Mir ist klar, dass es Nembutal früher auch nur auf Rezept gab. Aber so ein Rezept zu bekommen, war sicher nicht schwieriger als heute eine Psychodroge zu bekommen, wenn man dem Arzt nur lange genug etwas vorjammert.
Dann besorg mal welche.
Jammern muss man können.
Eine gute Ausstrahlung muss man haben.
Einen flexiblen Arzt muss man haben.
Thanatos
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von Thanatos »

Nickiie hat geschrieben:
Eins verstehe ich jedoch nicht ; wieso "fadenscheinige Ausreden" ..ich würde es nicht als Ausrede bezeichnen,wenn jemand "Gründe" angibt,wieso es mit dem Suizid o.ä. net geklappt hat. Falls ich es nun richtig verstanden habe..falls nicht : sorry. :wink:
Wie ich gerade erst sehe, schulde ich dir noch eine Antwort:
Vorwegnehmen möchte ich, dass ich mich auf Menschen beziehe, die den Entschluss zu sterben gefasst haben, also nicht auf diejenigen, die gerne leben. Aber das hast du ja verstanden – im Gegensatz zu einer gewissen anderen Person hier im Forum, die offenbar gerne alles missversteht. :)
Sobald also dieser Entschluss gefasst, eine Methode gewählt und vorbereitet ist, kommt garantiert der Selbsterhaltungstrieb mit Zweifeln daher wie zum Beispiel: Es ist jetzt nicht die rechte Zeit, die Methode birgt ein Restrisiko von 0,005 %, ich könnte als Gemüse überleben, in der Psychiatrie landen etc.
Sicher sind Zweifel berechtigt, wenn man von der Methode nicht überzeugt ist. Du hast also Recht, dass es Gründe gibt. Allerdings halte ich manche Begründungen einfach für lächerlich und betrachte sie daher als "fadenscheinige Ausreden", hervorgerufen durch den Selbsterhaltungstrieb.
Beste Grüße,
Thanatos
szilard
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Re: Sterbehilfe..

Beitrag von szilard »

Thanatos hat geschrieben:
szilard hat geschrieben:...weils das nur auf Rezept gab. Vonwegen "freigegeben"....
Eben deshalb habe ich ja „freigegeben“ in Anführungszeichen gesetzt. Mir ist klar, dass es Nembutal früher auch nur auf Rezept gab. Aber so ein Rezept zu bekommen, war sicher nicht schwieriger als heute eine Psychodroge zu bekommen, wenn man dem Arzt nur lange genug etwas vorjammert.
Ärzte sind nicht doof. Außerdem riskieren die einiges bei leichtfertigen Verschreibungen (vor allem in diesen Mengen! die benötigten 15g Wirkstoff sind extrem viel). Dass ein Promi wie Monroe leichter an Nembutal in letaler Quantität kommen konnte, während das für das Gros der Sterbewilligen keine wirkliche Option war, ist für mich nachvollziehbar.
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