am grab

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Doors
Beiträge: 51
Registriert: Montag 18. Januar 2010, 17:16

am grab

Beitrag von Doors »

Hallo

ich war heute beim Grab meines Bruders Michael, und da dachte ich an
das Lied "nur zu besuch". Irgendwie kamen mir dann die Tränen.
Trotzdem bin ich sicher, er hat es gemerkt.........

Ich kann eigentlich auch so richtig mit niemanden darüber reden, weil
wir ein besonders Verhältnis hatten. Wir waren 10 Jahre vom Alter
auseinander, aber wir machten so viel Blödsinn, und ich hoffe so sehr,
dass der Schmerz, welcher manchmal total stark auftritt, irgendwann
nachlässt..........

das schöne war dann, ich hatte später ein gutes Gespräch mit meiner Tochter.. und so dicht liegen die Gefühle nebeneinander.....

gute Nacht euch allen

klaus
Kokinafan

Beitrag von Kokinafan »

Hallo Klaus,

der Schmerz wird nie aufhören. Aber er wird anders. Erträglicher.
Irgendwann kannst Du an Ihn denken, es wird weh tun, aber Du wirst atmen können.

Ich wünsche Dir einen schönen Tag
Doors
Beiträge: 51
Registriert: Montag 18. Januar 2010, 17:16

Beitrag von Doors »

schade nur, dass es keinen knopf gibt, den ganzen Gefühlsmist abzustellen
sorry, bin heute net so gut drauf.......

klaus
Engel
Beiträge: 152
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2008, 05:08

Beitrag von Engel »

Der Schmerz versteckt sich nur fuer ein paar Tage in deinem tiefen innerem des Koerpers und dann kommt er wieder und zerfrisst dich regelrecht. So ergeht es mir schon seit 2 Jahren und ich ertrage es nicht mehr. Da kann dir auch kein ach so toller gebildeter Psychologe helfen. Es ist bekannt, dass ich suizidiale Gedanken habe und wann bekomme ich meine "Reha"? Am 04.06 und im November 09 habe ich sie beantragt. Ich habe dafuer auch ein psychologisches Gutachten abgelegt. Aber Naja cest la vie......Abgesehen davon, wird es mir eh nicht helfen.
Mir braucht niemand Saetze an den Kopf zu klatschen wie:
Das Leben geht weiter, der Schmerz geht vorbei oder er veraendert sich.
Nein so ist es nicht. Der Gegenteil ist der Fall. Der ploetliche Tod meines Lebensgefaehrten hat auch mich innerlich umgebracht. Nur bin ich dazu verdammt, meine Hoellenqualen schon seit 2 Jahren zu ertragen und dem selbst ein Ende zu bereiten.
Wave_of_Sad
Beiträge: 45
Registriert: Montag 29. März 2010, 18:05

Beitrag von Wave_of_Sad »

"Das Leben geht weiter" wenn ich das höre, höre ich immer in mir nur "Das Leben geht auch ohne mich weiter"
Engel
Beiträge: 152
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2008, 05:08

Beitrag von Engel »

Wave_of_Sad hat geschrieben:"Das Leben geht weiter" wenn ich das höre, höre ich immer in mir nur "Das Leben geht auch ohne mich weiter"
Danke Wave of sad das hilft mir :-)
Jetzt brauche ich innerlich wenigstens nicht mehr zu kochen wenn ich mir immer diesen besch.... Satz anhoeren muss. Im Gegenteil. Jetzt kann ich sogar dabei grinsen ;-)
Kokinafan

Beitrag von Kokinafan »

Engel hat geschrieben:Mir braucht niemand Saetze an den Kopf zu klatschen wie:
Das Leben geht weiter, der Schmerz geht vorbei oder er veraendert sich.
Nein so ist es nicht. Der Gegenteil ist der Fall. Der ploetliche Tod meines Lebensgefaehrten hat auch mich innerlich umgebracht. Nur bin ich dazu verdammt, meine Hoellenqualen schon seit 2 Jahren zu ertragen und dem selbst ein Ende zu bereiten.
Es ist jeder anders...und ich habe in EINEM Jahr 4 mir sehr nahestehende Menschen verloren.

Und ja ich kann sagen: Der Schmerz wird anders...!

Natürlich hab ich auch Krisen aber ich habe gelernt damit zu leben, und ich hoffe für Doors dass auch er es schafft.

