Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Ich denke manchmal daran einfach ein paar Freunde zu finden damit ich nicht so alleine bin.
Wie sieht es bei euch aus?
Habt ihr Freunde, habt ihr schon aufgegeben?
Wie sieht es bei euch aus?
Habt ihr Freunde, habt ihr schon aufgegeben?
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Hoffnung, Ziele, Freunde ... Ein interessantes Thema.
Ich war schon immer ein Mensch mit Zielen, und je dicker es gekommen ist, umso ambitionierter die Ziele. Aber ich bin müde ... So müde. Ich existiere eigentlich nur noch, anstatt zu leben. Wie eine Maschine. Ich versuche das zu tun, was man als Mensch eben so tun muss, um vielleicht doch noch eine Chance auf eine lebbare Zukunft zu haben. Aber Hoffnung habe ich eigentlich keine mehr. Obwohl man meinen könnte, dass sich meine Umstände objektiv verbessert haben, und ich mit derselben Grundlage in einer anderen Situation positiv in die Zukunft blicken könnte, bin ich durch all die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahre innerlich schon lange tot. Geradezu jedes Mal ein Kulturschock, wenn man auf das Leben der anderen trifft, die sich in keinster Weise ein Bild darüber machen können, wie es ist, durch eine solche Hölle gegangen zu sein und jede Illusion über dieses Leben und diese Welt verloren zu haben. Um nicht noch den letzten Sozialkontakt zu verlieren, versuche ich, weitgehend in einem gesellschaftlich akzeptierten Rahmen zu kommunizieren, das heißt, meine dystopische Sicht auf das Leben als Ganzes und meines im Speziellen nicht zu sehr durchscheinen zu lassen. Aber auch das ein Kunststück, ein Spagat, ein Drahtseilakt. Ein Abwägen, wieviel Wahrheit man dem anderen zumuten kann. Und oft, sehr oft, frage ich mich, wie lange ich das noch mitmachen kann.
Ich war schon immer ein Mensch mit Zielen, und je dicker es gekommen ist, umso ambitionierter die Ziele. Aber ich bin müde ... So müde. Ich existiere eigentlich nur noch, anstatt zu leben. Wie eine Maschine. Ich versuche das zu tun, was man als Mensch eben so tun muss, um vielleicht doch noch eine Chance auf eine lebbare Zukunft zu haben. Aber Hoffnung habe ich eigentlich keine mehr. Obwohl man meinen könnte, dass sich meine Umstände objektiv verbessert haben, und ich mit derselben Grundlage in einer anderen Situation positiv in die Zukunft blicken könnte, bin ich durch all die Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahre innerlich schon lange tot. Geradezu jedes Mal ein Kulturschock, wenn man auf das Leben der anderen trifft, die sich in keinster Weise ein Bild darüber machen können, wie es ist, durch eine solche Hölle gegangen zu sein und jede Illusion über dieses Leben und diese Welt verloren zu haben. Um nicht noch den letzten Sozialkontakt zu verlieren, versuche ich, weitgehend in einem gesellschaftlich akzeptierten Rahmen zu kommunizieren, das heißt, meine dystopische Sicht auf das Leben als Ganzes und meines im Speziellen nicht zu sehr durchscheinen zu lassen. Aber auch das ein Kunststück, ein Spagat, ein Drahtseilakt. Ein Abwägen, wieviel Wahrheit man dem anderen zumuten kann. Und oft, sehr oft, frage ich mich, wie lange ich das noch mitmachen kann.
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Liebe n°cturne, ich kann dich absolut verstehen! Mir geht es auch oft so und mit jedem Tag werden die Abstände kürzer, in denen ich so denke, in denen ich mir an sich wünsche, dass ich den Mut, die Kraft finde, nach Hause zu gehen und nicht mehr hier zu leiden. Dann denke ich an meine Familie, an meinen Eltern, beide weit über 80, die ich allein lassen würde, auf ihrem letzten Stück, obwohl ich immer versprochen habe, dann auch für sie da zu sein. Es ist schwer, sehr schwer nach außen den Schein zu wahren, es wäre alles super, es würd einem gut gehen und die Kollegen auf der Arbeit, Freunde und Bekannte eben nicht stutzig werden zu lassen. Leider gelingt dies immer schwerer.
