Lebensbilanz

[Ernst]

(...)Trotzdem wollen einen immer alle retten, obwohl das ein Suizid-Forum ist^^

Es ist das Forum des Vereins Dignitas, dessen Motto "Menschwuerdig leben - menschenwuerdig sterben" lautet. Von einem "Suizid-Forum" steht nirgendwo etwas, oder habe ich da etwas uebersehen?

Ach, hier gehts um Menschenwürde...?... So so ...

Was meint ihr, wie hoch ist der prozentuale Anteil davon hier im Forum?

= NULL

Und ich glaube manche sind darauf stolz, jeder Thread artet aus.
Keine sachlichen Diskussionen sind hier im Moment möglich.
Nein dieses Forum schadet sehr vielen Menschen.
Ich lass mich löschen, schade um die Menschen hier die wirklich immer wieder versuchen ernsthafte Threads
zu eröffnen um dann nach kurzer Zeit wieder dumme Antworten zu bekommen.

[Soona]

(...)
Ach, hier gehts um Menschenwürde...?... (...)?

Ganz genau. Wie uebrigens schon der Name "Dignitas" sagt.

Mach dich einfach mal vertraut mit dem, wofuer Dignitas wirklich steht:

http://www.dignitas.ch/

Dignitas steht fuer Leben, nicht fuer Tod.

Ja, ich weiss bescheid. Das ist ja der Witz daran.

Ich glaub die Suizidprävention hier sieht so aus dass man die Leute mit verbalem Dünnschiss, Beleidigungen und Streits auf Trap hält.
Zumindest wenn man selbst nach kurzer Zeit beobachten kann in welche Richtung die Threads ausarten...

Nein dieses Forum schadet sehr vielen Menschen.
Ich lass mich löschen, schade um die Menschen hier die wirklich immer wieder versuchen ernsthafte Threads
zu eröffnen um dann nach kurzer Zeit wieder dumme Antworten zu bekommen.

Meinst du weil es zusätzlich runterzieht?
Kann ich mir schon zum Teil gut Vorstellen, auch wenn ich vieles nur am Rande mitbekommen habe, hat schon gereicht >.<

[Kai]

(...)Mein eigentliches Leben ist eh längst gelaufen (...)".

Stimmt ja offenbar nicht - so wie du das beschreibst, hast du noch gar nicht gelebt, fang also endlich an.

Du hast keine Ahnung von meinem Leben. Aber trotzdem danke fürs Gespräch.

Ich war bei der Bundeswehr, habe in verschiedenen Jobs gearbeitet (oder besser gesagt, versucht zu arbeiten). Ich war in meienr Jugend durchaus auf einigen Partys und auch mehr als einmal in einer Disco. Zweimal habe ich meinen Urlaub im Ausland verbracht und festgestellt, dass mir Reisen nichts gibt. Ich habe Freunde gewonnen und wieder verloren. Ich habe drei erfolglose Therapien und zwei erfolglose Rehas hinter mir. Ich hatte mit Managern zu tun, mit Professoren und mit Sozialarbeitern. Ich hatte eine Kindheit und Jugend.

Somit habe ich einiges hinter mir, was man allgemein als "Leben" bezeichnet.
Aber ich bin, ehrlich gesagt, auch froh, dass das jetzt hinter mir liegt.
Denn wenn ich in mich hineinhorche, merke ich: Im Grunde genommen will ich gar nicht mehr weitermachen.

[Kai]

Das ist zunaechst mal eine juristische Frage, die aber nur dann eine Rolle spielt, wenn ein oder mehrere Personen bei deiner "Tat" "Beihilfe" leisten.

Na, vielleicht brauche ich ja mal so jemanden.
Da wäre es eine Erleichterung für mich, wenn diese Person dafür nicht bestraft wird, dass sie mir hilft oder auch nur Beistand leistet und mich in meinen letzten Stunden nicht allein lässt, anstatt sofort den Notarzt zu rufen.

[Kai]

eine Selbsttötung wird juristisch überhaupt nicht bewertet, nur eine Beihilfe wird bewertet, und zwar auch dann, wenn ein (potentieller) Selbstmörder seine Lage realistisch eingeschätzt hat.