Mich haben diese ganzen Todesfälle nicht umgebracht, obwohl ich dachte, ich schaffe es nicht. Aber Sie haben mich verändert.
Sie haben mich sehr hart gemacht. Manchmal denke ich zu hart.
Aber da muss mein Umfeld mit leben...muss ich ja auch!
Engel
Beiträge: 152
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2008, 05:08

Beitrag von Engel »

Kokinafan hat geschrieben:
Engel hat geschrieben:Mir braucht niemand Saetze an den Kopf zu klatschen wie:
Das Leben geht weiter, der Schmerz geht vorbei oder er veraendert sich.
Nein so ist es nicht. Der Gegenteil ist der Fall. Der ploetliche Tod meines Lebensgefaehrten hat auch mich innerlich umgebracht. Nur bin ich dazu verdammt, meine Hoellenqualen schon seit 2 Jahren zu ertragen und dem selbst ein Ende zu bereiten.
Es ist jeder anders...und ich habe in EINEM Jahr 4 mir sehr nahestehende Menschen verloren.

Und ja ich kann sagen: Der Schmerz wird anders...!

Natürlich hab ich auch Krisen aber ich habe gelernt damit zu leben, und ich hoffe für Doors dass auch er es schafft.

Mich haben diese ganzen Todesfälle nicht umgebracht, obwohl ich dachte, ich schaffe es nicht. Aber Sie haben mich verändert.
Sie haben mich sehr hart gemacht. Manchmal denke ich zu hart.
Aber da muss mein Umfeld mit leben...muss ich ja auch!
Ich frage mich immer wieder wie andere Menschen es schaffen und woher sie ihre Kraft nehmen, um weiter zu machen. Ich haben es in den letzten 2 Jahren immer noch nicht geschafft und habe auch keine Kraft mehr. Auch mich hat der Tod meines Lebensgefaehrten sehr veraendert. Ich bin laengst nicht mehr der selbe Mensch, der ich einmal war.
Auch wurde ich schon in manchen Situationen deswegen verurteilt. Und das sogar von der eigenen Mutter und das zieht verdammt runter!
Kokinafan

Beitrag von Kokinafan »

Engel die Frage wie andere das schaffen, darfst Du Dir niemals stellen.

Du bist Du! Du alleine trägst diesen verdammten Schmerz in Dir.

Ich weiss wenn ich heute zurückdenke auch nicht wie ich es schaffte. Aber es ging irgendwie.

Ich meide auch Friedhöfe. Manchmal muss man aber doch. Da kommt immer alles hoch, so am Grab zu stehen ist hart. Aber letztens war ich verwundert, ich konnte vom Friedhof gehen mit trockenen Augen.

Es tut weh! Es wird immer weh tun. Aber ich kann nur sagen, bei mir wurde der Schmerz eben anders...eben so dass man atmen kann.

Vielleicht war es bei mir auch so, dass ich total eingespannt war. Mir keine Zeit liess, dem Schmerz nachzugeben.

Ich weiss nicht ob Du arbeitest, ob Du Hobbys hast, Freunde?

Das zumindest hat mir alles sehr geholfen...

Ich wünsche Dir dass Du irgendwie eines Tages damit leben kannst...
Wave_of_Sad
Beiträge: 45
Registriert: Montag 29. März 2010, 18:05

Beitrag von Wave_of_Sad »

@Engel
ich wünschte ich hätte auch eine Antwort, um deinen und meinen Willen, ich wünsche es mir so sehr
Engel
Beiträge: 152
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2008, 05:08

Beitrag von Engel »

Kokinafan hat geschrieben:Engel die Frage wie andere das schaffen, darfst Du Dir niemals stellen.

Du bist Du! Du alleine trägst diesen verdammten Schmerz in Dir.

Ich weiss wenn ich heute zurückdenke auch nicht wie ich es schaffte. Aber es ging irgendwie.

Ich meide auch Friedhöfe. Manchmal muss man aber doch. Da kommt immer alles hoch, so am Grab zu stehen ist hart. Aber letztens war ich verwundert, ich konnte vom Friedhof gehen mit trockenen Augen.

Es tut weh! Es wird immer weh tun. Aber ich kann nur sagen, bei mir wurde der Schmerz eben anders...eben so dass man atmen kann.

Vielleicht war es bei mir auch so, dass ich total eingespannt war. Mir keine Zeit liess, dem Schmerz nachzugeben.

