Leben = ein egoistsches Daueragieren?
Verfasst: Freitag 8. April 2011, 04:52
Liebe mehr oder minder suizidale Runde,
aus andernorts verschobenem Anlass hier also der Thread mit der Frage, ob Leben, unser aller, unser Leben als Gattungswesen "Mensch" nicht (auch, wie z.B. evtl. Suizid) ein egoistisches Tun ist?! (Ein "Akt", wie der Sui, ja nicht.)
Verletzten wir, indem wir leben, nicht ständig jemanden, mehr oder minder schwer? Verletzen wir nicht, indem wir mit andern streiten, indem wir anderer Ansicht sind, indem wir uns quer legen, indem wir versuchen wir zu sein, indem wir uns nicht anpassen oder indem wir uns anpassen, verletzten wir nicht irgendjemanden, verletzen wir nicht irgendjemanden, indem wir auf Berge steigen oder in Meere tauchen, oder indem wir Blumen dahin verschenken und nicht dahin, indem wir dort eine Notiz hinterlassen und da nicht, indem wir hier ein Lächeln aufstrahlen lassen und da nicht, indem wir dort unsern Schlips/Rock gerade ziehen und andernorts nicht, indem wir hier nicht stark sind, indem wir da zu stark sind, indem wir hier zärtlich sind, indem wir da nicht zärtlich sind, indem wir hier ehrlich sind und dort nicht, verletzen wir nicht jeden Tag irgendjemanden, auch und vor allem, wenn wir gar nicht dran denken?
Ich habe heute, gestern, mindestens 3 Menschen verletzt, von einem will ich kurz erzählen: eine ältere Dame im Supermarkt: Sie fragte mich, ob ich helfen könne, an etwas in einem höheren Regal zu gelangen, ich konnte, wiewohl ich kaum größer bin als sie, doch darum geht es dann ja nie. Sie wollte ein Gespräch und das habe ich ihr verweigert - ich habe sie verletzt, und mit einem "dankschön, junge [!!! Blödsinn!] Frau", gab sie ihrer rechtmäßigen Enttäuschung Ausdruck, verkniffenen Mundes. Sie war verletzt von meinem hilfsbereiten Desinterssse.
Und warum haben wir nicht diesen Eindruck, warum ist uns dieses permanente Verletzten nicht bewusst? --- Weil wir anders getrimmt, gepolt, genetisch-kulturell (???) determiniert sind, darauf nämlich, dass "Leben" per se doch bitte schön positiv zu sein hat, hübsch und nett und allenfalls noch aufregend und spannend und ereignisreich --- aber nie dahingehend, dass dadurch jemand anderer verletzt werden könne, einfach durchs eigene Leben. Nö! - Das nannte man früher wohl ideologische Borniertheit. Kann man jetzt immer noch so nennen, find ich.
Wir verletzen täglich Menschen. Wir sehen es nur meistens nicht.
Sollten wir, die wir mehr oder minder latent oder akut suizidal sind, nicht allein deshalb schon unsere Suizidalität in die Akutheit zu bringen versuchen: Wir sind, wenn wir weiterleben, letzlich EgoistInnen, die andere verletzen, permanent, so wie Mensch Mensch verletzt (homo homini lupus, das wußten schon kluge Menschen vor uns).
Orgeluse, mit Gruß in die Runde (hoffentlich nicht verletzend, dafür aber mit Mühe)
aus andernorts verschobenem Anlass hier also der Thread mit der Frage, ob Leben, unser aller, unser Leben als Gattungswesen "Mensch" nicht (auch, wie z.B. evtl. Suizid) ein egoistisches Tun ist?! (Ein "Akt", wie der Sui, ja nicht.)
Verletzten wir, indem wir leben, nicht ständig jemanden, mehr oder minder schwer? Verletzen wir nicht, indem wir mit andern streiten, indem wir anderer Ansicht sind, indem wir uns quer legen, indem wir versuchen wir zu sein, indem wir uns nicht anpassen oder indem wir uns anpassen, verletzten wir nicht irgendjemanden, verletzen wir nicht irgendjemanden, indem wir auf Berge steigen oder in Meere tauchen, oder indem wir Blumen dahin verschenken und nicht dahin, indem wir dort eine Notiz hinterlassen und da nicht, indem wir hier ein Lächeln aufstrahlen lassen und da nicht, indem wir dort unsern Schlips/Rock gerade ziehen und andernorts nicht, indem wir hier nicht stark sind, indem wir da zu stark sind, indem wir hier zärtlich sind, indem wir da nicht zärtlich sind, indem wir hier ehrlich sind und dort nicht, verletzen wir nicht jeden Tag irgendjemanden, auch und vor allem, wenn wir gar nicht dran denken?
Ich habe heute, gestern, mindestens 3 Menschen verletzt, von einem will ich kurz erzählen: eine ältere Dame im Supermarkt: Sie fragte mich, ob ich helfen könne, an etwas in einem höheren Regal zu gelangen, ich konnte, wiewohl ich kaum größer bin als sie, doch darum geht es dann ja nie. Sie wollte ein Gespräch und das habe ich ihr verweigert - ich habe sie verletzt, und mit einem "dankschön, junge [!!! Blödsinn!] Frau", gab sie ihrer rechtmäßigen Enttäuschung Ausdruck, verkniffenen Mundes. Sie war verletzt von meinem hilfsbereiten Desinterssse.
Und warum haben wir nicht diesen Eindruck, warum ist uns dieses permanente Verletzten nicht bewusst? --- Weil wir anders getrimmt, gepolt, genetisch-kulturell (???) determiniert sind, darauf nämlich, dass "Leben" per se doch bitte schön positiv zu sein hat, hübsch und nett und allenfalls noch aufregend und spannend und ereignisreich --- aber nie dahingehend, dass dadurch jemand anderer verletzt werden könne, einfach durchs eigene Leben. Nö! - Das nannte man früher wohl ideologische Borniertheit. Kann man jetzt immer noch so nennen, find ich.
Wir verletzen täglich Menschen. Wir sehen es nur meistens nicht.
Sollten wir, die wir mehr oder minder latent oder akut suizidal sind, nicht allein deshalb schon unsere Suizidalität in die Akutheit zu bringen versuchen: Wir sind, wenn wir weiterleben, letzlich EgoistInnen, die andere verletzen, permanent, so wie Mensch Mensch verletzt (homo homini lupus, das wußten schon kluge Menschen vor uns).
Orgeluse, mit Gruß in die Runde (hoffentlich nicht verletzend, dafür aber mit Mühe)