Chance für Borderliner

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Seelenelfe
Beiträge: 58
Registriert: Samstag 13. Dezember 2008, 13:02
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Chance für Borderliner

Beitrag von Seelenelfe »

Hallo,

Wollte mich erstmal vorstellen.

Ich bin 21Jahre alt und komme aus Deutschland.
Bei mir wurde vor 7Jahren die Diagnose Borderline gestellt,zudem kamen eine Essstörung,Tablettensucht und viele andere Dinge.
In diesem Zeitraum hatte ich sehr viele Klinikaufentahlte in der Kinder-Jugendpsychartrie,Therapie und medikamentöse Behandlung.
Leider hat mir nichts davon geholfen.

Wie sind die rechtlichen Lagen?
Gibt es eine Chance für psychisch Kranke bei Dignitas?
Welche Schritte müssen getan werden?


Danke für die sich das durchlesen und für evt. Antworten.
Yogi
Beiträge: 25
Registriert: Samstag 13. Dezember 2008, 17:50

Beitrag von Yogi »

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Zuletzt geändert von Yogi am Dienstag 4. August 2009, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
Seelenelfe
Beiträge: 58
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Beitrag von Seelenelfe »

Ich habe diese Therapie bereits gemacht,ohne Erfolg oder Linderung.
In den zahlreichen Borderline-Communities war ich lange selber,da zieht man sich nur unnötig gegenseitig runter.
Ich denke wenn es efür mich eine Möglichkeit und Chance gibt,kann ich das selber am besten wissen ob es für mich nötig ist.

Trotzdem Danke für die Antwort.

Gruß Seelenelfe
Sternentaucher
Beiträge: 1
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Beitrag von Sternentaucher »

Hallo Seelenelfe,

ich selbst leide auch an Borderline, Anorexia Nervosa, verschiedenen Zwangsgedanken usw., und glaube deinen Wunsch verstehen zu können. Aber: selbst wenn ALLES schief läuft und das Leben zur Hölle wird: noch kannst du das Ruder herumreißen. Theoretisch könntest du heute Abend in den Zug steigen, irgendwo hin fahren, ohne Ticket oder Geld, einfach drauf los. Das könntest du tun bevor du dich Umbringen möchtest. Du könntest alles Tun, was du schon immer machen wolltest, dich in einem großen Einkaufszentrum einschließen lassen (ist das heute noch möglich?), ein Haus besetzen, nach Frankreich fahren oder nach Spanien und Oliven pflücken, weiß der Geier was. Und wenn du all diese verrückten Dinge getan hast (gereist, geklaut, während einer Vorlesung in einer Universität aufgestanden und wild getanzt), erst dann kannst du wirklich wissen ob du nicht mehr Leben willst.
Ich habe keine Ahnung ob du etwas mit meinem Posting anfangen kannst - es ist mein ganz persönlicher Plan vor dem großen Sprung!

Liebe Grüße, und viel viel Glück auf deinem Lebensweg - der hoffentlich noch zu spanischen Oliven und in Universitätsgebäude führt!
Seelenelfe
Beiträge: 58
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Beitrag von Seelenelfe »

Hi Sternentaucher,

Danke für deinen lieben Beitrag zu meinem Thema.
Ich denke ich verstehe was du meinst.

Aber für all diese Dinge habe ich schon lange keine Kraft mehr,bin zu müde,mir ist alles gleichgültig.Für mich gibt es keine Ziele weder für jetzt noch für die Zukunft,das einzige Ziel das ich habe ist nicht mehr aushalten zu müssen.


LG Seelenelfe
beatrice
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Beitrag von beatrice »

@Seelenelfe, ich grüße dich, so ein schöner Name, den du da gewählt hast! Ich kann mit dem Begriff "Borderliner" nichts anfangen, deshalb kann ich dir dazu auch leider nichts sagen. Aber es wäre schön von dir, du würdest mir erklären, was das für dich bedeutet. Auch mir ist das leben schon mehrmals zur Hölle geworden, besonders in jungen Jahren und ich wollte nichts lieber als tot sein. Ironischerweise lebe ich heute mit 55 immer noch und weiß wie sich eigene Grenzen überschreiten, Tanzen und Oliverpflücken anfühlen!

@Sternentaucher, ich grüße auch dich, und möchte dir sagen, daß ich deine Ideen vom in einen Zug steigen, Olivenpflücken, Tanzen während einer Univorlesung ganz wunderbar finde! Großartig!
Seelenelfe
Beiträge: 58
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Beitrag von Seelenelfe »

Es ist sehr schwierig es in eigene Worte zu fassen liebe beartrice.
Werde dir einen Link reinzusetzten wo du etwas nachlesen kannst wenn du möchtest damit du eine ungefähre Vorstellung bekommst.

http://www.borderline-plattform.de/html/uber_bl.html

Villeicht hilft dir das ein wenig es nachzuvollziehn um was es geht.
beatrice
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Beitrag von beatrice »