Ich weiss nicht ob Du arbeitest, ob Du Hobbys hast, Freunde?

Das zumindest hat mir alles sehr geholfen...

Ich wünsche Dir dass Du irgendwie eines Tages damit leben kannst...
Da haben wir ja was gemeinsam. Auch ich kann nicht immer zum Friedhof gehen. Es ist wie ein "innere Blockade". Weinen muss ich immer. Seit seinem Tod (ich war bei ihm als es passierte) bin ich arbeitsunfaehig. Ich habe zwar eine beste Freundin, aber sie lebt ihr eigenes Leben und das ist auch gut so und deswegen will ich sie nicht mit "meiner Welt" belasten. Abgesehen davon ist sie heute erst 25 Jahre alt geworden und sehr jung. Ich dagegen bin schon 34. Sie soll nicht durch mich belastet sein.
Engel
Beiträge: 152
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2008, 05:08

Beitrag von Engel »

Wave_of_Sad hat geschrieben:@Engel
ich wünschte ich hätte auch eine Antwort, um deinen und meinen Willen, ich wünsche es mir so sehr
Danke Sad doch leider gibt es Dinge, auf denen gibt es leider keine Antwort. Nur einen Ausweg aus diesem endlosen Weg. Und diesen Weg werde ich sobald ich alles geregelt habe, gehen.
Lieben Dank Wave und Koki
Wave_of_Sad
Beiträge: 45
Registriert: Montag 29. März 2010, 18:05

Beitrag von Wave_of_Sad »

Dank ist nicht nötig. Ich sag nur, dass du nicht alleine mit deinen gefühlen bist und aushalten musst, und das es weitere gibt die genau das selbe durchmachen
wolkenmaler

Beitrag von wolkenmaler »

Leben geht weiter .... Der Schmerz vergeht ... Die Zeit heilt alle Wunden ... ausgelutscht, profan und wenig hilfreich, wenn auch im Einzelfall ein Körnchen Wahrheit enthalten. "Der Schmerz wird anders" hingegen ist ganz sicher ein besseres, richtigeres Argument. Ich selbst habe beim Verlust eines geliebten Menschen immer daran gedacht was dieser Mensch wollen "würde" wenn er auf dieser Erde noch etwas wollen könnte und das wäre sicher nicht mein freiwilliger Abgang gewesen. Ist nur ein Gedankenanstoss, ich wiederhole mich in meinen Posts gerne, jeder Mensch ist ein ganz individuelles Gebilde aus Gedanken und Emotionen. Schmerz kann töten und keinen Ausweg lassen, aber es wäre möglich, zu versuchen, sich die Zeit zu geben, die nötig ist, bis der Schmerz "anders" ist. Kompliziert ausgedrückt aber im moment ist es mir nicht anders möglich dies auszudrücken!
Engel
Beiträge: 152
Registriert: Sonntag 19. Oktober 2008, 05:08

Beitrag von Engel »

wolkenmaler hat geschrieben:Leben geht weiter .... Der Schmerz vergeht ... Die Zeit heilt alle Wunden ... ausgelutscht, profan und wenig hilfreich, wenn auch im Einzelfall ein Körnchen Wahrheit enthalten. "Der Schmerz wird anders" hingegen ist ganz sicher ein besseres, richtigeres Argument. Ich selbst habe beim Verlust eines geliebten Menschen immer daran gedacht was dieser Mensch wollen "würde" wenn er auf dieser Erde noch etwas wollen könnte und das wäre sicher nicht mein freiwilliger Abgang gewesen. Ist nur ein Gedankenanstoss, ich wiederhole mich in meinen Posts gerne, jeder Mensch ist ein ganz individuelles Gebilde aus Gedanken und Emotionen. Schmerz kann töten und keinen Ausweg lassen, aber es wäre möglich, zu versuchen, sich die Zeit zu geben, die nötig ist, bis der Schmerz "anders" ist. Kompliziert ausgedrückt aber im moment ist es mir nicht anders möglich dies auszudrücken!
Genau daran liegt das Problem: Was wuerde der Verstorbene wollen? Jeder sagt dann:" Natuerlich das du weiter machst"! Aber stimmt das wirklich? Liegt es wirklich im Sinne des Verstorbenen das man Hoellenqualen durchmacht und das sogar jahrelang? Und wieder geht es dann auch leider wieder darum, was jemand anderes von dir moechte/erwartet. Aber was ist damit, was ich moechte?
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