Kurzfristige Methode

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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spdfb
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Kurzfristige Methode

Beitrag von spdfb »

Hallo, ich hatte es ja schon mal mit der Grill-Methode versucht und gemerkt, dass ich den Überlebenstrieb nicht für mehr als eine Stunde ausschalten kann. Ich habe Kontakt mit der dghs aufgenommen und sehe meine Chancen eigentlich gar nicht schlecht, auch wenn ich erst 29 bin. Allerdings muss man zunächst 6 Monate Mitglied sein, um einen Antrag stellen zu können, der dann auch nochmal Zeit in Anspruch nimmt.

Aktuell spitzen sich meine Probleme (Sind nicht die Hauptursache für Suizidgedanken) derart zu, dass ich befürchte, eine doch eher unvernünftige, brutale Methode wählen zu müssen. Obdachlosigkeit und andere Dinge möchte ich nun wirklich nicht auch noch ertragen müssen, da ziehe ich eindeutig die Grenze. Hinzu kommt, dass ich derzeit keinerlei soziale Kontakte mehr habe und wie ich es schaffe, noch täglich zur Arbeit zu gehen ohne zusammenzubrechen, ist mir auch ein Rätsel. Für den Fall, dass es zum Äussersten kommt (Gerichtsvollzieher der die Mietkaution pfändet, woraufhin man die Wohnung verliert als eines von vielen Beispielen), möchte ich mir jetzt einen Plan zurecht legen. Meine Gedanken kreisen immer wieder um die gleichen Methoden, zu denen mir dann aber doch der Mut fehlt. Folgendes käme für mich am ehesten in Frage:

- Aus großer Höhe springen: Hier braucht es nur einen kleinen Moment der Überwindung und man hat es geschafft. Man braucht aber natürlich einen geeigneten Ort, an dem man auch genug Zeit hat und nicht unter Druck steht. Und es sollte möglichst abgelegen sein, damit so wenig wie möglich Menschen davon beeinflusst werden. Hatte an eine Talbrücke gedacht. Oder an einen Kran, aber da erregt man wohl zu viel Aufmerksamkeit und die sind bestimmt auch in irgendeiner Form gesichert.

- Mit dem Auto gegen einen Baum: Ich habe mir schon überlegt, den Airbag auszubauen und auf einer Strecke, die ich testweise schon mehrfach zu schnell gefahren bin, gibt es sehr viele stabile Bäume. Auf der Straße kann man problemlos 120-130 erreichen und nachts hat man die Strecke weitestgehend für sich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das überlebt, aber mache mir Sorgen, dass man nicht sofort tot ist und etwas mitbekommt und/oder Schmerzen hat. Kennt sich da jemand mit der Physik besser aus oder kann Studien zu solchen Kollisionen empfehlen? Fahre einen alten Kleinwagen, Baujahr 2001.

- Sich selbst erschießen: Ich glaube, das wäre die vernünftigste, sicherste und angenehmste Wahl und man könnte sie so gestalten, dass nicht mal die Rettungskräfte traumatisiert werden. Das einzige Problem ist offensichtlich die Beschaffung einer Waffe. Um es im Darknet zu versuchen, wo man an jeder Ecke betrogen wird, fehlt mir das Geld. Ich müsste schon wirklich sicher sein, dann auch eine zu erhalten mit der es klappt. Hat da vielleicht jemand Tipps/Erfahrungen? Gerne auch per Nachricht.