Liebe Seelenelfe,
danke für diesen Link! Bin jetzt doch sehr überrascht, was in der Psychologie alles unter Borderline angesehen wird. Insofern war meine Frage an dich instinktiv schon richtig. Ich würde gerne wissen, was es für dich bedeutet, worunter du ganz besonders leidest, was dich dazu bewegt dir das Leben nehmen zu wollen, bevor es angefangen hat auch schön zu werden.
Mir fällt auf, daß du alles sehr sachlich beschreibst, dabei halte ich dich eher für einen gefühlsbetonten Menschen, außerdem gibst du dir selbst den phantasievollen Namen Seelenelfe.
Hast du eine Bezugsperson, einen Menschen den du schätzt?
Wenn du lieber möchtest können wir gerne in PN wechseln.
Was die Beschreibung von Borderline in diesem Link betrifft, war ich sehr erstaunt, daß ich mich in vielen Beschreibungen, besonders auch der Ursachen wiederfinde, ich meine sogar, daß alle Menschen in unserer Gesellschaft mehr oder weniger Borderliner sind.
Aus früheren Psychotherapien habe ich wohl auch gelernt, daß es erstrebenswert sei, eine gewisse Ausgeglichenheit/Ausgewogenheit zu erreichen. Das hatte für mich immer etwas den langweiligen Mief von "Normalität". Inzwischen habe ich viele Jahre durchlebt und aus der Not eine Tugend gemacht. Meine jugendliche Todessehnsucht habe ich mir bis heute "bewahrt" und ich muß dir sagen, ich lebe sogar recht gut mit ihr. Kann Menschen gar nicht verstehen die Angst vor dem Tod haben, schließlich werden wir alle früher oder später sterben.
Aber den Weg bis dahin, können wir entscheidend mit gestalten und wenn wir Glück haben, werden wir von jemandem gebraucht, geliebt, verehrt und können sogar selbst jemanden lieben. Nur wer das Glück hat (vorher)Leid zu erfahren, kann Liebe, das Leben und den Tod wirklich schätzen.

Bei den Indianern Nordamerikas wären du und vielleicht auch ich etwas ganz besonderes gewesen, näher beim "großen Geist" als die anderen, und deshalb geschätzt und verehrt worden. Hätte natürlich auch sein können, wir hätten gar nicht unter unseren Symptomen leiden müssen. :?

Hast du ein Haustier? Ich würde dir gerne ein Foto von meiner Ziege schicken, werde gleich probieren ob das in diesem Forum möglich ist, sonst gibt's ja noch andere Möglichkeiten.

Freue mich auf eine Antwort von dir!
Ciao und ganz liebe Grüße, Beatrice
beatrice
Beiträge: 48
Registriert: Samstag 27. Dezember 2008, 00:42
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Toll, es hat geklappt! Sie heißt Negrita.

Beitrag von beatrice »

Bild
Seelenelfe
Beiträge: 58
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Beitrag von Seelenelfe »

Hallo liebe beatrice,

Naja was soll ich schreiben,ist immer schwierig es in Worte zu fassen wenn man nur noch Verzweiflung und Gleichgültigkeit spürt.
Weisst am Anfang war es Schmerz und Verzweiflung,nach und nach ist mir alles so egal geworden.
Ich habe keine Ziele für das Leben,nichts das für mich wichtig wäre oder das Leben "lebenswert" machen würde für mich.
Es ist alles nur noch wie eine Pflicht,"aushalten müssen".
Ich habe meine Eltern,aber sonst habe ich niemanden.Meine Eltern lieben mich dass weiss ich auch wenn sie es mir nicht immer zeigen konnten,so waren sie doch immer für mich da.
Aber sie nehmen mir das Leben nicht ab,ich muss es selber leben und bewältigen und dazu fühle ich mich zu müde und erschöpft,es ist mir gleichgültig und nichts wert.

Weiss nicht ob du das verstehn kannst,ich hoffe das du es versuchst.
Danke dir jedenfalls für deine lieben Worte,ist schön sowas zu lesen,jemand der versucht einen zu verstehn.
Danke dafür.

Übrigens deine Ziege sieht sehr nett aus.Ich habe ein Zwergkaninchen,aber leider keinen Bezug zu ihm weil er total agrressiv ist.

Seelenelfe
beatrice
Beiträge: 48
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Beitrag von beatrice »

Hallo Seelenelfe,
wie fühlst du dich den heute?
Hab dir vorgestern eine PN geschickt und hoffe, du hast sie erhalten.
Ich finde mich in diesem Forum leider noch ungenügend zurecht und sehe noch nicht, ob PNs abgesendet und angekommen sind.
Liebe Grüße,
Beatrice
Seelenelfe
Beiträge: 58
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Beitrag von Seelenelfe »

Hallo beartrice,

habe deine Nachricht bekommen und dir geantwortet.


