so wenig hoffnung?
Verfasst: Mittwoch 7. Juli 2010, 02:10
hallo.
ich weiss nicht, ob es ok ist zu fragen, wenn nicht, sagt es mir bitte. mich interessiert der grund, aus dem die menschen hier nicht mehr leben moechten.
natuerlich erzaehle ich euch auch, was mich zu dem immer wiederkehrenden gedanken bringt, mein leben zu beenden.
ich bin seit vielen (wirklich vielen, mehr als 25) jahren depressiv und an aengsten erkrankt. die aengste nahmen mir jede freude am leben. ich habe zugelassen, dass mein lebensraum jeden tag ein stueckchen kleiner wurde. nun beschraenkt er sich schon so lange zeit auf meine wohnung und darauf, wenn es unbedingt sein muss, schnell einzukaufen.
ich gehe nicht hinaus, ich kann mich mittlerweile auch kaum mehr bewegen, da sich meine muskulatur durch die mangelnde bewegung abgebaut hat. dadurch habe ich seit mehreren jahren starke rueckenschmerzen. koerperliche belastbarkeit ist praktisch nicht vorhanden.
das einschliessen in meinen winzigen kaefig aus aengsten hat mich von einer schlanken person zu einem ekligen fettball von fast 140kg werden lassen. denn essen war das einzige, was mir lange zeit keine angst gemacht hat.
am tag, als mein kind geboren wurde, habe ich mir seinen 18. geburtstag zu dem tag gemacht, an dem ich wieder anfangen darf, ueber den suizid nachzudenken und zu entscheiden. dieser 18. geburtstag ist jetzt 5 jahre vorbei und ich bin noch auf dieser welt. aber ohne das gefuehl zu leben. ich besitze keinen spiegel mehr, weil es mich anekelt, mich sehen zu muessen.
ja, ich habe natuerlich therapien gemacht, ambulante, stationaere. wirklich geholfen hat nichts. ich nehme seit jahren valium. in einer relativ konstanten dosis am oberen therapeutischen bereich. und ich lebe in einer beziehung.
wie geht das? so eingeschraenkt und krank in einer beziehung? nur mit einem ebenfalls sehr kranken menschen...
ich habe eine gute fassade. in der woche treffe ich vielleicht 2 oder 3 menschen ausser meiner partnerin. und die wuerden niemals glauben, dass ich psychisch krank bin. denn ich bin ein lustiger mensch, froehlich, nett... fuer sie. fuer die minuten, in denen sie mich erleben. jeder, der mich erlebt, haelt mich fuer einen starken menschen. ich weiss nicht warum das so ist. ich bin nicht stark. ich bin schwach, denn ich bin noch hier. es gibt keine methode aus dem leben zu gehen, die ich sicher genug finde. ich habe mehrere menschen verloren, bei vielen habe ich gedacht, ihr hilfeschrei ist leider zu weit gegangen. kaum jemand von ihnen wollte wirklich sterben. sie wollten hilfe und sahen keine moeglichkeit, darum zu bitten.
das kann ich gut verstehen. denn wie bittet man um hilfe? so dass der gebetene nicht ueberfordert ist aber doch merkt, dass es ernst ist? wer will ueberhaupt helfen? was kann helfen?
der punkt, bis zu dem dem ich auf hilfe gehofft habe, ist ueberschritten. ich warte. an manchen tagen hoffe ich, dass der tod einfach so kommt. weil ich fett bin, weil ich mich nicht bewege und weil, wenn ich es doch tue, ich schon nach 3 treppenstufen atemnot habe. ich kann nicht geund sein.
an anderen tagen plane ich. lege mir strategien zurecht. aber ich habe verantwortung. vielleicht als schutz? ich habe wieder einen menschen, nach meinem kind, der ohne mich nicht leben kann. mit mir aber anscheinend auch nicht. kranke beziehung nennen es viele. ich nenne es trotz allem liebe.
sie will auch sterben, aber das ist fuer mich unertraeglich. sie soll doch gluecklich sein, freude haben, gesund werden. ich wuensche ihr besseres als den tod. wenn ich gehe, kommt sie nach. bleibe ich, bleibt sie. was ist richtig?
waere ich doch nur ueberzeugt, dass der tod schoen ist, ein ort an dem alles besser ist. dann muesste ich nicht nachdenken. aber ich habe angst, vielleicht gibt es etwas nach dem tod, was schlimmer ist als das hier?
