Kindersorgentelefon

Es ist nur ein Lesezugriff möglich.

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Kindersorgentelefon

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
zombie
Beiträge: 253
Registriert: Freitag 19. Juni 2009, 04:56
Wohnort: Zürich

Re: Kindersorgentelefon

Beitrag von zombie »

Jarrestadt hat geschrieben: Diese Kinder und Jugendlichen möchte ich aber dringend darum bitten, zumindest den Versuch zu unternehmen, sich mit den zuständigen Behörden z. B. Jugendämtern in Ihrer Region bei sozialer Not in Verbindung zu setzen und vor allem Euch beim Kindersorgentelefon zu melden:
Kindersorgentelefon 0800 - 1110333
Diese Nummer ist auch mit einem Handy kostenfrei. Das Kindersorgentelefon ist Montags bis Samstags von 14.00 bis 20.00 Uhr zu erreichen.
Es stimmt, man hat nichts zu verlieren, wenn man es Versucht auf diesem Weg Unterstützung zu kriegen. Allein aus diesem Grund ist es einen Versuch wert.
Aber es gibt auch Menschen mit Sozialphobie oder einfach generell, die das Telefon vor allem zu fremden Menschen lieber meiden und auf diesem Wege dann nicht zu erreichen sind.
Jarrestadt hat geschrieben:Allerdings bin ich nicht bereit, Kindern und Jugendlichen beim Suizid zu helfen
Kinder, eher Jugendliche. Ich glaube wir alle hier haben unsere Gründe, warum wir uns hier ausgerechnet in diesem Forum registriert haben. Nach hunderten von geschriebenen Beiträgen habe ich selbst auch schon vergessen, dass als ich mich hier anmeldete, ich gar nicht mehr reden wollte, sondern nur noch sterben wollte (und immer noch will).
Das Alter ist nur ein Etikett - wie das Haltbarkeitsdatum beim Joghurt. Bei manchen Bechern ist es längst abgelaufen, aber der Joghurt bleibt trotzdem noch frisch. Andere Becher sind schon verschimmelt, obwohl das Etikett noch ewige Haltbarkeit verspricht.
dec13
Beiträge: 8
Registriert: Sonntag 26. Juli 2009, 08:59

Re: Kindersorgentelefon

Beitrag von dec13 »

Jarrestadt hat geschrieben: Immer mehr und immer öfter melden sich Menschen im Forum, weil sie aus sozialer Not und aus Angst vor Hartz IV in den Suizid gehen wollen.
Naja kein Wunder, die ganze diffamierung der h4ler und das ansehen in der gesellschaft, auch ich werde den freitod wählen bevor ich zum amt gehe. Durch meine alleinerziehende Mutter damals hab ich schon genug traumatisierende Erlebnisse im bezug mit Ämtern, und allein wenn ich schon das hier
http://www.sozialhilfe24.de/hartz-iv-4- ... berge.html
über meine arge les, dann können die mich alle mal kreuzweise; dann lieber den strick.
Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Re: Kindersorgentelefon

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:34, insgesamt 1-mal geändert.
Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Re: Kindersorgentelefon

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:35, insgesamt 3-mal geändert.
Menetekel

Re: Kindersorgentelefon

Beitrag von Menetekel »

Jarrestadt hat geschrieben:
dec13 hat geschrieben:
Naja kein Wunder, die ganze diffamierung der h4ler und das ansehen in der gesellschaft, auch ich werde den freitod wählen bevor ich zum amt gehe. Durch meine alleinerziehende Mutter damals hab ich schon genug traumatisierende Erlebnisse im bezug mit Ämtern, und allein wenn ich schon das hier
http://www.sozialhilfe24.de/hartz-iv-4- ... berge.html
über meine arge les, dann können die mich alle mal kreuzweise; dann lieber den strick.
Und ich meine, dass das nicht die Lösung sein kann und wir uns dringend zusammen schließen sollten, um uns gegenseitig zu unterstützen und gegen dieses System aufzubegehren. Die Ostdeutschen haben das ja auch geschafft. Dabei kann gerade auch solch ein Forum wie Dignitas behilflich sein.

Wir sollten uns einfach nicht nur noch unserem Schicksal unterwerfen, sondern uns gemeinsam dagegen zur wehr setzen. Das wir nun massenweise in den Suizid gehen, kann doch nicht die Lösung sein.