Teilt mir gerne eure Gedanken mit. Bin dankbar für jeden Austausch. Fühle mich sehr allein und überfordert mit meiner Situation und brauche dringend einen Notfallplan. Lange halte ich diese Situation nicht mehr aus. Ich merke schon, wie unvorsichtig ich im Verkehr werde und impulsiv im Umgang mit Menschen, auch wenn ich niemandem etwas antun würde. Ich habe absolut nichts mehr zu verlieren und das merke ich immer öfter in meinen Entscheidungen und meinem Verhalten und das macht mir Angst.
Emely
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Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Emely »

Huhu,

Deine Verzweiflung ist sehr deutlich. Fühl Dich mal getröstet <3

Ich kann zu den Fragen nichts sagen. Aber ich wollte mal fragen, ob Du schonmal beim Sozialpsychiatrischen Dienst warst? Die sind eine gute Anlaufstelle für solche Probleme und können dabei helfen, dass es eben nicht zu einer Arbeitslosigkeit kommt. Ich weiß jetzt nicht, ob Du in Deutschland wohnst und wenn nicht, ob es woanders auch Sozialpsychiatrischer Dienst heißt.

Gib noch nicht auf <3
spdfb
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Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von spdfb »

Danke für deine Antwort, Emely

Ich habe über die letzten Jahre oft versucht, mir Hilfe zu holen. Meist war das mit sehr viel Überwindung verbunden. Das fing an bei meiner Erkrankung, die Hauptauslöser für die Suizidgedanken ist. Bringt einige sehr unangenehme Symptome mit sich und da wurde ich oft nicht ernst genommen und die, die es taten, konnten mir leider bis heute nicht helfen. Da hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass man im Endeffekt doch allein da steht und das Bild, dass man immer irgendwie aufgefangen wird in diesem Land/von dieser Gesellschaft stellte sich als Illusion heraus.

Dann hatte ich es zB vor 2 Jahren auch bei einer Schuldnerberatung versucht. Da hatte ich anfangs ein ganz gutes Gefühl, die haben sich letztlich aber irgendwann nicht mehr gekümmert und angekündigte Dinge nicht umgesetzt, bis es die Schuldensituation nochmal deutlich verschlimmert hat. Ich bin jetzt bei einer anderen Stelle und richtig unterstützt fühle ich mich auch da nicht. Auf Nachfrage zur speziellen Situation mit dem Gerichtsvollzieher kam nur "wird schon nicht passieren".

Ende letzten Jahres war ich so am Ende, dass ich nach langem Widerstand eingesehen habe, trotz Vollzeitjob, der dann wohl weggewesen wäre, in eine Klinik zu gehen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe - das Leben, den Alltag, eigentlich jede weitere Sekunde. (Eine Trennung war da noch zusätzlicher Verstärker). Da hieß es dann, dass es mindestens 6 Monate dauern würde, also war die Hilfe auch wieder vom Tisch. Was bringt mir ein Hilfsangebot in einem halben Jahr, wenn ich das Gefühl habe, keine weitere 6 Minuten zu überstehen. Das Erstgespräch bei einem Therapeuten (schon mein 3. gewesen insgesamt) endete mit einer Empfehlung für eine spezielle Art von Psychotherapeut, die es in meiner Stadt aber kaum gibt und auch im Umkreis von 100km war bei meinen 35 Anrufen bei der 116117 kein Termin zu bekommen, bis ich es dann letztlich aufgegeben habe.

Naja, und ganz blöd gesagt, gab mir meine Mutter dieses Gefühl schon seit meiner Kindheit mit. Ich war in schwierigen Situationen immer auf mich selbst gestellt und musste immer wieder schmerzlich begreifen, wie wenig sie sich für ihr Kind interessiert. Das macht was mit einem.

So zog sich dieses Gefühl von im Stich gelassen werden also von Anfang an durch mein Leben und bestätigt sich alle paar Monate, wenn ich mich dann doch nochmal aufraffen möchte. Ich bin nicht spirituell, ganz und gar nicht, aber ich glaube mittlerweile, dass das vielleicht ein Zeichen ist, es einfach sein zu lassen. Die Grundproblematik wird sich ohnehin nie auflösen, ich kann höchstens lernen damit umzugehen, ein normales Leben in einer Gesellschaft ist damit aber kaum möglich und ich habe für mich beschlossen, dass ich die Situation zwar akzeptiere, sie aber nicht für die nächsten 40-50 Jahre hinnehmen möchte.

