Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

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Chron
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Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Chron »

Irgendwer kam mal auf die Idee, Tieren, wohl vor allem Pferden (?), den "Gnadenschuss" zu geben. Im "Wilden Westen" oder so - jedenfalls in Spielfilmen. Später kam das Einschläfern mit Spritze.

Wenn man für Tiere auf diese, an sich ja unnatürliche Idee (von Natur aus wären die langsam verreckt, wie Tiere ohne Menschenkontakte) kam, wieso dann nicht (auch) für Menschen?

Weiss das jemand, also wie das mit dem Gnadenschuss/Einschläfern anfing, warum usw. (ich habe zu wenig Energie mehr, mir das zusammenzugooglen o. Ä.), und/oder kann sich jemand diesen Unterschied zwischen Lebewesen, denen man hilft, und denen, denen man nicht hilft, erklären? Ich mir nämlich nicht - und das fiel mir gestern so ein, als in einem Spielfilm (Krimiserie) vorkam, wie Eltern litten, als ihr Kind an einem genetischen Defekt langsam starb. Nicht mehr schlucken konnte und vieles mehr. Kein Wort, keinerlei Idee, dass man hätte helfen können. Dass sie nicht gedurft hätten, kam auch nicht vor - und in einem Spielfilm darf man doch eigentlich alles darstellen, am besten mit "happy end" ...
Chron
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Chron »

Irgendtouched hat geschrieben:Na ja, was tut man mit einem verletzten oder schwerkranken Pferd? Einfach liegen lassen wollte man's dann doch nicht.
Bei Menschen tut man's aber eben offenbar bedenkenlos und gewissenlos.
Irgendtouched hat geschrieben: Teilweise werden sie sie wohl auch gegessen haben.
Aha :idea: ! Ja, das könnte die Erklärung dafür sein! Danke dir!
Irgendtouched hat geschrieben: Und bei Haustieren erschien Erschießen brutal, also hat man andere Wege gefunden. So stell ich's mir halt vor.
Und auch die kann man essen 8-) ... :-D :twisted:
MMaus

Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von MMaus »

Auch Tiere dürfen heutzutage nicht mehr einfach eingeschläfert werden.

Man tut es nur noch bei aussichtslosem Leiden oder wenn das Tier eine ständige Bedrohung darstellen würde.

Durch Patientenverfügung kann man auch selbst bestimmen, daß bei aussichtslosem Leiden keine lebensverlängernden Maßnahmen getroffen werden.
Rasiel
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Rasiel »

Und dann noch die Tatsache das Tiere eingeschläfert werden die gar nicht krank sind, die ihren Besitzern nur lästig wurden !!
:(
MMaus

Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von MMaus »

Geht in Deutschland nicht mehr so einfach mit Haustieren, in anderen Ländern aber sehr wohl.

Und wie es so ist, werden Nutztiere einfach umgebracht, weil man ans Steak will.

Ähnlich ist es leider auch mit Menschen.

Menschen, die keinen "Nutzen" mehr haben, bzw. kein Geld mehr, werden ausgemustert.

Schlimm finde ich dabei, daß die Psychiatrie einen so lange "vor sich selber schützt", bis man nicht mehr für sie verwertbar und wirklich krank ist.
Carlo
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Carlo »

In Amerika werden Menschen mit der Giftspritze eingeschläfert.
MMaus

Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von MMaus »

Die Todesstrafe in den U.S.A. wird zur Zeit noch mit einem Medikamentencocktail durchgeführt, der selbst zum einschläfern von Tieren als ungeeignet angesehen wird.
Rasiel
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Rasiel »

Meine Liebe,

das hätten die sich vorher überlegen müssen, bevor sie jemand bestialisch ermorden.
Sorry kann einfach kein Mitleid mit Mörder haben, obwohl ich im Prinzip weiss, das es nicht richtig ist einen Menschen hinzurichten. :roll:
Richard
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Richard »

