Ich stelle mich mal vor

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zuizid
Beiträge: 672
Registriert: Samstag 11. Juli 2009, 11:36

Ich stelle mich mal vor

Beitrag von zuizid »

Also als erstes möchte ich euch mitteilen, dass ich euer Forum schon seit Wochen durchstöbere. Und, dass mein Entschluss felsenfest steht. Aber das verstehen eines Menschen der geht ist doch denke ich mal das schwerste.

Ich weiß nicht obs wen interessiert, wenn nicht kann ich wenigstens mit mir selbst vereinbaren, dass ich mich versuchte zu erklären.

Also fangen wir an...
Ich bin einfach nur psychisch krank nicht physisch naja vielleicht doch aber dann weiß ich zumindest noch nichts davon!

Ich hatte ne normale Kindheit bis ich eingeschult wurde alles war okay Friede, Freude, Heiterkeit...
War schon immer wer der viel gelächelt hat, das wird meist als schwäche gesehen. Nach meiner Einschulung fings dann erstmal an. Kindermobbing nicht schlimm aber es hat sich gesteigert...
Ich habe nen geistig behinderten Bruder und meine Eltern naja waren halt mehr auf Ihn fokusiert. Was nicht schlimm ist. Schlimm war nur, dass ich wenn ich nachhause kam und er stress gemacht hatte meist meinen Kopf unter der schlagenden Hand wieder fand... ist auch noch okay denn er kann nichts dafür und vielleicht hab ich ja durch meine Anwesenheit schon genervt... keine Ahnung. Naja folge war immer wenn ich jemanden suchte an den ich mich anlehnen konnte gabs eine drauf. Irgendwann sucht man natürlich nicht mehr. Hab ich dann natürlich auch nicht mehr gemacht.
Kumpels habe ich zwar gehabt aber meist nur sehr wenig und sehr oberflächlich. Teilweise aber auch ser enge Freundschaften! Manche dieser Freunde habe ich bekommen weil ich vorher von Ihnen als Opfer gesehen wurde und Sie einfach den falschen Tag erwischt hatten... hab ich se halt etwas vertrimmt... hinterher hatte ich dann manchmal nen Freund mehr... Irgendwie cool ne?

Naja Schule war vorbei und die Ausbildung fing an... die erste Freundin war auch schon dabei und ich bin wieder etwas aus mir raus gekommen. War eigentlich alles okay aber eben nur okay. Es ging und war lustig in der Berufsschule landete dann jemand den ich als feindlichen Redensführer bezeichnen will und alles ging wieder los... Depressionen, Beziehung futsch und so weiter...

Wenn ich hier mobbing schreibe meine ich übrigens mehr so Sachen wie wir ziehen dir mal nen Stück Kassettenband durch die Hand und solche lustigen Dinge...

Naja alles hat sich wieder eingependelt und ich ging für zwei Jahre weg. War ne klasse Zeit irgendwie. Aber ich habe meine Heimat und meine Familie vermisst. Dazu muss ich noch sagen, dass in der Zeit mein Wölfchen und mein bester Freund gestorben sind. Also Absturz pur... Bei dem Kumpel weil ich unwissentlich mit seiner Ex rumgemacht habe und er am nächsten Tag mit seinem Motorrad unter nem LKW lag... noch lebend aber der liebe Fahrer war so verwirrt, dass er die Handbremse nicht angezogen hatte... Es soll laut geknackt haben...
Naja also red ich mir wahrscheinlich zurecht ein, dass ich dran schuld bin!
Seinem kleinen Bruder hab ich nie von dem Tag davor erzählt... Irgendwie der einzige Grund nen Abschiedsbrief zu schreiben....

Habe dann angefangen zu studieren. Bin in meinem Fachbereich sogar der beste. Nicht schlecht für jemanden der grade so die 10. geschafft hat, eh?
Die einsen haben mir am Anfang ein gutes Gefühl gegeben... mittlerweile frage ich meine Zensuren seit mindestens zwei Semestern nicht mehr ab.
Bin ja auch in der Diplomarbeit. Es ist alles machbar...

