zu mir und meiner entscheidung

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Richard
Beiträge: 86
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 19:30

zu mir und meiner entscheidung

Beitrag von Richard »

hallo leute,

da so viele es schaffen sich hier zu äußern will ich mir auch mal ein ruck geben und einiges zusammenfassen.
aber meine geschichte fängt etwas anders an, ich hatte eltern die mich über alles geliebt haben. meine mutter lebt noch aber mein dad ist vor einiger zeit an krebs gestorben. sie haben sich als ich 10 war scheiden lassen da meine mum ein alkoholproblem hatte und mein dad betrogen hat.
ich hab dann entschieden das ich bei meinem dad bleibe da meine mum wenn sie getrunken hatte, einfach ich sag mal wiederlich war, sowohl menschlich als auch vom verhalten her.

zu meinem dad stand ich eher wie zu nem besten freund oder älteren bruder. er hat mich nie versucht zu erziehen aber ich muss auch sagen das ich recht schnell reif war. er brachte mir bei für andere da zu sein und lehrte mich viele guten dinge die denke ich dazu führten das ich nun nen ziemlichen helfersyndrom habe ^^
meine mum hat sich irgendwann gefangen und wir blieben in kontakt, ich besuchte sie sehr oft, war aber durch die weite entfernung recht schwer.

das letzte jahr von meinem dad distanzierten wir uns stark voneinander, er spielte den starken und ich ließ ihn in den glauben bis ich eines morgens ins krankenhaus kommen sollte. er war schon nicht mehr in der lage zu reden und kämpfte offensichtlich dagegen an, ich kam noch rechtzeitig um seine hand eine halbe stunde halten zu können, stillschweigend während er nach luft rang.
zur beerdigung ließ ich die familie anreisen, sogar meine mum, ich fand jeder hat das recht abschied zu nehmen.
mittlerweile habe ich mich von meiner mum auch distanziert, ähnlich wie bei meinem dad. wir haben letzten sonntag telefoniert und sie brach am teledon in tränen aus....doch mich berührte es nicht.ich hab ihr auch nichts von meinem suizidversuch im krankenhaus erzählt. ich finde es geht sie nichts an, sie ist nicht mehr teil meines lebens.

nun zu meinem helfersyndrom das mir mein leben....ein "wenig" erschwert hatte. es hat klein angefangen, mal auf nachbarskinder aufpassen, für nachbarn einkaufen gehen, den müll rausbringen und endete darin das ich meine ersparnisse in eine wohngemeinschaft steckte die von anfang an zum scheitern verurteilt war, freunden geld lieh bis ich sogar mein dispo erreicht habe, miete einbehielt um freunden aus der not zu helfen und ich habs immer geschafft anderen zu helfen und mit mehr als glück statt verstand habe ich auch mich immer wieder retten können.
ich merke auch in der klinik das ich wieder von mir ablenke und lieber anderen helfe statt um mich zu kümmern. und bevor es kommt, es geht mir nicht um anerkennung oder liebesersatz, meine aktionen sind immer uneigennützig gewesen. ich freue mich wenn ich sehe das menschen glücklich sind. wenn ich nichts dafür beitragen kann, kenne ich zumindest leute die helfen können oder ein rat haben...zumindest war es bisher so.

mein liebesleben ist ähnliches brachland, ich bin nicht der dominante typ und kann schlecht den ? raushängen lassen, bin 26 und habe bis jetzt nur frauen kennengelernt die nur auf party und den schnellen spaß aus waren. ich schaffte es stets auf den 2. platz, den des besten freundes der zum reden immer da ist.ich kenne viele absagen von "ich liebe dich aber was sollen meine freundinnen denken wenn wir zusammenkommen" bis hin zum "du bist mir als freund wichtiger als nur eine unzulässiges Wort" da waren auch nettere bei aber die beiden klingeln heute noch.

