Selbsttötung ad absurdum

Es ist nur ein Lesezugriff möglich.

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Gesperrt
snofru
Beiträge: 1
Registriert: Montag 4. Mai 2009, 13:44

Selbsttötung ad absurdum

Beitrag von snofru »

es ist immer wieder unglaublich, mit welcher unachtsamkeit dieser begriff "unzulässiges Wort" verwendet wird.
ein mensch, welcher sich aus innerer not nicht mehr im stande fühlt zu leben, und daher sein leben beendet; wie bitte soll dieser an sich selbst einen mord begehen?
nehmen wir diese menschen heraus, die durch akute gefährdung anderer (auto et c.) sich das leben nehmen. selbst diese sind keine selbstmörder, sondern töten andere. erfüllen also den tatbestand der tötung oder des mordes an anderen, jedoch nicht an sich.

wenn mich nicht alles trügt, so ist dieser begriff noch aus der zeit der leibeigenschaft, und hat in der juristerei die begrifflichkeit darüber hinaus mitgenommen.
die logik: wenn ich eigentum meines herren bin, dann nehme ich ihm, wenn ich mir das leben nehme, sein eigentum weg. ergo morde ich in arglistigkeit, da es mir bekannt sein müßte, daß ich mir nicht gehöre.
seid 1976 ist der straftatbestand durch gesetzesreform heraus genommen worden!!!
dennoch, es scheint mir notwendig, den begriff selbst ersatzlos zu ersetzen, durch die reale und richtige bezeichnung = selbsttötung.

für betroffene, die es nicht geschafft haben, als auch für familenangehörige, und nahe dem opfer stehende, ist dies eine gute sache.
vom bewußtsein her, entsteht eine andere dimension. eine notwendige neubewertung.
das die medien mit diesem begriff spielen, und die bedeutung wohl kennen, kann man am tod von frau kohl erkennen.
ich habe in keinem einzigen artikel bezüglich frau kohl, den begriff unzulässiges Wort gelesen. ich betone, in keinem bericht!!!!
kurz darauf, bei banalen menschen, wurde dies nicht mehr beherzigt.
nun, bilden sie sich selbt ihre meinung. ich bin auf die kritik, ihre antworten gespannt
Martinus
Beiträge: 22
Registriert: Mittwoch 7. November 2007, 23:55
Wohnort: Konstanz / Bodensee

Beitrag von Martinus »

Hallo,

so weit ich das sehe tun Lehrer viel dafür, dass Menschen, die aus einer bildungsfernen Schicht kommen, auch in diesen verbleiben.

Millionen von Deutschen wissen nicht, wer sich hinter diesem Begriff "Selbst" verbirgt, dass da einen Akt der Aggression gegen sie ausführt. Und das ganze Manual des ICD 10 gegen sie mobilisieren kann.

Haben diese Personen einen Führerschein oder ein Parteibuch in einer rechtsradikalen Partei?


LG, Martinius
Fliesenbourg

Beitrag von Fliesenbourg »

Hallo "Snofru",

in der Tat, unsere gesamte pseudochristlich-abendländische Hemisphäre tut sich schwer mit dem von höchster Warte aus mitunter legitimen Töten. Nicht zuletzt haben ihre Taktgeber auch die bekannte Schriftstelle 2. Mose 20:13 in den 10 Geboten – wie etliche andere – falsch wiedergegeben, obwohl es in der korrekten Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift heißt "Du sollst nicht morden" statt "Du sollst nicht töten".

Doch unsere ganze, in jederlei relevanten Hinsicht fehlgeleitete abendländische Endzeitgesellschaft basiert darauf, die zwecks scheinheiliger Überkompensation ihrer himmelschreienden Blut- und Kollektivschuld (die beiden blutigsten Kriege der Menschheit vollzogen sich just inmitten so genannt christlicher Nationen, und ähnliche destruktive Geiste wirken anderweitig gerade unter ihnen fort ...) wenigstens bei den "Selbstmördern" im Einklang mit ihrem falschen Postulat konsequent sein will. Die Mücke heraussieben, aber das Kamel hinunterschlucken; das taten ihrerzeit bereits die heuchlerischen Pharisäer (Matth. 23:24). Bei alledem hat Jesus Christus gänzlich andere Prioritäten vorgegeben, als die bedingungslose Erhaltung unseres ohnehin unvollkommenen erbärmlichen Lebens um jeden Preis.

Mit freundlichen Grüßen
Fliesenbourg
Gesperrt