So habe ich die Aussage von Nevermind allerdings auch verstanden.
Auch wenn er/sie das etwas schief ausgedrückt hat.

[Kai]

Verdreh jetzt meine Post nicht. Du hast geschrieben:
Beihilfe kann Mord genannt werden, Totschlag oder unterlassene Hilfeleistung. Und die Selbsttötung an sich ist immer noch keine Straftat.

Beides trifft zu.

Und es hat nach wie vor nichts damit zu tun, ob jemand seine Notlage realistisch eingeschätzt hat oder nicht.

Das ist nach meinem Kenntnisstand nicht so.
Es macht sehr wohl einen Unterschied, wenn es um die juristische Bewertung der "unterlassenen Hilfeleistung" geht.
So kam ja auch der Begriff "Bilanzsuizid" in die Welt.

[Kai]

Am besten fand ich noch die Empfehlung, sich mit ner Fleischgabel ins Auge zu stechen.
Sowas macht doch gleich wieder echt Lust aufs leben.

[anxiety]

hallo kai

so geht es mir auch, habe es auch zu nix gebracht und bin oft in einem zustand als wäre ich wirklich "behindert", dazu brauchts nicht mal ne depri oder angst (komme im praktischen alltag,berufsleben etc auch so nicht zurecht,hab konzentrationsstörungen schon immer gehabt obwohl ich ganz früher gut in der schule gewesen bin) will.
meine verwandten die alle ein paar jahre jünger sind wie ich haben schon einiges erreicht und ich weiß bis heute nicht was ich eigentlich will.

bei mir ist das allerdings nicht der hauptgrund weshalb ich hier bin.

denke dass es auch nicht unbedingt eine schande wenn man jetzt zb einen geschützten arbeitsplatz hat (dachte auch schon paarmal über sowas nach und depression ist eine krankheit wie jede andere)
und ich glaub auch so schnell kommt man nicht gleich ins heim.

wünsche dir viel glück und kraft dass du es dir noch anders überlegst.

liebe grüsse

[Kai]

denke dass es auch nicht unbedingt eine schande wenn man jetzt zb einen geschützten arbeitsplatz hat

Hi anxiety,

danke für deine Antwort.
Du hast mir auf meinen Hilferuf hin zumindest keine Fleischgabel gereicht, damit ich mir ein Auge ausstechen kann.
Allein das ist heutzutage ja wohl bereits ein Anlass zur Dankbarkeit.

Nun weiß ich nicht, wie alt du bist.
Trotzdem möchte ich dich fragen, wie lange du denkst, dass du es auf einem sogenannten "geschützten Arbeitsplatz" aushalten würdest. 10 Jahre? 20 jahre? 30 jahre?

Normalerweise sind solche Arbeitspätze eh "Ende der Fahnenstange".
D.h. im besten Fall setzt du für ein eher symbolisches Gehalt (zusätzlich zur sogenannten Grundsicherung, versteht sich) immer dieselben Teile für ein Radiogerät o.ä. zusammen. Dir wird sozusagen für einen Hungerlohn gönnerhaft eine Tätigkeit "gewährt", die normalerweise eine Maschine 1000 mal rascher erledigt. Und das tagein, tagaus. Vielleicht noch 10, 20 oder 30 Jahre lang. Bis zur Rente eben.

Im schlimmsten Fall wird dir sogar das noch weggenommen, weil sich das wirschaftlich nicht rentiert.

Wäre das wirklich eine Perspektive für dich?

[emtec]

ich verstehe dich da es mir genau so geht

[anxiety]

naja da habt ihr schon auch wieder recht aber bei uns ist es zumindest so dass man gewisse zuschüsse bekommt aufm zweiten arbeitsmarkt um auch ein normales einkommen zu haben.
man wird nicht reich aber landet auch nicht auf der straße oder wird als "arbeitsfaul" tituliert.

und ich weiß genau dass es mir und vielen anderen so geht, dass eben viele menschen in der heutigen leistungsgesellschaft am ersten arbeitsmarkt auf dauer keine wirkliche chance mehr haben.
ich war in einigen maßnahmen wo man auch arbeiten musste und kam dort besser zurecht als auf dem freien markt, auch mit den leuten und so und es machte mir auch spaß.

