Ich versteh das, was Du beschreibst.
Ich glaube, selbst wenn Angehörige wissen, wie schlecht es Dir geht, spielt die Liebe zu Dir noch mit rein, sodass es trotzdem vermutlich nicht möglich wäre, zu sagen "ist okay, geh". Auch die eigene Ethik und Moral spielt mit rein.
Aber jemand, der z.B. noch nie Depressionen hatte, kann zwar verstehen was man sagt, es aber nicht nachfühlen. Und das fehlt manchmal. Dass es nicht nur verstanden wird, sondern wirklich mitgefühlt wird.
Andererseits machst Du Dich ja auch abhängig von Deinen Angehörigen. Ich meine...mal ganz ganz rational gesehen: wenn Du tot bist, ist es Dir egal, wie es den Angehörigen damit geht. Du bist tot. Und es ist auch nicht Deine Verantwortung dafür zu sorgen, dass es denen gut geht mit dem, wie es Dir geht.
Aber auch Du bist offensichtlich ein liebender Mensch und kannst das alles nicht komplett ausblenden.
Die Suizidtheorie und Forschung sagt, dass es bei den meisten Menschen so ist, dass die Suizidalität dann am Akutesten ist, wenn ihnen die Angehörigen egal sind. Wiel sie keine Empathie mehr empfinden können vor lauter Weltschmerz oder Depression.
Deshalb habe ich das mit dem "Du gehörst noch in die Welt" geschrieben. Nicht als...Glückskeksspruch. Sondern weil Du andere Menschen noch im Blick hast.
(Bitte versteh das nicht als Abwertung, Runterspielen oder Nichtglauben Deines Leids, weil so ist das absolut gar nicht gemeint!)
Ich habe in Deinen Texten das Gefühl gehabt, dass Du, wenn Du die richtige Hilfe hast, noch was Lebenswertes kennenlernen kannst. Deshalb hatte ich das geschrieben.
Und sollte die Ketamintherapie Dir helfen, und sei es erstmal für kurz, kann es sein, dass das aber der Anstoß ist für eine Veränderung, die immer längere gute Phasen ermöglicht.
Ich wünsche es Dir so so so sehr
