psychisch krank - wie lange noch durchhalten?

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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salico
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 4. Mai 2011, 17:22

psychisch krank - wie lange noch durchhalten?

Beitrag von salico »

Hi ihr,

ich versuch´s kurz zu machen: bin Sohn eines Alkoholikers, einer Schizophrenen und Bruder eines Borderliners - selbst hab ich Borderline u Depression (nebenbei Neurodermitis, Urticaria, massive Allergien und Asthma)

wurde in Kindergarten und Schule massiv gemobbt, hab aber leistungstechnisch brilliert - dann leider Studium abgebrochen, bin in eine esotherisch-psychotische Phase gekommen, hab Lebensgemeinschaften gesucht, bin in einer Kleinstadt gelandet... immer kränker geworden, z T durch Beziehungen und Trennungserfahrungen, hab mich mit Musik am Leben erhalten - dann Psychiatrie und Medis, eine Depression folgte, Musik war tot, konnte nicht mehr allein wohnen (Panik, Einsamkeit), suchte Heil in einer Sekte, dann betreutes Wohnen in WG - dort Mobbing vom Leiter, bestellte Gasflasche - daraufhin fristlose Kündigung: Psychiatrie und Wohnheim standen bevor... bin in letzter Sekunde bei Freunden untergekommen... es ist so ok, nur ich krieg halt nix hin: in allen Belastungssituationen regridiere ich, werde von alten Gefühlen überflutet - therapeutisch alles versucht, was sonst... Arbeit, Studium und Freunde, sowie Beziehung (suuupersehnsucht) kann ich vergessen - is nich! Besuch seit 20 Monaten ne Tagesstätte für psychisch kranke - wenn ich nicht allein wohnen kann u keine WG finde, geht´s doch ab ins Wohnheim... das wär die Hölle auf Erden...

Äh, wozu soll ich eigentlich noch leben?

Ich hätt soooo gern einfach 30 g Natriumpentobarbital bei mir, u wenn ich weiß, das wars, einfach ab in den Wald, Flöte spielen, hinlegen, schlucken und fertig...



Gruß vom Salico
Seelenqual
Beiträge: 36
Registriert: Samstag 27. August 2011, 14:12

Re: psychisch krank - wie lange noch durchhalten?

Beitrag von Seelenqual »

Ich hätt soooo gern einfach 30 g Natriumpentobarbital bei mir
das hab ich mir auch schon soo oft gewünscht..
Ich glaube sogar, dass einem das helfen würde mit seinem Leben noch weiter durchzuhalten, wenn man die Gewissheit hat: Ich kann jederzeit gehen, wenn ich nicht mehr kann
Snowflake
Beiträge: 13
Registriert: Dienstag 13. Dezember 2011, 12:06

Re: psychisch krank - wie lange noch durchhalten?

Beitrag von Snowflake »

ich bin in einer ähnlichen situation. habe eine lebenserstickende angststörung (emetophobie/agoraphobie), kann seit 6 jahren nicht mehr funktionieren (kein karrierepfad, und das ist ja das einzige, das is unserer welt von wert zu sein scheint). absolut unselbstständig. anfangs hatte ich noch richtige leidenschaft für musik doch sogar das ist nur noch ein kleines flackern in meinem augenwinkel, das verschwindet, sobald ich versuche, hinzusehen. nur die angst, die spüre ich noch in voller kraft. alles andere ist wie plastik, unecht. die einzigen dinge, die mich am leben erhalten, sind meine eltern und mein freund - ich habe immer ein schlechtes gewissen, wenn ich nicht glücklich sein kann, denn ich weiß, viele haben keine familie und keinen freund, und werden nicht geliebt - und der gedanke an eine mögl. wiedergeburt (?)....weiß nicht ob das sinn ergibt...jedenfalls ist oft der gedanke an den tod das einzige, das mich beruhigt. deshalb wollte ich hier posten.
salico
Beiträge: 9
Registriert: Mittwoch 4. Mai 2011, 17:22

Re: psychisch krank - wie lange noch durchhalten?

Beitrag von salico »

Hi Snowflake,

gerade dieses Gefühl von Abhängigkeit macht mich platt - hätte ich eine Partnerin, die hinter mir steht (was sehr unwahrscheinlich ist/wäre), ging es mir wohl besser, da ich das Gefühl hätte, geliebt zu werden... dennoch, es kann ja jeder Zeit vorbei sein... und wegen der Krankheiten ist es für mich unglaublich schwer, neu anzufangen...

hoffe, dass man sich bald auch mit psychischer Erkrankung Freitodbegleitung holen kann.

LG,

Salico
Snowflake
Beiträge: 13
Registriert: Dienstag 13. Dezember 2011, 12:06

Re: psychisch krank - wie lange noch durchhalten?

Beitrag von Snowflake »

Hi Salico!

ja, selbstständigkeit wäre die ultimative freiheit, diese psychischen verzerrungen sind wie ein gefängnis. tut mir leid zu lesen, dass du so hoffnungslos bist. oft bin ich das auch, und zwischendurch dann wieder doch nicht.... O_o
und ja, ich finde auch, dass es die freitodbegleitung für psychisch kranke geben sollte; wobei es natürlich auf die umstände ankommt.

auch dir LG,
ich hoffe, du hast ein paar genießbare momente!
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