Dann mal...
Verfasst: Dienstag 26. Januar 2010, 05:23
...zu mir.
Ich lese jetzt schon seit einigen Wochen eher unregelmäßig mit und möchte daher mich, mein Leben und meine Situation hier nun einmal kurz vorstellen:
Ich bin knapp über 20 und habe eine degenerative (fortschreitende) Erbkrankheit, in deren Verlauf sich sozusagen mein Bewegungsradius immer weiter einschränkt und an der ich wohl auch eines ("leider") noch recht fernen Tages so oder so sterben werde. Etwa seit meinem 14. Lebensjahr bin ich an den Rollstuhl gebunden. Konkret suizidale Gedanken treiben mich mal mehr, mal weniger intensiv seit circa 10, vielleicht auch erst seit 9 Jahren um. Bisher habe ich allerdings noch keinen Versuch in dieser Hinsicht gestartet, weil der Suizid all die Jahre quasi mein "Plan B" geblieben ist, im Sinne einer im Hintergrund und immer zur Verfügung stehenden "exit strategy". Also zu sagen, ich sei seit meinen frühpubertären Zeiten depressiv oder gar suizidal gewesen, ginge vielleicht etwas zu weit. Genau weiß das allerdings auch niemand, da ich in meinem Leben bisher erst ein einziges Mal bei einem Psychologen gewesen bin - will sagen, eine "Sitzung" a 45 oder 60 Minuten. Ist auch schon länger her; es war ein Kinder- und Jugendpsychologe. Soweit ich mich erinnern kann, hat dieser Psychologe "nichts Ernsthaftes" diagnostizieren wollen oder können.
Wie auch immer, meine Pubertät verlief einigermaßen typisch unschön: kaum Freunde, keine Freundin, wenig Freude insgesamt. Aber auch keine Katastrophen. Ich hab’ irgendwann sogar Abitur gemacht, ein Stipendium eingesackt und angefangen, zu studieren. Da sind wir auch schon fast in der Jetzt-Zeit angekommen; da haben die Probleme erst "richtig" angefangen: Stipendium weg (Trägheit), Motivation weg (Stipendium), Studium weg (Motivation). Innerhalb des vergangenen Jahres hat sich wegen all dem so ganz nebenbei zum altbekannten, längst schon vertrauten und irgendwie liebgewonnenen Weltschmerz-Selbstmitleid-Minderwertigkeits-Komplex eine wahrscheinlich ziemlich ausgewachsene Depression hinzugesellt. Denk ich mal. War nämlich immer noch nicht beim Psycho-Doktor. Das familiäre und betreuerische Umfeld und die wenigen (in Worten: eindreiviertel) Freunde unterstützen mich im Grunde von oben bis unten und soweit den jeweiligen Personen das möglich ist, Geldsorgen habe ich ebenfalls (noch) keine (Stipendium, bin zwar dumm und träge, aber sparsam...), allerdings hat natürlich niemand in meinem näheren oder weiteren Umfeld - es sei denn, man legt "weit" sehr weit aus - eine Ahnung, wie ich momentan wirklich ticke. Nämlich wie meine ganz persönliche Zeitschaltuhr.
"Und sonst so?"
Tja, ich schreibe dumme Lyrik & Prosa, öffne keine Briefe mehr, gehe eher selten ans Telefon, war seit etwa einer Woche nicht mehr draußen, verbringe 90% meiner wachen Zeit an Rechner oder Glotze und 10% davon betrunken, schlafe absolut unregelmäßig sowie meistens tagsüber, verhalte mich also ganz allgemein unproduktiv-parasitär, schwerst soziophob und bin auf der Suche nach einer Methode, mit der sich effektiv Gelähmte ohne viel Aufhebens und größtenteils schmerzlos abmurksen können.
PS: Und jetzt geht’s ins Bett...
Ich lese jetzt schon seit einigen Wochen eher unregelmäßig mit und möchte daher mich, mein Leben und meine Situation hier nun einmal kurz vorstellen:
Ich bin knapp über 20 und habe eine degenerative (fortschreitende) Erbkrankheit, in deren Verlauf sich sozusagen mein Bewegungsradius immer weiter einschränkt und an der ich wohl auch eines ("leider") noch recht fernen Tages so oder so sterben werde. Etwa seit meinem 14. Lebensjahr bin ich an den Rollstuhl gebunden. Konkret suizidale Gedanken treiben mich mal mehr, mal weniger intensiv seit circa 10, vielleicht auch erst seit 9 Jahren um. Bisher habe ich allerdings noch keinen Versuch in dieser Hinsicht gestartet, weil der Suizid all die Jahre quasi mein "Plan B" geblieben ist, im Sinne einer im Hintergrund und immer zur Verfügung stehenden "exit strategy". Also zu sagen, ich sei seit meinen frühpubertären Zeiten depressiv oder gar suizidal gewesen, ginge vielleicht etwas zu weit. Genau weiß das allerdings auch niemand, da ich in meinem Leben bisher erst ein einziges Mal bei einem Psychologen gewesen bin - will sagen, eine "Sitzung" a 45 oder 60 Minuten. Ist auch schon länger her; es war ein Kinder- und Jugendpsychologe. Soweit ich mich erinnern kann, hat dieser Psychologe "nichts Ernsthaftes" diagnostizieren wollen oder können.
Wie auch immer, meine Pubertät verlief einigermaßen typisch unschön: kaum Freunde, keine Freundin, wenig Freude insgesamt. Aber auch keine Katastrophen. Ich hab’ irgendwann sogar Abitur gemacht, ein Stipendium eingesackt und angefangen, zu studieren. Da sind wir auch schon fast in der Jetzt-Zeit angekommen; da haben die Probleme erst "richtig" angefangen: Stipendium weg (Trägheit), Motivation weg (Stipendium), Studium weg (Motivation). Innerhalb des vergangenen Jahres hat sich wegen all dem so ganz nebenbei zum altbekannten, längst schon vertrauten und irgendwie liebgewonnenen Weltschmerz-Selbstmitleid-Minderwertigkeits-Komplex eine wahrscheinlich ziemlich ausgewachsene Depression hinzugesellt. Denk ich mal. War nämlich immer noch nicht beim Psycho-Doktor. Das familiäre und betreuerische Umfeld und die wenigen (in Worten: eindreiviertel) Freunde unterstützen mich im Grunde von oben bis unten und soweit den jeweiligen Personen das möglich ist, Geldsorgen habe ich ebenfalls (noch) keine (Stipendium, bin zwar dumm und träge, aber sparsam...), allerdings hat natürlich niemand in meinem näheren oder weiteren Umfeld - es sei denn, man legt "weit" sehr weit aus - eine Ahnung, wie ich momentan wirklich ticke. Nämlich wie meine ganz persönliche Zeitschaltuhr.
"Und sonst so?"
Tja, ich schreibe dumme Lyrik & Prosa, öffne keine Briefe mehr, gehe eher selten ans Telefon, war seit etwa einer Woche nicht mehr draußen, verbringe 90% meiner wachen Zeit an Rechner oder Glotze und 10% davon betrunken, schlafe absolut unregelmäßig sowie meistens tagsüber, verhalte mich also ganz allgemein unproduktiv-parasitär, schwerst soziophob und bin auf der Suche nach einer Methode, mit der sich effektiv Gelähmte ohne viel Aufhebens und größtenteils schmerzlos abmurksen können.
PS: Und jetzt geht’s ins Bett...