Tut mir leid für das viele Geschriebene, ich glaube man merkt, dass die sozialen Kontakte in meinem Leben in den letzten Monaten auf nahezu 0 gesunken sind.
Emely
Beiträge: 357
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Emely »

Mir tut das sehr leid, dass Du Dich überall und seit Beginn an so alleine gefühlt hast. Ich kann Dir nachfühlen. Es ist schmerzhaft und irgendwann nicht mehr zu ertragen, nicht?

Ich habe hier mal Anlaufstellen zusammengeschrieben, schau mal:
viewtopic.php?t=9686

Vielleicht gibt es da was, was Du ausprobieren kannst? Ich habe fast alles von der Liste schon beansprucht, oder tue es noch, und kann da Fragen beantworten, wenn welche aufkommen.

Bitte fühle Dich nicht "nicht ernstgenommen" in dem Wunsch, zu gehen. Beim Lesen dachte ich nur...es wäre so schade. Weil wenn die äußeren Probleme geklärt wären, sähe es anders aus. Und da würde ich gerne helfen.
Black2Light
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Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Black2Light »

Hi,

da hätte ich evtl. ein paar Hilfestellungen für dich. Zunächst mal wegen dem drohenden Verlust der Wohnung (wobei mir nicht klar ist wie eine evtl. bereits gezahlte Kaution gepfändet werden könnte und warum du deshalb deine Wohnung verlieren könntest...?)

Schau mal nach § 765a ZPO - "sittenwidrige Härte"
§ 765a ZPO und Suizidgefahr
In § 765a ZPO wird unter anderem das Verhältnis zwischen Schuldner und Suizidgefahr geregelt. So wird eine Zwangsvollstreckung gemaß § 765a ZPO dann eingestellt, wenn davon auszugehen ist, dass der Schuldner mit einem Suizid reagiert. Eine Einstellung der Zwangsvollstreckung gilt auch dann, wenn der Schuldner aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, diese Situation angemessen zu bewältigen. Dabei ist der Schuldner nicht verpflichtet, das Gericht von einem möglichen Suizidversuch zu überzeugen oder Beweise zu liefern.

Mit dem Auto gegen den Baum:
ich hatte mir mal ausgerechnet, dass bei einer Nervenleitgeschwindigkeit von ca. 50m/s; bei angenommen 0,5m (Oberkörper zu Gehirn) und ca. 2m "Knautschzone" (die dann in 0,5/50 = 0,01s "zerquetscht" werden müssen, damit man nichts fühlt) man mit ca. 2m in 0,01s entspricht 200m/s oder 720km/h fahren muss, um wirklich gar nichts zu spüren. Bei 250km/h spürt man dann wahrscheinlich noch für 0,02s etwas.
120-130km/h wären mir zu langsam und zu unsicher.
Wenn ich das so machen würde, würde ich mir eine Gerade suchen die lang genug ist und an dessen Ende evtl. eine Kurve mit dickem Baum oder massivem Gebäude oder Felsen steht, oder noch besser, eine noch nicht abgeschlossene Baustelle mit Baumaschinen (an sowas bin ich letzthin vorbeigefahren, die Baustelle war auf 2-3 km schon neu geteert und am Ende standen mehrere Baumaschinen).

Sich selbst erschießen:
Google mal "Steinschlosspistole". Die sind legal und frei ab 18 Jahren erhältlich. Lediglich Schwarzpulver musst man sich besorgen.

Aus großer Höhe springen: dazu kann ich nicht viel sagen. Ich habe Höhenangst, das würde ich nicht schaffen.


Grüße
spdfb
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Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von spdfb »

Emely hat geschrieben: Dienstag 25. März 2025, 21:18 Mir tut das sehr leid, dass Du Dich überall und seit Beginn an so alleine gefühlt hast. Ich kann Dir nachfühlen. Es ist schmerzhaft und irgendwann nicht mehr zu ertragen, nicht?

