Wie weit darf man seinen Psychiater trauen

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

momo
Beiträge: 153
Registriert: Samstag 29. August 2009, 20:20

Wie weit darf man seinen Psychiater trauen

Beitrag von momo »

Hallöchen... neues Thema:

Ich stelle mir seit längerem die Frage, inwieweit ich meinem Psychiater von meinen konkreten Absichten erzählen kann?

Ich hatte ihm folgenden geschrieben:

Hallo Dr. ...,

wenn ich diese Mail gleich versende, werde ich mich ohrfeigen und ein schlechtes Gewissen haben. Aber ich versuche unangenehme Gefühle auszuhalten, bis sie ggfls. einer Klärung untererzogen werden können.
Ich habe mir alte Tagebücher angeschaut. Dort steht beinahe jeden Tag etwas negatives über meine Eltern. Mich hat es sogar erschrocken, das es eher Aggressionen ggü. meinem Vater sind, die ich dort „ausgelebt“ habe. Demnach ist meine Wahrnehmung, diese Gefühle nicht gehabt zu haben, revidiert worden.
Gut, werden Sie nun sicher denken. Ja, kann „mann“ so sagen. Ich aber nicht. Und nun kommt das eigentliche Anliegen.
Auf meine anfängliche Thematik, was die Therapie betrifft, sind sie nicht wirklich eingegangen. Bewusst oder eher unabsichtlich?
Der Gedanke schwirrte mir heute immer im Kopf herum, zumindest wenn ich von Klient zu Klient gefahren bin. Aber ich bin auch ein Mensch, der sich einer unangenehmen Situation stellen will. In dem direkten Kontakt hätte ich mich nicht getraut, diese Gedanken klar und verständlich zu äußern. Weil ich Angst vor Ihrer nicht einschätzbaren Reaktion habe? Sicher.
Ihre Erweiterung meines Gedankens, das Meer durch mehrere kleine Inseln trockenzulegen, arbeite ich schon jahrzehntelang entgegen. Ohne Erfolg. Ich muss dies nicht ausführen, es ist einfach so.

Ich stelle mir selber folgende Fragen und finde keine Antworten (JA oder NEIN) darauf.
- Brauche ich den Thrill, den Tod immer an meiner Seite haben zu müssen
- Versuche ich auszutesten, wann Sie die Reißleine ziehen und eine Entscheidung treffen, vor der ich mich so fürchte (z.B. Psychiatrie o.ä.)
- Sind Sie mir so wichtig, das die eigentliche Therapie zur Nebensache wird
- Stehe ich mit Ihnen in Konkurrenz
- Erwarte ich eine Grenze, wie kleine Kinder, die ihre Eltern provozieren
- Brauche ich ein OK, um gehen zu können
- Kann und will ich es überhaupt zulassen, ja zum Leben zu sagen
- Verlange ich zu viel vom Leben
- Will ich überhaupt Veränderung erlauben
Ich wünschte mir ein „Wunder“, einen Schalter, der in meinem Kopf umgelegt wird. Dies wird es nicht geben! Ich müsste hart daran arbeiten. Und genau hier liegt die Problematik. Ich bin zu müde und erschöpft und traue dem „daran arbeiten“ nicht mehr.

Jetzt kullern Tränen, weil ich mich selber dafür hasse (bewusst dieses Wort gewählt), das ich nicht einfach meinen Mund halte und mich verabschiede. Was ist da noch, was mich hält und mir gleichzeitig so Schmerzen zufügt? Ich würde mir so wünschen, das es jemanden gibt, der dieses Gefühl mal 1 Tag erlebt, damit er weiß, was ich meine. Bin ich so schlecht in meiner Erklärung? Gibt es keine Möglichkeit, mich so zu reizen, das ich mal „unter Kontrolle“ loslassen kann.
Ich kann nicht mehr und ich will auch nicht mehr. Dieses Gefühl ist eintätowiert und ich bezweifele, das ich überhaupt noch etwas daran ändern will. Es gibt sicher viele Menschen, die die Therapiezeit dringender benötigen um ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben. Ich kann noch nicht mal in der Therapie heulen, weil ich so verbittert, abgeklärt, innerlich arrogant und trotzig bin. Erst wenn ich deutlich ausspreche, das ich nicht mehr leben will, kommen Tränen. Warum? Weil es entlastend ist, endgültig?