Naja Vor 10 Monaten oder so wollte ich mich schon umbringen... da kam dann meine Freundin dazwischen die hat mich satte 8 Monate davon abgehalten weil sie einfach nur da war. In der Beziehung kam der todeswunsch aber wieder durch... damit gings dann kaputt und ich bin noch mal so weit gefallen wie ich es bis dahin nicht war...

Ich will euch mein empfinden erklären... Grade scheint die Sonne und das richtig schön! Wenn ich jedoch raus gehe spühre ich die Sonne nicht so wie ich es früher tat auf meiner haut... es ist kühler kaum wahrzunehmen... Ebenso ist es mit Schmerzen... Und dennoch will ich Schmerzfrei gehen...
Es ist alles wie gedämpft! Es kommt mir vor als ob alles nicht in meiner Realität ist. Es ist irgendwie fern. Kommt viel ablenkung gehts sehr kurzzeitig. Habe gestern z.B. mit nen paar Kumpels gepogt da gings mir richtig geil... kaum war ich zuhause war wieder alles schlimmer... Und dabei hab ich gestern noch den Helden gespielt und nen Mädchen verteidigt.... Nen schlechter Mensch scheine ich nicht zu sein... habe auch schon ner Freundin von mir das Leben gerettet... naja Dankbarkeit ist keine menschliche Tugend aber egal.

Das liest sich alles nicht sonderlich schlimm ich weiß... Aber glaubt mir ich bin sofort in der Hölle wenn ich merke, dass ich wieder wach bin... und das so lange bis ich wieder schlafen gehe...

Denkt nicht, dass ich mich mit der Situation einfach so abgefunden habe... nee das wirklich nicht!
Als es ganz schlimm war und ich aus unwissenheit Betadorm-D gefressen habe wie Smaties (herliche Krämpfe garantiert...) hab ich auch die Telefonseelsorge angerufen... mich mal richtig ausgeheult und vieles erzählt das mich bewegte.... Naja Ich bin ja wie gesagt überaus loyal als nam mir die Frau ein Versprechen ab... bevor ichs noch mal versuche soll ich die 112 anrufen.... Hat nicht lange gedauert an dem Tag....
Hab angerufen und ne unfreundliche Frau war dran... "Entschuldigung ich glaube ich bin bei Ihnen falsch!" hab ich dann gesagt als ichs versuchte...
Die riefen mich zurück und nen Verständnisvoller Mann redete mit mir...
Naja ne Stunde später stand der Krankenwagen stillschweigend vor der Türe... Die Sannis wussten nicht warum se mich in die Notaufnahme fahren... In der Notaufnahme wollte ich auch nicht vor vier fremden Leuten lossingen...

Die Psychologin kam also und ich sprach mit ihr... Die Folge war, dass ich stationär in die Klinik auch Psychatrie genannt kam... mitten in der Nacht... gleich nen paar Tabletten in den Kopf und gut wars... Die haben mich ruhig gestellt... Sehr schön... die nächsten Tage ließ man mich nur auf der Station hocken was meine depression nur noch steigerte... Die Patientinnin und Schwestern haben sich mehr um mich bemüht als die Ärzte und Psychologen... Geiles gefühl *ironisch*... naja es ging weiter ich bettelte, dass ich in die Tagesklinik darf... durfte ich dann auch... denn ich kanns nicht ertragen eingesperrt zu sein!

Dort war es noch viel schlimmer! Menschen die nur Masken trugen und versuchten lustig zu sein als sich ihren Problemen zu stellen... Aber auf eine Art die für mich unerträglich war... nach nur zwei Wochen hielt ichs nicht mehr aus! Ich wollte mich wieder umbringen... Naja Frau Psychologin hat mich dann erstmal 3 Tage durchschlafen lassen... dann bin ich getürmt...

Und jetzt bin ich entschlossen...

Die einzige Frage die mich momentan schwer quält ist schreibe ich nen Abschiedsbrief oder tue ich es nicht... Tue ichs für jeden der mir was bedeutet oder einen für alle?