Ich habe hier mal Anlaufstellen zusammengeschrieben, schau mal:
viewtopic.php?t=9686

Vielleicht gibt es da was, was Du ausprobieren kannst? Ich habe fast alles von der Liste schon beansprucht, oder tue es noch, und kann da Fragen beantworten, wenn welche aufkommen.

Bitte fühle Dich nicht "nicht ernstgenommen" in dem Wunsch, zu gehen. Beim Lesen dachte ich nur...es wäre so schade. Weil wenn die äußeren Probleme geklärt wären, sähe es anders aus. Und da würde ich gerne helfen.
Es holt einen immer wieder ein. Besonders in den schönen Momenten. Ich habe vor Kurzem eine für mich ganz wichtige Prüfung bestanden, auf die ich Monate hingearbeitet habe und ich habe wirklich nicht damit gerechnet, sie zu bestehen und auch so deutlich. Eigentlich habe ich mich nur getraut, weil ich mir dachte, ich habe sowieso nichts zu verlieren und wollte es mir selbst beweisen. Sie macht in der Realität einige Türen auf, ich hatte aber nie wirklich vor, diese zu nutzen. Erst war ich überwältigt und glücklich, kurze Zeit später musste ich mich zusammenreißen, keine Tränen zu vergießen, weil es mich plötzlich so traurig gemacht hat, das mit niemandem richtig teilen zu können.

Ich schätze deine Mühe und schaue mir die Liste die Tage nochmal genauer an, wenn ich die akute Situation (hoffentlich) überwunden habe. Danke Dir.
spdfb
Beiträge: 8
Registriert: Sonntag 7. Juli 2024, 10:14

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von spdfb »

Black2Light hat geschrieben: Dienstag 25. März 2025, 21:24 Hi,

da hätte ich evtl. ein paar Hilfestellungen für dich. Zunächst mal wegen dem drohenden Verlust der Wohnung (wobei mir nicht klar ist wie eine evtl. bereits gezahlte Kaution gepfändet werden könnte und warum du deshalb deine Wohnung verlieren könntest...?)

Schau mal nach § 765a ZPO - "sittenwidrige Härte"
§ 765a ZPO und Suizidgefahr
In § 765a ZPO wird unter anderem das Verhältnis zwischen Schuldner und Suizidgefahr geregelt. So wird eine Zwangsvollstreckung gemaß § 765a ZPO dann eingestellt, wenn davon auszugehen ist, dass der Schuldner mit einem Suizid reagiert. Eine Einstellung der Zwangsvollstreckung gilt auch dann, wenn der Schuldner aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, diese Situation angemessen zu bewältigen. Dabei ist der Schuldner nicht verpflichtet, das Gericht von einem möglichen Suizidversuch zu überzeugen oder Beweise zu liefern.

Mit dem Auto gegen den Baum:
ich hatte mir mal ausgerechnet, dass bei einer Nervenleitgeschwindigkeit von ca. 50m/s; bei angenommen 0,5m (Oberkörper zu Gehirn) und ca. 2m "Knautschzone" (die dann in 0,5/50 = 0,01s "zerquetscht" werden müssen, damit man nichts fühlt) man mit ca. 2m in 0,01s entspricht 200m/s oder 720km/h fahren muss, um wirklich gar nichts zu spüren. Bei 250km/h spürt man dann wahrscheinlich noch für 0,02s etwas.
120-130km/h wären mir zu langsam und zu unsicher.
Wenn ich das so machen würde, würde ich mir eine Gerade suchen die lang genug ist und an dessen Ende evtl. eine Kurve mit dickem Baum oder massivem Gebäude oder Felsen steht, oder noch besser, eine noch nicht abgeschlossene Baustelle mit Baumaschinen (an sowas bin ich letzthin vorbeigefahren, die Baustelle war auf 2-3 km schon neu geteert und am Ende standen mehrere Baumaschinen).

