DIGNITAS-Forum

Hallo Nemo,

hör mal was Jan Delay dir dazu sagt:

http://www.youtube.com/watch?v=UvEJs3nj ... re=related

Ich verstehe dich sehr sehr gut Nemo. Mir geht es nicht anders. Bin selb'st sehr sehr Einsam und sehen mich nach Jemandem, dem ich wichtig bin und der mich liebt. Aber was soll man tun ?

Hallo Nemo,

das hört sich alles so traurig und depressiv an. Lass dir bitte helfen.

Ich bin jetzt hier eine Woche in einer psychosomatischen Klinik. Das es mir sehr hilft, das merke ich jetzt schon. Ok, alles werden sie sicher nicht hinbekommen, aber ich finde meinen Lebenswillen wieder, denke immer weniger an Suizid.

Sprech mit deinem Arzt, sei offen, lass dir eine Überweisung zum Psychater geben und bitte um einen Klinikplatz.

Ich bin wirklich so froh, dass ich das gemacht habe. Ich werd bei Gelegenheit wieder mal reinschauen ... aber momentan drängt mich wenig dazu.

Alleine in der Wohnung zu "vergammeln", das bringt dich kein Stückchen dem weiter, was du gerne möchtest. Lass dir helfen, den Kopf frei zu bekommen.

Lieben Gruss
Deathangel

Hallo Nemo,

bin neu hier im Forum. das Geschriebene von dir treibt mir doch die Tränen in die Augen. Mir geht ebenso. Bin seit ewigen Zeiten allein, habe die Hoffnung auf Änderung für mich längst aufgegeben. Aber die Aussicht auf den Tod hat für mich doch etwas Tröstliches, abzuschließen mit dem Leben, was so schmerzhaft ist. Momentan habe ich nur leider noch nicht den Mut dazu.


Wie ein welkes Blatt im Winde
treibt mich das Leben durch die Zeit,
ohne Hoffnung, daß ich das Glück auf Erden noch finde -
wo bleibt der Schlag, der mich vom Schicksal befreit !?

Von Tag zu Tag schwinden Kraft und Lebensfreude -
einsam ist mein Gang durch diese kalte Welt!
Wann umfängt mich der Schleier der Zukunft, wann verweht das "Heute"?
Freiheit ist mir gewiß, wenn der letzte Vorhang fällt!

Im Frühsommer meines Lebens, losgelöst vom dürren Ast,
nirgendwo findet sich ein starkes Band, das mich noch hält;
ich treibe dahin, von Winden ziellos verweht - in ermattender Hast!
Wann spüre ich den eisigen Hauch, der mich fegt von dieser Welt!?

Tod! - Befreier sollst Du sein, aus Unrast, Einsamkeit und Lüge!
Nimmer länger kann ich es ertragen - das Schauspiel hier auf Erden!
Mein Herz ist erkaltet aus Erfahrung - erhärtet sind meine Züge -
d´rum lasset mich nun vom Dasein scheiden - es kann nur besser werden!
Ralph Engelmann

Kann dir leider keine Aufmunterung geben, schenke dir daher mein persönlichen „Schutz- und Liebesengel“, bei mir hat er jahrelang Urlaub
gemacht, bald aber keine Beschäftigung mehr. Vielleicht nimmt er ja bei dir die Arbeit wieder auf.

Viele Grüße
Jordan

Hey Nemo,
thx für den Fred, ich merk jetzt schon, dass der besser wird als so viele andere...

Goethe mag ich nich so, Faust 2 war einfach kacke... =)
deshalb:

Hermann Hesse

Ich bin ein Stern

Ich bin ein Stern am Firmament,
Der die Welt betrachtet, die Welt verachtet,
Und in der eignen Glut verbrennt.

Ich bin das Meer, das nächtens stürmt,
Das klagende Meer, das opferschwer
Zu alten Sünden neue türmt.

Ich bin von Eurer Welt verbannt
Vom Stolz erzogen, vom Stolz belogen,
Ich bin ein König ohne Land.

Ich bin die stumme Leidenschaft,
Im Haus ohne Herd, im Krieg ohne Schwert,
Und krank an meiner eignen Kraft.

Ist eines meine Lieblingsgedichte von Hesse, aber passt bei dir glaub ich auch ganz gut. =)

Gruß,
SC

Stolz!

Ich halte es eher mit ringelnatz:

Wirrsal

Denn immer wieder steigt von Zeit zu Zeit

Das Glück zu hoch und sackt das Leid zu tief.

Und dann: erwacht,

Was man gewaltsam totgemacht,

Oder was krafdos dumpfe Unwahrscheinlichkeiten schlief.



Und Kugeln müssen singen durch die Nacht;

Und nichts in ihrer Bahn soll leben bleiben.

Und was die Menschen sagen oder schreiben,

Soll offenkundig Lüge sein.

Und eine Zeitlang herrsche Nichts und Nein,

Und beuge sich der Vater vor dem Sohn.

Revolution!



Damit wir alle neu und weiter leiden,

Noch einige die wenigen beneiden,

Die dann so stark und unabhängig sind,

Daß sie zum Beispiel sich vor einem Kind

Ganz plötzlich — oder sich vor grünen Zweigen

Oder vor einem Esel — tief verneigen.

Einsam fühle ich mich heute Abend auch mal wieder. Aber als Mann darf man sowas ja nicht zeigen, weil Männer dürfen keine Gefühle haben.

Heute rächt sich meine Faulheit bei der Beschaffung der Gasflaschen-Utensilien. Ich würde keinen Moment zögern, wenn ich etwas wirksames in meiner Nähe hätte. Hätte der Baumarkt länger auf, hätte ich mir vorhin einen Grill und einen Sack Kohle besorgt. So sitze ich aber wieder alles auf, um mir morgen einzureden, dass alles nur halb so wild ist und warte auf den nächsten Schlag in die Fresse. Hoffentlich habe ich bis dahin alles zusammen.

Danke, das ist lieb von dir. :-)

Ja, die Tatsache, dass Gefühle und psychische Krankheiten beim Mann als Schwäche angesehen werden (bei aller vorgeheuchelter Toleranz, die Realität sieht nun einmal so aus) hat schon Robert Enke das Leben gekostet.

Beim Tod meiner Mutter stand ich wie versteinert am Grab. Nicht eine Träne floss bei mir. Ich konnte einfach keine Gefühle zeigen. Das ganze Drumherum lastete auf meinen Schultern. Während die Verwandschaft am heulen war, musste ich als starker junger Mann die Fahne hoch halten. Das wurde eben erwartet. Immer, schon mein ganzes Leben lang war ich immer derjenige, der andere in den Arm genommen und sie getröstet hat. Ich mache das auch gerne, bin gerne für meine Nächsten da, habe immer ein offenes Ohr, viel Verständnis und Geduld. Manchmal hätte ich aber auch gerne wen gehabt, der mich mal ganz lange in den Arm nimmt. Das macht sich nun bemerkbar.

Ein Mann ist nur ein Mann wenn er auch mal weinen kann!!!!
gerade diese menschen die ihre gefühle nicht zeigen nach aussen sind einfach SCHWACH!

PS.: bald jedes tier ist ein besserer mensch und freund! (sind nicht alle menschen damit gemeint aber die meisten)