Der Zustand der Verwirrtheit ist bei mir schon lange vorbei ich bin sehr klar im Kopf! Das möchte ich noch einmal Feststellen. Ich habe darüber Meditiert und mir lange den Kopf zerbrochen, habe für und wider abgewogen und mit mir nun sicher!
ChEcKeR PiG
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Beitrag von ChEcKeR PiG »

Ich habe früher einen Abschiedsbrief geschrieben, weil ich meiner Familie erklären wollte, warum ich mich zu diesem Schritt entschlossen hatte.

Und um die Trauer zu mildern, da sie ja dann einsehen mussten, dass es wirklich besser für mich ist zu gehen. War sehr naiv von mir, kapiert haben sies bis heute noch nicht.

Es ist dein letzter Weg, die Entscheidung musst du für dich selber treffen.

Meine Situation ist mittlerweile hinreichend bekannt, ich werde wahrscheinlich nur noch sowas in der Richtung schreiben wie:

"Trauert nicht um mich, macht lieber party! Ich habe mein Ziel erreicht und bin endlich glücklich! Die Quälereien haben ein Ende"
zuizid
Beiträge: 672
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Beitrag von zuizid »

Ich habe auch an solche Worte gedacht. Erst hab ich ein paar Tage meine Gedanken aufgeschrieben was nen ziemlich unschönes Schriftstück geworden ist.

Auf das Verständnis hoffe ich auch nicht mehr. Es ist nur ich will wie du es meinst die Trauer und den Verlust mildern. Denn ich liebe die Nasen wirklich von ganzem Herzen und wünschte mir am liebsten sie würden es gar nicht registrieren damit sie nicht leiden. Bei den anderen ist es mir eigentlich völlig egal, nur bei meinen Lieben bin ich wahnsinnig in der Zwickmühle und weiß irgendwie nicht was ich machen soll.

Erzähl mir mal einer warum ich auf die paar Zeilen heulen muss... *sorry*
zombie
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Beitrag von zombie »

Ich möchte hier nicht herzlos erscheinen, ich habe das alles wahrscheinlich nur schon lange hinter mir.

Wenn jnd geht und dann noch nichtmal einen Abschiedsbrief hinterlässt, fragen die Angehörigen natürlich warum und denken wenn sie das nur gewusst hätten, wäre alles anders und besser gewesen.

Aber ist es wirklich besser jnd. völlig machtlos zusehen zu müssen, wie man verfällt ? Den Menschen um sich eben dieses Gefühl völliger Machtlosigkeit zu geben, da sie nicht helfen können. Und man denen es auch nie in der Lage sein wird zu erklären.
Ich glaube bei mir bilden, die, die es wissen sich absichtlich ein, dass es mir gut ginge, sie ahnen sehr wohl, dass es mir dreckig geht aber sie wollen es einfach nicht wahr haben. Auch wenn sie es nicht zugeben, glaube ich hätten sie es am liebsten nie erfahren. Wozu etw. wissen, sich mit dem Gedanken quälen, wenn man daran sowieso nichts ändern kann ?

Das klingt jetzt für manche vielleicht ziemlich grausam: Aber ich glaube gerade die Angehörigen, die völlig unerwartet einen Menschen verlieren können sich noch glücklich schätzen, glücklich, dass sie nie mit ansehen mussten den langsam grausamen Zerfall, der schließlich unausweichlich auch zum Tod führt.
zuizid
Beiträge: 672
Registriert: Samstag 11. Juli 2009, 11:36

Beitrag von zuizid »

Ich sehe deine Argumente und es ist nicht herzlos, etwas brachial aber nicht herzlos.
Ich habe schon das Problem, dass ich mit ihnen drüber geredet habe. Ist schon nen paar Wochen her. Irgendwie sind meine Eltern jetzt auch so wie ich mir Eltern immer vorgestellt habe. Naja, denke das sind nur vorrübergehende Schuldgefühle. Das ändert aber nichts weil das ist nicht das Problem gewesen. Dennoch habe ich meine Eltern beim Tot aller meiner Vier Großeltern erlebt! Und ich muss sagen es tat mir immer noch mal so weh sie so zu sehen. Die beiden tun zwar immer sehr hart sind aber im inneren weich wie Gummibärchen.

