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Verfasst: Samstag 13. März 2010, 13:07
Hallo Ihr's,
war ein paar Wochen nicht hier weil es mir nicht so besonders gut ging. Körperlich und seelisch.
In dieser Zeit habe ich mir wirklich sehr viele Gedanken über das Leben und den Tod gemacht.
Als ich mich hier angemeldet habe, wollte ich nur "gehen"! Wollte dem entfliehen,was ich dachte, nicht mehr ertragen zu können. Dann lernte ich im Internet jemanden kennen,der hatte mit 18 einen Mopedunfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Durch die schweren Kopfverletzungen, ohne Helm ist er ständigauf die Hilfe seiner Eltern angewiesen, einen Sprachfehler hat er zudem noch. Wie gut, das er solche Eltern hat. Er ist jetzt 44 Jahre.
In den verschiedenen Krebsforen habe ich auch sehr nette Menschen kennengelernt, mit manchen telefoniere ich stundenlang.
Dann habe ich auf einmal angefangen vom Tod zu träumen, träumte ich wäre einfach nicht mehr da, weder mein Geist noch meine Seele.
Ich las alles, was das Internet hergibt zum Thema Vortodeserfahrungen.
Geholfen hat es mir nicht, da die Meinungen auseinandergehen.
Am liebsten hätte ich eine fundierte,wissenschaftliche Aussage gelesen, das unser Geist weiterlebt, leider gibt es diese nicht.
Dann las ich hier viele Beiträge im Forum und das hat mich auch schockiert.
Da gibt es Menschen, die sind noch so jung und wollen aus dem Leben gehen wegen Liebeskummer, als Beispiel.
Wie oft habe ich mit meinen 48 Jahren Liebeskummer gehabt? Einige Male! Und jedesmal wollte ich sterben, geht wohl jedem so. Und plötzlich trifft man jemanden in den man sich neu verliebt und das ganze geht wieder von vorne los. Das ist ein Teil des Lebens.
Einige hier haben wohl niemand anderen, dem sie ihre Gedanken mitteilen können und das ist sehr traurig. Und es ist auch schlimm,wenn die zuständigen Psychologen und Psychiater nicht auf den einzelnen eingehen und nicht bemerken, wie es wirklich um den Menschen bestellt ist.
Diese Bitten um den schmerzlosen Tod haben mich sehr beschäftigt!
Wenn man wie ich manches Mal unerträgliche Schmerzen hat, wenn man bei jeder Chemo hofft, das diese endlich eine Wirkung zeigt und man doch wieder enttäuscht wird, dann denkt man eigentlich weniger über "Schmerz" nach. Seltsam, das man sich grade für die Minute oder Stunde des Todes ein klares Bewußtsein, Ruhe und "keine" Schmerzen wünscht. Es geht mir nicht anders!
Letztendlich habe ich in den letzten Wochen eines gelernt. Es gibt viele die noch kränker sind als ich und sie wollen trotzdem leben.
Dieser Freund im Rollstuhl, er hatte noch nie eine Freundin, er ist nie in die Disko, er kann sich nicht bewegen. Trotzdem strahlt er Lebensfreude aus.
Es gibt einige mit der Diagnose Krebs, denen sagt der Arzt, sie haben noch 6 Wochen und sie versuchen aus diesen 6 Wochen vielleicht sieben zumachen. Jeder Tag mehr ist ein Tag mehr!
Ich mache jetzt eine neuartige Krebstherapie, die vielleicht auch nichts nutzt, aber die Hoffnung habe ich mir einfach genommen, weil sie da ist, da sein kann.
Genauso kann es doch auch jemand sehen, der psychisch krank ist. Bei mir ist die Psyche ja auch zudem noch am Ende.
Warum schreibe ich das?
Möchte all denen Mut zusprechen, die denken es geht nicht mehr weiter. Es geht weiter und grade wenn man jung ist, wird noch vieles weitergehen. Man will und kann es vielleicht grade nicht sehen, aber dann muß man danach suchen.
Jeder, der rumlaufen kann, der keine unerträglichen Schmerzen hat, der ist doch glücklich zu schätzen. Es gibt bestimmt auch viele innere, unerträgliche Schmerzen, doch auch diese sind bestimmt nicht unheilbar.
Eine Seele im Rollstuhl ist mit Sicherheit auch eine Behinderung.
Macht jeden Tag etwas Gutes, helft jemanden, der noch schlimmer d'ran ist als ihr selbst. Und wenn es nur reden ist.
Es ist für mich schockierend, wie einfach manche den Tod sehen.
Ich selbst werde jetzt erstmal weiterleben und darauf warten, das es Frühling wird. Den Gedanken eines Freitodes habe ich erstmal verschoben, denn noch kann ich schauen, denken, lächeln und mit Menschen reden.