Als Sie mich heute verbal gedrückt haben, hat das sehr gut getan, genauso wie die letzten Stunden. Danke dafür!

Und das hat er geantwortet:


Liebe Fr. .....

Zunächst möchte ich Sie bitten, hier keine zweite Ebene aufzubauen, dass bringt SIe nicht weiter..bitte thematisieren Sie all dies immer in den Sitzungen, hier habe ich Ihnen lediglich eine Notfallmöglichkeit eingeräumt, was ich weiterhin gerne beibehalten möchte..

Bzgl. Ihrer Fragen dennoch eine kurze ANtwort:

In jeder Frage steckt auch ein Gedanke, eine Wahrheit über Sie..machen Sie einfach aus der Frage eine Behauptung, am besten schrittweise..

mit freundlichem Gruss
momo
Beiträge: 153
Registriert: Samstag 29. August 2009, 20:20

Beitrag von momo »

ms40 hat geschrieben:
momo hat geschrieben:Ich stehe immer vor dem Dilemma, was und wieweit weihe ich meinen Psychiater in meine Gedanken ein, das ich fest entschlossen bin? Wenn ich ihn nächste Woche frage, wann er mich einweisen würde, wird er mich ganz bescheuert anschauen und mir wahrscheinlich am liebsten eine klatschen.

Kann man überhaupt jemand "fachmännischen" trauen?
Was meint ihr???
An diesen Punkt habe ich mich auch sehr langsam herangetastet. Meine Erfahrung ist, und das ist eine wirklich positive, dass ein Psychiater neuerer Generation :D eine andere, teilweise sogar völlig andere Herangehensweise hat. Ist jedenfalls bei meinem so. Ich habe aber auch von Hardcore-Psychiaters gehört, die sofort jedes erdenkliche Medi einsetzen wollen, auf Teufel komm raus. (Bezüglich der 16% Ärzten, die eine Sterbebegleitung durchführen würden: ich wollte selbstverständlich nicht verallgemeinern). Einer meiner Kollegen kennt einen Hausarzt, der im äussersten Notfall das Natriumpentobarbithal verschreibt.

Nur ein Satz zu den PO-litikern. Das sind auch nur Marionetten. Volkes Meinung und die med. Industrie tragen die Verantwortung.

Zurück zum Psychiater: Meiner weiss sogar ziemlich viel. Solange man nicht akut suizidgefähret ist, passiert relativ herzlich wenig. Nach manchen Gesprächen sah er mich jeweils so an, als wenn er mich beim nächsten Termin nicht mehr sehen würde. :wink: Im Zentrum der Psychiaterie steht vor allem bei unheilbaren Krankheiten die Lebensqualität. Aber letztlich muss ich sagen, dass es mir auch nichts hilft, wenn er es weiss, denn helfen kann er mir auch nicht wirklich. Nur in einem Punkt hat er mir wesentlich geholfen: Beim Arztbericht zuhanden des Vertrauensarztes. Selbstverständlich hängt es vom Psychiater selbst ab. Bei akuter Suizidgefahr muss er etwas machen, sonst wäre es eine Unterlassung ärztlicher Hilfeleistung. Gedankenspiele rund um den Suizid sind offenbar kein seltenes Thema mehr. Ich habe meinen schon über 4 Jahre und er ist der einzige Arzt, der mich versteht. :wink:
momo
Beiträge: 153
Registriert: Samstag 29. August 2009, 20:20

Beitrag von momo »

danke ms40...

den Hausarzt würde ich gerne mal kennenlernen ;-)
Nein im Ernst. Mein Hausarzt ist der absolute Hammer. Ich würde ihn sofort heiraten. Bei dem kann ich mich "auskotzen", und alle meine Gedanken loswerden. Das Thema "ich müsste eigentlich mal ins andere Zimmer und die Psychiatrie anrufen" haben wir offen thematisiert und er meint, das würde mich auch nicht weiterbringen.

