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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

vader
Beiträge: 19
Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 22:29

Beitrag von vader »

Ja, Malaika,

ich höre auf damit. Ich kann nämlich nicht mehr.

Was ich da oben über die Folgen von Suizid geschrieben habe, ist die Spitze vom Eisberg und nach der Reaktion von Marvin und von anderen sehe ich, dass das nicht gewollt ist. Und vielen weh tut.
Das wollte ich nicht und dafür entschuldige ich mich.

Und mir wird gesagt ich gehöre nicht hierher.
Stimmt. Ich gehöre wohl nicht in dieses Forum - vielleicht ja auch nicht mehr auf diese Welt. Vielleicht bin ich bei meinem Sohn besser aufgehoben.
Daran denke ich auch fast jeden Tag.

Aber eines möchte ich Euch noch sagen, bevor ich gehe. Nur um nicht falsch verstanden zu werden - und nicht, weil ich brutal sein möchte oder mich hier streiten. Oder jemanden "heilen" oder weh tun.

Was ich da über die Folgen eines Suizid gesagt habe ist die nackte Wahrheit.

Egal für welche Methode ihr Euch entscheidet - egal! - der Teil ist immer mit dabei.

Je nachdem wie eng Eure Angehörigen an Euch dran sind - mehr oder weniger. Aber glaubt mir - auch wenn sie ätzend und schlimm zu Euch waren (und es leider niemand geschafft hat sie zu bestrafen und aus dem Verkehr zu ziehen, damit sie damit aufhören) - es gilt sogar auch für diejenigen.

Es ist TEIL Eurer Methodendiskussion. Genauso wie alles andere auch. Die Dicke des Seils etc etc etc.
Wie lange habt ihr Euch denn über den Zugführer unterhalten??

Und heilen tut das Wissen über diesen Teil des Suizids niemand - wie auch. Es macht den Schritt nur noch schlimmer. Das ist mir klar - und ja, das ist brutal. Aber das bin nicht ich. Das ist die Realität.

Aber sagt mir bloss dieses Forum wäre nicht brutal.

Ich war hier nur einige Tage drin - mindestens zwei Menschen haben sich entschieden wieder ins Leben zu gehen. Das hat mich sehr sehr gefreut - und die positiven Worte, die sie von Euch bekamen beim Abschied ins Leben, an die werde ich mich immer erinnern - so lange ich eben hier unten bin.

Leider auch an den Rest. Ich war nicht hier um mich zu streiten, um angefriffen zu werden - oder jemanden zu heilen (!!??) - und auch nicht um herum zu jammern. Das habt ihr ganz falsch verstanden.

Aber ich habe keine Kraft mehr.

Minelli wird das allles eh nicht lesen, wenn doch - HURRA - bitte löschen Sie mich aus "Ihrem" Forum.

Ich gehe jetzt.

Tschüss.
Marvin

Beitrag von Marvin »

Den Angehörigen von Suizidopfern möchte ich an dieser Stelle nahelegen sich die Geschichte von NightAngel anzusehen. Ihr Mann möchte sterben und sie respektiert und unterstützt seinen Wunsch, geht sogar mit ihm mit auf seinem letzten Weg. Das ist ein sehr sehr ungewöhnliches Verhalten für das es mMn zwei mögliche Erklärungen gibt:

1. Nightangel hat (was ich nicht hoffe) eine seelische Störung, kann nicht wirklich lieben und sich nur deswegen so verhalten wie sie sich verhält.

2. Ihre Liebe zu ihrem Mann ist grenzenlos und geht so unendlich weit dass sie ihn in allem, absolut allem unterstützt und dafür sogar bereit ist das für sie schlimmste auf sich zu nehmen, ihn zu verlieren. Wenn das so ist dann bin ich zutiefst beeindruckt und sprachlos angesichts einer solchen Liebe deren Tiefe ich nur erahnen kann und ich bin erschüttert angesichts der Qual die sie wegen der Situation erleidet und es trotzdem erträgt, weil sie ihn so liebt.
Würde ich mich in so eine Frau verlieben dürfen und sie sich in mich ich würde niederknien und weinen dass mir sowas geschenkt wird und ich kann angesichts des Verhaltens Ihres Mannes nur sprachlos dastehen dass er nicht erkennt was für ein phantastisches Juwel von einem Menschen er da hat und es nicht erkennt, weil er sich von materiellen Sorgen irre machen lässt.

Daher frage ich Euch: Könnt Ihr das auch? Könnt Ihr Eure Lieben die Ihr verloren habt so innig lieben dass Ihr sie, trotz allem Schmerz, in allem was sie getan haben voll und ganz unterstützt, auch in ihrer Entscheidung zum Suizid ohne Euch endlos zu grämen was sie bestimmt nicht wollten?
Oder hat Eure Liebe Grenzen, begrenzt durch Egoismus der, z.B. wie bei einem Tier das man besitzt und liebhat aber nicht wirklich liebt, ihm nicht erlaubt wegzulaufen weil einem das weh tut wenn es nicht mehr da ist?

