Ich bin ein Alien
Verfasst: Mittwoch 26. Juli 2017, 20:24
Heute stelle ich wieder einmal fest: Ich bin ein Alien. Offenbar sind meine ganzen Lebenumstände so skurril, daß ich auf andere ebenso skurril wirke. Dabei war ich einmal ein ganz normaler Mensch. Gebildet, wohlerzogen, mit scheinbar besten Lebensaussichten. Und dann kippte alles immer mehr, so daß ich heute ein seltsam einsames und verstricktes Leben führe, das man einem Menschen wie mir gar nicht zutrauen würde. Abgesehen von meinem nicht existierenden Elternhaus sind mein Hauptproblem immer wieder Männer. Männer, die mir an die Wäsche wollen, Männer, die meine körperliche Integrität mißachten, Männer, die meinen, nach ihrem Gutdünken über mein Leben verfügen zu können, Männer, die ungebeten in einen Liebeswahn mit mir verfallen und mich dann aus gekränktem Stolz in abgrundtiefe K*ck-Situationen bringen (als wäre die Situation nicht schon k*cke genug), Männer die meinen: Ach, die ist in so einer K*ck-Situation, mit der kann ich's ja machen oder die kann ja gar nicht nein sagen. Und dann wieder beleidigt sind, wenn ich es doch tue.
Und als Krönung noch stutenbissige Frauen, die überhaupt nicht ahnen, wie sehr mir diese ganze verfluchte K*cke auf den Geist geht. Ein verfluchter K*ck-Teufelskreis. So, und dann erzähl das mal jemandem. Da meint doch jeder, Du hast eine Meise. Also erzähle ich die meiste Zeit nichts. Weswegen ich wiederum einen skurril verschlossenen Eindruck mache. Lasse ich ganz pointiert dann doch etwas durscheinen, weil ich zum Beispiel Hilfe in dieser ganzen verstrickten K*ck-Situation brauche, dann erscheine ich wieder skurril, weil kein Mensch glaubt, daß ein Mensch alleine in einem solchen Teufelskreis an skurrilen K*ck-Problemen stecken könnte. Schon gar nicht wegen lauter durchgeknallter Männer. Mittlerweile führt das dazu, daß ich ständig nur noch das Gefühl habe, alles falsch zu machen. Das Falsche erzählt zu haben oder überhaupt etwas erzählt zu haben. Falsch formuliert zu haben, unglaubwürdig zu sein. Zu den falschen Menschen (Männern!) nett gewesen zu sein. Vertraut zu haben. Und zwar Männern, deren Job es eigentlich ist, vertrauenswürdig zu sein. Vielleicht ist einfach auch im Gesamten etwas falsch an mir. Ich hasse mein Leben. 