Ich hatte ihm einne langen Brief geschrieben und er meinte, das lesen habe ihm soviel spaß gemacht, das er mich gerne dabei unterstützen würde, ein Buch zu schreiben. Vielleicht würde das meine Absicht ändern.

süß oder??

Naja... dennoch habe ich Sorge, nächste Woche das Thema in der Therapie anzusprechen, das ich diese abbrechen will. Zum einen, weil ich denke, das ich mich entschieden habe und zum anderen, weil ich den mündlichen Antisuizidvertrag nicht mehr einhalten kann.
Glaubt ihr, wenn ich das so sage, krieg ich nen Freifahrtschein in die Lalaburg?
ms40
Beiträge: 228
Registriert: Mittwoch 26. August 2009, 22:58

Beitrag von ms40 »

Mein Hausarzt war zunächst sehr einfühlsam, aber mit den zunehmenden Beschwerden hat er dann doch die Nerven verloren. Er war wohl überfordert.

Also nur so ein kleiner Tip: in doubt take no action. Wenn Dir Dein Psychiater zusagt, wieso abbrechen? Auch wenn es vorderhand nix bringt, beibehalten ist immer noch besser als abschliessen. :wink: Erstens muss man sich keinen neuen suchen, wenn man einen braucht und zweitens schadet es nix.
xenia26
Beiträge: 60
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 12:04

Beitrag von xenia26 »

momo hat geschrieben:danke ms40...

Naja... dennoch habe ich Sorge, nächste Woche das Thema in der Therapie anzusprechen, das ich diese abbrechen will. Zum einen, weil ich denke, das ich mich entschieden habe und zum anderen, weil ich den mündlichen Antisuizidvertrag nicht mehr einhalten kann.
Glaubt ihr, wenn ich das so sage, krieg ich nen Freifahrtschein in die Lalaburg?
Hey Momo

Ist ziemlich ne schwierige Frage, die Du da stellst. Denn nicht alle Psychiater ticken gleich.

Ich kann halt nur von meiner Psychologin reden. Sie ist voll gegen Einweisung aber ich denke, wenn ich so was äussern würde und dann noch sagen, dass ich die Therapie abrechen möchte, würde sie mich sicherlich einweisen. Klar, würde sie versuchen mich irgendwie zu überzeugen, dass ich doch weiter mache und würde mit mir sicherlich auch was abmachen (Versprechen). Doch wenn ich dann immer noch der gleichen Meinung bin wie anfangs, würde sie mich einweisen.

Möchtest Du das mit dem Vertrag wirklich so sagen? Denn dann ist ja klar, dass Du suizidal bist und er Dich vielleicht einweisen wird.

Liebe Grüsse
Xenia26
sabbersack
Beiträge: 184
Registriert: Dienstag 30. September 2008, 14:54

Beitrag von sabbersack »

Einen mündlichen Antisuizidvertrag? Daran dachte mein Hausarzt vor kurzem wohl auch - ein einziges mal: Ich hielt das schlichtweg für kindisch und musste lächeln. Ich sagte; ich würde den Teufel tun, ihm so etwas zu versprechen. Denn wenn sich mir spontan eine sichere Gelegenheit böte mich zu töten, würde ich sie bestimmt auch nutzen. Er wisse doch von meiner Absicht! Er solle sich damit begnügen, dass "Gelegenheiten" rar sind...!
Etwas schroff reagiere ich -seit damals (vor Ewigkeiten)- stets auf "unverbindliche" Einladungen für psychiatrische (kurähnliche) Dienstleistungen, von anderen "Medizinpflaumen".
Auf die einschleimenden Worte "sie brauchen keine Angst zu haben, dass jemand sie gegen ihren Willen festhalten will...!" antwortete ich einmal trocken "Habe ich auch nicht. Wenn jemand versuchen würde, die Pfleger mit der Zwangsjacke zu rufen, müsste ich den vorher mit 'nem Messer abstechen." - So darf man nicht mit Jedem reden; mit Manchen redet man besser gar nicht! Ob ein Arzt in die eine oder in die andere Kategorie fällt, sieht man ihm meist deutlich an der Nasenspitze an.
momo
Beiträge: 153
Registriert: Samstag 29. August 2009, 20:20

