Züge
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Re: Züge
Sich besaufen oder suizidieren als einzige Optionen...Ibanez hat geschrieben:Jep, die Zelle finde ich persönlich ziemlich genial.
https://www.youtube.com/watch?v=4-vRpQ0YyYo
Aber immerhin: berücksichtigt wird bei diesem anarchischen Angebot frei zugänglicher Extinktionsmethoden sowohl sanfte wie auch harte Methoden und kommt so dem Bedürfnis der Menschen entgegen, aber: es würde immer auch solche geben, die von der Gesellschaft konditionslos offerierten Methoden abgeneigt wären. Ich mit Sicherheit.
Re: Züge
Ob sie stark zurückgehen würden, würde ich bezweifeln, aber zurückgehen mit ziemlicher Sicherheit.Girlxxx hat geschrieben:Wir können uns darauf einigen, dass die Häufigkeit von Schienensuiziden in einer solchen Gesellschaft stark zurückgehen würde.Peterchen hat geschrieben: Stimmt wohl teilweise, aber mit Sicherheit nicht ganz. Suizidant und Methode stehen wohl auch in einem inneren nicht zufälligen oder frei austauschbaren Verhältnis zueinander. Selbst wenn Barbiturate völlig frei zugänglich wären, würde es Menschen geben die sich vor einen Zug werfen.
Was bestreiten `die` Kompatibilisten?Gerade das bestreiten ja die Anhänger des Kompatibilismus, zu denen ich mich auch zähle.Wer sich je mit der Willensproblematik beschäftigt hat, weiss: es kann keinen freien Willen geben im Sinne, dass Personen hätten anders handeln können als sie es taten...damit fällt die Möglichkeit moralischer Wertung auf einer ganz grundlegenden Ebene (so man ehrlich ist) weg.
Stimmt, das lässt sich schlecht vereinbaren (wobei in der Willensproblematik gerade die Kompatibilisten damit keine Probleme haben Unvereinbares als vereinbar zu postulieren...da scheinst du mir nicht gerade konsistent zu sein!).Sicher. Deshalb finde ich es falsch, dass z.B. Depressiven grundsätzlich die Fähigkeit zu einer freien Entscheidung gegen das Leben abgesprochen wird.Es gibt psychische Krankheiten die einen vernünftigen Willensbildungsprozess tangieren und solche die es nicht tun.
Auf jeden Fall kann man nicht beides haben: Man kann nicht einerseits so tun, als wäre eine freie und rationale Suizidentscheidung nicht möglich - was ja immer noch viele behaupten - und gleichzeitig Menschen, die sich auf unschöne Weise das Leben nehmen, einen moralischen Vorwurf machen.
Würde man nicht eher sagen: früher wurde der Suizid moralisiert, heute aber pathologisiert. Keiner behauptet, dass der Suizid unfrei/pathologisch ist und er dennoch moralisch zu bewerten sei (nur der Kompatibilist hält sich dieses Türchen für gewisse Kriterien erfüllenden Entscheidungen/Handlungen offen!...oder Personen, die schlicht nicht nachdenken).
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Re: Züge
Weiß nicht ob das schon mal verlinkt wurde: Tod auf den Gleisen - Alptraum eines Lokführers
Teil 1: https://youtu.be/RyfwzkwRAvg
Teil 2: https://youtu.be/WRGs0nGRJ74
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Re: Züge
Also diese Methode wäre vermutlich wirklich die allerletzte, die mir einfallen würde. Liegt vielleicht auch an meiner generellen Abneigung gegen Splatter-Szenen.
Re: Züge
Interessant.Mediator hat geschrieben:Aus der „Schweiz am Sonntag“ vom 30.März 2014
Jeder Dritte überlebt Suizid-Versuch auf der Schiene
"Wie die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in ihrem Jahresbericht schreiben, nahmen sich vergangenes Jahr 123 Menschen auf dem 3000 Kilometer langen Schienennetz das Leben. Erstmals haben die SBB auch veröffentlicht, wie viele Suizid-Versuche nicht tödlich endeten. 64 Menschen, die sich im vergangenen Jahr vor einen Zug warfen, überlebten schwer verletzt Besonders grosse Auswirkungen haben die Personenunfälle nicht nur für die Angehörigen, sondern auch für die Lokführer. Die Auswirkungen können für den einzelnen Lokführer gravierend sein."
Ich hatte immer von 90/10 Statistik gelesen.
Ich kann davon auch nur abraten. Ich hatte letztens die Gelegenheit, die "Zusammenfassung" von einer Staatsanwaltschaft von einem Schienen-Suizid zu lesen. Und es ist so, dass man oft NICHT sofort tot ist.
Re: Züge
Man hätte, so dachte ich dieser Tage, Robert Enke retten können. Seine Suizidalität war sehr offenkundig, man hätte an eine Zwangseinweisung denken müssen. Ich denke, er wollte im Grunde leben, scheute sich aber, seine Krankheit öffentlich zu machen, sich in stationäre psychiatrische Behandlung zu begeben (wie damals Sven Hannawald) und damit, mit 32 Jahren, seine Karriere faktisch zu beenden.
Es kam anders. Tragisch. Wer so genau plant wie er, kann wohl nur schwer gestoppt werden. Ungewöhnlich herzlich verabschiedete er sich tags zuvor von Freunden und deren Kinder.
https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv ... zten-tages
Es kam anders. Tragisch. Wer so genau plant wie er, kann wohl nur schwer gestoppt werden. Ungewöhnlich herzlich verabschiedete er sich tags zuvor von Freunden und deren Kinder.
https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv ... zten-tages
Re: Züge
@Balduin: Ja, das mit der Einweisung hat sein Berater und Vertrauter in einer Doku auch gesagt, die dieser Tage lief.
Wenn ich das Beispiel Robert Enke sehe, dann weiß ich, was ich nicht habe. Nämlich eine Depression, die quasi aus dem Nichts kommt, ohne Ursache. Ich hatte Enke einige Monate vorher noch im Stadion live gesehen und hätte mir da auch nicht vorstellen können, dass er wenige Monate später in so ein Loch fällt. Wobei man das von außen natürlich ohnehin kaum erkennen kann, aber so wurde es auch in der Doku beschrieben, dass der schwere Rückfall aus heiterem Himmel kam.
Wenn ich das Beispiel Robert Enke sehe, dann weiß ich, was ich nicht habe. Nämlich eine Depression, die quasi aus dem Nichts kommt, ohne Ursache. Ich hatte Enke einige Monate vorher noch im Stadion live gesehen und hätte mir da auch nicht vorstellen können, dass er wenige Monate später in so ein Loch fällt. Wobei man das von außen natürlich ohnehin kaum erkennen kann, aber so wurde es auch in der Doku beschrieben, dass der schwere Rückfall aus heiterem Himmel kam.
Re: Züge
Carotis-Methode z.B. oder andere, sehr wirksame Methoden, die man mit etwas Suche leicht finden kann