Geht euch das auch so das in den Tagen in dennen Ihr euch mit eurem Schicksal abgefunden habt alles irgendwie wieder klarer wird?

Meine Gedanken hängen wirkllich sehr an meinen Lieben. Als ich vorhin alles zusammengesammelt habe für meinen kleinen Abgang (Testlauf), war ich sogar recht fröhlich keine Traurigkeit nichts schlimmes. Hab sogar gepfiffen. In jedem anderen Forum würde man jetzt meinen ich habe nen tierischen Schuss. Aber ich war bei der Vorbereitung wirklich glücklich.

Wenns um meine Ma geht, dann muss man sich nur was gutes vorstellen und die Welt wird gut. Ansonsten hilft körperliche Arbeit so wies Oma gesagt hat... Naja habs probiert klappt bei mir nicht!
ist.
ICH?
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 28. Mai 2009, 23:03

Beitrag von ICH? »

Warum nur läuft es mir eiskalt den Buckel runter, wenn ich Eure Postings hier lese?!
Ich denke im Prinzip wie Ihr, das Leben ist alles andere als ein Zuckerschlecken - jedenfalls meistens - und manche Menschen bekommen wirklich eine Schiffladung voll Probleme vor die Füße oder über den Kopf geschüttet. Aber, ich kann mir nicht helfen, es tut mir weh... Jedes Eurer Worte ist wie ein Faustschlag! Ich kann niemanden helfen, ich weiß das - nicht einmal mir selbst... Ich bin auch der Meinung, es kann (egal, wie das nach dem Tod weitergeht oder eher nicht) kaum schlimmer werden... Aber kann man einfach so zusehen, wie jemand sein Leben wegwirft???! Wahrscheinlich hat er nur eines... Und ja, ich weiß, irgendwann ist es auf jeden Fall vorbei... Aber es tut weh, das alles zu lesen...
competer
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Registriert: Donnerstag 2. Juli 2009, 20:09

Beitrag von competer »

Mir tut es auch weh das ales zu lesen. Das Leben ist alles was wir haben und wir leben es nur einmal. Zum Leben gehört nunmal der Tod.

Ich habe meinen liebsten Schatz verloren, und damit auch mein Leben. Da mir die Liebe das wichtigste auf der Welt ist, sehe ich keinen Grund mehr zu leben.

Aber ich versuche es, ich werde noch durchhalten mit aller Kraft die mir noch bleibt. Vielleicht bin ich bald mit meiner Kraft am Ende, aber der Versuch ist es Wert.
zuizid
Beiträge: 672
Registriert: Samstag 11. Juli 2009, 11:36

Beitrag von zuizid »

Ich weiß nicht warum es dir so eiskalt runter läuft!? Vielleicht bist du sehr sensibel, einfühlsam oder hast eine extreme soziale Ader. Was wie ich finde sehr gute Eigenschaften sind.
Ich persönlich möchte nicht, dass du wegen meiner Worte leidest. Aber siehs mal so. Das Leben an sich ist ein Geschenk ja klar. Aber bedauerlicherweise sind wir wie wir sind.

Ich kann dich beruhigen, ich werfe nichts weg. Ich kämpfe mich weg... habe Jahre gehadert weiter gemacht in der Hoffnung, dass der Wunsch sich legt. Tut er aber nicht. Habe professionelle Hilfe gesucht hat auch nicht geholfen.
Ich glaube nicht mehr, dass mir niemand helfen kann... ich habe mitlerweile die Gewissheit, dass es sich nicht mehr bessern wird.

Persönlich hoffe ich, dass ich nur ein Leben habe. Bin aber leicht Buddhistisch angehaucht und halte somit die anderen Möglichkeiten nicht für zwangsläufig ausgeschlossen. Auch wenn ich tief in meinem Inneren hoffe, dass es ein Ende hat!