LG Seelenelfe.
R.E.K.
Beiträge: 5
Registriert: Sonntag 16. März 2008, 07:19

Beitrag von R.E.K. »

Hallo Sellenelfe.
Ich bin auch Borderlinerin. Ich kämpfe schon mein Lebenlang. Die erste DBT-Therapie hat mir wenig gebracht. Habe danach einfach nur das gemacht was ich wollte und hab auf niemanden gehört. (Naja mach ich eigentlich immer noch) Ich nahm meine Medis nicht weil ich es für gift hielt und dachte ich würde es schaffe nur mit dem was ich in der Therapie gelernt hatte..... USW. (langweilig die ganze Lebensgeschichte).Aber dann lernte ich jemanden kennen. Mit ihm war ich elf Monate zusammen. Er gab mir viel Liebe und zeigte mir wie ich mein Leben zu was besserem gestalten könnte. Und ich machte es auch. Kämpfe gegen meine Angst, tag für tag. Es hat sich gelohnt. Ich bin mutiger geworden, angst ist weniger geworden. USW. Nach einem Urlaub 2007 bin ich wieder in meine krankheit abgerutscht. Wurde Depressiv. "Früher war alles besser"
Darauf kamen Schmerzen. Alles was Borderlinetypisch ist. Ich versuchte mir zu helfen in dem ich versucht habe das Altgelernt anzuwenden. Half nicht. Vor vier MONAten machte ich wieder eine DBT-Therapie und es half mir noch mehr als zu anfangszeiten.
Schuldigung ich ´hab keine Lust weiter zu schreiben.
Ausser ich war immer ein Kämpfer, ich bin phantasievoll, flexibel, gebe nicht auf, versuche mich weiterzuentwickeln. Und das half mir.
Borderline versuchte mich zu ertränken doch ich lernte schwimmen.
Egal.

Weiß jetzt nicht mehr wo ich hinaus wollte.

Seelenelfe du hast dich einfach aufgegeben. Deswegen ist dir auch mittlerweile alles egal. Aber glaub mir der Tod wird dir da nicht viel helfen können deine Probleme zu lösen. Der Tod wird dir nur helfen deine Probleme nicht mehr zu sehen.

mfg
Seelenelfe
Beiträge: 58
Registriert: Samstag 13. Dezember 2008, 13:02
Wohnort: Schwarzwald-Baar/BW

Beitrag von Seelenelfe »

Weisst du das schlimme ist das es nicht die Probleme sind sondern das Leben selbst das Problem für mich ist.
Du hast Recht ich habe mich aufgeben,aber das auch nicht ohne Grund!
Oktavia
Beiträge: 13
Registriert: Samstag 3. Januar 2009, 19:29

Hallo Seelenelfe

Beitrag von Oktavia »

Ich versteh dich so gut, ich bin zwar keine Borderlinerin, aber im Endeffekt ist es auch völlig egal was man hat. Was leider nur zählt ist das die leute das Leben verehren, es geht nicht um die Menschen sondern nur das du dein Leben nicht wegwerfen sollst. Wie oft hab ich diesen Satz gehört, das bildest du dir alles nur ein, und es geht immer weiter. Seit ich denken kann, wollte ich nicht mehr leben oder besser gesagt ich habe es nicht mehr ausgehalten. Irgendwann hab ich mich entschieden zu kämpfen, und es war der schwerste weg und der einsamste den ich je gegangen bin, und ja ich hatte es geschafft das war vor zwei Jahren, eine ganz kurze Zeit, heute steh ich da und weiß es war alles umsonst. Nicht jeder Mensch ist gleich, und es gibt auch kein Patentrezept dafür. Aber es gibt nun mal nicht für alles eine Lösung, und ich muss immer traurig lächeln wenn ich höre wie sie von alten Menschen die schwer körperlich erkrankt sind reden.Und ich denke mir immer was ist mit der Seele? Eine Seele kann kaputt gehen, und wenn eine Seele kaputt geht dann kann man nicht einfach hingehen und sie flicken. Warum versteht das keiner, das das eigentlich der grund ist warum wir leben. Ich ich weiß wie du dich fühlst und ich kann dir sagen, versuche dich nicht auzugeben, kämpfe. Und ich denke das hast du getan. Es kann sich niemand in die Situation hineinversetzen wenn er nicht selber das schon mal erlebt hat, und ich hab mich immer gefragt warum sehen die leute nicht das ich nicht mehr kann das ich nicht mehr will wie können sie mir sagen gibt dich nicht auf, mach weiter und mir ist klar geworden das du wohl von niemanden verlangen kannst das er dir sagt ja, ok es ist besser wenn du stirbst. Ich denke irgendwo das kein Mensch aufgeben würde wenn er noch eine Chance für sich sehen würde, und das muss jeder für sich selber wissen. Ich weiß auch nicht wer das Recht hat darüber zu bestimmen ob deine Situation eine FTB haben kann. Ich bin dafür das man bis zum bitteren Ende kämpft, auch du kämpst noch, weil ich weiß das jeder Tag für dich eine Qual ist. Kämpfe weiter solange es geht, aber tu es nicht für andere sondern für dich.
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