ich wünsche mir eben einen gesicherten und geschützten arbeitsplatz bedingt durch meine konzentrationsstörung,motorikprobleme,planlosigkeit,entscheidungsschwäche und den zwischenzeitlich immer wieder auftretenden körperlichen (mit ausnahme der hautkrankheit die die leistungsfähigkeit nicht wirklich einschränkt) und seelischen extremzuständen.

gut es gibt immer wieder menschen die es trotzdem schaffen trotz behinderung, sei es jetzt körperlicher oder seelischer natur ,auf dem ersten arbeitsmarkt erfolgreich zu sein.
viele haben auch sonderbegabungen oder ähnliches und schafften die nötigen ausbildungen dafür, einen für sie angenehmen und sicheren arbeitsplatz zu finden.
einige haben auch eine stärkere persönlichkeit als andere mit auf den weg bekommen.
das bewundere ich auch sehr.

aber was passiert mit dem rest an depressiven menschen,schweren adhs fällen,psychotikern,hormonell erkrankten menschen etc... die immer wieder scheitern mussten?
man sieht diesen leuten ihre behinderung auch oft nicht an weil wir zb nicht im rollstuhl sitzen und sprechen,sehen und hören können.
weil wir eine neurotransmittoren erkrankung haben die sich in unserem gehirnstoffwechsel abspielt oder einige von uns traumatisiert oder auch beides sind.

ich möchte zb auch arbeiten aber auf dauer auch in einem rahmen wo ich klarkomme.

@kai

ich hoffe du findest eine lösung aus der ganzen geschichte, warst du schon mal bei einem psychologe/psychiater?

liebe grüße

[Kai]

@kai

ich hoffe du findest eine lösung aus der ganzen geschichte, warst du schon mal bei einem psychologe/psychiater?

liebe grüße

Danke dir.

Ein Psychiater kann mir bestenfalls stimmungsaufhellende Mittelchen verschreiben, damit ich meine Situation mit einem optimistischeren Blick sehe, als sie objektiv betrachtet hergibt.
Ein Psychologe, bzw. Therapeut kann mir bestenfalls erzählen, wie ich mit der ganzen Sch*** irgendwie klar komme.

Wunder vollbringen und mir ein anderes leben geben, können beide nicht.
Außerdem ist die Option Suizid für die Vertreter beider Berufsgruppen i.d.R. ein Tabu.
Schließlich wollen die ja noch ein wenig an mir verdienen.

[gounceler]

hallo kai,

es gibt immer wieder dinge die schwer zu begreifen sind. oftmals sind es aber bestimmt einfach nur leute die aufmerksamkeit suchen.

aber das muss ja auch irgendein grund haben...

[Kai]

oftmals sind es aber bestimmt einfach nur leute die aufmerksamkeit suchen.

Naja, gounceler,

im Gegensatz zu vielen anderen Leuten, die sich so im Internet tummeln, sehe ich es nun nicht als halbes Kapitalverbrechen an, wenn jemand einfach mal beachtet und "gesehen" werden will. Wir sind schließlich alle Individuen. Wir sind keine leeren (Arbeits-)Roboter, deren höchste Lebensaufgabe es ist, sich bestmöglich in eine anonyme Masse einzufügen. Und schon gar nicht hier, wo viele Leute in einer Situation herfinden, wo sie einfach nur fertig sind mit sich und der Welt.

Es darf halt bloß nicht in Gemeinheiten ausarten.
Oder sogar im bösartigen Nachtreten à la "Ramm dir doch ne Fleischgabel ins Auge".

Dass jemand, der sowas empfiehlt, ein ziemliches Problem mit sich und der Welt haben muss, da stimme ich dir zu.

[anxiety]

@gounceler

Denke nicht dass Kai hier nur Aufmerksamkeit suchen möchte, ich denke er hat wie die meisten hier große Probleme..
Und es stimmt dass man auch mal gehört werden möchte oder über Dinge reden über die man im real life nicht so diskutieren kann

Ich möchte das auch nicht, sorry wenn es vielleicht so rübergekommen ist aber ich hab diese Probleme eben und über das aktuell größte Problem kann ich so mit meinen Freunden oder Familie nicht drüber reden, denke die würden mich einweisen lassen oder was ähnliches.

Liebe Grüße