Sich selbst erschießen:
Google mal "Steinschlosspistole". Die sind legal und frei ab 18 Jahren erhältlich. Lediglich Schwarzpulver musst man sich besorgen.

Aus großer Höhe springen: dazu kann ich nicht viel sagen. Ich habe Höhenangst, das würde ich nicht schaffen.


Grüße
Danke für deine Antwort!
Das klingt sehr interessant, aber auch sehr theoretisch. Findet so etwas in der Praxis wirklich Anwendung? Und was meinst du, wie spiele ich am besten darauf an? Ich möchte bei dem Termin ja auch nicht einfach direkt sagen ich bring mich (noch schneller) um, wenn Sie die Kaution einziehen. Das wirkt ja wie ein bockiges Kleinkind und wird sicher nicht ernstgenommen. Und ob das dann auch für die Pfändung einer Kaution zählt? Er könnte ja argumentieren, dass daraus nicht direkt ein Nachteil entsteht, weil ein Vermieter aufgrund dessen theoretisch nicht direkt kündigen darf.
Wie gehe ich vor, wenn ihm das egal ist? Er ist ja so gesehen selbst vom Gericht. Aber danke für den Tipp schon mal!

Genau auf so etwas hatte ich gehofft. Die Rechnung klingt plausibel und ich hatte es ein bisschen im Gefühl, dass 120 zu langsam sein könnte oder zumindest zu ungewiss, als dass ich den Mut dafür fassen könnte.

Und diese Steinschlosswaffen funktionieren zuverlässig? Hättest du eine Idee, an Schwarzpulver zu kommen?
Emely
Beiträge: 357
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Emely »

spdfb hat geschrieben: Dienstag 25. März 2025, 22:10
Emely hat geschrieben: Dienstag 25. März 2025, 21:18 Mir tut das sehr leid, dass Du Dich überall und seit Beginn an so alleine gefühlt hast. Ich kann Dir nachfühlen. Es ist schmerzhaft und irgendwann nicht mehr zu ertragen, nicht?

Ich habe hier mal Anlaufstellen zusammengeschrieben, schau mal:
viewtopic.php?t=9686

Vielleicht gibt es da was, was Du ausprobieren kannst? Ich habe fast alles von der Liste schon beansprucht, oder tue es noch, und kann da Fragen beantworten, wenn welche aufkommen.

Bitte fühle Dich nicht "nicht ernstgenommen" in dem Wunsch, zu gehen. Beim Lesen dachte ich nur...es wäre so schade. Weil wenn die äußeren Probleme geklärt wären, sähe es anders aus. Und da würde ich gerne helfen.
Es holt einen immer wieder ein. Besonders in den schönen Momenten. Ich habe vor Kurzem eine für mich ganz wichtige Prüfung bestanden, auf die ich Monate hingearbeitet habe und ich habe wirklich nicht damit gerechnet, sie zu bestehen und auch so deutlich. Eigentlich habe ich mich nur getraut, weil ich mir dachte, ich habe sowieso nichts zu verlieren und wollte es mir selbst beweisen. Sie macht in der Realität einige Türen auf, ich hatte aber nie wirklich vor, diese zu nutzen. Erst war ich überwältigt und glücklich, kurze Zeit später musste ich mich zusammenreißen, keine Tränen zu vergießen, weil es mich plötzlich so traurig gemacht hat, das mit niemandem richtig teilen zu können.

Ich schätze deine Mühe und schaue mir die Liste die Tage nochmal genauer an, wenn ich die akute Situation (hoffentlich) überwunden habe. Danke Dir.
Ich kann das soooo gut verstehen.
Du bist hier damit nicht alleine <3

Einsamkeit kommt zu Deinen Problemen ja noch dazu. Ich finde es wirklich stark von Dir, dass Du noch da bist! Bei Dir scheint ja echt alles zusammenzukommen. Auch das kenne ich.