danke, wenn jemand das alles gelesen hat.
manola
ich weiss nicht, ob es ok ist zu fragen, wenn nicht, sagt es mir bitte. mich interessiert der grund, aus dem die menschen hier nicht mehr leben moechten.
natuerlich erzaehle ich euch auch, was mich zu dem immer wiederkehrenden gedanken bringt, mein leben zu beenden.
ich bin seit vielen (wirklich vielen, mehr als 25) jahren depressiv und an aengsten erkrankt. die aengste nahmen mir jede freude am leben. ich habe zugelassen, dass mein lebensraum jeden tag ein stueckchen kleiner wurde. nun beschraenkt er sich schon so lange zeit auf meine wohnung und darauf, wenn es unbedingt sein muss, schnell einzukaufen.
ich gehe nicht hinaus, ich kann mich mittlerweile auch kaum mehr bewegen, da sich meine muskulatur durch die mangelnde bewegung abgebaut hat. dadurch habe ich seit mehreren jahren starke rueckenschmerzen. koerperliche belastbarkeit ist praktisch nicht vorhanden.
das einschliessen in meinen winzigen kaefig aus aengsten hat mich von einer schlanken person zu einem ekligen fettball von fast 140kg werden lassen. denn essen war das einzige, was mir lange zeit keine angst gemacht hat.
am tag, als mein kind geboren wurde, habe ich mir seinen 18. geburtstag zu dem tag gemacht, an dem ich wieder anfangen darf, ueber den suizid nachzudenken und zu entscheiden. dieser 18. geburtstag ist jetzt 5 jahre vorbei und ich bin noch auf dieser welt. aber ohne das gefuehl zu leben. ich besitze keinen spiegel mehr, weil es mich anekelt, mich sehen zu muessen.
ja, ich habe natuerlich therapien gemacht, ambulante, stationaere. wirklich geholfen hat nichts. ich nehme seit jahren valium. in einer relativ konstanten dosis am oberen therapeutischen bereich. und ich lebe in einer beziehung.
wie geht das? so eingeschraenkt und krank in einer beziehung? nur mit einem ebenfalls sehr kranken menschen...
ich habe eine gute fassade. in der woche treffe ich vielleicht 2 oder 3 menschen ausser meiner partnerin. und die wuerden niemals glauben, dass ich psychisch krank bin. denn ich bin ein lustiger mensch, froehlich, nett... fuer sie. fuer die minuten, in denen sie mich erleben. jeder, der mich erlebt, haelt mich fuer einen starken menschen. ich weiss nicht warum das so ist. ich bin nicht stark. ich bin schwach, denn ich bin noch hier. es gibt keine methode aus dem leben zu gehen, die ich sicher genug finde. ich habe mehrere menschen verloren, bei vielen habe ich gedacht, ihr hilfeschrei ist leider zu weit gegangen. kaum jemand von ihnen wollte wirklich sterben. sie wollten hilfe und sahen keine moeglichkeit, darum zu bitten.
das kann ich gut verstehen. denn wie bittet man um hilfe? so dass der gebetene nicht ueberfordert ist aber doch merkt, dass es ernst ist? wer will ueberhaupt helfen? was kann helfen?
der punkt, bis zu dem dem ich auf hilfe gehofft habe, ist ueberschritten. ich warte. an manchen tagen hoffe ich, dass der tod einfach so kommt. weil ich fett bin, weil ich mich nicht bewege und weil, wenn ich es doch tue, ich schon nach 3 treppenstufen atemnot habe. ich kann nicht geund sein.
an anderen tagen plane ich. lege mir strategien zurecht. aber ich habe verantwortung. vielleicht als schutz? ich habe wieder einen menschen, nach meinem kind, der ohne mich nicht leben kann. mit mir aber anscheinend auch nicht. kranke beziehung nennen es viele. ich nenne es trotz allem liebe.
sie will auch sterben, aber das ist fuer mich unertraeglich. sie soll doch gluecklich sein, freude haben, gesund werden. ich wuensche ihr besseres als den tod. wenn ich gehe, kommt sie nach. bleibe ich, bleibt sie. was ist richtig?
waere ich doch nur ueberzeugt, dass der tod schoen ist, ein ort an dem alles besser ist. dann muesste ich nicht nachdenken. aber ich habe angst, vielleicht gibt es etwas nach dem tod, was schlimmer ist als das hier?
danke, wenn jemand das alles gelesen hat.
manola