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Bitte um Rat
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 14:23
von Markus
Hallo,
bin durch Zufall auf dieses Forum gestoßen...
Ich leide seit geraumer Zeit an schweren Depressionen und bin deswegen auch in Behandlung.
Seit März ist eine Verschlimmerung der Krankheit eingetreten, ich gehe kaum noch aus dem Haus und habe (fast) alle sozialen Kontakte abgebrochen. Ich leide unter massiver Antriebslosigkeit und Verlust der Lebensfreude. Mein behandelter Arzt hat mir die stationäre Einweisung in eine Psychiatrie nahegelegt.
Da ich das nicht möchte, mache ich mir seit geraumer Zeit Gedanken um den Suizid. Ich habe mich hier mit den verschiedenen Einträgen im Forum beschäftigt um eine möglichst sichere Suizidmethode zu finden.
Ich bin zu dem Schluß gekommen, am besten wäre die Doppelmethode Erhängen nach vorheriger Überdosis Schlafmittel (damit man schlafend mit Strick um den Hals vom Stuhl fällt) oder Vergiftung durch Kohlenmonoxid mittels Holzkohle (geringer Aufwand). Schlaftabletten müßte ich natürlich erstmal über längere Zeit "horten" ohne dass mein Arzt mißtrauisch wird.
Welche der beiden Methode ist wohl besser? Oder eine andere?
Weiß jemand Rat?
P.S.
Kein Fake-Eintrag
Re: Bitte um Rat
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 16:22
von Deathangel
Markus hat geschrieben:Überdosis Schlafmittel (damit man schlafend mit Strick um den Hals vom Stuhl fällt) oder Vergiftung durch Kohlenmonoxid mittels Holzkohle (geringer Aufwand). ....
Welche der beiden Methode ist wohl besser? Oder eine andere?
Irgendwie finde ich das mit der Holzkohle sympatischer. Es macht so einen friedlichen Eindruck, während Strick um den Hals so gewalttätig ist. Ich hätte Angst, dann im letzten Moment doch wieder aufzuwachen und meinen Tod quasi mitzuerleben.
Wenn der Arzt dir allerdings noch die Klinik empfiehlt, versuch es doch noch mal. Es läuft dir nichts weg.
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 16:28
von memento mori
Ich habe mich hier auch längere Zeit über die richte "Methode" informiert. Ich stand auch schon kurz davor meinem Leben ein Ende zu setzen. Danach habe ich einen Psychologen aufgesucht, der mir auch eine stationäre Behandlung nahe gelegt hat. Ich wollte erst auch nicht in die Klinik. Jetzt bin ich aber schon seit einigen Wochen auf "Station" und kann sagen das es eine gute Entscheidung war. Ich will hier niemanden von seiner Entscheidung sterben zu wollen, abbringen. Dennoch haben mir die vielen psychotherapeutischen Gespräche (und Medikamente) gut getan. Aktuell bin ich nicht mehr suizidgefährdet, kann aber den Wunsch anderer zum Freitod noch gut nach vollziehen.
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 16:35
von Rico
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Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 17:02
von Markus
@Rico
Hallo, ich bin 32
Erfahrungen mit einer Psychiatrie habe ich nur in der Form gemacht, dass ich dort eine Verwandte (ebenfalls Suizidversuch) besucht habe.
Mein Problem ist, dass ich nicht "weggesperrt" und mit Medikamente "zugedröhnt" werden will, wobei ich sowieso bezweifel dass mir geholfen werden kann, seitdem die Verschlimmerung der Depression eingetreten ist.
Ich wurde bereits vor einiger Zeit als depressiv diagnostiziert, habe aber Suizidgedanken seit kurzer Zeit entwickelt, vorher hatte ich solche ultimativen Gedanken nicht.
Ich bestärke mich mit dem Grundgedanken des antiken Philosophen Epikur:
"Mit dem Tod habe ich nichts zu schaffen. Bin ich, ist er nicht. Ist er, bin ich nicht"
Das macht durchaus Sinn. Bin ich nicht mehr existent, kümmert mich auch nichts mehr. Dieser Gedanke beruhigt!