Für mich ist es teils so, dass ich zwar ein paar gute Freunde habe, aber eben auch schon seit vielen Jahren keine Partnerin habe, bzw. schwere Enttäuschungen, Verletzungen erleben musste und die mich schon sehr geprägt haben. Irgendwann ist man auch zu alt um sich noch mal komplett neu zu orientieren, finde ich und man muss dazu stehen, wie man ist. Ich habe auch keine Lust und keine Kraft mehr, mich zu verstellen, nur damit andere denken, es wäre ja alles "supi cool"
Für mich ist es teils so, dass ich zwar ein paar gute Freunde habe, aber eben auch schon seit vielen Jahren keine Partnerin habe, bzw. schwere Enttäuschungen, Verletzungen erleben musste und die mich schon sehr geprägt haben. Irgendwann ist man auch zu alt um sich noch mal komplett neu zu orientieren, finde ich und man muss dazu stehen, wie man ist. Ich habe auch keine Lust und keine Kraft mehr, mich zu verstellen, nur damit andere denken, es wäre ja alles "supi cool"

Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Schön, von Dir zu lesen, Scotti. Ja, meine Verletzungen in puncto Partnerschaft sitzen auch sehr tief. Dazu kommt, dass mir die Lebenseinstellung der meisten Menschen mittlerweile völlig fremd und abstrus erscheint. Sehr schwer, da überhaupt noch eine gemeinsame Ebene zu finden. Manchmal kommt es mir so vor, als würde nur noch Bla und Blubb aus meinem Mund kommen, um überhaupt noch ein Gespräch aufrecht erhalten zu können. Und irgendwo da drin sitzt mein eigentliches Ich, einsam und zusammengekauert. Dabei war das einmal ganz anders. Umso bitterer, wenn man auf Bekannte oder Freunde von früher trifft, die davon ausgehen, noch immer denselben Menschen vor sich zu haben. Wirklich sehr schwierig, das alles.
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
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Zuletzt geändert von Atheos am Donnerstag 23. Februar 2023, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Du meinst sicherlich die letzten Generationen von unseren Vorfahren?
Wenn du weiter zurückgehst zerrte der Stammeschef die Frauen am Zopf in die Höhle und nahm sich einfach was er wollte.
Wie in einem Löwenrudel, bis er von jungen und kräftigeren abgelöst wurde.
Ob dazwischen alle Generationen glücklicher waren, wage ich zu bezweifeln.
Erst seit der Kirche wird uns ja das hl. Sakrament der Einehe bis zum Tod eingetrichtert. Noch nicht mal seit 2000 Jahren. Viele Ehen "halten" doch nur auf Grund der Angst, dass es der "liebe Gott" es nicht gerne sieht, wenn man sich trennt.
Und alles was anders ist? Schwamm drüber, wie das in Kirchen so üblich ist.
Gruß
Hurlinger
Wenn du weiter zurückgehst zerrte der Stammeschef die Frauen am Zopf in die Höhle und nahm sich einfach was er wollte.
Wie in einem Löwenrudel, bis er von jungen und kräftigeren abgelöst wurde.
Ob dazwischen alle Generationen glücklicher waren, wage ich zu bezweifeln.
Erst seit der Kirche wird uns ja das hl. Sakrament der Einehe bis zum Tod eingetrichtert. Noch nicht mal seit 2000 Jahren. Viele Ehen "halten" doch nur auf Grund der Angst, dass es der "liebe Gott" es nicht gerne sieht, wenn man sich trennt.
Und alles was anders ist? Schwamm drüber, wie das in Kirchen so üblich ist.
Gruß
Hurlinger
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Das stimmt alles.Hurlinger hat geschrieben: ↑Montag 19. Dezember 2022, 12:25 Du meinst sicherlich die letzten Generationen von unseren Vorfahren?
Wenn du weiter zurückgehst zerrte der Stammeschef die Frauen am Zopf in die Höhle und nahm sich einfach was er wollte.
Wie in einem Löwenrudel, bis er von jungen und kräftigeren abgelöst wurde.
Ob dazwischen alle Generationen glücklicher waren, wage ich zu bezweifeln.
Erst seit der Kirche wird uns ja das hl. Sakrament der Einehe bis zum Tod eingetrichtert. Noch nicht mal seit 2000 Jahren. Viele Ehen "halten" doch nur auf Grund der Angst, dass es der "liebe Gott" es nicht gerne sieht, wenn man sich trennt.
Und alles was anders ist? Schwamm drüber, wie das in Kirchen so üblich ist.
Gruß
Hurlinger
Ich fände es trotzdem schöner wenn das Märchen wahr wäre.
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Dann gibt es ja wenigstens noch etwas (Märchen) an dem du dich erfreuen kannst.