zum selbstwertgefühl muss ich sagen hab ich mir irgendwann den status des besten freundes angenommen und nicht mehr verlangt bis ich eine sehr beeindruckende frau kennenlernte. sie ist in einer beziehung die mittlerweile richtung ehe sich ebnet, doch das war nicht immer so. wir haben uns mal getroffen und schöne tage verbracht. dabei war ich irgendwie der einzige der ein problem damit hatte das sie ein freund hat. aber dank meiner erziehung war für mich eine vergebene frau stets tabu.ich hab ihr dennoch meine gefühle offenbart und erntete prompt kälte und distanz. aus ihrer sicht die einzige antwort die sie mir geben konnte. leider kann ich mit ihr nicht offen sprechen da sie kein problem sieht oder sehen will.

ich habe sehr viele bekannte, stehe durch ehrenamtliche tätigkeiten recht solide im leben und habe auch keine sozialen fobien (ohje grammatik ^^) phobien? naja,egal. freunde kann ich zwar an einer hand abzählen aber das sind menschen die zwar mir sagen das ich mist mache, aber immer zu mir stehen und mit mir durch dick und dünn gehen. sie besuchten mich während ich stationär war, jeden tag sms und sind für jede kleinigkeit da.sie bauen mich immer wieder auf und hören mir immer zu.

eigentlich alles wunderbar wäre da nicht noch meine wenigkeit. bei mir ist das problem das ich mir in der zukunft alles mögliche vorstellen kann, frau, kinder, job, und und und....nur erreichen will ich es nicht.viele sind perspektivenlos, hoffnungslos.....ich bin willenlos.ich hab von meinem leben nun 26jahre gehabt und muss feststellen, danke das reicht. ich habe eine krankenschwester zu der ich sehr viel vertrauen habe und habe auch mit ihr offen geredet. sie rät mir eine intensive einzeltherapie......aber um ehrlich zu sein, muss ich sagen das maß ist nun voll bei mir, nun wieder jemanden mit einbeziehen, reden, erklären, rechtfertigen und am ende frustriert dastehen.....ich habe eine sehr gute menschenkenntnis und benutze sie leider nie....ich bin ein hoffnungsloser optimist denn bekanntlich stirbt die hoffnung zuletzt.

doch dieses eine mal läuft es anders, ich kam hier ins forum um eine methode zu finden das ende einleiten zu können. ironischer weise habe ich mir meinen geburtstag dafür ausgesucht aber ich stelle fest, seitdem mein beschluss feststeht schwinden die gründe noch monate zu warten.warum ich warte ist weil ich mit dreunden abschließen will damit nichts mehr offen steht. aussprachen und unerledigte dinge will ich abschließen.

mein helfersyndrom geht sogar soweit das ich immernoch krampfhaft überlege wie ich mir das leben nehmen kann ohne meine organe zu beschädigen da ich diese gerne spenden würde um menschen die noch hoffnung haben und das leben schätzen die möglichkeit zu geben sie zu nutzen.aber hier schwinden die chancen auf eine "richtige" methode.

naja soviel zu mir,
ich wünsche euch noch nen schönen tag.

ach bis jetzt tendiere ich zum grillen im bad, friedlich einschlafen, nichts in brand stecken zu können und die idee mit den brief an die polizei nahm ich sehr dankend entgegen.
gounceler
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Registriert: Freitag 9. Juli 2010, 23:58
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Re: zu mir und meiner entscheidung

Beitrag von gounceler »

Tipp:

du weisst nicht das mehr als du denkst in dir steckt. du machst eben nichts draus, warum weiss ich nicht. einfahc magst du es nicht gehabt haben keine frage...
Deathangel
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Re: zu mir und meiner entscheidung

Beitrag von Deathangel »

viele sind perspektivenlos, hoffnungslos.....ich bin willenlos.ich hab von meinem leben nun 26jahre gehabt und muss feststellen, danke das reicht.
Hm, das klingt ziemlich Sch**sse. Du hörst dich sehr wie ein vernünftiger Mensch an. Du stehst eigentlich gut im Leben, nur hast keine Lust mehr. Du bist antriebslos.

