DIGNITAS-Forum

Hallo an alle,

Ich leide seit Jahren unter schweren Depressionen und Ängsten. Ich habe keine Kraft mehr zu leben, habe in den letzten Jahren alles verloren, meine Arbeit, meine Familie, meine Gesundheit aber die Depressionen und Ängste sind viel schlimmer, vor ein paar Wochen ist mein Vater auch noch gestorben, er war der wichtigste Mensch in meinem Leben. Hinzu kommen Geldsorgen und die Perspektivlosigkeit, arbeiten kann ich in so einem Zustand nicht.

Habe bereits 2 Therapien hinter mir, war bei zig Ärzten, Psychologen, Psychatern, Neurologen usw. aber keiner kann mir helfen. Ich habe seit Jahren unzulässiges Wort, die Sehnsucht nach dem Tod wird immer stärker. Mein Tagesablauf besteht überwiegend aus Hoffnungslosigkeit, Weinen, Schlaflosigkeit, Selbstzweifeln, Angst ,Übelkeit, Trauer und Verzweiflung.

Ich habe alles versucht aus dieser Hölle rauszukommen aber ich schaffe es einfach nicht, ich bin vom Pech verfolgt und es gibt so gut wie keinen schönen Tag mehr für mich, bin froh wenn ich ein paar Stunden schlafen kann. Jeden Tag das selbe Spiel, aufstehen und sich durch den Tag quälen, habe den Kontakt zu den meisten Freunden abgebrochen weil die mich eh nicht verstehen, ich kann immer nur zuschauen oder zuhören wie es anderen Menschen gut geht.
Die Lebensfreude ist total verschwunden, wenn der Sinn meines Lebens nur aus Leid und Schmerzen besteht will ich nicht mehr.
Ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende und möchte diesen Planeten verlassen.

Hier kannst Du allenfalls allgemeine Ratschläge und Tips erhalten von Menschen, denen es ähnlich geht wie Dir, die auch verzweifelt sind und jeden Tag kämpfen müssen. In Deinem vorherigem Thread ist ja schon einiges an Beiträgen dazu geschrieben worden, Hier klicken. Ich möchte das jetzt nicht wiederholen. Wenn Du ehrlich bist zweifelst Du ja auch daran, ob Dein Vorsatz, Dir das Leben zu nehmen, wirklich die einzige Möglichkeit ist. Kein Mensch kann Dir verbieten, Dir das Leben zu nehmen. Es wäre nur sehr schade, wenn Du Dich für einen Suizid entscheiden würdest, ohne vorab geklärt zu haben, ob es für Dich und Deine Situation nicht doch einen Ausweg gibt. Hast Du denn schon medikamentöse Hilfe bekommen bzw. alles an medikantösen Möglichkeiten ausgeschöpft ? Medikamente lösen zwar keine Probleme, aber man kann sich damit vielleicht etwas besser besser fühlen, es nimmt den allergrößten Druck, den Schmerz und die Angst weg.

Wieso hilft niemand Menschen wie uns, die so verzweifelt sind, dass sie nicht mehr leben KÖNNEN. Man kann gar nicht mehr WOLLEN.
Ein Bekannter von mir will mich um jeden Preis zum Leben zwingen!! Er schreibt dauernd, das käme wieder, er glaube an mich,
auch für mich würde die Sonne irgendwann wieder mal scheinen. Es kommt nicht mehr - ich will nicht mehr - ich kann nicht mehr.
Hab ihm deutlich gesagt, er solle dies unterlassen, obwohl ich weiss, dass er es nur gut meint. Niemand sonst kommt mit solchen
Sprüchen, alle sehen meine grosse Verzweiflung, sehen, dass das Leben so für mich nicht mehr lebenswert ist.
Täglich die Situation auszuhalten kostet mich derart viel Kraft, dass für kaum mehr etwas für anderes übrig bleibt. Kaum mehr Kraft für Familie und Freunde,
die für mich immer sehr, sehr wichtig waren. Ich kann NICHTS mehr GEBEN.... Auch keine Kraft mehr mich zu verstellen, d.h. sich gut gelaunt zu zeigen.
Ich finde, man sollte Menschen wie helfen zu sterben, auch wenn wir keine lethale Diagnose haben, sondern "nur" Depressionen, bei vielen noch
gepaart mit körperlichen Beschwerden. Aber Depressionen sind auch eine Art Krebs, ein Seelenkrebs, der einem ein würdiges Leben verunmöglicht.
Romilly

Romily, von den Menschen, die Dich mögen und wollen, dass Du bei ihnen bleibst kannst Du nichts anderes erwarten. Sie wollen Dich auf keinen Fall verlieren, da sind oft auch egoistische Motive dabei. Keiner ist wirklich in der Lage, sich in Dich hineinzuversetzen, was es heißt, Dein schlimmes Leben jeden Tag, jede Sekunde auszuhalten. Depression ist eine ganz schlimme Krankheit. Ich ware heute mit dem Auto unterwegs, und während der Fahrt die ganze Zeit am Überlegen, wo der geeignete Ort ware, so ein "Vorhaben" in die Praxis umzusetzten. Nur nicht zuhause gefunden werden. Auch ich werde die Suizuidgedanken einfach nicht los, denke aber: "den heutigen Tag schaffst Du noch, vielleicht auch morgen noch". Also sehr kurzfristig. Und ich nehme auch starke Medikamente, u.a. Opioide, die machen alles etwas erträglicher, man fühlt sich etwas wie in Watte gepackt.

Ich finde, man sollte Menschen wie helfen zu sterben, auch wenn wir keine lethale Diagnose haben, sondern "nur" Depressionen, bei vielen noch
gepaart mit körperlichen Beschwerden. Aber Depressionen sind auch eine Art Krebs, ein Seelenkrebs, der einem ein würdiges Leben verunmöglicht.
Romilly

Das frage ich mich auch, aber am Ende muss man es selbst tun, es hilft nun mal nichts. Hat aber auch den Vorteil, dass man es dann nur tut, wenn man sich 100% sicher ist.