Rasiel hat geschrieben:Meine Liebe,

das hätten die sich vorher überlegen müssen, bevor sie jemand bestialisch ermorden.
Sorry kann einfach kein Mitleid mit Mörder haben, obwohl ich im Prinzip weiss, das es nicht richtig ist einen Menschen hinzurichten. :roll:
obwohl es was?! entschuldige aber es ist also richtiger millionen und abermillionen für deren aufbewahrung zu stecken? obwohl es für manche erwiesen ist das sie sich nicht mehr ändern, einige von sich aus sagen "wenn ich kann, mach ich auch" ?
kinderschänder, vergewaltiger, mörder und gar massenmörder....allasamt in die "organspendeklinik" und adé.
so haben sie doch noch was sinnvolles an sich..sobald sie schon nicht mit drogen völlig versaute organe haben.

ich weiß das klingt recht krass....aber ist nicht krasser als (zumindest) das deutsche recht. raubkopierer bis zu 5jahre freiheitsstrafe während sexualtäter zwischen 2-4jahre bekommen und dann auch noch rehabilitationsmaßnamen machen dürfen oder gar auf bewährung landen weil die strafe für sexualtäter gerade bei kindern im knast unter manchen insassen gerne als einladung zur selbstjustiz gilt.

material vor mensch....was im arbeitsschutz noch was gutes ist, gilt noch lange nicht für die justiz.

aber zu deiner frage....

was ist so schlimm daran wenn man stirbt? sind wir wirklich so egoistisch das wir gar für uns fremde nicht gehenlassen wollen?
fragt mal als depressiv erkrankter mensch (oder gar auch suizid gefährdeter) den arzt nach spendemöglichkeiten....ich garantiere euch das das thema noch beim aussprechen unter den teppich gekehrt wird. warum darf man als mensch nicht sagen, hey, "danke aber ich mag nicht mehr"...naja...darf man schon aber warum wird dann versucht einem sonnenlicht in den....naja. das leben kann schön sein, ist es auch aber...ja und?

warum ich gehe ist doch egal, hauptsache ist doch das es meine freie entscheidung ist.
warum nicht noch paar leben retten mit eigenen, intakten und gesunden organen?
warum muss man sich was ausdenken und verheimlichen das man vor hat zu sterben?
wir tun so human bei katastrophen,unglücken und nachkriegszeiten, aber wenn es darum geht einem menschen beizustehen wenn er freiwillig ausscheiden will, will keiner was mit uns zu tun haben.wo ist hier die humanitäre seite?

eltern wrden gefragt ob sie mit ihrer entscheidung wirklich sicher sind, warum nicht wir?
ich sags euch....das wird noch kommen......wir freunde, sind unserer zeit leider nur etwas vorraus.
wie bei allem dingen, ist der mensch ein re-aktor...wir handeln erst wenn es passiert ist.
Rasiel
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Rasiel »

Rasiel hat geschrieben:
Meine Liebe,

das hätten die sich vorher überlegen müssen, bevor sie jemand bestialisch ermorden.
Sorry kann einfach kein Mitleid mit Mörder haben, obwohl ich im Prinzip weiss, das es nicht richtig ist einen Menschen hinzurichten.
aber zu deiner frage....


quote]was ist so schlimm daran wenn man stirbt? sind wir wirklich so egoistisch das wir gar für uns fremde nicht gehenlassen wollen?
fragt mal als depressiv erkrankter mensch (oder gar auch suizid gefährdeter) den arzt nach spendemöglichkeiten....ich garantiere euch das das thema noch beim aussprechen unter den teppich gekehrt wird. warum darf man als mensch nicht sagen, hey, "danke aber ich mag nicht mehr"...naja...darf man schon aber warum wird dann versucht einem sonnenlicht in den....naja. das leben kann schön sein, ist es auch aber...ja und?

warum ich gehe ist doch egal, hauptsache ist doch das es meine freie entscheidung ist.


warum nicht noch paar leben retten mit eigenen, intakten und gesunden organen?
warum muss man sich was ausdenken und verheimlichen das man vor hat zu sterben?
wir tun so human bei katastrophen,unglücken und nachkriegszeiten, aber wenn es darum geht einem menschen beizustehen wenn er freiwillig ausscheiden will, will keiner was mit uns zu tun haben.wo ist hier die humanitäre seite?

eltern wrden gefragt ob sie mit ihrer entscheidung wirklich sicher sind, warum nicht wir?
ich sags euch....das wird noch kommen......wir freunde, sind unserer zeit leider nur etwas vorraus.
wie bei allem dingen, ist der mensch ein re-aktor...wir handeln erst wenn es passiert ist.
[/quote]

Puh, was du alles für Fragen aus meinen paar Sätzchen rausliest !
Ich wollte eigentlich nur sagen, das ich nicht weiss ob es richtig ist einen Menschen umzubringen als Strafe weil auch er einen umgebracht hat !