Gruß
Hurlinger
Gruß
Hurlinger
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
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Zuletzt geändert von Atheos am Donnerstag 23. Februar 2023, 12:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Ich fürchte, dass man wohl immer noch eine Art Hoffnung (wenn auch manchmal mehr unbewusst als bewusst) mit sich herumträgt, solange man nicht bereit ist zu gehen. Für mich ist das seit Jahren eine einzige Quälerei, weil ich mich fast täglich frage, worauf ich noch "warte"? Ich bin auf dieser Welt in etwa so überflüssig wie ein Krebsgeschwür..
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Ich bin seit ich denken kann psychisch krank und seit 20 Jahren in Therapie ohne Aussicht auf Besserung. Ich habe es erkrankungsbedingt nicht geschafft viel zu arbeiten oder eine Karriere zu machen und bin eigentlich ständig gescheitert. Auch war ich jahrelang in destruktiven Beziehungen oder sozial isoliert. Gewalt habe ich auch viel erlebt, das kommt hinzu zu der Armut, da ich seit 12 Jahren Hartz4 beziehe und nur durch putzen ab und zu etwas dazuverdienen konnte.
Durch meine chronische Depression ist jeder Tag ein Kampf. Trotz Antidepressiva kämpfe ich jeden Tag darum mich anzuziehen, zu essen, den Tag zu überleben und sowas wie Freude zu empfinden.
Die ganzen Klinikaufenthalte über die Jahre, um mich irgendwie am Leben zu halten.
Ich bin einfach müde. Das Einzige, was ich erwarten kann ist alleine in einer Sozialwohnung oder weiterhin in einer Wohneinrichtung zu wohnen, arbeiten nur in der Behindertenwerkstatt oder zweiter Arbeitsmarkt, weiterhin jeden Monat Geldsorgen zu haben und ständig Betreuer zu haben, die versuchen einen zum Leben zu motivieren.
Es wäre einfacher zu ertragen, wenn ich dümmer wäre und wüsste, dass ich ohne Erkrankung auch nicht weiter gekommen wäre. So bleibt nur das Wissen, dass mein Leben versaut ist und ich im psychiatrischen Hilfenetz festhänge. Ich finde mein Leben traurig und würdelos.
Es hieß immer, Therapie kann helfen, aber das sehe ich nur bei Privatversicherten oder Selbstzahlern. Alle Therapiemethoden für Arme und gesetzlich Versicherte habe ich schon durch. Es bringt mir nix.
Auch halte ich die ewig langen Wartezeiten für Therapien nicht durch.
Ich bin müde.
Es bleibt nur, seinen letzten Rest an Selbstwürde zusammenzunehmen und den brutalen finalen Schritt zu gehen, weil einem ein sanfter Tod nicht erlaubt ist.
Ich will nicht 40 Jahre so weiterleben.
Ich bin therapiemüde, lebensmüde und armutsmüde.
Durch meine chronische Depression ist jeder Tag ein Kampf. Trotz Antidepressiva kämpfe ich jeden Tag darum mich anzuziehen, zu essen, den Tag zu überleben und sowas wie Freude zu empfinden.
Die ganzen Klinikaufenthalte über die Jahre, um mich irgendwie am Leben zu halten.
Ich bin einfach müde. Das Einzige, was ich erwarten kann ist alleine in einer Sozialwohnung oder weiterhin in einer Wohneinrichtung zu wohnen, arbeiten nur in der Behindertenwerkstatt oder zweiter Arbeitsmarkt, weiterhin jeden Monat Geldsorgen zu haben und ständig Betreuer zu haben, die versuchen einen zum Leben zu motivieren.
Es wäre einfacher zu ertragen, wenn ich dümmer wäre und wüsste, dass ich ohne Erkrankung auch nicht weiter gekommen wäre. So bleibt nur das Wissen, dass mein Leben versaut ist und ich im psychiatrischen Hilfenetz festhänge. Ich finde mein Leben traurig und würdelos.
Es hieß immer, Therapie kann helfen, aber das sehe ich nur bei Privatversicherten oder Selbstzahlern. Alle Therapiemethoden für Arme und gesetzlich Versicherte habe ich schon durch. Es bringt mir nix.
Auch halte ich die ewig langen Wartezeiten für Therapien nicht durch.
Ich bin müde.
Es bleibt nur, seinen letzten Rest an Selbstwürde zusammenzunehmen und den brutalen finalen Schritt zu gehen, weil einem ein sanfter Tod nicht erlaubt ist.
Ich will nicht 40 Jahre so weiterleben.
Ich bin therapiemüde, lebensmüde und armutsmüde.
