Die Ungerechtigkeit des Lebens erdrückt mich

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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vampirin
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Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 00:21

Die Ungerechtigkeit des Lebens erdrückt mich

Beitrag von vampirin »

Ich möchte Euch meine heutigen Gedanken mitteilen, für die ich mich verachte.
Jemand aus meinem engsten Umfeld, 26 Jahre jung, der eher lebensfroh und optimistisch veranlagt (gewesen?) ist, wurde nach einem Wespenstich in den Mund und darauf folgendem allergischen Schock reanimiert und in‘s künstliche Koma versetzt.Nachdem sein Hirn so lange ohne Sauerstoffzufuhr gewesen war, sieht es eher schlecht aus.
Ich frage mich: Warum erwischt es oftmals diejenigen, die tatsächlich dem Leben eher zugeneigt sind? Andere wie ich leben Jahr um Jahr, Jahrzehnt um Jahrzehnt ohne Sinnhaftigkeit weiter…
Warum kann ich mein Leben nicht wertschätzen und empfinde es nur noch als Zumutung, während andere gerne leben würden/ gesund wären. Ich bin sehr traurig.
Ich bin froh darüber,dass es dieses Forum gibt. Hier fühle ich mich verstanden.
Lexx
Beiträge: 332
Registriert: Mittwoch 24. Juli 2024, 21:12

Re: Die Ungerechtigkeit des Lebens erdrückt mich

Beitrag von Lexx »

vampirin hat geschrieben: Freitag 30. August 2024, 09:38 Ich möchte Euch meine heutigen Gedanken mitteilen, für die ich mich verachte.
(...)
Warum kann ich mein Leben nicht wertschätzen und empfinde es nur noch als Zumutung, während andere gerne leben würden/ gesund wären. Ich bin sehr traurig.
Ich bin froh darüber,dass es dieses Forum gibt. Hier fühle ich mich verstanden.
@vampirin
Solche tragischen Unglücksfälle sind wirklich schrecklich, furchbar ungerecht und furchtbar traurig.

Doch stelle dir vor es wäre möglich, und man könnte seine eigenen verbleibenden Jahre ganz faktisch an eine im Sterben liegende Person abgeben und würde dafür dessen Stelle einnehmen.

In dieser Welt würden X-Men & Co. wohl ganz schön alt aussehen- da wären nämlich genau solche Menschen wie du es bist die wahren Helden: diejenigen, die bereit wären, dieses ultimative Geschenk zu geben.

Ich empfinde es überhaupt nicht verachtenswert, dass du diesem Menschen sein Leben viel mehr gönnen würdest als dir dein eigenes. Ich empfinde dies ganz im Gegenteil als sehr große Empathie und Wertschätzung diesem Menschen gegenüber.

Fühle dich umarmt, lg Lexx
n°cturne
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Registriert: Freitag 12. November 2021, 00:21

Re: Die Ungerechtigkeit des Lebens erdrückt mich

Beitrag von n°cturne »

Lexx hat geschrieben: Freitag 30. August 2024, 20:20
Doch stelle dir vor es wäre möglich, und man könnte seine eigenen verbleibenden Jahre ganz faktisch an eine im Sterben liegende Person abgeben und würde dafür dessen Stelle einnehmen.
Das habe ich mir schon so oft gedacht. Wie ungerecht es doch ist, dass andere sterben müssen, die eigentlich noch gerne gelebt hätten und dass die weiterleben müssen, denen das Leben eine Qual ist. Ob man einen solchen Tausch am Ende tatsächlich durchziehen würde, ist allerdings wieder eine andere Frage. Ein hypothetischer Gedanke ist, wie wir hier ja alle wissen, noch immer etwas ganz anderes, als tatsächlich vor die Entscheidung gestellt zu werden oder zur Tat zu schreiten. Aber bei manchen Fällen ist mir das Herz schon so übergequollen, dass ich es mir gut hätte vorstellen können. Wenn ich wüsste, mein Tod würde tatsächlich niemanden allzu sehr tangieren, wäre es jedenfalls denkbar.
n°cturne
Beiträge: 289
Registriert: Freitag 12. November 2021, 00:21

Re: Die Ungerechtigkeit des Lebens erdrückt mich

Beitrag von n°cturne »

Mir fällt außerdem gerade diese schöne Geschichte ein:
https://ifunny.co/picture/you-will-neve ... -cIzhy7Tl6
Laut einer Faktencheck-Seite soll sie allerdings erfunden sein:
https://factly.in/this-compassionate-st ... -incident/
Lexx
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Registriert: Mittwoch 24. Juli 2024, 21:12

Re: Die Ungerechtigkeit des Lebens erdrückt mich

Beitrag von Lexx »

n°cturne hat geschrieben: Dienstag 3. September 2024, 21:58 (...)
Ein hypothetischer Gedanke ist, wie wir hier ja alle wissen, noch immer etwas ganz anderes, als tatsächlich vor die Entscheidung gestellt zu werden oder zur Tat zu schreiten. Aber bei manchen Fällen ist mir das Herz schon so übergequollen, dass ich es mir gut hätte vorstellen können.
(...)
Das stimmt natürlich, dieses Tausch-Modell wird es leider niemals geben. Und selbst wenn, bliebe dennoch eine große Unbekannte in der Gleichung stehen: niemand wüsste ja faktisch, wie viel Lebenszeit er überhaupt noch vor sich hat und demnach als Geschenk zu geben hätte.


In letzter Zeit höre ich sehr viel Radio, einfach nur gaaanz viel Musik und gut gelaunte Moderatoren mit wenigen kurzen vorwiegend regionalen News-Häppchen; auch weil ich die ausführlichen TV-Nachrichten mittlerweile einfach nicht mehr ertrage.

Und dennoch tropft zwischendurch immer wieder soviel brutale Realität herein, aktuell u.a. schrecklich tragische Meldungen über tödliche Badeunfälle vorwiegend sehr junger Menschen, bei denen ich automatisch an genau diesen hypothetischen Tauschhandel denken muss.
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