Passt irgendwie nicht oder ?

Und dann waren halt auch schon unschuldige dabei ! :(
Richard
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Richard »

öhm sorry rasiel,

da hast du was falsch verstanden....^^ das mit dem fragenteil war auf chron bezogen da er/sie den thread eröffnet hat :wink:

also quasi die antwort auf die ursprüngliche frage, der teil davor war für dich ^^
Chron
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Chron »

Richard hat geschrieben:
das mit dem fragenteil war auf chron bezogen da er/sie den thread eröffnet hat
Richard hat geschrieben:
aber zu deiner frage....

was ist so schlimm daran wenn man stirbt?
Das war nicht meine Frage oder Aussage, sondern mit meiner (Titel-)Frage meine ich, warum man (leidenden, verletzten kranken usw.) Tieren schon seit Langem zum Tod hilft mit Einschläfern, oder Gnadenschuss u. Ä., aber Menschen nicht ebenso.
Tod an sich finde ich nicht schlimm, sondern ist der natürliche Verlauf aller Leben (irgendwann stirbt jeder und alles), aber langsames leidvolles Sterben, bzw. langes nur noch leidendes Leben vor dem Tod, ist natürlich schlimm, für die Betroffenen; so, wie es Menschen zugemutet wird, Tieren aber nicht.

Und die Antwort auf die Titelfrage ist wahrscheinlich: Weil es keinen Nutzen hat, einen Menschen zu töten (ausser bei Todesstrafe für Schwerverbrecher, das ist aber etwas anderes als Sterbehilfe, denn die werden ja wohl GEGEN ihren Willen getötet, damit ANDERE nicht mehr leiden müssen, und das hat nichts mit "Gnadenschuss"/Einschläfern FÜR den Sterbenden zu tun), aber weil es einen Nutzen hat, Tiere (oder Schwerverbrecher) zu töten.

Ich müsste also lästiger/bösartiger/verbrecherischer werden (können), dann würde ich vielleicht umgebracht.
Oder Kannibalen finden, die meine Steaks wollen.
Oder ein Haustier werden.
Oder ...?
Richard hat geschrieben:
wir freunde, sind unserer zeit leider nur etwas vorraus.
Das kann ich im Gedanken daran, dass Tieren ja schon lange geholfen wird zu sterben, eben gerade nicht so sehen. Vielleicht sind wir umgekehrt altmodischer, passen nicht in die moderne Zeit (in der es je nach Land offenbar auch schon schwieriger bis unmöglich/verboten wird, Tieren/Haustieren zum Tod zu helfen, wenn sie nur noch leiden)?
Rasiel
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Rasiel »

Nun über Tiere wird bestimmt, sie können nicht wählen, ob sie eingeschläfert werden wollen, sie werden es teilweise obwohl sie nicht krank sind.
Eine eigene Entscheidung haben sie nicht.

Das denken und das danach handeln, wie auch die Gesetzte und deren Auslegungen werden je nach Bedarf gehandhabt.

Menschen haben Rechte, das Recht das sie niemand töten darf, der Nachteil ist, das sie auch nicht sterben dürfen wenn sie nicht mehr leben wollen.

Sehr einseitig das ganze oder ?
Chron
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Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von Chron »

Ja, das ist vielleicht auch noch ein Unterschied und ein paar Gedanken Wert:

Menschen bestimmen, ob ein Tier noch weiter lebt (im Guten oder leidend) oder nicht (inkl. Schlachtvieh).