Liebe Grüße Jarrestadt
Entschuldigt, wenn ich mich hier ungefragt wieder melde.
Ich wollte nur zombie zustimmen bei dem, was er über Personengruppen sagt, die nicht dazu in der Lage sind, sich aufgrund von sozialer Phobie oder anderen Beschwerden an eine solche Nummer zu wenden. Ich z.B. gehöre auch dazu.

Und die Zeile betreffend, "dass [massenweiser Suizid] nicht die Lösung sein kann und wir uns dringend zusammen schließen sollten", kommt mir wieder die Idee mit der Petition beim Bundestag in den Sinn, die evtl. das Potential hätte, öffentliches Aufsehen zu erregen, die seinerzeit aber keine Befürwortung im Forum fand.

Da mir außerhalb des virtuellen Raumes weitgehend die Hände gebunden sind und mein gesundheitlicher Zustand zunehmend schwächer wird, weshalb ich auch in den vergangenen Wochen hier nur noch still mitgelesen habe, kann ich leider wenig anderes Konstruktives beisteuern.
Dennoch wollte auch ich gern Anteil haben an der verschworenen und verständnisvollen Gemeinschaft, die sich hier zuletzt gebildet hat.

Schließlich frage ich mich, ob es irgendein kleiner Trost für dich wäre, Jarrestadt, wenn ich dir sagte, dass ich es bedaure, dich nicht in die Schweiz begleiten zu können, ganz einfach weil es meine Psyche nicht zulässt. Man könnte sagen, der Geist ist willig, aber die Seele ist schwach. In Gedanken bin ich jedoch bei dir und hoffe, solange es auch in deinem Sinne ist, dass du uns noch ein Weile und länger erhalten bleiben wirst.
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Wie immer bin ich gespalten, wenn ich so etwas lese - auch wenn ich vor Jahren im Eifer des Jugendlichen Maximalismus dem einen gerne zugestimmt hätte und dem anderen aufs schärfste widersprochen hätte, so muss ich doch erkennen trotz des Lichts das immer wieder aufflackert oder der Dunkelheit die uns umhüllt, dass die meiste Zeit die Farbe Grau die dominantere ist.

Ich persönlich musste auch lernen, dass trotzt Kontroversen Meinungen und teilweise radikalen Meinungen, die u.a. auch Menschenverachtend sich äußern, diese Meinungen notwendig sind, weil es die Gesellschaft insoweit bereichert, weil es die Meinung der Gesellschaft sensibilisiert, schärft und schmiedet.

Dementsprechend fasse ich auch die Meinungen der Verfasser hier im Forum auf und hoffe nur darauf dass auch Meinung so aufgefasst wird.

Jarrestadt bemängelt immer den Staat - vergisst aber nur zu gerne, dass er selber ein Teil dieses Staates ist. Er greift das Vorgehen einiger Menschen gerne an, vergisst aber nur zu gerne, dass diese Menschen sich eigentlich nur Systemtreu verhalten - d.h. vielleicht sollte nicht das Verhalten der Einzigen oder bestimmten Gruppen hinterfragt werden, sondern das Wertesystem in dem die Menschen handeln.
Der Ruf nach einem fürsorglichen Staat keimte auf als sich der Gedanke des Sozialismus den Menschen öffnete - dass der Sozialismus real gesehen ausgenutzt werden kann und auch gewissen Grenzen unterliegt, dies vergisst der Mensch so oft, insbesondere wenn er selber vom Schicksal hart getroffen wird. Das heutige System ist ein Balanceakt - ein Grauton - und jeder fasst die Gerechtigkeit anders auf als sein Nachbar. Meist schaut man nur mit begrenzter Weitsicht umher, der eine hadert mit seinem Schicksal, der andere erfasst mit seinen Gedanken die Zustände des Landes, aber dass die Welt nicht an den Landesgrenzen endet, dass ist wiederum schwieriger zu erfassen.
Nun ja - bei Leid haben die Menschen immer nach irgendwas gegriffen - nach der Hilfe der Götter, nach der Hilfe der Mächtigen oder nach der Hilfe des Staates oder aber sie haben sich diese Hilfe oft mit Gewalt selber verschafft. Balance ist das was eine Gesellschaft am Leben erhält, dazu gehört auch, dass die einen als "Gewinner" da stehen die anderen wiederum als "Verlierer" untergehen. Nun mag man mir gerne widersprechen und darauf verweisen, dass der Mensch an sich ein homo sapiens ist und sich dem Widersetzen kann - schon möglich, das will ich nicht abstreiten - aber dafür brauchen wir neue Werte - was die Menschheit diese neue Werte Kosten wird, das weiß keiner. Es weiß auch keiner wie lange die Menschheit brauchen wird um zu diesen Werten zu kommen. Die Idee dieser Werte ist da - wie man diese Werte umsetzt ist eine andere Frage.
Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Hallo Jarrestadt,