MfG,
Markus
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 17:20
von Markus
@Razze
Hallo,
aber doch nicht bei einer Überdosierung die von sich allein schon tödlich ist.
Da ich gelesen habe, dass Erhängen nur in den seltentesten Fällen den Tod durch Genickbruch herbeiführt wird sondern durch längere Strangulation (bis zu 20min) eintritt habe ich die Befürchtung möglicherweise nach 5 - 6 min gefunden werde und mit einem irreversiblen Hirnschäden zu mir zu kommen und ein noch menschenunwürdigeres Dasein zu führen.
Liebe Grüße, Markus
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 18:19
von Rico
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Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 19:25
von Markus
@Rico
Hallo nochmal.
Ich glaube nicht, dass Dein Vorschlag mit der Psychiatrie in meinem Fall Sinn ergibt.
Ich weiß nicht, ob sich ein Übergang Depression - Suizid in bestimmte Phasen unterteilen läßt, aber ich habe abgefangen, z. B. Christiaan Barnard (Glückliches leben, würdiger Tod) oder Elisabeth Kübler-Ross zum Thema "Freitod" zu lesen. Das Lesen bereitet mir zwar große Schwierigkeiten, weil meine Konzentrationsfähigkeit inzwischen = 0 ist.
Der Begriff "Freitod" ist aus meiner persönlichen Empfindung völlig schief: Der Suizid ist kein freier Entschluß, es ist der letzte und einzige Ausweg, den man sieht, um seiner Situation zu entfliehen...
Ich glaube, ich suche inzwischen mit dem Lesen eine abschließende moralische Legitimation für meinen Suizid um mit mir selbst ins reine zu kommen, da ich mich aufgegeben habe. Ich sehe keine Lebensqualität mehr und tot bin ich schlicht und ergreifend in der Realität nicht mehr da! Kein Grübeln mehr, keine düsteren Gedanken, keine Alpträume mehr...
Liebe Grüße,
Markus
Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 21:23
von Rico
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Verfasst: Samstag 12. Juni 2010, 22:30
von Träumerin
moin Markus,
ich möchte dir hier jetzt keine ratschläge geben, vielleicht nur mal einen denkanstoß....
du schriebst du möchtest nicht in die psych. weil du dort eine bekannte nach einem mißlungen suizid besucht hast und sie eingesperrt und vollgedröhnt war.
bedenke aber, du würdest freiwillig hingehen und das wegen deiner depris und nicht wegen eines suizidversuches....
das heisst du kommt auf eine offene station und die sind wirklich nicht schlecht.
dort wirst du nicht vollgedröhnt und kannst jederzeit wieder gehen wenn du merkst das es für dich nicht das richtige ist.
lg, Kerstin
Verfasst: Sonntag 13. Juni 2010, 11:41
von hades
...
Verfasst: Sonntag 13. Juni 2010, 17:49
von Markus
Hallo,
vielen Dank für die ganzen Ratschläge aber:
1. glaube ich nicht, dass mir noch geholfen werden kann, da ich inzwischen jeglichen Lebenswillen verloren habe und eine Therapie wohl nichts mehr bringt ... und
2. ist das mit dem "Freiwilligkeit" in der Psychiatrie so eine Sache... wenn ich irgendwie als suizidal eingestuft werde tritt meines Wissens das PsychKG in Kraft, dann ist es vorbei mit der "Freiwilligkeit".