Beitrag von momo »

Hallo xenia26

ja, du hast recht, es ist eine Gradwanderung. Will ich nur provozieren und jemanden von "der anderen Seite" einladen, sich voll auf das Thema einzulassen? Bestimmt. Und irgendwie brauche ich diese Spannung, wie die "anderen" darauf reagieren.
So ein unzulässiges Wort. Warum kann ich nicht einfach meinen Mund halten und gehen???????
Also nur so ein kleiner Tip: in doubt take no action. Wenn Dir Dein Psychiater zusagt, wieso abbrechen? Auch wenn es vorderhand nix bringt, beibehalten ist immer noch besser als abschliessen. :wink: Erstens muss man sich keinen neuen suchen, wenn man einen braucht und zweitens schadet es nix.
Aber warum soll ich dann hingehen, wenn ich nicht das sagen kann, was mir aus der Brust herauszuschreien droht?
Kai
Beiträge: 602
Registriert: Sonntag 26. Juli 2009, 07:08

Beitrag von Kai »

Kam ebenfalls im "Pump gun" - Thread als OT, daher bringe ich's mal hier.
Ich hoffe, justice schaut auch hier rein und kann die Frage beantworten.
justice hat geschrieben:In Deutschland ist zwar auch die Beihilfe zum Suizid nicht strafbar - aber Ärzten wird die Approbation entzogen. Das genügt als Strafandrohung vollkommen, denn das ist dann Berufsverbot. Deshalb dürfen in D nur Laien beim Suizid helfen.
Bin ich da etwa nicht auf dem Laufenden?

Mein Kenntnisstand ist, dass Laien zwar helfen dürfen, sich aber der unterlassenen Hilfeleistung strafbar machen, wenn sie nicht anschließend umgehend den Notarzt alarmieren. Also irgendwie eine schizophrene Rechtslage, ähnlich wie beim Thema Abtreibung.

Wär ja immerhin zumindest ein Anfang, wenn ich da unrecht hätte.
Kai
Beiträge: 602
Registriert: Sonntag 26. Juli 2009, 07:08

Beitrag von Kai »

Ich habe den Eindruck, du stellst für dieses Forum zielsicher die richtigen Frgen, momo.
Womöglich hängt das mit deinem Job als Familienhelferin zusammen.
Da entwickelt man wohl mit der Zeit einen gewissen psychologischen Instinkt.

Du schreibst:
- Erwarte ich eine Grenze, wie kleine Kinder, die ihre Eltern provozieren
- Brauche ich ein OK, um gehen zu können
Also, der Aspekt des "Freibriefs" steht für mich persönlich nicht im Vordergrund. Eher der Aspekt, einen etwaigen Freitod so über die Bühne zu bringen, dass es denn auch wirklich hinhaut. Dass ich eben nicht wie ein Insekt im Spinnennetz bin, das sich mit jeder Bewegung noch tiefer in die Sch*** reinreitet (wie es mal ein Therapeut von mir so schön formuliert hat).