Ich bewundere dich! Deiner Art wegen. Ich habe leider nur wenig Mitleid mit anderen bin aber trotzdem sehr hilfsbereit. Also wenn du reden willst? Hier bin ich!
ICH?
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 28. Mai 2009, 23:03

Beitrag von ICH? »

@competer, im Gegensatz zu vielen Leuten hier, rechne ich das, was man landläufig "Liebeskummer" nennt, nicht zu den Bagatellfällen. Ich glaube dass es kaum eine stärkere Verletzung gibt, als die, die uns von den Menschen, den wir am meisten lieben und begehren, zugefügt werden... Ich glaube auch nicht, dass solche Wunden jemals heilen... Man kann solche Verletzungen oder Verluste irgendwann mal überwinden (wie heißt es so schön, die Zeit heilt alle Wunden), aber sie werden immer weh tun! Man trägt sie sein Leben lang mit sich herum... Aber wenn man Glück hat, kann man ein paar andere schöne Sachen finden... Es gibt eine Menge davon - man muss nur erst wieder seine Augen und sein Herz öffnen können... Das dauert allerdings manchmal viele Jahre! Vielleicht lohnt es sich, darauf zu warten, wenn man noch nicht ganz am Boden liegt und auch noch ein paar Menschen hat, denen man nicht ganz gleichgültig ist...?!


@zuizid, Du schreibst, Du hast wenig Mitleid... Aber Du überlegst Dir, ob und an wen Du Abschiedsbriefe schreiben sollst! Aus welchem Grund??? Kann Jemand, der kein Mitgefühl hat, sich den Kopf über so was zerbrechen?! Oder ist der Grund für diese Gedanken, dass man Dich in "guter Erinnerung" behalten soll? Danke für Dein Angebot, mir zuhören zu wollen! Ist das nicht ein großer Teil unserer Probleme (ich denke der meisten hier im Forum), dass niemand unsere Probleme ernst nimmt und einen Funken von Verständnis aufbringt?! Eine Art Verständnis, die man vielleicht auch Mitgefühl oder Mitleid nennen könnte - obwohl diese Begriffe ja oft sehr diffamiert werden... sie werden in sehr verschiedenem Kontext benutzt!
Ich würde so gerne helfen - jedem von Euch hier! Aber, wie schon gesagt, ich weiß, man kann Keinem wirklich helfen... höchstens mal Jemand ein kleines Stückchen begleiten...
Wobei ja noch die Frage ist, was HELFEN eigentlich bedeutet... Im normalen Sprachgebrauch bedeutet HELFEN, die Hilfe zum Leben... In unserem Forum hier bedeutet HELFEN, die Hilfe zum Streben...

Wo ist OBEN und UNTEN, was ist HIER und DORT, was bedeutet VOR oder HINTER dem Spiegel, was ist RICHTIG und FALSCH, was ist die WAHRE Existenz...?

Aber es stimmt mich unendlich traurig, dass man in diese Welt geworfen wird und es für viele Menschen keinen Weg gibt, den sie bis an ihr natürliches Ende gehen können...
zombie
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Beitrag von zombie »

@ICH?:

Das mag jetzt vielleicht auf den ersten Blick widersprüchlich klingen, aber manchmal wirft man mit dem Tod nicht alles weg, sondern im Gegenteil, man möchte in einem Moment sterben, um wenigstens noch einen Tropfen Würde behalten zu können, um nicht ganz weiter zu zerfallen und entstellt zu werden. Und ich spreche hier primär nicht von körperlichen Erkrankungen, sondern von dem inneren der Person.
Ja, manchmal ist die Welt auf den Kopf gestellt und dann gibt es eben solche Momente, wo alles aufgeben weiterleben heißt und der Tod noch als die bessere Alternative oder zumindest nicht das schlimmste übel von allen darstellt.

