Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Es ist nur ein Lesezugriff möglich.

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Gesperrt
Hydra

Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Beitrag von Hydra »

Hallo an Alle,

Meine Frage lautet eigentlich (für den Betreff war leider zu wenig Platz):

Glaubt ihr, man lädt sich eine Schuld auf wenn,
oder was glaubt ihr wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt wenn

man Suizid begeht?

man die Entscheidung trifft, die Apparatemedizin von Angehörigen abstellen zu lassen?

wenn man einen, dem Tode unmittelbar nahen u. nicht mehr handlungsfähigen, an Apparaten hängenden Angehörigen, durch eine Hohe Dosis von Morphinen, das restliche Leid erspart u. ihm dadurch einen ruhigen u. schmerzfreien Tod ermöglicht, diesen Menschen jedoch noch zuvor zur Verabschiedung künstlich aufgewecken / hochfahren läßt, mit dem Ergebnis, daß dieser Mensch noch Tränen in den Augen hatte, sich nicht mehr äußern konnte, nur noch auf etwas zeigen konnte? Darf man das?

wenn man sein Leben durch Alkohol, Drogen oder einfach „Genuß“gifte vorzeitig zerstört?

wenn man aus Notwehr jemanden schwer verletzt hat?

wenn man bewußt (Wirbel)-Tiere gequält oder getötet hat?

wenn man Menschen mißbraucht hat?

einen Menschen umgebracht hat?

Das ganze beziehe ich auf die Frage, falls ein Leben nach dem Tod noch möglich ist.
Also eine reine Glaubensfrage.

Es wäre total nett, wenn Leute, die sich von meiner Fragestellung gar nicht angesprochen fühlen, das ganze überlesen.
Auf jeden Fall freue über jede Meinung u. auch über jeden Beitrag zu einer einzelnen Frage.

Ganz lieben Dank u. liebe Grüße von
Hydra
lost element
Beiträge: 46
Registriert: Samstag 3. April 2010, 18:08

Re: Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Beitrag von lost element »

noch ein kurzes zitat aus der bibel(religiös gesehen)
"Jesus Christus spricht:
Ihr urteilt, wie Menschen urteilen,
ich urteile über keinen."

noch ein zitat der anti-alles-aktion
"...lasst alle vergewaltiger frei und nehmt sie in den arm..."

so ähnlich ist auch meine meinung (und ja ich bin zu blöd um mir einen eigenen standpunkt aufzubauen :shock: )
Scotti
Beiträge: 918
Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 10:34

Re: Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Beitrag von Scotti »

Ich würde sagen, wer sich selber richtet, oder andere Menschen, durch Unterlassen (Maschinen abschalten) erlöst, läd keinesfalls Schuld auf sich.
Wir erlösen Tiere, wenn diese nicht mehr zu retten sind, um ihnen Qualen zu ersparen, wir Menschen hingegen werden gezwungen, bis zur letzten Sekunde, voll mit Medis zu leiden....
Wo ist da bitte der Sinn??

Ich persönlich vertrete den Standpunkt, dass irdische Strafen, keinesfalls auch himmlische Strafen nach sich ziehen müssen.
Klar Mord, Körperverletzung, Vergewaltigung etc. ist etwas, was auf jeden Fall schlechtes Karma nach sich zieht, aber eine direkte Strafe...da glaube ich nicht dran.

Tierquälerei oder Tötung OHNE Nutzen, ganz klar schuldig im Sinne der Anklage.

Zum Thema Mord noch ein Punkt: Niemand hat das Recht, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen, egal aus welchem Grund auch immer.
Das man sich dadurch Schuld aufläd ist völlig klar, aber wie diese Schuld getilgt wird, steht auf einem anderen Blatt.
lost element
Beiträge: 46
Registriert: Samstag 3. April 2010, 18:08

Re: Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Beitrag von lost element »

Nevermind hat geschrieben:
Hydra hat geschrieben:
wenn man sein Leben durch Alkohol, Drogen oder einfach „Genuß“gifte vorzeitig zerstört?