Dass auch Profis mir einen sanften Freitod gönnen würden, wenn sie dürften, wie sie wollen ... das habe ich mehr als einmal deren Augen angesehen, wenn ich meine Anamnese heruntergebetet habe.
xenia26
Beiträge: 60
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 12:04

Beitrag von xenia26 »

Hallo mono

Ich kenne das auch. War ja auch schon in solchen Situation und konnte dann meinen Mund auch nicht halten. Als es mir dann besser ging, überlegte ich mir dann, wieso ich mit jemanden darüber gesprochen habe.

Bei mir kam folgendes raus. Entweder ich wollte nicht 100 Prozent gehen. Also wäre es eher eine Verzweiflungstat gewesen oder ich wollte, dass jemand vielleicht sagt; hey, du hast recht, dass ganze bringt garnichts mehr, also bring dich um die Ecke. Was mir auch noch in den Sinn kam, ist dass meine Psychologin gesagt hat, dass man alle Möglichkeiten ausschöpfen sollte, bevor man sich um die Ecke bringt. War sicher auch ein Grund dafür, dass ich mit jemanden geredet habe.

Denkst Du nicht, dass sich alles wieder zum positiven Wenden könnte?

Liebe Grüsse
Xenia
sadangel
Beiträge: 46
Registriert: Freitag 7. März 2008, 16:28

Beitrag von sadangel »

Wenn man so offen über sein Zeugs mit einem Psychiater redet ist es für die meistens nur eine provokation. Ja leider!
Dann ist meistens schon ein Weg zerbrochen und er fängt deine restlichen Worte als provokativ auf. Oder trotzen wie ein klein Kind!
Naja, ist irgendwie logisch was soll bitte der Psychiater machen, wenn du ihm sagst das du suizidgedanken hast und willst dich umbringen und ihm sagst das dir psychiatrie angst macht?
Irgendwie sind ihm dann die Hände gebunden und wahrscheinlich schaut er sicherlich mal erst darüber hinweg und versucht mit dir über andere Probleme zu sprechen.

Wenn du nun bemerkst das du nicht die Hilfe bekommst die du bräuchtest, könntest dir immer noch ein anderer suchen in dem du ihm sagst das du mit ihm nicht klarkommst!

Merke dir eins ein Psychiater kannst du nicht auf deine Seite ziehen,
der will Leben retten! ;-)
zuizid
Beiträge: 672
Registriert: Samstag 11. Juli 2009, 11:36

Beitrag von zuizid »

So jetzt guck ich mir den ganzen Kram schon nen Weilchen an!

Werd mal auch meinen Senf dazu geben...

Ich war bis jetzt nur bei einem Psychodoc außerhalb der Station und so... die dort sind nicht an einem interessiert... sagt man zu viel gibts nächsten Tag gleich die doppelte Dosis an Stoff...
Pida hat da mal nen Satz gebracht... desto weißer der Kitel desto schwärzer die Seele!

Mein jetziger Psychodoc is mir irgendwie sympathisch... Ich fühle nach wie weit ich gehen kann... Helfen kann er mir nicht mehr aber ich beschäftige ihn gut ^^... wir fangen jetzt mit Autogenen Training an kann ihm ja sagen, dass ich das schon kann hrrhrr....

Nagut er hat mich gefragt, was ich davon halte mich einliefern zu lassen... ich glaube er hat an meinem Blick gesehen, dass wenn er die Frage wiederholt ich aufm Tisch vor ihm stehe und etwas ungehalten bin... hehe

Ganz ehrlich gesagt lass ich den Onkel immer mal nen bissel tiefer in meine kleine Seele blicken... manchmal isser schokiert manchmal verwirrt... hätt ich ihm alles erzählt hätt ich jetzt ne kuschlige Jacke an schätze ich... aber er sagte eigentlich... wenn ich mich killen will dann kann er eh nichts tun... von daher gehts doch!

Warum ich da hin gehe? Hab jemandem versprochen, dass ich alles versuche... naja... kann halt nie nein sagen... das zeichnet wohl nen dummen Menschen aus was?

