Freunde...fürs Leben?!?
Verfasst: Mittwoch 6. Januar 2010, 12:58
hallo zusammen,
ich habe hier im forum schon mal angemerkt, dass ich kein großes interesse habe, meine lebensgeschichte auszubreiten. es gibt bestimmt duzende hier, die, objektiv betrachtet, weitaus schlimmere und gravierendere probleme haben als ich.
ich hab keine lust, mich bei fragen auf diskussionen einzulassen, was ich alles ausprobieren könnte. probleme sind meines erachtens immer so schlimm, wie sie der betroffene empfindet.
dieses forum ist für mich ein ort, an dem ich primär über die art und weise entscheiden kann. dies ist in vielen deutschen foren (in allen?) nicht möglich. methodendiskussion generell unerwünscht.
nichtsdestotrotz eröffne ich hier einen beitrag, in dem ich auch einfach mal reden möchte. ich möchte keine großen (höchstens kleine ;-) therapievorschläge und -diskussionen. ich möchte einfach reden. mit leuten, die vielleicht mit ähnlichen unannehmlichkeiten zu leben haben, wie ich. ich schreibe absichtlich nicht "probleme", denn wie gesagt, es gibt sicher schlimmeres.
aber um zum eigentlichen punkt zu kommen, den freunden, die man auf dem lebensweg findet:
ich hatte mir auch schon einen termin gesetzt, um das ganze hinter mich zu bringen. die silvesternacht war angepeilt, und eigentlich war auch alles so weit bereit. aber gemacht hab ichs trotzdem nicht. ich weiß nicht, was es genau war. ich brings einfach nicht recht über mich, meinen eltern und geschwistern das anzutun. ich habe zuhause keine schlechten erfahrungen gemacht, meine familie kann nichts für meine momentane lage. ich komme aus einer ländlichen gegend, da steht die familie eigentlich noch hoch im kurs. ich kann aber auch nicht mit ihnen über meine sorgen und nöte reden. nicht dass sie es nicht zulassen würden, sie würden mir sicher jederzeit versuchen zu helfen. nur können sie es nicht. ich muss selbst damit fertig werden, niemand kann mir wirklich helfen.
hinzu kommt, dass ich kein sehr aufgeschlossener mensch bin. bin eigentlich ehr ruhig und zurückgezogen. über sorgen und ängste reden ist überhaupt nicht mein ding. bin auch nicht übermäßig gesellig. das ist nicht falsch zu verstehen: ich habe gern menschen um mich herum, die mir wichtig sind. bin auch ein soziales wesen. für meine freunde gibt es fast nichts, was ich nicht für sie tun würde.
ich tue mir einfach (sagen wir aufgrund früherer erlebnisse) recht schwer mit anderen menschen. es ist mir so gut wie unmöglich, kontakt zu neuen menschen aufzubauen. dadurch, dass ich wie gesagt, aus einer dörflichen umgebung komme, hab ich zumindest den vorteil, dass es eine gruppe gibt, zu der ich immer hinkann. sind nicht meine engsten freunde, aber ich kann fast jederzeit was mit ihnen zusammen unternehmen.
auch meine kollegen, die ich während meinem studium kennen gelernt habe, liegen mir sehr am herzen.
es ist nur so, dass ich wie gesagt nur den kontakt zu menschen verliere, und nicht in der lage bin, neue aufzubauen. auch zwecks einer festen beziehung ist überhaupt nichts in sicht. hab es in meinem bisherigen leben zweimal ernsthaft versucht, und beiden male gings voll daneben. hab damit weit mehr kaputt als gutgemacht. vor allem für mich selbst.
trotzdem glaube ich, dass es hauptsächlich familie und freunde waren, die mich daran gehindert haben, meinen plan auszuführen.
ich weiß, dass niemand unersetzlich ist. ich wohl am allerwenigsten. trotzdem möchte ich meiner familie in keinem fall wehtun, und auch meine freunde nicht verletzen. am liebsten wäre es mir, wenn ich einfach aus natürlichen gründen aus dem leben scheiden könnte, oder langsam verschwinden.
nicht dass ich mir eine schwere krankheit wünsche oder so, betroffene haben schwer damit zu kämpfen, v.a. wenn sie nicht sterben wollen. aber für nahestehende ist es in so einem fall einfacher, den tod zu verarbeiten und zu akzeptieren. bei suizid fragt jeder nach den gründen.
angst vor dem tod selber habe ich keine. egal was danach kommt, ob das große nichts, oder so eine art himmel (rechne mich unter die religiöse bevölkerung, hab aber keine festen erwartungen und vorstellungen an und vom jenseits). sterben bereitet begrenzt kopfzerbrechen, aber auch ein fünfminütiger todeskampf geht vorüber - auch wenns einem wohl wesentlich länger vorkommt.
aber das sterben ist nunmal der einzige weg zum tod zu kommen, und sterben müssen wir doch alle irgendwann.
wie sieht es denn bei euch aus? habt ihr auch familie, freunde, die euch am leben halten? macht es das leben leichter oder schwerer für euch? gibt es mittel und wege, es zumindest der familie zu erleichtern? freunde werden doch eher darüber hinwegkommen.
in den abschiedsbrief kann man ja noch so oft reinschreiben, dass sie keine schuld trifft, und dass sie es nicht hätten ändern können. so richtig glauben würde es niemand. der mensch kann immer etwas änder - glaubt er zumindest. wenns drauf ankommt, ist er in der lage, großes zu leisten.
so, jetzt hab ich mir wieder was von der seele geschrieben. weiß nicht obs sich besser anfühlt. im ersten moment bringt reden meistens was, aber auf lange sicht...?