Individuell verschieden. Wenn andere Menschen, Kinder oder PartnerInnen, dadurch mitleiden, kann die Schuld sehr hoch sein.
einspruch
wenn man anfängt über latente störungen(die durch drogen ausbrechen) zu reden kann man leicht erwiedern das z.b.latenter alkoholismus durch das meist doch leicht gestörte umfeld zur krankheit wird(sozusagen bezahlt das umfeld nur den preis den es selbst verursacht hat) dazu kommt das man die negativsten auswirkungen selbst durchmacht und nicht das umfeld
das damit viel öfter ein problem hat als man selbst (intoleranz/leistungsgesellschaft) und sich das immer wieder hochschaukelt
ausserdem ist es oft auch genetisch bedingt(wofür man überhaupt nichts kann)

man kann einfach niemanden dafür verurteilen wenn man den alltag nicht ohne eine flasche martini am tag schafft
vieles kann man nur gut ertragen wenn man besoffen ist(vieles an unserem system/gesellschaft ist so krankhaft und krampfhaft)
lost element
Beiträge: 46
Registriert: Samstag 3. April 2010, 18:08

Re: Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Beitrag von lost element »

trotzdem es gibt schlimmeres als saufen
was unterscheidet es von einem workaholic elternteil der fast nie zeit hat für seine kinder und von denen das gleiche erwartet
darunter können kinder genau so schlimm leiden
ich weiss auch wovon ich rede
ich kenne hardcore-alkoholiker die menschlicher sind

andererseits bin ich mir auch nicht sicher ob ein richtig fieser alki kinder haben sollte
Maik Schmidt

Re: Wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt, wenn

Beitrag von Maik Schmidt »

Hydra hat geschrieben:Hallo an Alle,

Meine Frage lautet eigentlich (für den Betreff war leider zu wenig Platz):

Glaubt ihr, man lädt sich eine Schuld auf wenn,
oder was glaubt ihr wie groß ist die Schuld, die man sich auflädt wenn

man Suizid begeht?
Ich denke man muss hier einfach böse und schwach auseinanderhalten.
Man bringt sich nicht um um jemanden zu ärgern.
Nach christlichem Verständnis sollte man aber durchhalten.
Aber keinesfalls ist der unzulässiges Wort mit bösen Taten vergleichbar.

man die Entscheidung trifft, die Apparatemedizin von Angehörigen abstellen zu lassen?

wenn man einen, dem Tode unmittelbar nahen u. nicht mehr handlungsfähigen, an Apparaten hängenden Angehörigen, durch eine Hohe Dosis von Morphinen, das restliche Leid erspart u. ihm dadurch einen ruhigen u. schmerzfreien Tod ermöglicht, diesen Menschen jedoch noch zuvor zur Verabschiedung künstlich aufgewecken / hochfahren läßt, mit dem Ergebnis, daß dieser Mensch noch Tränen in den Augen hatte, sich nicht mehr äußern konnte, nur noch auf etwas zeigen konnte? Darf man das?
Also Nummer 2 hört sich reichlich morbide an.
Weisst du mein Opa ist vor 6 Jahren gestorben und ich ertappe mich manchmal dabei es ihm übel zu nehmen.
Ich schäme mich dafür. Und diese Prozedur bewerte ich ähnlich.
Und was das simple Abstellen betrifft: Gegenfrage: Wie gross ist denn das Leiden des Betroffenen wenn er an den Apparaten hängt, im Koma?

wenn man sein Leben durch Alkohol, Drogen oder einfach „Genuß“gifte vorzeitig zerstört?
Ist entscheidend wie sehr man sich den Süchten ergibt.
Es ist bekannt das man immer rauher und bitterer und gefährlicher wird, je schlimmer die Sucht wird.
Und das sollte man nicht zulassen.
Auch nicht durch die Ignoranz die Sucht nicht zu erkennen.

wenn man aus Notwehr jemanden schwer verletzt hat?
An Notwehr ist gar nichts sündhaft.

wenn man bewußt (Wirbel)-Tiere gequält oder getötet hat?
Metzger müssen sowas machen.
Aber Quälerei ist selbstverständlich genauso verwerflich wie wenn man dich quälen würde.

wenn man Menschen mißbraucht hat?
Die falsche Einstellung zu unseren Mitmenschen schadet letztlich uns selbst.
Und das sage ich grade in Hinblick auf ein Leben nach dem Tod.


einen Menschen umgebracht hat?
Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.
Gesperrt