Und eigentlich sollte der Psychologe nichts unternehmen was das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und DIR beeinträchtigen könnte... also kann man ihm alles erzählen... naja auf diverse Straftaten sollte man dabei verzichten ^^

MfG
momo
Beiträge: 153
Registriert: Samstag 29. August 2009, 20:20

Beitrag von momo »

hallo alle zusammen,
danke für die Rückmeldungen!!! Hier lerne ich mehr über mich als in 18 (!!) Jahren Therapie. Ich bin eh der Meinung, ein richtig guter Psychiater ist einer, der selber solche Situationen bzw. Stationen im Leben gehabt hat.
Ich merke das in der Arbeit, wenn mir Mütter ihr Leid ausschütten, oder Jugendliche mir ihre Wut und Trauer berichten, die spüren instinktiv, das sie mit mir darüber reden können. Die wissen nichts, aber die spüren das. Die Arbeit macht mir demnach auch Spaß, was nicht bedeutet, das ich deswegen weiterleben will!! Das bringen nämlich dann immer "hirnlose Mitmenschen" an: Du hast doch alles, einen Job, eine Wohnung, bist körperlich gesund, tolle Familie etc... ich könnte kotzen (was ich übrigens jahrelang auch gemacht habe ;-)

Dass auch Profis mir einen sanften Freitod gönnen würden, wenn sie dürften, wie sie wollen ... das habe ich mehr als einmal deren Augen angesehen, wenn ich meine Anamnese heruntergebetet habe.
Das habe ich auch schon- denke ich - in manchen Augen gesehen. Und Tränchen auch... bei meiner letzten Klinikärztin, die ich vergöttert habe!!
Denkst Du nicht, dass sich alles wieder zum positiven Wenden könnte?
Hallo Xenia26
... leider ist es nicht so "einfach". Ich bin nicht suizidal, weil ich Trauer trage, einen Job oder einen Menschen verloren habe, krank bin, wütend bin oder ähnliches, sondern weil ich diesen Gedanken seid meinem 8. Lebensjahr in mir trage. Auch in Momenten die schön sind. Leider!!!
Und eigentlich sollte der Psychologe nichts unternehmen was das Vertrauensverhältnis zwischen ihm und DIR beeinträchtigen könnte... also kann man ihm alles erzählen...
ja... das ist immer so ne Gradwanderung. unzulässiges Wort... zum anderen habe ich auch die Sorge, das er sagt, nene Frau... , so können Sie nicht mit "Schutzbefohlenen" arbeiten. ... Der weiß, wo ich arbeite ... :oops:
xenia26
Beiträge: 60
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 12:04

Beitrag von xenia26 »

momo hat geschrieben: Hallo Xenia26
... leider ist es nicht so "einfach". Ich bin nicht suizidal, weil ich Trauer trage, einen Job oder einen Menschen verloren habe, krank bin, wütend bin oder ähnliches, sondern weil ich diesen Gedanken seid meinem 8. Lebensjahr in mir trage. Auch in Momenten die schön sind. Leider!!!
Hey momo

Sorry, wollte damit nicht sagen, dass alles einfach ist. Ich kenne das selbst ja auch.

Doch trotzdem habe ich irgendwie die Hoffnung, dass alles wieder besser werden kann. Auch wenn es nur für eine gewisse Zeit (das letzte Mal waren es bei mir ganze 3 Jahre) gut ist, dann lohnt sich das doch? Oder nicht?
momo
Beiträge: 153
Registriert: Samstag 29. August 2009, 20:20

Beitrag von momo »

Ja, das stimmt schon, aber weißt du... es ist so ermüdend, immer weiter zu machen, weil man der Hoffnung hinterher rennt ... es könnte besser werden oder wieder gute Zeiten geben.

Wirklich gute Zeiten kenne ich nicht, auch al sich wirklich verliebt war. Der Gedanke, sterben zu wollen hatte ich sogar während dem Sex, denn ich nur bei dem Mann genießen konnte.

Kennt das denn sonst niemand? Diese "grundlose" Lebensmüdigkeit?
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