danke für die lieben Grüße - aus welcher Ecke ich nun komme, ist soweit irrelevant, weil du Jarrestadt, selber auch aus einer Ecke kommst und wenn du der Meinung bist, dass deine Meinung wert ist gehört zu werden, dann muss du auch soweit fair sein und auch mir meine Meinung lassen. Ich wusste nicht, dass du die Weisheit gepachtet hast.

Verzeih mir meine Direktheit Jarrestadt, aber außer pauschalen Angriffen gegenüber dem System und der Gesellschaft, aufgrund oder vielleicht wegen deiner Betroffenheit oder deines Schicksals, scheinst du der Gesellschaft an sich nichts Gutes abgewinnen zu wollen oder zu können und dies ist schade.

Auch dir schöne Grüße
Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Hallo Jarrestadt,

erstens auch die Meinung und die Einstellung bei Harz Empfängern ist nicht homogen. Zweitens, dass es Gegenmeinungen gibt und geben wird, wirst du auch akzeptieren müssen.

Ich verkaufe dich weder für dumm oder für sonst was - aber, und dies ist ausschließlich meine persönliche Meinung, greifst du pauschal einfach jeden und alles an was in deinen Augen anders denkt. Eine Pauschalisierung oder Abstempelung von Menschen und Gruppen und Schichten hat noch niemals in der Geschichte zu was Gutem geführt.

Schöne Grüße
Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.
Menetekel

Beitrag von Menetekel »

DarkKnight, deine Ansicht in allen Ehren.
Wahrscheinlich hast du Recht, wenn du sagst, die Welt ist grau. Du hast auch damit Recht, dass wir alle "der Staat", "die Gesellschaft", einfach diese Welt sind. Du kannst auch mit Recht behaupten, dass jeder Einzelne zuerst vor seiner eigenen Tür fegen sollte.

Nur muss ich auch Jarrestadt Recht geben: Deine Philosophie von der Welt, dem Leben und den Menschen ist nicht produktiv, zwingt dich dazu, im Kreis zu laufen, und stellt damit die Einstellung eines umsichtigen, jedoch passiven Beobachters dar.

Du weißt, dass es keine Herrscher ohne Pöbel, keinen Wohlstand ohne Armut geben kann, dass Gerechtigkeit niemals ein gerechtes Maß sein kann. Darum wird es auch niemals nur einen Weltstaat, vollkommenen Frieden oder absolute Freiheit geben. Weil du dir dessen offenbar bewusst bist, stehst du zwischen den Extremen, zwischen den Parteien und sprichst von Balance. Das ist alles dein gutes Recht. Das ist dein Blick auf's Ganze.

Was Jarrestadt betrifft, so ist vor seiner Tür aber mehr als nur gefegt worden. Obwohl ihm, metaphorisch gesprochen, nicht einmal ein Besen gelassen wurde, hat er allen Dreck von seiner Tür ferngehalten. Er kann mit sich im Reinen sein. Doch für den Schmutz, der ihm von anderer Türe zugeweht wird, kann er nichts, und dass das geschieht, kann er nicht allein dadurch unterbinden, dass er sein eigenes Heim rein hält. Er appelliert also an andere, an die vielen, die ihm sein Leben schwer machen. Dies ist sein Blick, der des Einzelnen im Ganzen.