Halt noch ein bisschen durch <3
Fragil
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Registriert: Mittwoch 31. Mai 2023, 21:55

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Fragil »

Mein Partner hat sich mutmaßlich mit einem Kabelbinder umgebracht. Allerdings nicht nach der Anleitung von dem Sterbehelfer Peter Puppe, der diese Methode als Methode empfiehlt, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt und jemand keine Vorbereitungen treffen kann. (z.B. im Krankenhaus ist und gegen seinen Willen behandelt werden soll - darum im Notfallkoffer immer Kabelbinder mitnehmen).

Mein Partner wurde angeblich von den Sanitätern "nur" mit dem Kabelbinder um den Hals aufgefunden.

Wenn jemand es "richtig" machen will, muss er einen Kabelbinder nehmen und 2 Taschentücher. Die Taschentücher werden auf die Stellen gelegt wo die Carotis verläuft am Hals - rechts und links - und darüber den Kabelbinder zuziehen. Vielleicht wenn er zugezogen ist, noch Boxerhandschuhe u.ä. anziehen, damit man sich auch wirklich nicht mehr befreien kann.

Man sollte es aber absolut wirklich wollen und nicht vielleicht gefunden werden wollen oder noch Lebenswillen. Denn dann ist wirklich Schluss und es ist, wenn man es richtig macht eine sichere Methode. Allerdings kann man es auch falsch machen und dann wird es nicht so gut oder man überlebt mit Schäden.

Es gibt oft ganz einfache Mittel, um zu gehen - Auto, Pistole, Springen ist dramatischer und setzt ein deutlicheres Zeichen für die Nachwelt. Aber ist auch alles schwieriger, wenn man wirklich gehen will.

Mein Gefühl bei Dir ist allerdings, dass Du "eigentlich" wirklich eher Hilfe suchst. Wobei, man da auch vorsichtig sein sollte, wenn man nicht weggesperrt werden will.

Auf jeden Fall - falls es doch so ist, dass Du Dir Hilfe suchst für einzelne Probleme - erwähne das mit den Suizidgedanken lieber nicht. Das ist eher dann ja auch nicht das Problem - sondern wird von Dir als Ausweg gesehen, weil Du die Probleme hast.

Vielleicht kann Dir auch hier jemand helfen - im Umgang mit Schulden und Miete usw. Also, ich kenn' mich da ein bisschen aus und wäre bereit Dir zu versuchen zu helfen per PN.
spdfb
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Registriert: Sonntag 7. Juli 2024, 10:14

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von spdfb »

Fragil hat geschrieben: Mittwoch 26. März 2025, 03:12 Mein Partner hat sich mutmaßlich mit einem Kabelbinder umgebracht. Allerdings nicht nach der Anleitung von dem Sterbehelfer Peter Puppe, der diese Methode als Methode empfiehlt, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt und jemand keine Vorbereitungen treffen kann. (z.B. im Krankenhaus ist und gegen seinen Willen behandelt werden soll - darum im Notfallkoffer immer Kabelbinder mitnehmen).

Mein Partner wurde angeblich von den Sanitätern "nur" mit dem Kabelbinder um den Hals aufgefunden.

Wenn jemand es "richtig" machen will, muss er einen Kabelbinder nehmen und 2 Taschentücher. Die Taschentücher werden auf die Stellen gelegt wo die Carotis verläuft am Hals - rechts und links - und darüber den Kabelbinder zuziehen. Vielleicht wenn er zugezogen ist, noch Boxerhandschuhe u.ä. anziehen, damit man sich auch wirklich nicht mehr befreien kann.

Man sollte es aber absolut wirklich wollen und nicht vielleicht gefunden werden wollen oder noch Lebenswillen. Denn dann ist wirklich Schluss und es ist, wenn man es richtig macht eine sichere Methode. Allerdings kann man es auch falsch machen und dann wird es nicht so gut oder man überlebt mit Schäden.

