DIGNITAS-Forum

Hallo liebe Gemeinde,

Wie ihr euch vllt schon denken könnt, bin ich hier, weil ich in letzter Zeit vermehrt Suizid-Gedanken habe.
Nun, ich will mal von Anfang an anfangen:
Ich weiß nicht mehr, was in meiner Vergangenheit passiert ist. Auch verschiedene Therapeuten konnten mir nicht weiter helfen.
Ich hatte lange Gespräche mit ihnen, aber es kam nie etwas dabei raus, was auch nur einen Hinweis geben könnte.
Wenn einer aufgab, ging es weiter zum nächsten.
Der Grund, für diese Besuche sind meine nächtlichen Gedanken/Träume.
Ich weiß nicht warum, aber ab und zu habe ich dieses starke schmerzende Gefühl.
Ich spüre es im ganzen Körper.
Es ist kein physischer Schmerz, aber ich habe das Gefühl, als ob man mich steinigen wollte.
Ich weiß nicht wie man es besser beschreiben kann.
In den Moment mache ich mir immer Gedanken, was da bloss ist.
Es kam immer, wenn ich an fing, an meine Vergangenheit zu denken.
An das, was da wohl passiert ist.
Mittlerweile passiert es immer häufiger.
Ich habe dabei einfach nur das Bedürfnis laut los zu schreien und zu weinen,
aber ich kriege keinen Ton aus mir raus. Nur ab und zu ein leichtes Schluchzen.
Meisten bin ich dann in's Bad gegangen.
Ich weiß, es hört sich krank an, aber ich wollte mich einfach selber verletzen.
Ich weiß dass das nicht gut ist, aber ich weiß nicht warum ich diesen starken Drang dazu verspüre.

Und wie gesagt, in letzter Zeit wurde es immer stärker.
Meine Arme und Beine, sogar mein Bauch und meine Brust sowie Teile von meinen Rücken sind schon stark vernarbt.
Es passiert immer noch, immer wieder. Aber es hilft nicht mehr.
Dieser Drang danach geht einfach nicht weg.
Ich will mich noch mehr verletzen, aber egal was ich mache, es reicht nicht.

Immer öfters kommt mir der Gedanke vom Suizid.
Ich halte es langsam nicht mehr aus. Es tut immer noch so sehr weh.
Und ich schaffe es einfach nicht mehr, dass es aufhört.

Nun zu meiner Frage, was soll ich machen?
Bitte sagt mir, was kann ich, was soll ich da machen?

2LiveOR2Die hat geschrieben:Hallo liebe Gemeinde,


Immer öfters kommt mir der Gedanke vom Suizid.
Ich halte es langsam nicht mehr aus. Es tut immer noch so sehr weh.
Und ich schaffe es einfach nicht mehr, dass es aufhört.

Nun zu meiner Frage, was soll ich machen?
Bitte sagt mir, was kann ich, was soll ich da machen?

Ich habe letztes Jahr die gleiche Frage hier gestellt,
hab bisher leider noch immer keine Lösung.
Wie bei mir der Druck so groß war, das ichs gemacht
hätte (wäre höchstens ne Frage von Stunden gewesen)
bin in die Klinik gegangen, war zwar extrem schwer
aber hat ja erst geholfen.

Wenns nicht ganz so drängen ist, dann half Puzzlen,
halt eine Tätigkeit, bei der man nicht nachdenken
kann.
Hab ich erst im KH gemerkt, das es mich ablenkt.
Vielleicht fällt dir etwas ein, was du gerne machst, was gleichzeitig
aber die Gedanken zumindest Zeitweise verdrängt.

Du hast in deiner Kindheit etwas erlebt was genau diese Gefühle bei dir ausgelöst haben, das eigentliche Geschehen aber hat dein Bewußtsein verdrängt.

Du müsstest ein Erinnerungsbuch führen.
Das heißt du musst in deiner Erinnerung soweit wie möglich zurückgehen, vielleicht bis zum Kindergarten.
Die Rückerinnerung ist bei jedem Menschen verschieden, ich erinnere mich fast nur bis zur meiner Einschulung zurück, Kindergarten fehlt mir fast ganz.
Du musst dich Jahr für Jahr vorarbeiten und das natürlich immer notieren, das du Zusammenhänge erfassen kannst.

Als erstes wirst du feststellen, in welchem Jahr etwas passiert ist, in dem du diese Gefühle durchlebt hast, ohne dich an das eigentliche Geschehen zu erinnern.
Und diese Angstgefühle oder Verlassenheitsgefühle verbunden mit dem Jahr in dem es dir am wahrscheinlichsten vorkommt musst du dir immer wieder ins Gedächnis rufen, irgendwann gibt dein Unterbewußtsein dieses Erlebte preis, was natürlich ziemlich hart werden kann.


PS: jetzt schreib ich das zum 3x, immer fliege ich raus wenn ich auf antworten geh.

Rasiel hat geschrieben: Und diese Angstgefühle oder Verlassenheitsgefühle verbunden mit dem Jahr in dem es dir am wahrscheinlichsten vorkommt musst du dir immer wieder ins Gedächnis rufen, irgendwann gibt dein Unterbewußtsein dieses Erlebte preis, was natürlich ziemlich hart werden kann.

Das geht ?
Meine ersten 10 Jahre fehlen fast komplett.
Manchmal denke ich, das es wichtig wäre zu wissen, was gewesen ist.
Aber andererseits, will mans überhaupt wissen?
Wird schon einen Grund haben, das mans vergessen hat.

Nick?ohnemich hat geschrieben:Aber andererseits, will mans überhaupt wissen?
Wird schon einen Grund haben, das mans vergessen hat.

hat nicht nur nen grund, sondern auch ne auswirkung. deshalb denke ich man sollte sich erinnern aber nicht "allein". wer weiß was man dann macht, jenachdem was da hochkommt. ich glaube es braucht etwas oder jemanden woran man sich dann festhalten kann.
ich erinner mich an meine kindheit auch kaum und wenn jemand fragt, sag ich sie war schön. aber dann kommen manchmal sachen hoch, von denen ich nicht mal bestimmt sagen kann, dass sie erinnerungen sind (vielleicht hab ich glück und es sind keine) und dann gehts mir ziemlich schlecht, ich werde unruhig und schneide erst recht. und das ist ja wenn man so will noch eine harmlose auswirkung. ich habe vielmehr angst dass ich nen suizidversuch im affekt begehe.

Wenn man schwere und schwerste Symptome und Störungen hat, sollte man sich doch besser mit den Ursachen beschäftigen in einer Therapie, auch ev. stationär. Von allein geht das meistens nicht weg.

Man kann auch anhand der Symptome, anhand der Diagnose, der Träume usw. in der Therapie herausfinden, was früher passiert sein muss. Und irgendwann ist dann die Erinnerung da.

Und wenn man das Problem kennt, kann man doch besser damit umgehen..

Man schneidet sich nicht einfach so, da gab es irgendeinen emotionalen/ körperlichen Missbrauch oder schwere Vernachlässigung als Ursache, irgendein Trauma.

Manchmal ist es auch nicht das spektakuläre Trauma, sondern jahrelange kleine Verletzungen und Demütigungen als Kind, unterschwellige Ablehnung, Gleichgültigkeit, Manipulation, Unterdrückung, Abwertung, Überbehütung,.. Man hat es nur einfach verdrängen müssen, weil es zu schmerzhaft und angstbesetzt war. Und weil es natürlich nicht erlaubt war, es zu spüren.