Dieses willenlose, antriebslose, nicht motivierte, das kann echt nerven, das kenn ich ein wenig von mir. Weisst du die Ursache, wo es bei dir herkommt? Nur, dass du keine Freundin hast, das kann es ja nicht sein. 26, das ist doch noch so ein gutes Alter. Wenn ich deine Threads so lese, und das hier, du bräuchtest mal einen, der für dich ein Helfersyndrom entwickelt und deins mal rausschüttelt und in Egoismus tauscht.
Richard
Beiträge: 86
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 19:30

Re: zu mir und meiner entscheidung

Beitrag von Richard »

gemessen an den meisten hatte ich es sogar sehr einfach,
ich finde nicht das es schwer war bis hierhin zu kommen, sagte ja das es für mich recht angenehm war bis jetzt auch wenn hier und da mal das leben zugeschlagen hat.

wo die antriebslosigkeit herkommt? hmm....ich habe das gefühl das meine weltverbesserungseinstellung einfach nicht zur heutigen zeit passt bzw zur gesellschaft.
mich will ich nicht ändern und die gesellschaft ist so wie sie ist. wie in einer beziehung, wir passen nicht zusammen. ^^
das ich momentan keine freundin hab ist unangenehm aber damit kann ich leben, das konnte ich bis jetzt immer, wie oft lässt man sich auf die falschen ein?
trennen und neu versuchen, so ist das leben.
merkwürdiger weise verfließt diese einsicht bei mir, ich schaue mir alles recht objektiv/praktisch an und trotzdem ergibt es für mich keinen anderen sinn.
mit dem egoismus stimme ich dir zu und doch denke ich mir, das sehr viele so egoistisch sind, das wenn wir es wie eine waage sehen würden, wir wieder ausgeglichen sind.

jeder für sich und ich für alle, hehe ^^
aber spaß bei seite, auch wenn humor alles erträglicher macht.
ich hab heute so vieles geträumt, obwohl ich nur 4stunden geschlafen hab, ihr kennt es bestimmt, da rattert das gehirn. ich werd mal spazieren gehen.
einfach mal ein wenig sortieren.
Malaika
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 18. Mai 2010, 07:13

Re: zu mir und meiner entscheidung

Beitrag von Malaika »

Richard hat geschrieben:ich freue mich wenn ich sehe das menschen glücklich sind.
Hallo Richard, und wo liegt das Problem? "Helfersyndrom", das klingt so krankhaft... Wenn jemand anderen hilft, obwohl er das gar nicht will, nur weil er nicht nein sagen kann, dann finde ich das problematisch. Aber wenn es dir wie du sagst Freude bereitet - ist doch wunderbar!

Übrigens: "Das Helfersyndrom wurde lediglich postuliert, aber nicht empirisch bestätigt."
Lass dir also keine Märchen erzählen! :twisted:
bin 26 und habe bis jetzt nur frauen kennengelernt die nur auf party und den schnellen spaß aus waren.
Wenn ich das lese, frage ich mich, warum du offenbar andere Frauen nicht zur Kenntnis nimmst. :?:
bei mir ist das problem das ich mir in der zukunft alles mögliche vorstellen kann, frau, kinder, job, und und und....nur erreichen will ich es nicht.viele sind perspektivenlos, hoffnungslos.....ich bin willenlos.
Vielleicht sind das einfach nicht deine Ziele, dann ist klar, dass sie dich nicht reizen. Mag ja sein, dass ein solches Leben für andere toll ist, aber es klingt so, als hättest du DEINE Ziele noch nicht gefunden.
gounceler
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Registriert: Freitag 9. Juli 2010, 23:58
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Re: zu mir und meiner entscheidung

Beitrag von gounceler »

ach ja, ich habe auch ein helfer syndrom. allerdings auch leute die es zu schätzen wissen...
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