Es gibt oft ganz einfache Mittel, um zu gehen - Auto, Pistole, Springen ist dramatischer und setzt ein deutlicheres Zeichen für die Nachwelt. Aber ist auch alles schwieriger, wenn man wirklich gehen will.

Mein Gefühl bei Dir ist allerdings, dass Du "eigentlich" wirklich eher Hilfe suchst. Wobei, man da auch vorsichtig sein sollte, wenn man nicht weggesperrt werden will.

Auf jeden Fall - falls es doch so ist, dass Du Dir Hilfe suchst für einzelne Probleme - erwähne das mit den Suizidgedanken lieber nicht. Das ist eher dann ja auch nicht das Problem - sondern wird von Dir als Ausweg gesehen, weil Du die Probleme hast.

Vielleicht kann Dir auch hier jemand helfen - im Umgang mit Schulden und Miete usw. Also, ich kenn' mich da ein bisschen aus und wäre bereit Dir zu versuchen zu helfen per PN.
Danke für deine Antwort.

Du hast nicht zufällig das Buch von Peter Puppe bzw eine digitale Kopie? Ich kann mir vorstellen, dass es da auch einige Risiken gibt und so richtig angenehm stelle ich es mir auch nicht vor. Aber reinlesen würde ich definitiv mal. Wofür genau sind eigentlich die Taschentücher gedacht? Also welchen Effekt haben die?

Ich kann es mir gerade auch noch nicht vorstellen, eine dieser Methoden umzusetzen, aber sie hätten alle den Vorteil, dass es schnell gehen würde und ich denke, anders würde ich das auch nicht schaffen. Habe ich bei dem Grill ja leider gemerkt. Am liebsten würde ich einfach ein Medikament nehmen und friedlich einschlafen, aber so geht es wohl jedem.

Hilfe wollt ich mir wirklich lange Zeit suchen und mich nicht aufgeben. Einige Dinge hatte ich ja schon erwähnt, zusätzlich hatte ich damals noch über Monate/Jahre hinweg ganz viele verschiedene Arzttermine, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass etwas gefunden wird nahezu bei 0 lag und ich keine Energie mehr hatte und bei manchen Ärzten wirklich darum kämpfen musste, überhaupt ernstgenommen zu werden, weil mein Problem scheinbar so weit abseits der Norm ist, dass viele damit nicht umgehen können/wollen. Ich hab tagelang selbst recherchiert und hatte immer das Gefühl, das Problem bzw die Ursache selbst ausfindig machen zu müssen und dem Arzt diese Richtung dann vorgeben zu können. Als medizinischer Laie natürlich höchst unrealistisch. Das allein wird immer ein Verhinderer eines normalen Lebens sein, hinzu kommen noch die ganzen anderen Umstände.

Das ist ein bisschen wie ein Fußballspiel, in dem man nach 25 Minuten mit 0:5 zurückliegt und ein Mann weniger ist. Manchmal ist es wohl besser, seine Kräfte zu schonen, die Situation zu akzeptieren, zuzusehen, dass das Ding nicht noch zweistellig verloren geht und man ein bisschen Würde behält.

Danke für das Angebot. Ich glaube, viel retten kann man da jetzt nicht mehr bzw das was möglich war, habe ich schon einleiten lassen. Aber ich komme darauf vielleicht in den nächsten Tagen nochmal zurück.
Fragil
Beiträge: 72
Registriert: Mittwoch 31. Mai 2023, 21:55

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Fragil »

Hallo Spdfb,

wenn Du bei Telegram bist, kannst Du in der Gruppe Pro Sterbehilfe einige Buchauszüge darüber finden. Weiss aber nicht, ob die Gruppe grade sichtbar ist, auf jeden Fall muss man sich anmelden.

Die Taschentücher sind dafür da, die Adern abzudrücken rechts und links.

Medikamente sind so eine Sache - da kann man meiner Meinung nach, viel falsch machen.