liebe grüße
ibot
ich habe hier im forum schon mal angemerkt, dass ich kein großes interesse habe, meine lebensgeschichte auszubreiten. es gibt bestimmt duzende hier, die, objektiv betrachtet, weitaus schlimmere und gravierendere probleme haben als ich.
ich hab keine lust, mich bei fragen auf diskussionen einzulassen, was ich alles ausprobieren könnte. probleme sind meines erachtens immer so schlimm, wie sie der betroffene empfindet.
dieses forum ist für mich ein ort, an dem ich primär über die art und weise entscheiden kann. dies ist in vielen deutschen foren (in allen?) nicht möglich. methodendiskussion generell unerwünscht.
nichtsdestotrotz eröffne ich hier einen beitrag, in dem ich auch einfach mal reden möchte. ich möchte keine großen (höchstens kleine ;-) therapievorschläge und -diskussionen. ich möchte einfach reden. mit leuten, die vielleicht mit ähnlichen unannehmlichkeiten zu leben haben, wie ich. ich schreibe absichtlich nicht "probleme", denn wie gesagt, es gibt sicher schlimmeres.
aber um zum eigentlichen punkt zu kommen, den freunden, die man auf dem lebensweg findet:
ich hatte mir auch schon einen termin gesetzt, um das ganze hinter mich zu bringen. die silvesternacht war angepeilt, und eigentlich war auch alles so weit bereit. aber gemacht hab ichs trotzdem nicht. ich weiß nicht, was es genau war. ich brings einfach nicht recht über mich, meinen eltern und geschwistern das anzutun. ich habe zuhause keine schlechten erfahrungen gemacht, meine familie kann nichts für meine momentane lage. ich komme aus einer ländlichen gegend, da steht die familie eigentlich noch hoch im kurs. ich kann aber auch nicht mit ihnen über meine sorgen und nöte reden. nicht dass sie es nicht zulassen würden, sie würden mir sicher jederzeit versuchen zu helfen. nur können sie es nicht. ich muss selbst damit fertig werden, niemand kann mir wirklich helfen.
hinzu kommt, dass ich kein sehr aufgeschlossener mensch bin. bin eigentlich ehr ruhig und zurückgezogen. über sorgen und ängste reden ist überhaupt nicht mein ding. bin auch nicht übermäßig gesellig. das ist nicht falsch zu verstehen: ich habe gern menschen um mich herum, die mir wichtig sind. bin auch ein soziales wesen. für meine freunde gibt es fast nichts, was ich nicht für sie tun würde.
ich tue mir einfach (sagen wir aufgrund früherer erlebnisse) recht schwer mit anderen menschen. es ist mir so gut wie unmöglich, kontakt zu neuen menschen aufzubauen. dadurch, dass ich wie gesagt, aus einer dörflichen umgebung komme, hab ich zumindest den vorteil, dass es eine gruppe gibt, zu der ich immer hinkann. sind nicht meine engsten freunde, aber ich kann fast jederzeit was mit ihnen zusammen unternehmen.
auch meine kollegen, die ich während meinem studium kennen gelernt habe, liegen mir sehr am herzen.
es ist nur so, dass ich wie gesagt nur den kontakt zu menschen verliere, und nicht in der lage bin, neue aufzubauen. auch zwecks einer festen beziehung ist überhaupt nichts in sicht. hab es in meinem bisherigen leben zweimal ernsthaft versucht, und beiden male gings voll daneben. hab damit weit mehr kaputt als gutgemacht. vor allem für mich selbst.
trotzdem glaube ich, dass es hauptsächlich familie und freunde waren, die mich daran gehindert haben, meinen plan auszuführen.
ich weiß, dass niemand unersetzlich ist. ich wohl am allerwenigsten. trotzdem möchte ich meiner familie in keinem fall wehtun, und auch meine freunde nicht verletzen. am liebsten wäre es mir, wenn ich einfach aus natürlichen gründen aus dem leben scheiden könnte, oder langsam verschwinden.
nicht dass ich mir eine schwere krankheit wünsche oder so, betroffene haben schwer damit zu kämpfen, v.a. wenn sie nicht sterben wollen. aber für nahestehende ist es in so einem fall einfacher, den tod zu verarbeiten und zu akzeptieren. bei suizid fragt jeder nach den gründen.
angst vor dem tod selber habe ich keine. egal was danach kommt, ob das große nichts, oder so eine art himmel (rechne mich unter die religiöse bevölkerung, hab aber keine festen erwartungen und vorstellungen an und vom jenseits). sterben bereitet begrenzt kopfzerbrechen, aber auch ein fünfminütiger todeskampf geht vorüber - auch wenns einem wohl wesentlich länger vorkommt.
aber das sterben ist nunmal der einzige weg zum tod zu kommen, und sterben müssen wir doch alle irgendwann.
wie sieht es denn bei euch aus? habt ihr auch familie, freunde, die euch am leben halten? macht es das leben leichter oder schwerer für euch? gibt es mittel und wege, es zumindest der familie zu erleichtern? freunde werden doch eher darüber hinwegkommen.
in den abschiedsbrief kann man ja noch so oft reinschreiben, dass sie keine schuld trifft, und dass sie es nicht hätten ändern können. so richtig glauben würde es niemand. der mensch kann immer etwas änder - glaubt er zumindest. wenns drauf ankommt, ist er in der lage, großes zu leisten.
so, jetzt hab ich mir wieder was von der seele geschrieben. weiß nicht obs sich besser anfühlt. im ersten moment bringt reden meistens was, aber auf lange sicht...?
liebe grüße
ibot