Menschen dürfen aber nicht bestimmen, ob andere Menschen noch weiter leben oder nicht.
(Sie tun es trotzdem, z. B. in Kriegen.)
Das finde ich grundsätzlich okay (und Kriege/Morde nicht).

Nicht jeder leidende oder scheinbar leidende Mensch kann sich dazu noch äussern, ob er eingeschläfert werden möchte oder nicht (Wachkoma-Patienten usw.).
Das ist dann wie gegenüber Tieren - und gibt manchmal jahrelange Prozesse, ob ein Töten Mord oder Erlösung wäre.

Wenn ein Mensch erlöst, getötet, eingeschläfert, begnadet ("Gnadenschuss") werden MÖCHTE - dann hinkt der Vergleich mit Tieren, weil Tiere das nicht so klar ausdrücken können wie (Nicht-Wachkoma-)Menschen.
Man kann Tiere und wortlose Menschen vielleicht trotzdem fragen und eine Antwort bekommen, ob Einschläfern nun okay wäre; Mitfühlen, Spüren, Augenkontakte usw..
Vielleicht aber auch nicht; ich hab sowas nie selbst erlebt (mit einem Haustier oder so).


Aber dennoch:
Bei Tieren hielt, und hält größtenteils wohl noch, man es für selbstverständlich, sie von Leiden zu erlösen, also zu einem schnellen möglichst schmerzfreien Tod/Sterben zu verhelfen.
Bei Menschen nicht.
Mit Tieren hat man Mitleid (das fressen Wollen nun mal ausgeklammert - das gilt für die jahrelang vertraute Hauskatze, den Hund als alten Freund usw. wohl eher weniger, ausserdem ist das Fleisch von alten kranken Tieren wohl nicht mehr so unbedingt gut),
mit Menschen nicht.

Und das finde ich immer noch seltsam - und irgendwie nur theoretisch nachvollziehbar.
Ich möchte Leiden beenden (lassen), für mich und ebenso bei/für Andere(n); ich mag Leiden nicht. Bei Tieren wie bei Menschen.
Natürlich kein Beenden gegen den Willen eines Leidenden.
Aber auch wenn jemand nicht leidet, sondern einfach ein glückliches Leben, vielleicht an dessen vermutetem Höhepunkt oder so, beenden will, finde ich das völlig okay - allerdings regt sich dann bei mir kein Bedürfnis, zu helfen, wie bei leidenden Tieren (wo dieses Helfenbedürfnis normal zu sein scheint) oder leidenden Menschen (wo das Helfenwollen - also zum Tod helfen zu wollen - nicht normal zu sein scheint, mehrheitlich).

Und wieder zurück zum Nutzdenken, man schläfert Tiere ein, damit man sie fressen kann; Menschen sind diesbezüglich ungeniessbar (ausser für Kannibalen), also wozu noch die kleine Anstrengung einer Spritze, bringt ja dem Töter/Helfer keinen Nutzen ...
MMaus

Re: Warum schläfert man Tiere ein, aber nicht Menschen?

Beitrag von MMaus »

Es stimmt nicht so ganz, daß man Menschen nicht tötet, um ihr "Leiden" zu beenden.

Solche unsäglichen Angebote habe ich als junge Frau von Psychiatern und Psychologen nicht nur einmal erhalten.

Und daß, ohne daß ich das in irgendeiner Form wollte.

kann mich gut erinnern, wie ich zum Psychiater ging, weil es mir durch meine Depression oft so schlecht ging, daß ich zur Ausbildung manchmal nur ein T-Shirt überstreifte, ohne sonderlich waschen und kämmen und so.

Man bot mir direkt wegen meiner leiden eine Einschläferung an.

Was passierte, daß ich zustimmte, nur dann darauf bestand, vorher nach hause zu gehen und mich nochmal schön zu machen.

Wie ich dann in der Bluse kam, sagte man mir, ich seie ja doch stabiler und bräuchte nur eine ambulante Therapie, die ich mir ja selber suchen könne.

Unschön war, daß ich sämtliche Beziehungen beendet und mich verabschiedet hatte.

Einige haben das nicht verziehen.
Gesperrt