Dass Du frustriert bist, über Deine Hilfesuche bei Ärzten, kann ich sehr gut verstehen. Ich vermute, Du meinst jetzt damit eine körperliche Sache. Bei 8 Minuten Zeit für Dich pro Quartal, kann man nicht viel erwarten. Das mit dem selbst recherchieren ist gut - oft stösst man dabei ja auch auf Selbsthilfeforen und Gruppen, wo man Antworten bekommt. Auch bei YouTube & Co findet man heutzutage sehr gute Vorlesungen auch von Hochschulen Patientenschulungen.

Nur klar, dass dann beim Arzt durchzusetzen, was man recherchiert hat, und was man braucht, erfordert auch wieder Kraft, die man nicht immer hat.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Lexx
Beiträge: 332
Registriert: Mittwoch 24. Juli 2024, 21:12

Re: Kurzfristige Methode

Beitrag von Lexx »

Hi! Deine persönliche Situation hinsichtlich deiner Erkrankung inklusive schwerer Symptomatik als Hauptauslöser, fehlender bzw. unzureichender Behandlungsmöglichkeiten und des wiederholten Abgewiesen-, Vertröstet- und Weitergeleitet-Werdens von Hilfestellen kann ich aus eigener Erfahrung sehr gut nachvollziehen. Auch die mit jedem Misserfolg einhergehende steigende Überwindung und sinkende Ambition zur weiteren Suche nach Hilfsangeboten erlebe ich mittlerweile seit Längerem selbst:
Obwohl die kontaktierten Anbieter eigentlich exakt für diese Aufgabe da sind, wird man oftmals eben nicht als potentieller und bereitwilliger neuer Kunde, Klient, Patient entsprechend serviceorientiert umworben und betreut, sondern wie ein lästiger Bittsteller asap abgefertigt und der Tür verwiesen. Es ist ein sehr schlimmes Gefühl, zu ahnen, dass es zumindest für einige seiner Probleme zwar durchaus die Chance auf Verbesserung geben würde, einem die hierfür zwingend notwendige professionelle Unterstützung jedoch konsequent verweigert wird.

Die aufgezählten DIY-Optionen kommen für mich leider allesamt nicht infrage; auch ohne körperliche Einschränkungen hätte ich vom Typ her einfach nicht das Nervenkostüm für harte Methoden. Selbst unter den weicheren Alternativen bin ich nach wie vor im Team Medi-Mix, was als pharmazeutischer Laie realistisch gesehen vermutlich eine der unsichersten Varianten darstellt. Nichtsdestotrotz halte ich aktuell daran fest weil es mir mit der Zeit ebenfalls immer wichtiger geworden ist, wenigstens irgendeinen Notfallplan im Hinterkopf zu haben, den ich mir (mehr oder weniger) zutrauen würde. Deine Überlegung mit dem Beitritt in einen Sterbehilfeverein empfinde ich generell für jeden Menschen absolut empfehlenswert, der sich vorausschauend damit beschäftigt, diese Leistung ggf. in Anspruch nehmen zu wollen- meiner Meinung nach kann es definitiv nicht schaden, seine diesbezüglichen Interessen so früh wie möglich offiziell zu bekunden, da letztendlich niemand weiß, in welche Richtung sich sein Leben entwickeln wird.

Nun hoffe ich sehr dass das ok für dich ist, denn ich möchte dir sehr gerne vielmals zu deiner bestandenen Prüfung gratulieren!! Herzlichen Glückwunsch!! Gerade weil du ja eigentlich überhaupt nicht mit diesem großartigen Ergebnis gerechnet hast, hast du damit gezeigt und vor allem dir selber faktisch bewiesen, wie gut du in deiner beruflichen Tätigkeit bist, und dass zumindest in diesem Bereich das Ende der Leiter noch lange nicht erreicht wäre.

Viele liebe Grüße, Lexx ✿ ✾ ❁
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