Dieser Appell ist nun genauso erlaubt wie deine Weltanschauung, DarkKnight. Und wie ich bereits sagte, hast du Recht damit, dass eine Verbesserung für Jarrestadt womöglich eine Verschlechterung an anderer Stelle zur Folge haben könnte. Doch daran denkt Jarrestadt nicht oder er blendet es aus, daran denkt keiner von uns, die wir eine Veränderung, eine Verbesserung anstreben. Jarrestadt hat ein Ziel, einen Wunsch und in diesem Sinne handelt er. Deshalb ist er ein Akteur und deshalb überlegt er nicht, ob sein Handeln in letzter Konsequenz nichtig ist oder dazu beitragen könnte, die Gesellschaft ins Chaos zu stürzen. Er glaubt daran, dass es für alle, denen es jetzt schlecht geht, besser werden kann bzw. werden muss, ohne dass der Rest darunter leiden muss, und dass sich ein Problem statt verlagern auch auflösen kann. Ohne diesen Glauben könnte sich nichts bewegen, so wie der Hamster in seinem Rad nicht laufen würde, wenn er nicht von irgendetwas angetrieben würde. Damit ist Jarrestadt auch ein Teil deiner Philosophie, deines Graus, vielleicht ein kleiner weißer Punkt, der die Wirkung eines schwarzen ausgleicht - oder aufhebt.

Deswegen käme ich nie auf die Idee, Jarrestadt zu kritisieren. Vielleicht mag er die Verhältnisse in deinen Augen einseitig sehen, doch damit wäre er die eine Seite der Medaille, von der du ja immer wieder als Balance sprichst. In diesem Fall sollte es dir egal sein, wenn sich diese Medaille einmal umdrehen sollte - du hättest immer noch dein Gleichgewicht. Doch solange du sein Ansinnen zerredest, ist deine ganze überparteiliche Auffassung von Gewinnern und Verlierern nichts anderes als die Rechtfertigung dafür, dass die Gewinner dort gut aufgehoben sind, wo sie sind, und damit auch die Verlierer. Wenn du an eine universelle Balance glaubst, dann sollte dich eine Neuordnung nicht stören. Denn wenn es wirklich ein Gleichgewicht gibt, dann stellt es sich immer wieder von selbst her und bedarf deines Einsatzes nicht.

Zu guter Letzt brauchen wir keinen Balanceakt. Wir können und müssen manchmal ins Extreme schweifen, weil ein extremer Zustand dies verlangt. Für viele ist diese Gesellschaft, dieses System, einem solchen Zustand bereits sehr nahe gekommen, bedenkt man die Kluft zwischen Arm und Reich, Recht und Justiz, Politik und Lebenswirklichkeit. Dass wir diese Extreme anziehen und von ihnen angezogen werden, dafür sind wir Menschen. Und wenn für Personen wie Jarrestadt und mich das äußere Gleichgewicht gestört zu sein scheint, bleibt uns gar nichts anderes übrig, als unser inneres Gleichgewicht aufzugeben und gegenzusteuern. Dieses menschliche Verhalten hat schon oft zu großen gewitterartigen Auseinandersetzungen geführt, doch nicht selten waren diese auch reinigend. Darum müssen wir die Eierschale dieser Welt erst zerstören, um in eine andere - vielleicht bessere, vielleicht schlechtere - auf jeden Fall aber neue Welt eintreten zu können.

Oder um es ganz idealistisch auszudrücken: Vielleicht sollten wir uns vom Grau verabschieden und die Welt in Farben malen. Denn wenn wir darauf verzichten würden, die Welt in Herrscher und Volk aufzuteilen, könnte ein jeder sein eigener König sein.

Nichts für ungut und liebe Grüße
Jarrestadt
Beiträge: 251
Registriert: Donnerstag 30. Oktober 2008, 16:11

Beitrag von Jarrestadt »

gelöscht
Zuletzt geändert von Jarrestadt am Dienstag 4. August 2009, 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
DarkKnight

Beitrag von DarkKnight »

Hallo Menetekel,

genau so wie du es schreibst, so sehe ich es auch. Was Jarrestadt angeht, so habe ich ihm seine Meinung nie abgesprochen und auch nicht seine teilweise extrem einseitige Anschauung - nur fände ich es fairer und Fairness fordert er für sich selber ja auch, dass er der Meinung Dritter auch mit gewisser Sachlichkeit begegnet, wenn er schon bestrebt ist über sachliche und Gesellschaftsrelevante Themen zu reden. Nicht mehr und nicht weniger.
Gesperrt