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Vor allem auch den täglichen Kampf ums Alltägliche. Von der Verzweiflung, dass die eigene Intelligenz im Strudel der Begebenheiten versauert, einmal ganz zu schweigen. Wenigstens kann ich Dich insofern trösten, als dass auch Privatversicherte keine adäquate Hilfe bekommen. Nur mehr Geld aus den Taschen gezogen. Ich habe beide Systeme kennengelernt und komme zu dem Schluss, dass beide auf ihre eigene Art und Weise schei... sind.
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Ich pflege immer zu sagen: die Hoffnung stirbt zuletzt..
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Hi squirrel
what a nice name:))
Mit der Hoffnung ist es wohl wirklich eine seltsame Sache... Meistens denke ich schon dass keine Hoffnung mehr da ist, doch was sonst hält mich sogar in den schlimmsten Momenten bislang immer noch so unbarmherzig hier in diesem Leben fest?
Klar ist auch die Angst ein Riesenthema- Angst dass es NICHT klappt und ich ggf noch schlimmer dran bin als jetzt, und genauso große Angst DASS es klappt, dass das was nach dem Tod kommt dann aber überhaupt nicht so ist wie ich es mir wünsche. Paradox.
Vielleicht ist es ja eine Kombi aus Angst, Hoffnung, Gewohnheit und Überlebenstrieb, was einen dann doch so lange weitermachen lässt.
Ich denke gerade wie unglaublich stark die Menschen hier im Forum eigentlich sind, sich durch jeden Tag kämpfen, soviel Leid und Qualen und Schmerzen durchstehen. Ich persönlich hätte mir das in gesunden Zeiten niemals zugetraut, ein Wahnsinn wieviel ein einzelner Mensch aushalten und ertragen kann.
Aber egal ob so oder so, das Spiel des Lebens endet für jeden früher oder später mit dem Tod, und eines ist gewiss: die Zeit spielt für uns;)
what a nice name:))
Mit der Hoffnung ist es wohl wirklich eine seltsame Sache... Meistens denke ich schon dass keine Hoffnung mehr da ist, doch was sonst hält mich sogar in den schlimmsten Momenten bislang immer noch so unbarmherzig hier in diesem Leben fest?
Klar ist auch die Angst ein Riesenthema- Angst dass es NICHT klappt und ich ggf noch schlimmer dran bin als jetzt, und genauso große Angst DASS es klappt, dass das was nach dem Tod kommt dann aber überhaupt nicht so ist wie ich es mir wünsche. Paradox.
Vielleicht ist es ja eine Kombi aus Angst, Hoffnung, Gewohnheit und Überlebenstrieb, was einen dann doch so lange weitermachen lässt.
Ich denke gerade wie unglaublich stark die Menschen hier im Forum eigentlich sind, sich durch jeden Tag kämpfen, soviel Leid und Qualen und Schmerzen durchstehen. Ich persönlich hätte mir das in gesunden Zeiten niemals zugetraut, ein Wahnsinn wieviel ein einzelner Mensch aushalten und ertragen kann.
Aber egal ob so oder so, das Spiel des Lebens endet für jeden früher oder später mit dem Tod, und eines ist gewiss: die Zeit spielt für uns;)
Re: Habt ihr noch Hoffnung und Ziele ausser zu sterben
Gut auf den Punkt gebracht. Diese paradoxen Gefühle begleiten wohl die meisten hier. Mich ganz genauso. Noch eigenartiger wird es, wenn man darüber nachdenkt, ob man wohl kämpfen würde, würde man eine potentiell tödliche Diagnose erhalten. Würde ich … ? Wahrscheinlich würde ich tatsächlich auch das noch durchziehen … Obwohl ich mir oft genug denke, dass es doch ein willkommener Schlussakkord des ganzen Dramas wäre. Ganz cool dasitzen und fragen, ob man Sterbehilfe in Anspruch nehmen könnte, statt zu kämpfen. Oder … ? So stellt man sich das in seinen dunkelsten Stunden doch vor. Selbst in Gesprächen entlocken mir Predigten über die unerbittlich ablaufende Sanduhr des Lebens zumeist nicht mehr als eine indifferente Gleichgültigkeit. Da eine gesellschaftsfähige Reaktion zu produzieren, ist geradezu ein Meisterwerk der Selbstverleugnung, das ich je nach Umstand und Gegenüber auch schon gar nicht mehr gewillt bin, darzubieten. Aber wenn der Tod plötzlich so greifbar nahe wäre, würde die Sache sicherlich noch einmal ganz anders aussehen. In meiner eigenen Familie so erlebt, wie Menschen plötzlich doch wieder leben wollten, als der Tod dann tatsächlich vor der Tür stand. Man könnte schier verrückt werden, wenn man nur lange genug darüber nachdenkt … Wie sagt der Engländer so schön: Life's a bitch and then you die.