Es gibt Menschen, die sterben aus Überzeugung für ihre Ideale. Man kann sagen, dass es alles Narren sind. Aber diese Menschen sterben eben nicht, weil sie alles aufgeben, sondern umgekehrt, weil sie ihre Werte mit ihrem Leben verteidigen.
ICH?
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Registriert: Donnerstag 28. Mai 2009, 23:03

Beitrag von ICH? »

Ja, @zombie, was Du beschreibst, ist eine Art "Heldentod"! Und das sehe ich auch so, man kann nichts Höheres erstreben, als FÜR oder UM etwas "Großes" zu sterben.... Das ist wie in alten Dramen von Schiller und Goethe... Aber geht es UNS wirklich um dieses "Große"?! Geben wir nicht einfach viel zu schnell auf und suchen einfach nur einen Ausweg ?! Ich weiß schon, man kann sich fragen, was ist eigentlich wert, dass man sich allen Übeln dieser Welt stellt.. Wozu muss man alle Gemeinheiten dieses Lebens ertragen? Warum sollte man nicht einfach dieses elende Leben beenden? Ich weiß auch keine Antwort, die mir nicht als verlogen vorkommt... Aber es macht mich trotzdem, oder gerade deshalb traurig...
Und ich wüsste so gerne eine Antwort, nicht nur um sie Euch zu geben. sondern auch für mich selbst...
zuizid
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Registriert: Samstag 11. Juli 2009, 11:36

Beitrag von zuizid »

@ ICH?
Das mit den Abschiedsbriefen und dem Mitleid ist recht einfach erklärt. Ich würde sie nur an Menschen schreiben die schon in meinem Herzen sind. Das ist recht einfach gesagt denke ich. Aber denk mal daran auch jemand der so wie ich wenig Mitleid mit dritten hat liebt doch seine Besten. Und klar ich empfinde auch Mitleid für Leute die mir als wertvoll erscheinen. Menschen die schützenswert sind sei es wegen Unschuld oder sonstigen Eigenschaften. Ich denke nicht, dass es wirklich jemanden gibt der überhaupt gar kein Mitleid hat.

Ich mache mir halt tierisch sorgen um meine Leute...

"Liebeskummer" eine der stärksten Emotionen die es gibt! Und wenn wirkliche Liebe dahinter stand sogar noch viel stärker! Ich kann das auch nicht als Bagatelle sehen. Man kommt mit Sicherheit drüber weg irgendwann aber es ist definitiv eine extreme Emotion!!!

Der Heldentot... Germanisches Epos und in vielen anderen Religionen und Sagen verbreitet... Schaut man sich die Realität an sind die größten Helden meist erbärmlich lange nach Ihren Taten gestoben...
Der Heldentot klingt verlockend weils nen guter Abgang ist! Das steht außer Frage vielleicht etwas schmerzvoll usw. aber so ziemlich jeder wird sich nen paar Wochen dran erinnern wie heldenhaft es war. Keiner zweifelt an der Kompetenz der Person. Niemand prangert den Tot an im Gegensatz zum Suizid wo alles so viel negativer besetzt ist.

Ich denke man hat uns unser Gehirn gegeben damit wir entscheiden können... obs nun irgendein Gott war oder die Evolution darüber will ich nicht diskutieren. Aber Fakt ist wir sind wie wir sind. Die einen gut die anderen Schlecht und ne Hand voll dazwischen. Und wir setzen das was wir haben immer dafür ein damit es uns irgendwann besser geht. Wenn der Verstand keinerlei Freude mehr empfindet und das Leben zu einer Qual wird. Was denkt der Mensch nebenan dann? Er kann es meist nicht nachempfinden. Natürlich wird der Verlust schmerzen. Aber mal ehrlich selbst ein Tier wird doch erlöst wenn es sich nur noch quält. Warum können wir uns nicht selbst erlösen?

@ICH?
Du hast vermittelt bekommen, dass das Leben an sich etwas ungemein Wertvolles ist, stimmts? Das ist auch richtig! Es ist das einzige das wir nicht kaufen können und letzten Endes das was uns ausmacht.