LG,
Markus
Re: Bitte um Rat
Verfasst: Sonntag 11. Juli 2010, 16:01
von Richard
markus du redest da von dingen und wiedersprichst menschen obwohl du keine ahnung hast,
fakt ist, bist du auf "freiwilliger" basis drin hast du so viele freiheiten das glaubst du garnicht.
ich war auch auf freiwilliger basis 6wochen stationär und das einzige was mir die ersten 2wochen schwer viel waren die eindosierungen der medikamente.
da jeder anders ist muss er auch individuell behandelt werden und die medikamentenanpassung ist schwer. aber danach ist es sehr angenehm. die menschen sind freundlich und du wirst deine therapien machen. viele gespräche führen und pass auf, jetzt kommt das beste! unter menschen sein die dich verstehen!
also bevor du wieder ne ausrede suchst, wie bei deppressionen üblich, mach es einfach. wenn es dir nicht zusagt, erzählst du ihnen das es dir langsam besser geht und lässt dich entlassen. falls du nicht so gut schauspielern kannst. sagst du das du lieber in tagesklinischer behandlung gehen willst oder einen therapeuten außerhalb suchst weil du dich eingeengt fühlst. wenn du dir was antust und dann dort landest sind deine optionen die gleichen, nur wirst du lediglich auf einzelzimmer mit beobachtung kommen.
probier erstmal bevor du sagst das die suppe unzulässiges Wort ist. !-)
Re: Bitte um Rat
Verfasst: Sonntag 11. Juli 2010, 16:17
von Estefania
Ich kann dich gut verstehen Markus,
der Leidensweg ist lang, und als ich 36 war konnte ich mir auch nicht vorstellen so weiterzuleben, ...und heute bin ich 60 und hab mich durch viele Krisen, Tiefen, Therapien und Medikamente, Psychiatrie gequält, mit mäßigen Erfolg.
Ich lebe noch,...aber lebenswert ist das z. Zt nicht.
Aber,.....ich hab mir nochmal ! Hilfe gesucht,.....der letzte Ausweg bleibt mir immer noch, wenn ich die "richtige" Methode für mich gefunden habe.
Versuche es mit der Klinik- oder Psychiatrie,....es gibt immer einige denen es danach besser ging und die wieder Freude am Leben hatten.
Es gibt nicht nur hoffnungslose Fälle !
Such dir nochmal Hilfe, du bist noch so jung,......aber ich kenne die Hoffnungslosigkeit nur zu gut !
Hoffe du liest hier noch....
Alles Liebe, Estefania
Re: Bitte um Rat
Verfasst: Sonntag 11. Juli 2010, 23:45
von Markus
Also, ich glaub Du nimmst mich nicht besonders ernst... Deine Sache.
Abgesehen davon, dass ich persönlich schon div. unangenehme Krankenhausaufenthalte (nicht psychiatrisch stationäre Einweisungen) hinter mir habe, glaub ich mir eine hinreichende Meinung gebildet zu haben. Aufgrund was ich in der Psychiatrie (als Gast) gesehen habe, ist eine derartige Therapie nicht für mich geeignet (hab mich auch in das Gebiet Antipsychiatrie eingelesen)...
Wenn ich glaube die EINE Lösung ist besser als die ANDERE... Lass mich doch! Kennst mich doch gar nicht...
Richard hat geschrieben:
also bevor du wieder ne ausrede suchst, wie bei deppressionen üblich, mach es einfach. wenn es dir nicht zusagt, erzählst du ihnen das es dir langsam besser geht und lässt dich entlassen. falls du nicht so gut schauspielern kannst. sagst du das du lieber in tagesklinischer behandlung gehen willst oder einen therapeuten außerhalb suchst weil du dich eingeengt fühlst. wenn du dir was antust und dann dort landest sind deine optionen die gleichen, nur wirst du lediglich auf einzelzimmer mit beobachtung kommen.
Erstmal, wenn Du glaubst, ich bilde bzw. rede mir eine Depression ein, stehst Du im Widerspruch zu meinem Ärzten (bekomme Antidepressiva verschrieben)
"
Schauspielern" ?Ich glaube, hier bist DU naiv und unterschätzt das behandelnde Personal einfach etwas... wie soll das gehen? Mit Depressionen einweisen lassen und am nächsten Tag bei der Visite "Hr. Doktor, ich könnt die ganze Welt umarmen!" Stationär kommt erstmal nicht in Frage, ambulante Behandliung habe ich aber bereits in Anspruch genommen... Über alles andere denke ich
nach...
Danke für die Antwort,
...