Vielleicht hilft das eine oder andere ja dem ein oder anderen, wäre schön.
lg
Eingesperrte
war ein paar Wochen nicht hier weil es mir nicht so besonders gut ging. Körperlich und seelisch.
In dieser Zeit habe ich mir wirklich sehr viele Gedanken über das Leben und den Tod gemacht.
Als ich mich hier angemeldet habe, wollte ich nur "gehen"! Wollte dem entfliehen,was ich dachte, nicht mehr ertragen zu können. Dann lernte ich im Internet jemanden kennen,der hatte mit 18 einen Mopedunfall und sitzt seitdem im Rollstuhl. Durch die schweren Kopfverletzungen, ohne Helm ist er ständigauf die Hilfe seiner Eltern angewiesen, einen Sprachfehler hat er zudem noch. Wie gut, das er solche Eltern hat. Er ist jetzt 44 Jahre.
In den verschiedenen Krebsforen habe ich auch sehr nette Menschen kennengelernt, mit manchen telefoniere ich stundenlang.
Dann habe ich auf einmal angefangen vom Tod zu träumen, träumte ich wäre einfach nicht mehr da, weder mein Geist noch meine Seele.
Ich las alles, was das Internet hergibt zum Thema Vortodeserfahrungen.
Geholfen hat es mir nicht, da die Meinungen auseinandergehen.
Am liebsten hätte ich eine fundierte,wissenschaftliche Aussage gelesen, das unser Geist weiterlebt, leider gibt es diese nicht.
Dann las ich hier viele Beiträge im Forum und das hat mich auch schockiert.
Da gibt es Menschen, die sind noch so jung und wollen aus dem Leben gehen wegen Liebeskummer, als Beispiel.
Wie oft habe ich mit meinen 48 Jahren Liebeskummer gehabt? Einige Male! Und jedesmal wollte ich sterben, geht wohl jedem so. Und plötzlich trifft man jemanden in den man sich neu verliebt und das ganze geht wieder von vorne los. Das ist ein Teil des Lebens.
Einige hier haben wohl niemand anderen, dem sie ihre Gedanken mitteilen können und das ist sehr traurig. Und es ist auch schlimm,wenn die zuständigen Psychologen und Psychiater nicht auf den einzelnen eingehen und nicht bemerken, wie es wirklich um den Menschen bestellt ist.
Diese Bitten um den schmerzlosen Tod haben mich sehr beschäftigt!
Wenn man wie ich manches Mal unerträgliche Schmerzen hat, wenn man bei jeder Chemo hofft, das diese endlich eine Wirkung zeigt und man doch wieder enttäuscht wird, dann denkt man eigentlich weniger über "Schmerz" nach. Seltsam, das man sich grade für die Minute oder Stunde des Todes ein klares Bewußtsein, Ruhe und "keine" Schmerzen wünscht. Es geht mir nicht anders!
Letztendlich habe ich in den letzten Wochen eines gelernt. Es gibt viele die noch kränker sind als ich und sie wollen trotzdem leben.
Dieser Freund im Rollstuhl, er hatte noch nie eine Freundin, er ist nie in die Disko, er kann sich nicht bewegen. Trotzdem strahlt er Lebensfreude aus.
Es gibt einige mit der Diagnose Krebs, denen sagt der Arzt, sie haben noch 6 Wochen und sie versuchen aus diesen 6 Wochen vielleicht sieben zumachen. Jeder Tag mehr ist ein Tag mehr!
Ich mache jetzt eine neuartige Krebstherapie, die vielleicht auch nichts nutzt, aber die Hoffnung habe ich mir einfach genommen, weil sie da ist, da sein kann.
Genauso kann es doch auch jemand sehen, der psychisch krank ist. Bei mir ist die Psyche ja auch zudem noch am Ende.
Warum schreibe ich das?
Möchte all denen Mut zusprechen, die denken es geht nicht mehr weiter. Es geht weiter und grade wenn man jung ist, wird noch vieles weitergehen. Man will und kann es vielleicht grade nicht sehen, aber dann muß man danach suchen.
Jeder, der rumlaufen kann, der keine unerträglichen Schmerzen hat, der ist doch glücklich zu schätzen. Es gibt bestimmt auch viele innere, unerträgliche Schmerzen, doch auch diese sind bestimmt nicht unheilbar.
Eine Seele im Rollstuhl ist mit Sicherheit auch eine Behinderung.
Macht jeden Tag etwas Gutes, helft jemanden, der noch schlimmer d'ran ist als ihr selbst. Und wenn es nur reden ist.
Es ist für mich schockierend, wie einfach manche den Tod sehen.
Ich selbst werde jetzt erstmal weiterleben und darauf warten, das es Frühling wird. Den Gedanken eines Freitodes habe ich erstmal verschoben, denn noch kann ich schauen, denken, lächeln und mit Menschen reden.
Vielleicht hilft das eine oder andere ja dem ein oder anderen, wäre schön.
lg
Eingesperrte