Lasst mich euch mal von meinem Tag erzählen. Ich bin heute aufgewacht gegen 6:30 der Fernsehr lief noch. Ich kann ohne nicht mehr schlafen und muss mir zum schlafen auch 5 Präperate rein tun. 4 Stunden Schlaf sind schon mal optimal zu dem was ich sonst so an Schlaf habe.
Ich war also wach und fühlte mich dank meiner Antidepressiva in den ersten paar minuten noch ganz gut. (danke doc...) Aber dann fing das Gehirn wieder an zu arbeiten. Ich versuche meine Gedanken immer abzulenken. Also habe ich die Augen zu gemacht und versucht nicht zu denken und den Fernsehr diesen Paart übernehmen zu lassen. Das ging etwa 3 Stunden so. (Ist okay ich darf von Zuhause aus arbeiten.) Ich überlege grade ob ich mir noch ne Schlaftablette gebe weil meine Gedanken wieder verrückt spielen. Sobald die Gedanken wieder da sind gehts mir auch körperlich schlecht. Jeder hatte mal kalte Füße (wörtlich) aber wenns bei mir in letzter Zeit so ist dann fühle ich mich als würden Sie abfrieren es ist ehr wie ein stechen. Meine Hände Brennen und mein Herz schlägt mir bis zum Hals ich kann kaum Athmen. Versuche mich unter Kontrolle zu bringen aber es geht einfach nicht.
Ein Freund ruft mich an und mein "Bin in 10 Minuten bei dir nen bissel quatschen bin grade mit meiner Prüfung fertig" was antworte ich wie immer um lustig zu sein. "Na, dann spring ich noch kurz für dich unter die Dusche dann haste nen geduschten Jan zum reden!" nen kurzes Lachen und gut ists.

Ich habe also doch nen Grund fürs aufstehen gefunden. Also aufgestanden unter die Dusche. Waschen in die Küche ein paar Früchte essen weil ich was anderes im Moment gar nicht runter bekomme. Das Telefon klingelt mein Kumpel ist da. Ich gehe raus und wir reden über Gott und die Welt. Ich verabrede mich mit Ihm für morgen zum Sport obwohl ich nicht weiß ob ichs heute schon tue oder nicht... (scheinheilig?)
Mein Kumpel verabschiedet sich und meine Gedanken kommen zurück.
Die Ablenkung fehlt es wird einfach nur schlimmer ich setzte mich auf den Hof auf den Gehweg.
Einer von unseren Hunden kommt schmusen das hilft etwas. Erinnert mich an meinen eigenen Hund und der Absturz ist wieder etwas größer.
Immer wieder kommt der Hund zu mir und schmust... Hunde fühlen sowas das weiß ich. Irgendwie rollen wieder ein paar Tränen.
Meine Ma kommt vorbei bittet mich um zwei gefallen. Gelbe Säcke rausbringen und bei Ihrem Fahrrad die Luft aufpumpen. Kein Ding ich mach das natürlich! Sie ahnt irgendwas und fragt mich bevor Sie geht ob sie mich alleine lassen kann... was sollte ich anderes antworten als "Natürlich ist alles okay" Meine Fasade bröckelt wohl erheblich...

Ich sitze wieder einfach auf dem Hof schau spiele etwas mit dem Finger im Sand. Male Striche ohne jede Bedeutung mit dem Finger in den Sand. Die Gedanken sind etwas gedämpft irgendwie hilft die Sonne auch etwas.
Da ist ne kleine Ameise ich lasse sie auf meinen Finger krabbeln. Beobachte sie. Ob sie überhaupt weiß, dass so große Wesen wie ich existieren? Hab noch nen Tropfen Pfirsichsaft auf der Wade und lasse die Ameise davon trinken. Das kleine Ding wills wieder runter setzten... geht aber nicht. Es krabbelt immer wieder an mir hoch. Das geht irgendwie ne Stunde so bis ich die kleine Ameise runterpuste. Ich gehe rein überlege ob ich jetzt im Bad alles aufbaue... naja vorher kann man ja noch mal an den Lapi gehen. Und da war ich dann hiermit auch.

Ich kann meine Gedanken nicht beschreiben. Aber sie sind so stark, dass sie mir Physisch schmerzen bereiten! Und ich habe sie den ganzen Tag. Deswegen suche ich die Erlösung...
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