Und was für einen Glauben habt Ihr eigentlich bezüglich des Universums und Gott? Glaubt Ihr wirklich es gäbe da nichts, kein höheres Wesen oder Geist, dass das Universum nur eine Maschine ist und Liebe nur chemische Reaktion im Gehirn? Und wenn Ihr das glaubt wie könnt Ihr angesichts eines solchen entsetzlichen Weltbildes überhaupt lieben oder an das Gute glauben? Mir ist das jedenfalls schleierhaft wenn Menschen, die um sich herum nur eine Maschine sehen, von Liebe, Schmerz und Trauer reden.
Habt Ihr denn kein Vertrauen dass unsere Seelen trotz allem Elend, das wir im Leben erleben müssen, gut aufgehoben sind? Habt Ihr keine Hoffnung dass Eure Lieben, die Ihr verloren habt, nicht wirklich verloren sind?

Was auch immer Ihr glaubt, Eure toten Angehörigen hätten bestimmt nicht gewollt dass Ihr immer wütend, immer voller Schuldgefühle und Selbstzweifel bleibt, hier im Forum Vorwürfe macht. Was Eure Lieben vielmehr wollen würden ist, dass Ihr nach der Zeit der Trauer irgendwann loslassen könnt, akzeptieren könnt was passiert ist, damit Ihr Eure Leben weiterleben könnt und irgendwann wieder glücklich sein und lachen könnt ohne euch deswegen schuldig zu fühlen. Und ich denke dass Ihr im Grunde Eures Herzens genau wisst dass es das ist was Ihr tun sollt. Also macht das auch, verzeiht Euch und denen die gegangen sind, und auch denen die gehen wollen.
Malaika
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 18. Mai 2010, 07:13

Beitrag von Malaika »

vader hat geschrieben:Ja, Malaika,

ich höre auf damit.
Lieber Vader, ich denke du weißt, dass ich dich nicht gemeint habe mit meiner Bitte aufzuhören, sondern diese Sprüche, wer sich wegen wem umbringen würde. Ich finde es sehr schade, wenn du dieses Forum verlassen willst.
nocturne
Beiträge: 291
Registriert: Sonntag 13. Dezember 2009, 21:54
Wohnort: Deutschland

Beitrag von nocturne »

@Heavens
Ich finde es sehr rücksichtsvoll, darüber nachzudenken, was Du alles für die Familie vor Deinem Suizid regeln willst!Das spricht für grossen Respekt und zeigt, dass Du sehr wohl auf Deine Familie Rücksicht nimmst.
@vader und @razze
Wir Eltern wollen doch unsere Kinder zur Selbständigkeit erziehen, aber entscheiden sie dann, dass dieses Leben für sie nicht mehr lebenswert ist oder sie keinen Ausweg für sich sehen, dann steht es uns Eltern nicht zu, ihnen einen Vorwurf zu machen!
Trauer ist oft auch Egoismus, es sollte das Kind, das gegangen ist, im Mittelpunkt stehen, denn es hat nur sich selbst etwas angetan, nicht uns.
Die Selbstzweifel und Selbstvorwürfe machen sich die Eltern selber, aber daraus abzuleiten, dass das Kind daran "Schuld" hat, ist unfair dem Kind gegenüber.
Wir Eltern sind für uns selbst verantwortlich, also müssen wir einen Weg finden, unser Leben weiterzuleben!
Unser Leben verläuft doch nie gradlinig, wir stehen oft vor einschneidenden Ereignissen, wir müssen oft neue Wege einschlagen, so auch nach dem Tod eines lieben Menschen.
Natürlich habe ich nach dem Tod meines Sohnes auch nach Fehlern und Versäumnissen bei mir gesucht, viel mehr hat mich aber belastet, wie er sich wohl gefühlt hat, wie einsam teilweise und wie verzweifelt!
Mein Sohn war so rücksichtsvoll, einige Dinge vorher zu regeln, aber das kann man sicher nicht von einem sehr jungen Menschen erwarten,dieser fühlt noch keine Verantwotung seinen Eltern gegenüber!
Wenn wir Verständnis unserem Kind gegenüber haben, kann dies wirklich bei der Trauerarbeit helfen.
nocturne
Malaika
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 18. Mai 2010, 07:13

Beitrag von Malaika »

Razze hat geschrieben:@ Malaika,

ich möchte dich bitten deinen Beitrag zu editieren;

Denn diesen Satz habe ich nicht gesagt, sondern Marvin.

Niemals würde ich so etwas sagen, ich habe nur beim Zitieren etwas falsch gemacht.
Mache ich sehr gerne, Razze.
Ich freue mich jedesmal, wenn sich ein scheinbarer Angriff als Missverständnis entpuppt!
Heavens
Beiträge: 11
Registriert: Donnerstag 27. Mai 2010, 16:25

Beitrag von Heavens »

Es ist jetzt der 6. Tag ohne Flüssigkeit, essen tue ich nur bedingt und wenn dann sind es nur sehr scharfe Chips.

Die ersten Tag waren sehr schwer, im Moment geht es mir sehr schlecht. Sich auf den Beinen zu halten ist schon ein Kunststück und zu sprechen, naja, die Aussprache hört sich für andere unterhaltsam an.

Ich hoffe dass es bald soweit ist, wollte wenigstens noch das "Wie" schreiben.

Danke für eure Aufmerksamkeit.

P.S.: Wer Rechtschreibfehler findet darf diese gerne behalten, keine Lust zu korrigieren, die Finger haben keine Lust darauf :)
Malaika
Beiträge: 167
Registriert: Dienstag 18. Mai 2010, 07:13

Beitrag von Malaika »

Heavens, das klingt ja grausam! Ich finde Durst viel unerträglicher als Hunger.
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